allego [1]

[323] 1. al-lēgo (ad-lēgo), āvi, ātum, āre, I) in irgend einem Auftrag als Abgeordneten, Unterhändler jmd. absenden, abordnen (u. zwar in Privatverhältnissen, während legare in öffentlichen; vgl. die Auslgg. zu Cic. Rosc. Am. 25. Gronov Liv. 36, 11, 1), 1) im allg.: amicos, Cic.: alqm ad alqm od. alci, Cic.: patrem allegando (dadurch, daß er Abgesandte an ihn schickte) fatigare, Liv.: u. bildl. philosophiam ad alqm, als Fürsprecherin abschicken an jmd., durch die Ph. Fürsprache einlegen bei jmd., Cic. ep. 15, 4, 16. – 2) insbes., jmd. zu einer Betrügerei verleiten, anstiften, Komik.; vgl. Ruhnken u. Spengel Ter. Andr. 5, 3, 28 (899). – II) übtr., gleichs. etw. für sich sprechen lassen als Rechtfertigung, u. dann als Grund überh., sich auf etw. berufen, es anführen, vor- od. anbringen, geltend machen, tum dignitas eius allegatur, tum commendatur infirmitas, Quint.: patrocinii ius, Plin. ep.: excusationes (Entschuldigungsgründe), ICt.: hoc senatui (beim S.), Plin. pan.: tacitas preces in templo deis, Apul.: munera, preces, mandata regis sui Scydrothemidi allegant, bringen ihres [323] Königs Gaben, Bitten, Gebote vor Sk., Tac. hist. 4, 84; vgl. die übrigen Stellen bei Schwarz Plin. pan. 70, 2. – dah. allegare se ex servitute in ingenuitatem, durch Anführen von Gründen od. Beweisen für seine freie Geburt sich vom Sklavenstande losmachen, Ulp. dig. 40, 12, 27. / Arch. Form adlegatei, Corp. inscr. Lat. 5, 2.

Quelle:
Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Hannover 81913 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 1, Sp. 323-324.
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