Phineus

[1689] Phīneus, eī u. eos, m. (Φινεύς), I) König zu Salmydessos in Thrazien, mit der Gabe der Weissagung versehen. Weil er seine beiden Söhne auf die Verleumdung ihrer Stiefmutter Idäa hin blenden ließ, wurde er von den Göttern mit Blindheit gestraft und von den Harpyien geplagt, die, sooft er sich zum Essen setzte, herbeieilten, den größten Teil der Speisen raubten und den Tisch, sowie den Rest der Speisen mit ihrem Kote besudelten. Nachdem Ph. die Argonauten gastfreundlich aufgenommen hatte, ließ Jason durch Calaïs und Zethus jene Raubvögel verjagen, Ov. met. 7, 3 sqq. Ov. art. am. 1, 339 (Vok. Phineu). – Plur. Phinei appell., Leute wie Phineus = Blinde, Mart. 9, 25, 10 (wo griech. Akk. Plur. Phineas). – Dav.: A) Phīnēius u. Phīnēus, a, um, phinëisch, des Phineus, Phinëia domus, Verg.: Phinëiae dapes, Apul.: Phineā manu, Ov. – B) Phīnīdēs, ae, m. (Φινείδης), der Phinide (männliche Nachkomme des Phineus), Ov. Ib. 269. – II) Bruder des Cepheus, der als Freier der Andromeda mit Perseus in Streit geriet, Ov. met. 5, 8 sqq.

Quelle:
Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Hannover 81918 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 2, Sp. 1689-1690.
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