lectica

[599] lectīca, ae, f. (lectus), I) die Sänfte, das Tragbett (während die spätere sella gestatoria = Tragsessel), von Sklaven (lecticarii) getragen und [599] in den ältesten Zeiten nur auf Reisen u. für Kranke gebraucht; in späteren Zeiten auch in der Stadt verwendet, u. zur Bequemlichkeit mit Vorhängen versehen, um sich gegen Staub und Sonnenschein zu schützen u. die Blicke der Neugierigen von sich abzuhalten, oft auch für mehrere eingerichtet, lectica hexaphoros, von sechsen (sechs Sklaven) getragen, Mart.: octophoros, von achten (acht Sklaven) getragen, Cic.: lectica formosis imposita calonibus, Sen.: lectica incomitata, Sen.: lectica aversa, die Rückseite der S. (auf der sich das Kopfkissen befand), Cic.: turba servorum lecticam tuam per itinera urbana ac peregrina portantium, Sen.: lectica scutorum, mit Schilden angefüllt, Cic.: comparare ad lecticam homines, Sänftenträger, Catull.: lecticae imponi, Petron.: cubare in lectica, Cic., lecticā, Suet.: alqm lecticā gestare, Hor.: lecticā octophoro ferri, Cic.: lecticā militari ferri, Curt.: lecticā per agros ferri, Sen. rhet.: eādem lecticā usque in cubiculum deferri, Cic.: in forum ad consules lecticā deferri, Liv.: lecticā perferri in aciem (v. einem kranken Feldherrn), Lact.: ex lectica prominere, Liv. fr.: lecticam deponere, Liv. fr. – insbes. zum Hinaustragen der Toten, die Bahre (u. zwar für Reiche, während die sandapila für Arme), Nep. u.a. – II) übtr., der Teil des Baumes, wo die Äste nach allen Seiten emporragen, etwa der Sattel, molles arborum lecticae, Plin. 17, 99.

Quelle:
Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Hannover 81918 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 2, Sp. 599-600.
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