Das Wikipedia Lexikon

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Buchstabenhäufigkeit
Die B. ist eine statist. Größe, die angibt, wie oft ein bestimmter Buchstabe in einem Text bzw. einer Sammlung von Texten (“Korpus”) vorkommt. Die B. wird z. B. in der Kryptoanalyse sowie der Datenkompression u. -kodierung genutzt.
Buchstabiertafel
Eine B. (oder Buchstabieralphabet, Telefonalphabet, Funkalphabet, Fliegeralphabet) erleichtert die Übermittlung schwer verständlicher oder seltener Wörter (Fremdwörter, Fachausdrücke u. Eigennamen) im Telefon- u. Sprechfunk-Verkehr, sowie bei Diktaten. Anders als beim normalen Buchstabieren, bei dem Buchstaben eines Wortes einzeln – gemäß ihrer Phonetisierung im Alphabet der entspr. Sprache – gesprochen werden, wird bei Verwendung einer B. jeder einzelne Buchstabe als Wort mit dem entspr. Anfangsbuchstaben gesprochen. Dabei legt die B. für jeden Buchstaben das zu verwendende Wort fest. Das Wort Wikipedia wird mit einer B. zum Beispiel folgendermaßen buchstabiert: Whiskey India Kilo India Papa Echo Delta India Alfa.
Buckelwal
Der B. (Megaptera novaeangliae) ist ein oft in Küstennähe vorkommender Vertreter der Furchenwale. Er erreicht eine Körpergröße von 12 bis 15 Metern u. ist bes. auffällig durch seine großen Flipper. Bekannt sind die Tiere unter anderem aufgrund ihres auffälligen Walgesangs u. ihrer Lebhaftigkeit. Durch die intensive Bejagung gingen die weltweiten Bestände zeitweise bedrohlich zurück. Seit 1966 steht der B. unter weltweitem Artenschutz.
Buckethead
B. ist der Künstlername des US-amerikan. Gitarristen Brian Carroll (* 13. Mai 1969). Der Öffentlichkeit am besten bekannt ist er durch seine mehrjährige Tätigkeit bei der weltbekannten Musikgruppe Guns N’ Roses (von 2000–2004) sowie seine immer neuen Projekte mit Bill Laswell u. Bootsy Collins. B. hat im Laufe seiner zahlreichen Veröffentlichungen einen eigenen Gitarrenstil entwickelt, der zwischen Thrash Metal, Funk, Jazz u. elektron. Avantgarde angesiedelt ist.
Buckingham Palace
Der B. P. im Londoner Stadtbezirk City of Westminster ist die offizielle Residenz des brit. Monarchen in London. Im Jahr 1705 wurde er als großes Stadthaus für John Sheffield, Herzog von Buckingham, gebaut. König Georg III. erwarb das Haus 1762 als private Residenz.
Bückler, Johannes
Johannes Bückler (frz. Jean Buckler; genannt Schinderhannes; * 25. Mai 1783 (evtl. auch 1777, 1778 oder 1779) in Miehlen, Taunus; † 21. November 1803 in Mainz) war ein dt. Räuber. Als Anführer einer Räuberbande wird er auch Räuberhauptmann genannt.
Buckley, Jeff
Jeffrey Scott Buckley (* 17. November 1966 in Anaheim, Kalifornien; † 29. Mai 1997 in Memphis, Tennessee) war ein US-amerikan. Sänger u. Gitarrist. Veröffentlichungen sind u. a. “Grace” u. “Sketches for my Sweetheart the Drunk”.
Budapest
B. (ungar. Aussprache ), ist die Hptst. u. zugleich größte Stadt der Republik Ungarn. Mit etwa 1,69 Millionen Ew. (Stand März 2007) ist B. die neuntgrößte Stadt der Europäischen Union. Die Einheitsgemeinde B. entstand 1873 durch die Zusammenlegung der zuvor selbständigen Städte Buda, Pest u. Óbuda. Der Name B. selbst tauchte zuvor nicht auf, üblich im Sprachgebrauch war Pest-Buda.
Buddenbrooks
B. Verfall einer Familie ist der erste Roman des dt. Schriftstellers Thomas Mann (erschienen 1901) u. der erste Gesellschaftsroman in dt. Sprache von Weltrang. Vorlage für B. war die Geschichte der Familie von Thomas Mann.
Buddha
B. (Sanskrit, m., buddha, wörtl. “Erwachter”, auch “Erleuchteter”) bezeichnet im Buddhismus jemanden, der Bodhi (wörtl. “Erwachen”, auch “Erleuchtung”) erfahren hat. Im Besonderen bezeichnete der historische B., Siddhartha Gautama (* 560 v. Chr., †  um 480 v. Chr.), sowohl sich selbst als B. als auch diejenigen, welche in vorhistorischer Zeit, genau wie er, aus eigener Kraft, ohne die Anleitung eines anderen B., das Erwachen erlangt hatten.
Buddha-Statuen von Bamiyan
Die B. v. B. befanden sich bis zur Zerstörung durch die Taliban im März 2001 im 2500 Meter hoch gelegenen Tal von Bamiyan (Afghanistan), das den Gebirgszug des Hindukusch von den Koh-i-Baba Bergen trennt, etwa 230 Kilometer nordwestlich von Kabul. Sie waren die größten stehenden Buddha-Statuen der Welt (34,5 u. 55 m hoch).
Buddhismus
Der B. ist eine Lehrtradition u. Religion mit weltweit zwischen 350 u. 500 Millionen Anhängern (insbes. in China, Bhutan, Japan, Kambodscha, Laos, Mongolei, Myanmar, Sri Lanka, Korea, Thailand, Tibet u. Vietnam), deren Gründung auf Siddhartha Gautama, den histor. Buddha, zurückgeht, der im 6. Jh. v. Chr. in Nordindien lebte. Der Unerlöste wird durch Wiedergeburten im Daseinskreislauf festgehalten. Voraussetzung für die Erlösung ist die Überwindung der “Daseinsgier”. Heilsziel ist das Eingehen ins Nirvana, dem außerweltl. Zustand absoluter Befreiung.
Budget
Ein B. (ein festes B. wird auch Etat [eˈta] genannt) ist ein − meist − in wertmäßigen Größen (Geldbeträgen) formulierter Plan von zukünftigen, erwarteten Einnahmen u. Ausgaben.
Budgetierung
B. bezeichnet den betriebswirtschaftl. Planungsprozess, mit dem Ziel, ein Budget zu erstellen. Ergebnis ist ein kurzfristiger, operativer Unternehmensplan, der das Geschäft für die Zukunft des Unternehmens abbildet. Das Budget enthält unterschiedl. Teilpläne, z.B. Absatzplan, Umsatzplan, Personalplan, Investitionsplan, Liquiditätsplan.
Buena, Mutya
Rosa Isabel Mutya Buena (* 21. Mai 1985 in Kingsbury, Greater London) ist eine brit. Sängerin u. eines der drei Gründungsmitglieder der Sugababes, die sie 2005 für eine Solokarriere verließ.
Buena Vista Social Club
B. V. S. C. ist ein Klub in Havanna, nach dem eine CD benannt wurde, die der US-amerikan. Gitarrist Ry Cooder gemeinsam mit kuban. Musikern 1996 aufgenommen hat. Durch die Verleihung des Grammys an Ry Cooder für deren Produktion im Jahr 1998 sowie den 1999 erschienenen Dokumentarfilm von Wim Wenders wurden die Musiker weltweit bekannt.
Buenos Aires
B. A. (frühere Schreibweise: Buenos Ayres; offiziell Ciudad Autónoma de Buenos Aires/Autonome Stadt Buenos Aires) ist die Hptst. u. das kommerzielle u. industrielle Zentrum Argentiniens. Der Name kommt von einer Schutzheiligen der Seefahrer, Santa Maria del Buen Ayre (span. Heilige Maria des Guten Windes) nach der die Gründer sie benannten, um sich damit für die günstigen Wetterbedingungen auf der Anfahrt zu bedanken. Die Stadt ist ein wichtiges kulturelles Zentrum u. bildet den Kern eines der größten Ballungsräume Südamerikas, dem Gran B. A. mit etwa 13 Millionen Ew. Sie wird oft als Wasserkopf Argentiniens bezeichnet, da sich fast alle wichtigen Institutionen des Landes in ihr befinden u. in Stadt u. Umgebung etwa ein Drittel der Ew. wohnen. Zudem ist sie als einzige Stadt Argentiniens autonom, also nicht an eine bestimmte Provinz gebunden.
Buff, Charlotte
Charlotte Sophie Henriette Buff (* 11. Januar 1753 in Wetzlar; † 16. Januar 1828 in Hannover) war das Vorbild der Lotte in Johann Wolfgang von Goethes “Die Leiden des jungen Werthers”.
Buffett, Warren
Warren Edward Buffett (* 30. August 1930 in Omaha, Nebraska, USA) ist ein US-amerikan. Großindustrieller (Investment-Tycoon) u. mit einem geschätzten Privatvermögen von 62,4 Mrd. US-Dollar (Forbes, 2008) der reichste Mensch der Welt vor dem zweitplatzierten Mexikaner Carlos Slim Hel£ u. dem drittplatzierten Microsoft-Gründer Bill Gates. Der Großteil seines Vermögens ist in der von ihm aufgebauten Investment-Firma Berkshire Hathaway angelegt. Buffett spendete z. T. Vermögen an Stiftungen.
Buffon, Gianluigi
Gianluigi Buffon (* 28. Januar 1978 in Carrara (MS), Italien) ist ein italien. Fußballspieler. Buffon gilt als der teuerste Torhüter der Welt. Er ist bisher der einzige Schlussmann, der in seiner Karriere viermal zum Welttorhüter des Jahres gekürt wurde.
Buffy – Im Bann der Dämonen
B. – I. B. d. D., besser bekannt als “Buffy”, auch unter dem Kürzel BtVS, ist eine US-amerikan. Fernsehserie. Sie wurde als “Buffy – The Vampire Slayer” im März 1997 erstmalig auf The WB ausgestrahlt u. startete in Deutschland 1998. Sie basiert auf dem Kinofilm Buffy, der Vampirkiller von 1992. Die Serie brachte sieben Staffeln, einen Spin-Off – “Angel” – u. mehrere Comicserien hervor.
Bugatti
B. ist ein französ. Automobilhersteller aus Molsheim im Elsass, zunächst Deutschland u. nach dem Ersten Weltkrieg Frankreich. Seine Produktion lief von 1909 bis 1963. Die Firma wurde von Ettore B. gegr. Der ursprüngl. Bugatti-Betrieb ging nach dem Zweiten Weltkrieg unter, aber die Marke erstand gleich zweimal wieder neu auf. Seit 1998 firmiert sie unter Volkswagen-Federführung.
Bui, Brigitta
Brigitta Bui (* 29. September 1982 in Sátoraljaújhely, Ungarn; ehem. Brigitta Bulgari, eigentl. Brigitta Kocsis) ist eine ungar. Pornodarstellerin u. ein Fotomodell.
Bukarest
B. (rumänisch Bucureşti) ist die Hptst. Rumäniens. Sie ist mit knapp zwei Millionen Ew. die sechstgrößte Stadt der Europäischen Union u. nach Istanbul die zweitgrößte Stadt in Südosteuropa. Die urbane Agglomeration von B. beträgt 2,6 Millionen Ew. u. ist die drittgrößte Südosteuropas (nach Istanbul u. Athen). Nachdem B. Târgovişte als Landeshauptstadt 1659 abgelöst hatte, wurde es zum politischen, wirtschaftlichen u. kulturellen Mittelpunkt der Walachei u. später von Rumänien. Die Stadt verfügt über mehrere Universitäten, verschiedene andere Hochschulen, sowie zahlreiche Theater, Museen u. weitere Kultureinrichtungen.
Bukkake
B. ist eine Gruppensexpraktik, bei der mehrere Männer auf eine Frau (oder einen Mann) ejakulieren.
Bukowina
Die B. (“Buchenland”; rumän. Bucovina; ukrainisch Буковина/Bukowyna) ist eine histor. Landschaft im südöstl. Mitteleuropa. Die nördl. Hälfte gehört zur Ukraine u. ist Teil der Oblast Tscherniwzi. Die südl. Hälfte gehört zu Rumänien u. ist Teil der Bezirke Suceava u. Botoşani. Hier liegt auch der Archipel der Moldauklöster, der zu dem Weltkulturerbe der Unesco zählt. Die B., so wie das östlich davon liegende Bessarabien, ist ein Teil der histor. Region Moldau. Nordwestlich davon liegt Galizien, im SW grenzt es an Siebenbürgen.
Bukowski, Charles
Henry Charles Bukowski jr. (* 16. August 1920 in Andernach als Heinrich Karl Bukowski; † 9. März 1994 in Los Angeles) war ein US-amerikan. Dichter u. Schriftsteller polnisch-deutscher Abstammung. Er veröffentlichte zwischen 1960 u. den frühen 1990er Jahren über vierzig Bücher mit Gedichten u. Prosa. Seine Geschichten sind häufig teilautobiografisch. Oft handelt das Werk von Menschen auf der Schattenseite des “American Way of Life”. Seine Protagonisten sind u. a. Kleinkriminelle u. Säufer.
Bulgarien
B. (bulg. България [bəlg'arija]), amtliche Bezeichnung “Republik Bulgarien”, ist eine Republik in Südosteuropa, die an Griechenland, Mazedonien, Rumänien, Serbien sowie an die Türkei grenzt. Der am Schwarzen Meer liegende Staat ist seit 2004 Mitglied der NATO u. seit dem 1. Januar 2007 Mitglied der Europäischen Union. Hauptstadt u. Regierungssitz ist Sofia.
Bulgarische Sprache
Die B. S. (bulgarisch Български език/Bălgarski esik) gehört zur südslaw. Gruppe des slaw. Zweiges der indogerm. Sprachen. Sie wird von ca. 9 Millionen Menschen gesprochen. Es gibt mehrere Dialekte, die in zahlreiche Mundarten gegliedert sind.
Bulgur
B. türkisch (Bulgurweizen, auch: "Boulghour", "Bulghur" oder arabisch "Burghul") ist ein vorgekochter (hydrothermisch vorbehandelter) Weizen (Parboiledweizen). Nach der anschließenden Trocknung wird die freigelegte Kleie mechanisch entfernt. Danach wird das Korn grob oder fein mit einem "Grützeschneider" geschnitten.
Bulimie
Die B. (griechisch βουλιμία, boulimía, wörtlich “der Ochsenhunger”, aus βους, “der Ochse” u. λιμός, “der Hunger” über neulateinisch Bulimia [nervosa] ), auch Essbrechsucht oder Ochsen- bzw. Stierhunger genannt, gehört zusammen mit der Magersucht (griechisch-lateinisch Anorexia nervosa), der Binge-Eating-Disorder u. der Esssucht zu den Essstörungen. Typisch sind Heißhungerattacken mit anschließendem künstl. herbeigeführten Erbrechen.
Bullet for My Valentine
B. f. M. V. ist eine 1999 gegr. walis. Metalcoreband aus Bridgend. Die Einflüsse der Band liegen bei den Heavy-Metal- u. Hardrock-Bands Metallica, Iron Maiden u. Deep Purple. Seit 2006 kann die Band weltweite kommerzielle Erfolge feiern.
Bullmastiff
Der B. ist eine von der FCI (Nr. 157, Gr. 2, Sek. 2) anerkannte brit. Hunderasse.
Bullock, Sandra
Sandra Annette Bullock (* 26. Juli 1964 in Arlington, Virginia) ist eine US-amerikanisch-deutsche Schauspielerin. Bullock hatte ihren Durchbruch mit “Speed” u. war außerdem u. a. in “Miss Undercover” sowie in “Ein Chef zum Verlieben” zu sehen.
Bullterrier
Der B. ist eine von der FCI (Nr.11, Gr.3, Sek.3) anerkannte Hunderasse aus Großbritannien.
Bülow, Vicco von
Loriot (* 12. November 1923 in Brandenburg an der Havel), geboren als Bernhard Victor Christoph-Carl von Bülow, kurz Vicco von Bülow, ist ein dt. Komödiant oder auch Humorist, Zeichner, Schriftsteller, Bühnenbildner, Kostümbildner, Schauspieler, Regisseur u. Prof. für Theaterkunst. Er lebt in Münsing am Starnberger See. Bücher u. a.: “Der Weg zum Erfolg”, “Loriots heile Welt”. Filme u. a.: “Ödipussi”, “Pappa ante Portas”.
Bumerang
Der Ausdruck B. bezeichnet ein Sportgerät aus Sperrholz, Kunststoff, oder anderen festen Materialien, das zum Werfer zurückkehrt, wenn es korrekt geworfen wird. In der bekannten, traditionellen Form sieht ein B. wie ein L mit zwei gleich langen Armen aus.
Bund, Lisa
Lisa Bund (* 31. Mai 1988 in Frankfurt a. M.) ist eine dt. Popsängerin. Einem breiten Publikum wurde sie als Drittplatzierte der vierten Staffel der Castingshow Deutschland sucht den Superstar (DSDS) bekannt, die von Januar bis Mai 2007 im Abendprogramm des privaten Fernsehsenders RTL ausgestrahlt wurde.
Bündchen, Gisele Caroline Nonnenmacher
Gisele Caroline Nonnenmacher Bündchen (* 20. Juli 1980 in Horizontina, Rio Grande do Sul, Brasilien) ist ein brasilian. Fotomodell. Laut Forbes ist Bündchen das bestbezahlte Model der Welt.
Bund Deutscher Mädel
Der B. D. M. (BDM oder BdM) war in nat.-soz. Zeit der weibl. Zweig der Hitler-Jugend (HJ). Darin waren im Sinne der totalitären Ziele des NS-Regimes die Mädchen im Alter von 10 bis 18 Jahren organisiert, den Jungmädelbund (JM) der 10- bis 13-jährigen Mädchen eingeschlossen. Aufgrund der ab 1936 gesetzlich geregelten Pflichtmitgliedschaft aller weibl. Jugendlichen, sofern sie nicht wie jüdische Mädchen aus “rassischen Gründen” ausgeschlossen waren, bildete der BDM die damals zahlenmäßig größte weibl. Jugendorganisation der Welt mit 4,5 Millionen Mitgliedern im Jahr 1944.
Bundesagentur für Arbeit
Die B. f. A. (BA, ehem. Bundesanstalt für Arbeit) ist das Verwaltungsorgan, das in Deutschland für die Arbeitsvermittlung u. -förderung sowie die Leistungsgewährung unter anderem des Arbeitslosengeldes zuständig ist. Sie ist eine bundesunmittelbare Körperschaft des öffentl. Rechts mit Selbstverwaltung u. Anstaltscharakter. Sie unterliegt der Rechtsaufsicht durch das Bundesministerium für Arbeit u. Soziales (§ 393 Abs. 1 SGB III). Nur in bestimmten Bereichen hat das Ministerium ein Weisungsrecht u. führt die Fachaufsicht, z. B. bei der Arbeitsmarktstatistik (§ 283 Abs. 2 SGB III) u. der Ausländerbeschäftigung (§ 288 Abs. 2 SGB III). Der Sitz der BA ist Nürnberg. Sie ist mit etwa 97.000 Mitarbeitern (davon etwa 3.000 Nachwuchskräfte) die größte Behörde in Deutschland u. einer der größten Arbeitgeber des Bundes. Die Geschäftsstellen der BA wurden bis 2003 Arbeitsämter genannt, seit 2004 heißen sie Agenturen für Arbeit.
Bundesamt für Verfassungsschutz
Das B. f. V. (BfV) ist ein dt. Inlands-Nachrichtendienst, dessen wichtigste Aufgabe die Überwachung verfassungsfeindl. Bestrebungen in der BR Deutschland ist. Es untersteht dem Bundesministerium des Innern u. wird von einem Präsidenten geleitet. Im Jahr 2005 waren im BfV 2.448 Personen beschäftigt. Rechtsgrundlage ist das Bundesverfassungsschutzgesetz. Der Zuschuss aus dem Bundeshaushalt lag 2005 bei 137 Millionen Euro. Der Hauptsitz befindet sich in Köln-Chorweiler.
Bundesangestelltentarifvertrag
Der B. (BAT) regelte vom 1. April 1961 bis zum 1. Oktober 2005 bzw. 1. November 2006 die Beschäftigungsbedingungen u. die Bezahlung der Angestellten im Öffentlichen Dienst. Alle bisherigen Tarifverträge im öffentl. Dienst wie der BAT, BAT-O, MTArb, MT-Arb-O, BMT-G u. BMT-GO wurden für Angestellte des Bundes u. der Kommunen zum 1. Oktober 2005 durch einen einheitl. Tarifvertrag öffentl. Dienst (TVöD) ersetzt. Für den Bereich der Landesangestellten wurde der BAT zum 1. November 2006 durch den Tarifvertrag öffentl. Dienst - Länderbereich (TV-L) ersetzt. Der BAT gilt weiterhin in Hessen u. Berlin, die aus der Tarifgemeinschaft dt. Länder ausgetreten sind. Zahlreiche Arbeitgeber orientieren sich weiterhin am BAT. Der BAT war ein Tarifvertrag, den die öffentl. Arbeitgeber (Bund, Länder u. kommunale Arbeitgeber) u. die Gewerkschaft ÖTV, jetzt ver.di, 1961 abgeschlossen haben. Er ist eine Sammelbez. für den eigentl. BAT, der ein Manteltarifvertrag ist, sowie für Entgelttarifverträge, die jährlich neu verhandelt werden. In den neuen Bundesländern galt ein spezieller B. mit reduzierter Vergütung, der BAT-Ost oder auch kurz BAT-O genannt wird.
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
Die B. f. F. (BaFin) ist eine selbstständige Bundesanstalt mit Sitz in Bonn u. Frankfurt a. M. Sie untersteht der Rechts- u. Fachaufsicht des Bundesministeriums der Finanzen. Die BaFin beaufsichtigt u. kontrolliert alle Bereiche des Finanzwesens in Deutschland (Allfinanzaufsicht). Diese Funktionen u. Tätigkeiten werden “nur im öffentlichen Interesse” wahrgenommen.
Bundesbesoldungsordnung
Die B. (BBesO) regelt in Deutschland die Besoldung von Beamten, Richtern u. Soldaten des Bundes u. der Länder, wobei es den Ländern vorbehalten ist, ergänzende Regelungen durch Landesbesoldungsordnungen zu treffen (z. B. für Ämter die in der B. nicht vorkommen). Die B. ist Teil des Bundesbesoldungsgesetzes.
Bundesdatenschutzgesetz
Das dt. B. (BDSG) regelt zusammen mit den Datenschutzgesetzen der Länder u. anderen bereichsspezifischeren Regelungen den Umgang mit personenbezogenen Daten, die in IT-Systemen oder manuell verarbeitet werden (siehe auch: Datenschutz).
Bundesgerichtshof
Der B. (BGH) ist das oberste dt. Gericht auf dem Gebiet der ordentl. Gerichtsbarkeit u. damit letzte Instanz in Zivil- u. Strafverfahren. Ferner ist er für verwandte Spezialrechtsgebiete zuständig wie etwa das Berufsrecht in der Rechtspflege. Sitz ist Karlsruhe. Er ist neben dem Bundesarbeitsgericht, Bundesfinanzhof, Bundessozialgericht u. Bundesverwaltungsgericht einer der fünf obersten Gerichtshöfe des Bundes.
Bundesgrenzschutz
Der B. (BGS) war eine Polizei der BR Deutschland. Er wurde mit dem BGS-Gesetz vom 16. März 1951 gegr. u. unterstand dem Bundesinnenministerium. Ursprünglich hatte der B. nur den spezialpolizeil. Auftrag der Grenzsicherung, erhielt dann aber zunehmend schutzpolizeil. Aufgaben, wurde flächendeckend ausgebaut u. erhielt Kompetenzen für kriminalpolizeil. Ermittlungen. Im Juli 2005 wurde er in Bundespolizei umbenannt.
Bundeskanzler (Deutschland)
Der B. ist der Regierungschef der BR Deutschland: Er bestimmt die Bundes-Min. u. die Richtlinien der Politik der Bundesregierung. Der B. ist faktisch der mächtigste dt. Politiker, steht jedoch im Protokoll nach dem Bundes-Präs. als Staatsoberhaupt u. dem Bundestagspräsidenten nur an dritthöchster Stelle. Der B. wird vom Bundestag gewählt u. kann vor Ablauf der Legislaturperiode des Bundestages nur durch ein konstruktives Misstrauensvotum abgelöst werden. Derzeitige Bundeskanzlerin ist die CDU-Politikerin Angela Merkel.
Bundeskanzler (Österreich)
Der B. ist der Vorsitzende der österr. Bundesregierung u. als Regierungschef Österreichs der realpolitisch mächtigste Politiker des Landes. Die Ernennung des Bundeskanzlers erfolgt durch den Bundespräsidenten. Der gegenwärtige Amtsinhaber ist Alfred Gusenbauer (SPÖ).
Bundeskanzleramt (Deutschland)
Das B. (BK) ist eine Behörde, die den Bundeskanzler der BR Deutschland in seinen Aufgaben unterstützt. Es hat seinen Hauptsitz in der Bundeshauptstadt Berlin u. einen Zweitsitz in der Bundesstadt Bonn.
Bundeskriminalamt (Deutschland)
Das B. (BKA) ist eine dem Bundesministerium des Innern nachgeordnete Bundesoberbehörde der BR Deutschland mit Standorten in Wiesbaden (Hauptsitz), Berlin u. Meckenheim (Rheinland). Es hat die Aufgabe, die nationale Verbrechensbekämpfung in Deutschland in enger Zusammenarbeit mit den Landeskriminalämtern zu koordinieren u. Ermittlungen in bestimmten schwerwiegenden Kriminalitätsfeldern mit Auslandsbezug durchzuführen. Darüber hinaus schützt das BKA die Verfassungsorgane des Bundes. Das BKA vertritt die BR Deutschland bei Interpol als nationales Zentralbüro (NZB)
Bundeslade
Als B. (hebr.: Aron ha'brit) wird ein truhenförmiger Kultgegenstand des Volkes Israel bezeichnet. Sie enthielt nach Darstellung der Tora die Steintafeln mit den Zehn Geboten, die Mose von Gott erhielt. Die B. galt demnach beim Auszug Israels aus Ägypten unter Mose als Garant für Gottes Gegenwart inmitten des Volkes. Sie ist bis heute Symbol für den Bund Gottes mit dem Volk Israel (daher der Name B.).
Bundesland (Österreich)
Ein B. oder, gemäß Art. 2 Abs. 2 des Bundes-Verfassungsgesetzes (B-VG), Land ist ein Gliedstaat u. eine Verwaltungseinheit innerhalb der 2. Republik Österreich. Die österr. Bundesverfassung gesteht den Ländern eine eigene Legislative in Form der Landtage zu, die innerhalb des von der Verfassung vorgegebenen Rahmens selbstständig gesetzgebende Organe sind. Über den Bundesrat wirken die Länder eingeschränkt auch an der Gesetzgebung des Bundes mit.
Bundesliga
Mit B. wird in Deutschland u. in Österreich die höchste Spielklasse (Liga) in einer Sportart bezeichnet. Am bekanntesten sind dabei die jeweiligen Fußball-Bundesligen.
Bundesminister
Als Bundes-Min. werden bezeichnet * die Mitglieder der deutschen Bundesregierung neben dem Bundeskanzler, siehe Bundesminister (Deutschland), * die Mitglieder der österreichischen Bundesregierung.
Bundesminister (Deutschland)
In Deutschland bilden die Bundes-Min. – zusammen mit dem Bundeskanzler – die Bundesregierung (Art. 62 des Grundgesetzes [GG]). Sie werden auf Vorschlag des Bundeskanzlers vom Bundes-Präs. ernannt u. entlassen. Die Bundes-Min. werden bei der Amtsübernahme vor dem Bundestag auf das Grundgesetz (die dt. Bundesverfassung) vereidigt.
Bundesministerium (Deutschland)
Ein B. ist die einem Bundes-Min. zugeordnete oberste Bundesbehörde. Nach Artikel 62 des Grundgesetzes besteht die Bundesregierung aus dem Bundeskanzler u. den Bundesministern. Innerhalb der vom Bundeskanzler gesetzten Richtlinien leitet jeder Bundes-Min. sein Ressort in eigener Verantwortung. Zu dem Ressort eines Bundes-Min. gehört das B. als oberste Bundesbehörde u. die dem Ressort zugeordneten oberen, mittleren u. unteren Bundesbehörden. Die Beamten u. Angestellten des Bundesministeriums nehmen im Auftrag u. im Namen des Bundes-Min. dessen Aufgaben wahr, insbes. die Aufsicht gegenüber den nachgeordneten Behörden, aber auch die polit. Aufgaben gegenüber dem Bundestag u. den anderen Organen des Bundes.
Bundesnachrichtendienst
Der B. (BND) mit Sitz in Pullach bei München sowie in Berlin ist neben dem Bundesamt für Verfassungsschutz u. dem Militärischen Abschirmdienst einer der drei dt. Nachrichtendienste des Bundes u. zuständig für die Auslandsaufklärung. Er wird, wie auch die anderen beiden, vom Parlamentarischen Kontrollgremium überprüft. Der BND ist eine dem Bundeskanzleramt angegliederte Dienststelle.
Bundespolizei (Deutschland)
Die B. (BPOL) ist eine Polizei des Bundes in der BR Deutschland u. gehört zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern, welches durch seine Abteilung B auch die Dienst-, Rechts- u. Fachaufsicht über die Behörden der B. ausübt. Im Sicherheitssystem des Bundes nimmt die B. umfangreiche u. vielfältige polizeil. Aufgaben wahr, die im Gesetz über die Bundespolizei, aber auch in zahlreichen anderen Rechtsvorschriften, wie z.B. im Aufenthaltsgesetz, im Asylverfahrensgesetz u. im Luftsicherheitsgesetz geregelt sind. Sie trug bis zum 30. Juni 2005 die Bez. Bundesgrenzschutz. Der Name ergab sich aus der früher ausschließlichen u. seit den 1970er Jahren Hauptaufgabe, dem Schutz der Landesgrenzen (gem. Art. 73 (1) Nr. 5 GG).
Bundespräsident (Deutschland)
Der Bundes-Präs. ist das Staatsoberhaupt der BR Deutschland. Durch die Verfassung ist seine Macht im polit. System des Landes jedoch beschränkt u. umfasst vor allem repräsentative Tätigkeiten, weshalb er auch als pouvoir neutre bezeichnet wird. Nichtsdestoweniger ist er der Exekutive zuzurechnen. Seine Amtssitze sind das Schloss Bellevue in Berlin u. die Villa Hammerschmidt in Bonn. In der Ausübung seiner Aufgaben unterstützt ihn das Bundespräsidialamt. Zu seinen Aufgaben u. Befugnissen gehören u. a. die völkerrechtl. Vertretung des Bundes, die Ernennung u. Entlassung der Mitglieder der Bundesregierung, Vorschlag eines Kandidaten zum Bundeskanzler, Unterzeichnung u. Prüfung von Gesetzen. Der Bundes-Präs. wird für eine Amtszeit von fünf Jahren von der Bundesversammlung gewählt. Anschließende Wiederwahl ist nur einmal zulässig. Eine spätere Wiederwahl ist nicht ausgeschlossen, wenn zwischenzeitlich ein anderer Bundes-Präs. im Amt war. Derzeitiger Amtsinhaber ist Horst Köhler. Die nächste Wahl eines Bundes-Präs. findet am 23. Mai 2009 statt.
Bundespräsident (Österreich)
Der österr. Bundes-Präs. ist das auf sechs Jahre (Art. 60 Abs. 5 B-VG) gewählte Staatsoberhaupt. Seit 1950 wird er in einer direkten Wahl vom Volk gewählt. Er kann für die unmittelbar folgende Funktionsperiode nur einmal wiedergewählt werden u. in Summe 12 Jahre ununterbrochen im Amt sein (Art. 60 Abs. 5 B-VG). Zu seinen Kompetenzen gehören u. a. Ernennung u. Entlassung der Bundesregierung, Auflösung des Nationalrats u. des Landtages, Beurkundung von Gesetzen, Vertretung der Republik nach außen. Derzeitiger Bundes-Präs. ist Heinz Fischer.
Bundespräsident (Schweiz)
Der Bundes-Präs. der Schweizerischen Eidgenossenschaft ist derjenige Minister, der als Primus inter Pares den Vorsitz bei den Sitzungen der Schweizer Regierung, des Bundesrats, führt; vertritt den Staat nach außen. Er wird für ein Jahr gewählt. Sein Stellvertreter ist der Vizepräsident des Bundesrates.
Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien
Die B. f. j. M. (BPjM), ehem. Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (BPjS), ist eine dt. Bundesoberbehörde mit Sitz in Bonn, die dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen u. Jugend nachgeordnet ist. Ihre Zuständigkeit liegt in der Prüfung u. Aufnahme jugendgefährdender Medien in die Liste jugendgefährdender Medien (“Indizierung”). Sie dient dem medialen Jugendschutz.
Bundesrat (Deutschland)
Der B. ist ein Verfassungsorgan der BR Deutschland, durch das die Länder bei der Gesetzgebung u. Verwaltung des Bundes u. in Angelegenheiten der Europäischen Union mitwirken. Jedes Land ist durch die Mitglieder seiner Landesregierung im Bundesrat vertreten. Auf diese Weise werden die Interessen der Länder bei der polit. Willensbildung des Gesamtstaates berücksichtigt. Der Bundesrat verkörpert damit den Föderalismus in Deutschland, der nach der so genannten Ewigkeitsklausel des Art. 79 Abs. 3 GG nicht wesentlich geändert oder gar abgeschafft werden kann.
Bundesrat (Schweiz)
Der Schweizerische Bundesrat (franz. Conseil fédéral suisse, ital. Consiglio federale svizzero, rätoroman. Cussegl federal svizzer) ist die oberste exekutive Behörde u. damit die Regierung der Schweizerischen Eidgenossenschaft. In der Schweizer Bundesverfassung ist er als die “oberste leitende und vollziehende Behörde des Bundes” (gemäss Art. 174 BV) definiert. Die einzelnen Mitglieder werden ebenfalls “Bundesrat” oder “Bundesrätin” genannt; falls es aus sprachl. Gründen nötig ist, zwischen der Behörde u. dem einzelnen Mitglied zu unterscheiden, nennt man erstere auch “Gesamtbundesrat”.
Bundesratswahlen
Als B. wird in der Schweiz die Wahl der Mitglieder der Landesregierung, des Bundesrates, bezeichnet. Vorgenommen werden die Wahlen durch die Vereinigte Bundesversammlung. Es ist zu unterscheiden zwischen den Gesamterneuerungswahlen des Bundesrates u. den Ersatzwahlen zur Besetzung von Vakanzen. Die Gesamterneuerungswahl des Bundesrates findet alle vier Jahre, in der ersten Session nach den Gesamterneuerungswahlen des Nationalrates, statt. Dabei werden sämtliche sieben Bundesratssitze vergeben. Kommt es zu einer Vakanz, weil ein einzelner Bundesrat während der Amtsperiode zurücktritt oder stirbt, wird separat ein Nachfolger gewählt, dieser ist aber nur bis zur nächsten Gesamterneuerungswahl gewählt. Jährlich werden von der Vereinigten Bundesversammlung aus den Bundesratsmitgliedern der Bundes-Präsident u. der Vize-Präsident des Bundesrates für das kommende Jahr bestimmt.
Bundesregierung
Eine B. ist Teil der Exekutive (ausführende Gewalt) eines Bundesstaates. Der Begriff wird zur Abgrenzung dieser Regierung von den Regierungen der einzelnen Bundesländer oder Gliedstaaten verwendet.
Bundesregierung (Deutschland)
Die Deutsche B. ist die Regierung der BR Deutschland u. übt damit die Exekutivgewalt des Bundes aus. Sie wird auch als Bundeskabinett bezeichnet u. besteht aus dem Bundeskanzler u. den Bundes-Min.
Bundesregierung (Österreich)
In Österreich ist die B. neben dem Bundes-Präs. eines der obersten Organe der Bundesverwaltung (sog. Kollegialorgan). Seine Mitglieder sind der Bundeskanzler, der Vizekanzler u. die übrigen Bundes-Min. Die Mitglieder der B. sind dem Nationalrat verantwortlich.
Bundesrepublik
Eine B. beschreibt als Staatsform eine föderale Republik, einen Zusammenschluss (der “Bund”) mehrerer teilsouveräner Gliedstaaten. Das heißt aber nicht, dass es einem der Gliedstaaten ohne weiteres erlaubt wäre, aus einer B. auszutreten, was eine B. bzw. einen Bundesstaat von einem Staatenbund (auch Konföderation genannt) unterscheidet.
Bundesschatzbrief
Bundesschatzbriefe sind festverzinsl. Wertpapiere des Bundes (Deutsche Finanzagentur), welche nicht in den Börsenhandel gegeben werden. Die Zinssätze der Papiere steigen über die Laufzeit von Jahr zu Jahr an. Über den Gesamtzeitraum liegt die Rendite vor Steuern im Mai 2008 bei ca. 4% Prozent durchschnittlich pro Jahr. Die Mindestanlagesumme beträgt 50 Euro. Die Laufzeit beträgt 6 bis 7 Jahre.
Bundesstaat der Vereinigten Staaten
Ein B. d. V. S., kurz US-Bundesstaat, ist einer von derzeit 50 teilsouveränen Gliedstaaten der Bundesrepublik der Vereinigten Staaten. Die ersten Bundesstaaten entstanden aus den Dreizehn Kolonien mit der Ratifizierung der Verfassung, weitere kamen durch Erweiterungen Richtung W, den Louisiana Purchase, den Beitritt der Republik Texas u. die Umwandlung Hawaiis u. Alaskas in Bundesstaaten dazu. Zusammen mit dem Bundesdistrikt u. den Außengebieten bilden die Bundesstaaten das amerikan. Staatsgebiet. Vier Bundesstaaten – Kentucky, Massachusetts, Pennsylvania u. Virginia – tragen die formelle Bez. Commonwealth, ohne dass daraus weitere Rechte oder Pflichten entstünden – im Gegensatz zu den Commonwealth-Territorien Puerto Rico u. den Nördlichen Marianen.
Bundestagspräsident
Der Präsident des Deutschen Bundestages, auch inoffiziell B., hat nach dem Bundes-Präs. das zweithöchste Staatsamt der BR Deutschland inne. Er steht somit im Staatsprotokoll vor dem Bundeskanzler, dem Präsidenten des Bundesrats u. dem Präsidenten des Bundesverfassungsgerichtes. Derzeitiger Amtsinhaber ist der CDU-Politiker Norbert Lammert. Der B. wird nach jeder Wahl des Bundestages bei dessen konstituierender Sitzung aus dessen Mitte von allen Abgeordneten gewählt. In der Regel stellt die Fraktion mit den meisten Abgeordneten den Bundestagspräsidenten. Die Amtszeit des Bundestagspräsidenten endet mit der jeweiligen Legislaturperiode.
Bundestagswahl
Die B. dient der Bestimmung der Abgeordneten des Deutschen Bundestages. Sie findet grundsätzlich alle vier Jahre statt; die Wahlperiode kann sich jedoch im Falle der Auflösung des Bundestages verkürzen oder im Verteidigungsfall verlängern. Das bei der B. zur Anwendung kommende Wahlrecht enthält das Prinzip der personalisierten Verhältniswahl u. einige Besonderheiten wie die “Fünf-Prozent-Hürde” u. die Existenz von Überhangmandaten. Der Termin einer B. wird vom Bundes-Präs. in Absprache mit der Bundesregierung u. den Bundesländern festgelegt. Näheres wird vom Bundeswahlgesetz bestimmt.
Bundesurlaubsgesetz
Das B. (BUrlG) dient in Deutschland der Regelung des Erholungsurlaubs. Es wurde am 8. Januar 1963 verkündet u. ergänzt als Mindestregelung die bis dahin allein und seither daneben bestehenden vielfältigen Einzelabsprachen zwischen den Tarifparteien für jede Branche u. jedes Land. Zweck des Gesetzes ist der soziale Arbeitsschutz.
Bundesverfassungsgericht
Das B. (BVerfG) ist in Deutschland das Verfassungsgericht des Bundes. Als Hüter der deutschen Verfassung hat das Gericht eine Doppelrolle einerseits als unabhängiges Verfassungsorgan u. andererseits als Teil der judikativen Staatsgewalt auf dem speziellen Gebiet des Verfassungs- u. Völkerrechts. Obwohl es Entscheidungen anderer Gerichte kontrolliert, gehört es nicht zum Instanzenzug, sondern überprüft sie als Akte der Staatsgewalt, wie bei allen anderen Staatsorganen. Es findet dabei keine vollständige Rechtsprüfung statt, sondern eine Prüfung am Maßstab des Verfassungsrechts. So gesehen ist es falsch, das Verfassungsgericht als das oberste dt. Gericht zu bezeichnen. Das Gericht hat seinen Sitz in Karlsruhe u. ist als Verfassungsorgan von einem befriedeten Bezirk umgeben. Geschützt wird es von der Bundespolizei.
Bundesversammlung (Deutschland)
Die B. ist ein Verfassungsorgan der BR Deutschland, dessen einzige Aufgabe es ist, den Bundes-Präs. zu wählen. Die Wahl regeln Art. 54 des Grundgesetzes u. das Gesetz über die Wahl des Bundespräsidenten durch die Bundesversammlung. Die B. besteht aus den Mitgliedern des Deutschen Bundestages u. einer gleichen Zahl von Mitgliedern, die von den Volksvertretungen der Länder gewählt werden.
Bundesversicherungsanstalt für Angestellte
Die B. f. A. (BfA) mit Hauptsitz in Berlin war der größte Träger der gesetzl. Rentenversicherung in Deutschland u. einer der größten Sozialleistungsträger Europas. Ab 1. Oktober 2005 wurde sie per Gesetz in die Deutsche Rentenversicherung unter dem neuen Namen Deutsche Rentenversicherung Bund überführt.
Bundesvision Song Contest
Der erstmalig im Februar 2005 ausgetragene B. S. C. ist ein von Stefan Raab im Rahmen der Fernsehsendung “TV total” initiierter Wettstreit in Anlehnung an den Eurovision Song Contest. Dabei treten dt. Interpreten gegeneinander an, welche jeweils ein dt. Bundesland repräsentieren.
Bundeswappen (Deutschland)
Das B. ist das offizielle Staatswappen der BR Deutschland. Es weist die Farben der Nationalflagge Schwarz-Rot-Gold auf. Die Darstellung zeigt einen rot bewehrten schwarzen Adler auf goldenem Grund, den sogenannten Bundesadler.
Bundeswehr
Der Begriff B. bezeichnet die Streitkräfte der BR Deutschland u. die zivile Bundeswehrverwaltung. An ihrer Spitze steht der Bundes-Min. der Verteidigung als Inhaber der Befehls- u. Kommandogewalt im Frieden. Im Verteidigungsfall geht die Befehls- u. Kommandogewalt auf den Bundeskanzler über (Art. 115b GG). Oberster Soldat der B. ist der Generalinspekteur der B., der den Dienstgrad General oder Admiral trägt, jedoch nicht militär. Oberbefehlshaber der B. ist. Einen solchen kennt die Kommandostruktur der B. nicht. Die Verantwortung für die Einsatzbereitschaft ihrer Bereiche haben die Inspekteure der Teilstreitkräfte (Heer, Luftwaffe, Marine) u. der militär. Organisationsbereiche (Streitkräftebasis, Zentraler Sanitätsdienst).
Bündnispolitik Otto von Bismarcks
Die B. O. v. B. ist eines der wichtigsten Elemente seines gesamten polit. Wirkens. Um die Bündnispolitik zu beschreiben, muss man zuerst das veränderte Ziel dt. Politik nach der Reichsgründung erklären. Bismarck formulierte das Ziel so: “Das Ziel muß eine politische Gesamtsituation sein, in welcher alle Mächte außer Frankreich unser bedürfen und von Koalitionen gegen uns durch ihre Beziehungen zueinander nach Möglichkeit abgehalten werden.” (Kissinger Diktat) Mit Hilfe dieser Bündnisse sollte der Kriegsfall möglichst ausgeschlossen werden. Um Europa die Furcht vor weiterer dt. Expansion zu nehmen, erklärte Bismarck das Reich für “saturiert”, d. h. Deutschland sah von weiteren Gebietsansprüchen ab. So wurde folgender Adressentwurf, im März 1871 dem Reichstag zur Verabschiedung vorgelegt: “(...) Das neue Reich ist dem selbsteigenen Geiste des Volkes entsprungen, welches, nur zur Abwehr gerüstet, unwandelbar den Werken des Friedens ergeben ist. (...) Die Tage der Einmischung in das innere Leben andrer Völker werden, so hoffen wir, unter keinem Vorwand und in keiner Form wiederkehren.”
Bundy, Ted
Theodore "Ted" Robert Bundy alias The Campus Killer oder The Carismatic Killer (* 24. November 1946 in Burlington in Vermont als Theodore Cowell; † 24. Januar 1989 in Starke in Florida) war ein US-amerikan. Serienmörder, der zwischen 1974 u. 1978 mindestens 28 junge Frauen u. Mädchen in den Bundesstaaten Washington, Utah, Colorado, Oregon, Idaho u. Florida tötete.
Bunker (Bauwerk)
B. sind geschützte Bauwerke, welche die Insassen vor der Einwirkung massiver Waffengewalt schützen sollen. Militärische B. haben den Zweck, die eigenen Stellungen zu festigen u. einen Angriff des Gegners zu erschweren. Sie können als Verteidigungsanlage, Unterstand für Kriegsgerät (U-Boot, Flugzeug) oder als Kommandozentrale dienen. Zivile B. hingegen schützen die Bevölkerung (Zivilschutz). B. sind meistens aus Beton u. Stahl erbaut, in vielen Fällen zusätzlich mit Erdreich abgedeckt.
Bunsenbrenner
Der B. ist ein kleiner Gasbrenner bei dem das Brenngas nach dem Prinzip einer Strahlpumpe die Verbrennungsluft teilweise selbst ansaugt.
Buntbarsche
Die B. (Cichlidae) oder Cichliden sind eine Familie der Ordnung der Barschartigen (Perciformes). Cichliden sind sehr formenreich (1700 Arten). Einige Arten sind wichtige Speisefische, andere sind als Aquarienfische beliebt. In der Evolutionsforschung hat die Untersuchung der Cichliden interessante Erkenntnisse zu den Mechanismen der Artbildung erbracht. Die Evolution der B. des Viktoriasees u. ihrer Verwandten in den benachbarten Seen stellt heute ein Modell für eine relativ rasche Artenentwicklung dar.
Buntspecht
Der B. (Dendrocopos major; auch Großer B., Rotspecht, Schildspecht) ist eine Vogelart aus der Gattung der Buntspechte (Dendrocopos) u. der Familie der Spechte (Picidae). Er ist die am häufigsten vorkommende Spechtart in Mitteleuropa. Seine Trommelwirbel sind auch in Städten zu hören, da der B. auch Stadtparks als Lebensraum nutzt.
Buñuel, Luis
Luis Buñuel (* 22. Februar 1900 in Calanda (Spanien); † 29. Juli 1983 in Mexiko-Stadt, Mexiko) war ein Filmemacher, der in der Frühzeit des Films als surrealist. Regisseur bekannt wurde. Charakteristisch für seine Arbeit ist die Kritik an der Bourgeoisie u. am Christentum. “Ein andalusischer Hund”, “Der diskrete Charme der Bourgeoisie”.
Buprenorphin
B. ist ein halbsynthetischen Opioid u. ein potentes Schmerzmittel. Es wird aus dem Opium-Alkaloid Thebain gewonnen u. unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG).
Buran (Raumfähre)
Die B. (Буран für Buran – Schneesturm, Betonung auf der zweiten Silbe) ist eine sowjet. Raumfähre, die äußerlich dem US-amerikan. Spaceshuttle ähnelt. Es kam aus finanziellen Gründen nur zu einem einzigen unbemannten Einsatz.
Burda, Hubert
Hubert Burda (* 9. Februar 1940 in Heidelberg) ist ein dt. Kunsthistoriker u. Verleger, Vorstandsvorsitzender von Hubert Burda Media, einem der größten Verlags- u. Medienkonzerne Deutschlands.
Buren
Als B. (Afrikaner, Afrikaaner, Kapholländer oder Weißafrikaner) werden etwa seit Ende des 18. Jh. die teilweise Afrikaans sprechenden europ. Ew. Südafrikas u. Namibias bezeichnet. Die Bez. B. leitet sich vom Niederländischen Wort boer für Bauer her. Die B. stammen von den zumeist niederländ., aber auch deutsch- u. französischsprachigen Siedlern ab, die sich seit 1652 am Kap der Guten Hoffnung niederließen.
Burg
Der Begriff B. bezeichnet in seiner epochenübergreifenden Bedeutung einen in sich geschlossenen, bewohnbaren Wehrbau in Frühgeschichte, Antike u. MA. Eine herausragende Rolle spielte die B. im MA, in dessen Verlauf in Europa eine bis dahin unerreichte Vielzahl von Burganlagen entstand u. die B. als Institution eng mit der Organisationsform der Grundherrschaft verbunden war. I. e. S. des Wortes bezeichnet B. demnach vor allem einen mittelalterl. Wohn- u. Wehrbau. Hinsichtlich ihrer Erbauer u. deren wohn- u. wehrtechn. Zielsetzungen lassen sich mittelalterl. Burganlagen unterscheiden in: * Reichsburgen u. Landesburgen, die in das territoriale Herrschaftssystem eines Königs oder Landesherrn eingebunden sind; * Adelsburgen, die Adligen u. ihrem unmittelbaren Gefolge als standesgemäßer, wehrhafter Wohnsitz dienen; * Kloster- u. Ordensburgen, die einer klerikalen Gemeinschaft Schutz bieten bzw. Einfluss sichern; * Stadtburgen bzw. burgartig befestigte Städte; * Fliehburgen oder Volksburgen, die einer vollständigen lokalen Bevölkerung vorübergehend als Rückzugsorte in Zeiten der Gefahr dienen. Hierzu zählen auch Kirchenburgen u. Wehrkirchen, die in ihrer Funktion als Fliehburg ebenfalls nur temporär genutzt wurden.
Burg Eltz
Die B. E. bei Wierschem in Rheinland-Pfalz gilt als eine der schönsten Burgen Deutschlands. Sie liegt im Tal der Elz, die das Maifeld von der Vordereifel trennt. Gemeinsam mit dem Schloss Bürresheim ist die B. E. die einzige Anlage in der Eifel, die niemals erobert oder verwüstet wurde u. die Kriege des 17. u. 18. Jh. sowie die gesellschaftl. Umbrüche der Französischen Revolution unversehrt überstehen konnte.
Burgenland
Das B. (burgenlandkroatisch: Gradišće, ungarisch: Felsőőrvidék, Őrvidék oder Lajtabánság) ist das östlichste u. gemessen an der Einwohnerzahl kleinste Bundesland Österreichs (3965,46 km; 281.327 Ew.). Das Gebiet gehörte einst zum Königreich Ungarn, das im Vertrag von Trianon 1920 verpflichtet wurde, das damalige “Deutsch-Westungarn” an Österreich abzutreten. 1921 wurde diese Verpflichtung großteils erfüllt u. von der neuen Republik Österreich der Name B. neu eingeführt. Das B. grenzt im O an Ungarn u. im W an Niederösterreich u. die Steiermark. Im S hat es eine wenige Kilometer lange Grenze mit Slowenien, im N eine nur wenig längere Grenze mit der Slowakei. Die Form des Bundeslandes, geprägt vom Neusiedler See im N u. den Ausläufern der Alpen im hügeligen S, ist länglich, wobei es mittig eine Breite von nur 4 km aufweist.
Bürger
B. (lat. civis) waren zunächst im MA im Sinne der Ständeordnung Bewohner einer befestigten (geborgenen) Stadt mit eigenem Stadtrecht u. unterschieden sich vom "Ew." durch eigene Bürgerrechte, d.h. Privilegien u. Besitz. Seit der Französischen Revolution wurden schließlich die Bürgerrechte durch Verfassungen auf jedes männliche vollberechtigte Glied eines Staates ausgedehnt. Heute wird jeder Angehörige eines Staates als B. bzw. als Staatsbürger bezeichnet. Als sich in der Zeit des Absolutismus die moderne Staatsgewalt herausbildete, bezeichnete man die Staatsangehörigen, welche einem mit legalen Mitteln nicht absetzbaren Regime (einer Monarchie) unterworfen waren, als Untertanen. In diesem Sinne steht der Untertan im Gegensatz zum freien B. einer Republik.
Burger King
B. K. (BK) ist eine amerikan. Fastfood-Kette mit Unternehmenssitz in Miami, Florida (USA), die als Systemgastronomie ein weltweites Filialnetz aufgebaut hat.
Bürgerkrieg
Ein B. ist ein bewaffneter Konflikt auf dem Gebiet eines einzigen Staates zwischen mehreren inländ. Gruppen. Die Gründe dafür können politischer, ethnischer, religiöser oder auch sozialer Natur sein.
Bürgerliches Gesetzbuch
Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) regelt als zentrale Kodifikation des dt. allg. Privatrechts die wichtigsten Rechtsbeziehungen zwischen Privatpersonen. Es bildet mit seinen Nebengesetzen (z. B. Wohnungseigentumsgesetz, Versicherungsvertragsgesetz, Lebenspartnerschaftsgesetz) das allg. Privatrecht. Es ist in fünf Bücher unterteilt: Allgemeiner Teil, Recht der Schuldverhältnisse, Sachenrecht, Familienrecht, Erbrecht. Nach langjähriger Beratung in zwei Juristenkommissionen trat das BGB am 1. Januar 1900 durch Art. 1 des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuch (EGBGB) in Kraft (RGBl. I S. 195). Es war die erste Kodifikation im Privatrecht, die für das gesamte Reichsgebiet Gültigkeit besaß. Erstmals wurde einheitlich die Gleichberechtigung der Frau hinsichtlich der Geschäftsfähigkeit festgeschrieben. Der Gesetzgeber hat seitdem sehr viele Änderungen am BGB vorgenommen. Es gilt in der BR Deutschland als Bundesrecht nach Art. 123 Abs. 1, Art. 125 GG fort.