Lucrinus

[712] Lucrīnus, ī, m. (mit u. ohne lacus), der Lukriner See an der Küste Kampaniens, eig. der innerste, nordwestlichste Teil des zwischen dem Vorgebirge Misenum u. Puteoli sich tief ins Innere Kampaniens hineinziehenden sinus Cumanus od. Puteolanus, durch einen 1,6 km langen Damm, der sich von Bajä aus nordöstlich bis zur gegenüberliegenden Küste zog, vom übrigen Meere getrennt, so daß er, sein vortreffliche Austern enthaltendes Seewasser abgerechnet, ganz den Charakter eines Landsees angenommen hatte (jetzt ist der Damm verschwunden und der See bildet mit dem Golf von Pozzuoli ein Ganzes); von den Badegästen des nahegelegenen Bajä oft befahren, dh. auch Baianus lacus genannt, Cic. ad Att. 14, 16, 1. Hor. carm. 2, 15, 3. Verg. georg. 2, 161. Suet. Aug. 16, 1. Tac. ann. 14, 5. Mart. 1, 62, 3: wegen seiner Stille auch Lucrinum stagnum, Mart. 3, 20, 20, u. mollis Lucrinus, Mart. 6, 43, 5: berühmt durch vortreffliche Austern, s. Plin. 9, 168 sqq. – Dav.: a) Lucrīnus, a, um, lukrinisch, ostrea, Plin., conchylia, Hor., u. subst., Lucrīna, ōrum, n., Mart.: aber Lucrina tacita, die Gegend um den Lukriner See, Symm. epist. 1, 8. – b) Lucrīnēnsis, e, lukrinensisch, res (= Austern), Cic. ad Att. 4, 10, 1.

Quelle:
Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Hannover 81918 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 2, Sp. 712.
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