Pales

[1443] Palēs, is, f. (zu opilio), eine der dunkeln altitalischen Feldgottheiten, die gute Bergweide gab (dah. montana, Nemes. ecl. 2, 55) und mit Inuus das große und kleinere Vieh vor Seuchen und Raubtieren schützte und es befruchtete (Ov. fast. 4, 747–774. Arnob. 3, 23); gewöhnlich als Hirtengöttin in Tempeln verehrt (pastoria, Flor. 1, 20, 2) und von Hirten unter Bäumen aufgestellt, Tibull. 2, 5, 28: nach einigen männlichen Geschlechts, Jupiters Sohn, Diener u. Meier, Mart. Cap. 1. § 50. Varro b. Serv. Verg. georg. 3, 1. Arnob. 3, 40. – lux Palis od. sacra Palis = Palilia (s. unten), Ov. fast. 4, 640 u. 820. – Dav. Palīlis, e, zur Pales gehörig, flamma, das Strohfeuer am Feste der Pales (s. unten), Ov.: festa Palilia, Tibull. u. Ov.: u. bl. Palilia (gew. Parilia geschr., s. Georges Lexik. der Lat. Wortf. S. 487), ium, n., die Palilien, ein ländliches Reinigungsfest zu Ehren der Pales, das am 21. April, dem Tage der Gründung Roms durch Hirten, gefeiert wurde. Nach vollbrachtem Opfer zündete man Haufen von Stroh od. Heu in Reihen an, trieb das Vieh hindurch u. die Hirten selbst sprangen dann nach, Varro, Cic. u.a. – u. dav. Palīlicius (Parīlicius), a, um, zu den Palilien gehörig, sidus, die Hyaden, weil sie am Feste Palilia in der Abenddämmerung verschwanden, Plin. 18, 247.

Quelle:
Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Hannover 81918 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 2, Sp. 1443.
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