fetialis

[2742] fētiālis, is, m. (von *fētis, indogerm. *dhetis, griech. θέσις, Satzung, Gesetz), der Fetial (Kriegsherold, Bundespriester), im Plur. fētiālēs, ein Kollegium von zwanzig Priestern, dem die Aufrechterhaltung des Völkerrechts übertragen war, so daß sie unter gewissen feierlichen Gebräuchen Friedensschlüsse, Waffenstillstände u. Bündnisse heiligten, Mißhelligkeiten und Irrungen in bezug auf fremde Staaten schlichteten, religionswidrige (impia) Kriege zu verhüten hatten, von Staaten, die bundbrüchig geworden waren od. die Römer beeinträchtigt od. beleidigt hatten, Genugtuung forderten u. erst, wenn diese verweigert worden war, den Krieg genehmigten, Varro LL. 5, 86. Non p. 529 (in v.), Cic. de rep. 3, 20 M. u.a. – Die Fetialen (gew. vier), die als Gesandte abgeschickt [2742] wurden, um Bündnisse zu schließen, hießen fetiales legati, Varro de vit. P. R. 2. fr. 13 (aus Non. p. 529, 27); im Sing. legatus fetialis, Liv. 9, 11, 11: ihr Sprecher hieß pater patratus, s. Liv. 1, 24, 3 sqq.; 1, 32, 6 sqq. (an beiden Stellen auch über die Zeremonien der Fetialen). Vgl. Samtler in Pauly-Wissowa Realenz. 6, 2259 ff. – Dav. fētiālis, e, fetialisch, ius, das Fetial-Recht (wonach die Fetialen verfuhren), Cic. de off. 1, 36 u. 3, 108 (vgl. Liv. 1, 32, 5: ius, quod nunc fetiales habent, quo res repetuntur): u. so iura, Arnob. 2, 67: caerimoniae, die Zeremonien der Fetialen, Liv. 9, 11, 8.

Quelle:
Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Hannover 81913 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 1, Sp. 2742-2743.
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