toga

[3139] toga, ae, f. (tego), die Bedeckung, I) die Bedachung, das Dach, rusticae togai ne sit copia, Titin. com. 44. – II) die Bekleidung, A) im allg.: praeterea quod in lecto togas habebant; ante enim olim commune vestimentum et diurnum et nocturnum et muliebre et virile, Varro de vit. P.R. 1. fr. 36 (b. Non. 541, 2): equidem prandere stantem nobiscum incinctam togā, Afran. com. 182. – B) insbes., das aus einem halbrunden Stücke weißwollenen Tuches bestehende weite u. lang herabwallende Obergewand der Römer, das so umgeworfen wurde, daß der linke Arm darin wie in einer Binde ruhte u. nur die Hand frei hatte, während der rechte Arm ganz frei war, die Toga, als Tracht des Römers in Friedenszeiten, wenn er öffentlich als Bürger erschien (daher sie auch den Verbannten nicht erlaubt war, s. Plin. ep. 4, 11, 3 u. Horaz von einem seinem Vaterlande untreu gewordenen Römer sagt: togae oblitus, Hor. carm. 3, 5, 10), ausnahmsweise auch Tracht der Libertinen u. Buhldirnen (die die stola der ehrbaren Frauen nicht tragen durften, s. Mart. 2. 39), späterhin auch noch Tracht der Vornehmen, der Klienten, der vor Gericht, im Theater, bei öffentl. Spielen Erscheinenden, der beim Kaiser zur Tafel Geladenen, s. Beckers Gallus3 3, 141 ff. – Besondere Arten der Toga: purpurea, der Könige, Liv.: praetexta, die mit einem Purpurstreifen besetzte der Beamten u. freigeborenen Kinder, s. prae-texono. II, 1: pura, die unverbrämte, als Kleidung der Nichtbeamten u. der Jünglinge, wenn sie in das männliche Alter traten, dah. auch virilis genannt, Cic.: candida, der Amtsbewerber, Cic. u. Plin.: pulla, die schwarzgraue der Trauernden, s. 1. pullus. – lacinia togae, Suet.: togā caput obvolvere, Suet.: togam virilem sumere, Sen.: togam exuere, ablegen, Sen.: togam abducere, in die Höhe nehmen, Sen.: togam componere, der T. den gehörigen Faltenwurf geben, Hor. u. Quint.: togā enitescere, in der T. (in friedlicher Tätigkeit) glänzen, Tac.: quaeque in toga per tot annos[3139] egregie fecisset, in der Toga (als Staatsmann, in Staatsgeschäften), Tac. ann. 1, 12. – Meton., a) v. Frieden (s. Cic. de or. 3, 167), cedant arma togae, Poëta bei Cic. Pis. 73; de off. 1, 77. – b) jedes Zivilamt, zB. vom Senat, decreto togae, Claud. laud. Stil. 1, 330. – bes. der Stand-, das Amt eines Advokaten, Spät., s. Zumpt (Observv. in Rutil. Namat. p. 19. not.*). Savaro Sidon. ep. 2, 13 in. – c) = togātus, a, der, die mit der Toga Bekleidete, α) die Buhldirne, Tibull. 4, 10, 3. β) Sing. toga u. Plur. togae, Klienten, Mart. 10, 18, 4 u. 10, 47, 5 (wo toga rara). – γ) Sing. kollektiv, Advokaten, Sachwalter, tota forensis curia et toga, Cod. Paris. in Haupt opusc. 3, 153, 23. – δ) kollektiv, die einem Bureau angehörigen höheren Beamten, Zivildiener, omnis toga apparitioque, sein ganzes Gefolge von höheren u. niederen Beamten, Amm. 15, 7, 3.

Quelle:
Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Hannover 81918 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 2, Sp. 3139-3140.
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