Das Wikipedia Lexikon

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Elbe
Die E. entspringt in Tschechien, fließt durch Deutschland u. mündet in die Nordsee. Der tschech. Name des Flusses ist Labe. Beide Namen sind gleichen Ursprungs: In der Antike nannten Griechen, Kelten u. Römer den Strom Albis, die Germanen Albia. Zurückgeführt wird der Name auf elfr, das altnord. Wort für “Fluss”, in den heutigen skandinav. Sprachen älv (schwedisch) bzw. elv (norwegisch).
Elberfelder Bibel
Die E. B. ist eine bedeutende dt. Bibelübersetzung, die erstmals 1855 (NT) bzw. 1871 (AT) erschien. Sie konnte zwar nie die gleiche Verbreitung wie die Lutherbibel finden, hat aber im Laufe der Zeit wegen ihrer begriffsnahen Übersetzungsweise u. Texttreue viele Freunde gewonnen. Die Wörtlichkeit der Übersetzung hat in ihr Vorrang vor sprachl. Schönheit. Damit wurde sie zum Vorbild für viele weitere Übersetzungen. Der Name bürgerte sich ein, da ein großer Teil der Übersetzungsarbeit in Elberfeld (heute Stadtteil von Wuppertal) stattfand.
Elbrus
Der E. (russisch Эльбрус) ist mit 5642 m Höhe (Westgipfel; Ostgipfel: 5621 m) der höchste Berg im Kaukasus u. der höchste Berg Russlands. Der Doppelgipfel ist ein momentan nicht aktiver, stark vergletscherter Vulkan. Die Entfernung zwischen beiden Gipfeln beträgt 1.500 Meter, der höchste Punkt liegt auf dem südl. Kraterrand. Mehr als 70 Gletscher fließen von den Elbrus-Hängen ins Tal u. bedecken 145 km² mit Eis.
Elch
Der E. (Alces alces, altertümlich-poe- tisch auch Elen) ist ein in Eurasien u. Nordamerika beheimateter Hirsch. Er ist der größte heute vorkommende Vertreter seiner Familie.
El Cid
E. C. [θið], eigentl. Rodrigo Díaz de Vivar (* um 1043 in Vivar/Bivar; † 10. Juli 1099 in Valencia) war ein kastil. Ritter aus der Zeit der Reconquista, der in der Folge zum span. Nationalhelden avancierte. Der Name El Cid ist aus dem arabischen as-sayyid (“der Herr”) bzw. volkssprachlich sidi (“mein Herr”) abgeleitet u. stammt aus der Zeit, in der er als Söldnerführer in der span. Levante operierte.
Eldfell
Der E. (isl. Feuerberg) ist ein Vulkan mit einem 200 m hohen Schlacken- u. Aschenkegel auf der 13,4 km² großen isländ. Insel Heimaey. Er bildete sich ohne Vorwarnung bei vulkan. Eruptionen wenige hundert Meter außerhalb der Stadt Heimaey am 23. Januar 1973. Seit dem Ende der Ausbrüche im Juli 1974 ist der Vulkan inaktiv, weitere Ausbrüche sind unwahrscheinlich.
Eldorado
E. (span. El Dorado "Der Goldene") ist ein sagenhaftes Goldland im Innern des nördl. Südamerikas. Ursprünglich bezeichnete der Name "El Dorado" einen Mann, später eine Stadt u. dann ein ganzes Land. Andere (indigene) Namen für diesen mytholog. Ort sind z.B. Manoa oder Omoa. E. basiert auf einer Legende, die von span. Chronisten im 17. Jh. erzählt wurde.
E-Learning
Unter E. (auch eLearning, englisch electronic learning– elektronisch unterstütztes Lernen), auch E-Lernen genannt, werden – nach einer Definition von Michael Kerres – alle Formen von Lernen verstanden, bei denen digitale Medien für die Präsentation u. Distribution von Lernmaterialien u./oder zur Unterstützung zwischenmenschl. Kommunikation zum Einsatz kommen.
Electoral College
Als E. C. wird in den Vereinigten Staaten das Gremium bezeichnet, das alle vier Jahre den Präsidenten u. Vize-Präsidenten wählt. Es wird im zweiten Artikel der Verfassung der Vereinigten Staaten beschrieben u. besteht aus zurzeit 538 Wahlmännern, die von den 50 Bundesstaaten sowie dem Bundesdistrikt entsandt werden. Der Wahlvorgang wurde zweimal mittels Verfassungsänderung angepasst (1803 durch den 12. Zusatzartikel u. 1961 durch den 23. Zusatzartikel).
Electra, Carmen
Carmen Electra (* 20. April 1972 in Sharonville, Ohio; als Tara Leigh Patrick) ist ein US-amerikan. Model, eine Schauspielerin u. Sängerin.
Electric Light Orchestra
Das E. L. O. (kurz: ELO) war eine erfolgreiche brit. Rockband der 1970er u. 1980er, die ihre Musik mit klass. Streicher-Arrangements verband.
Electronic Arts
E. A. (EA) ist gegenwärtig der weltweit größte Publisher u. Entwickler von Computer- u. Videospielen. Durch die Fusion von Vivendi Games u. Activision zu Activision Blizzard droht EA jedoch der Verlust dieser Spitzenposition. Laut jeweils eigenen Aussagen wird der erwartete Jahresumsatz der Unternehmen im Fiskaljahr 08 mit $3,35 - $3,6 Milliarden (EA) respektive $3,8 Milliarden (Activision Blizzard) angegeben. Bei einem Jahresumsatz von etwa 3 Milliarden Dollar hat das Unternehmen einen Marktanteil von ca. 25% auf dem nordamerikanischen u. europ. Markt.{
Electronic Body Music
E. B. M., kurz EBM, seltener auch Aggrepo (Aggressive Popmusik), ist ein in den frühen 1980er-Jahren entstandener Musikstil, der sich durch repetitive Sequenzerläufe, vorwiegend tanzbetonte Rhythmen, sowie klare, parolen-ähnl. Shouts (Rufgesang) kennzeichnet. Er gilt als zufallsbedingte Konfluenz brit. Industrial- u. paneurop. Minimal-Electro-Sounds u. nahm bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung nachfolgender Stile wie New Beat oder Goa Trance.
Electronic Cash
E. C. ist das Debitkarten-System des Zentralen Kreditausschusses (ZKA), der Vertretung der kreditwirtschaftl. Spitzenverbände Deutschlands. Karten mit dem E.-C.-Logo werden nur von Kreditinstituten ausgegeben, üblicherweise in Verbindung mit einem Girokonto. Bei E.-C. erfolgt die Kartenzahlung durch Eingabe der PIN (Persönliche Identifikationsnummer) durch den Karteninhaber an einem sogenannten EFT-POS-Terminal (Electronic-Funds-Transfer-Terminal, Elektronische-Wert-Übertragungs-Terminal).
Electronic Program Guide
Als E. P. G. (EPG) (zu dt. elektronische Programmzeitschrift) bezeichnet man die digitale Variante einer gedruckten Zeitschrift für Fernsehprogramme u. Radioprogramme, die im Empfangsgerät integriert ist. Die Programmübersicht beinhaltet mindestens den Titel, die Uhrzeit u. die Dauer jeder Sendung. Zusätzlich können zu den einzelnen Sendungen kurze Beschreibungen des Inhalts – bei einigen EPG-Formaten auch mit Bildern – angezeigt werden. Aufgrund der Integration mit dem Empfangsgerät lässt sich aus dem EPG heraus das Programm umschalten oder die Aufnahme einer ausgewählten Sendung programmieren.
Electronic Sports League
Die E. S. L. (ESL, ehem. ESPL) ist eine Wettkampf-Liga für Computerspieler. Sie ging aus der 1997 gegr. Deutschen Clanliga (DeCL) hervor u. ist damit die älteste Liga ihrer Art. Darüber hinaus ist sie mit über 800.000 registrierten Mitgliedern, 350.000 Teams u. fünf Mio. ausgetragenen Spielpartien auch eine der größten europ. Ligen für professionelles Computerspielen u. umfasst ein professionell aufgestelltes u. organisiertes Spiele- u. Ligensystem mit über 1800 Ligen für Einsteiger u. Profis sowie rd. 80 Spielen aus jedem bekannten Genre.
Elefanten
Die E. (Elephantidae) (altgr. elephas, “Elefant”) bilden eine Familie der Rüsseltiere. E. sind die größten noch lebenden Landtiere. Bei der Geburt wiegt ein Kalb bis zu 100 Kilogramm. Die Tragzeit ist mit 20 bis 22 Monaten die längste aller Landsäugetiere. Der älteste Elefant lebte im Zoo von Taipeh u. wurde 86 Jahre alt. Je nach Art kann ein Elefant im Durchschnitt zwischen zwei u. fünf Tonnen Körpergewicht u. eine Größe von bis zu vier Metern erreichen.
Elegie
Der Ausdruck E. (Aussprache [eleˈgiː]) bezeichnet ein oft in Distichen verfasstes Gedicht, das nach heutigem Verständnis meist traurige, klagende Themen zum Inhalt hat.
Elektrische Leistung
E. L. ist eine Art der Leistung (engl. power), die vorhanden ist, wenn über einen Zeitraum elektr. Arbeit (elektr. Energie) verrichtet wird.
Elektrische Leitung
Eine E. L. dient der Übertragung von elektr. Strom. Sie verbindet elektr. Betriebsmittel oder elektron. Bauteile miteinander.
Elektrischer Generator
Ein E. G. (v. lat. generare: hervorholen, erzeugen) ist eine elektr. Maschine, die Bewegungsenergie bzw. mechan. Energie in elektr. Energie wandelt u. damit techn. gesehen ident. mit einem Elektromotor ist, der umgekehrt elektr. Energie in Bewegungsenergie wandelt. Der Generator fußt auf dem von Michael Faraday 1831 ent- deckten Prinzip der elektromagnet. Induktion.
Elektrischer Kurzschluss
Ein E. K. ist eine nahezu widerstandslose Verbindung leitfähiger Teile, durch die eine Spannung zwischen diesen Teilen auf einen Wert nahe null fällt.
Elektrischer Strom
E. S. ist die Bez. für eine gerichtete Bewegung von Ladungsträgern, zum Beispiel von Elektronen oder Ionen, in einem Stoff oder im Vakuum. Ruhende Ladungsträger können durch unterschiedliche Kräfte in Bewegung gesetzt werden, in wichtigen Fällen sind das Coulomb- oder Lorentzkräfte. Einmal in Bewegung, können sich die Ladungsträger auch in feldfreien Räumen weiterbewegen. Ein Beispiel dafür ist die Elektronenbewegung in einer Elektronenröhre.
Elektrischer Stuhl
Der elektr. Stuhl ist eine Vorrichtung zur Hinrichtung eines Verurteilten durch elektr. Strom.
Elektrische Schaltung
Eine E. S. ist der Zusammenschluss von elektrischen bzw. elektromechan. Komponenten (Schalter, Lampe, Motor, ...) zu einer funktionierenden Anordnung. Die Funktion der Schaltung wird hervorgerufen durch den elektr. Strom, der in einem geschlossenen Kreislauf (Stromkreis) durch die Bauteile fließt.
Elektrische Sicherung
Eine E. S., auch Schmelzsicherung, ist eine Überstromschutzeinrichtung, die einen Stromkreis bei zu hoher Stromstärke durch die therm. Wirkung des Stroms unterbricht u. dadurch selbst zerstört wird. Umgangssprachlich werden auch Leitungsschutzschalter u. als Schutzelement verwendete Kaltleiter u. Temperaturschalter als Sicherung bezeichnet.
Elektrische Spannung
Die E. S. ist eine physikal. Größe, die angibt, wie viel Arbeit bzw. Energie nötig ist, um ein Objekt mit einer bestimmten elektr. Ladung entlang eines elektr. Feldes zu bewegen. Spannung ist also das spezif. Arbeitsvermögen der Ladung. Sie ist eine Feldgröße, die um viele Größenordnungen schwanken kann. Das Formelzeichen der Spannung ist U – abgeleitet vom lat. urgere (drängen, treiben, drücken). Die SI-Einheit ist das Volt (V), benannt nach Alessandro Volta.
Elektrizität
E. (von griechisch ēlektron “Bernstein”) ist der Oberbegriff für alle Phänomene, die ihre Ursache entweder in ruhender elektr. Ladung oder in bewegter Ladung (Ströme) sowie deren elektrischen u. magnet. Feldern haben. Mittels E. wird elektr. Energie gewandelt. Die Träger der elektr. Ladung sind negativ geladene Elektronen u. Anionen u. positiv geladene Protonen u. Kationen. Gleichnamige Ladungen stoßen sich ab, ungleichnamige Ladungen ziehen einander an. Die Kraft, die auf Ladungen gleichen Vorzeichens wirkt, wird als Abstoßung bezeichnet, die Kraft auf Ladungen mit entgegengesetzten Vorzeichen als Anziehung. Wegen der Wechselwirkungskräfte kommt der E. auch eine Bedeutung als Energieträger zu. Elektrische Ladungen sind die Quellen des elektr. Feldes, bewegte Ladungen die Ursache für magnet. Felder. Elektromagnetische Wellen (wie z. B. Licht) sind Erregungen des elektromagnetischen Feldes und können sich nach Entstehung unabhängig von Ladungsträgern im Raum (als Photonen) ausbreiten, d. h. fortbewegen, sie wechselwirken aber auch mit Materie. Bewegung elektr. Ladung findet in elektr. Leitern durch Bewegung freier Elektronen u. in Flüssigkeiten durch Ionenbewegung statt. Bei den Festkörpern unterscheidet man zwischen Leitern, Nichtleitern u. Halbleitern.
Elektroauto
Ein E. wird durch einen oder mehrere Elektromotoren aus einer Batterie angetrieben. Hybridautos werden von einem Ottomotor oder Dieselmotor und einem Elektromotor angetrieben. Letzterer wird im “stop and go”-Verkehr automatisch zugeschaltet und der Ottomotor abgeschaltet. Das Solarfahrzeug gewinnt seine elektrische Energie aus Sonnenlicht mittels Solarzellen an seiner Oberfläche. Das Brennstoffzellenfahrzeug erzeugt seine elektrische Energie mittels Brennstoffzelle direkt aus Wasserstoff oder Alkoholen. Beim Gyroantrieb wird mechanische, in einem Schwungrad gespeicherte Energie mitgeführt und mit einem Generator zu Strom für die Fahrmotoren umgewandelt.
Elektrochemische Spannungsreihe
Die E. S. ist eine Auflistung von Redox-Paaren nach ihrem Standardelektrodenpotential (Redoxpotential unter Standardbedingungen). Vor allem bei Metallen wird sie auch Redoxreihe genannt. In dieser Reihe werden nebeneinander die oxidierte u. reduzierte Form sowie die Anzahl der übertragenen Elektronen u. das Standardpotential eines Redoxpaares aufgeführt. Die einzelnen Redoxpaare werden entweder nach aufsteigendem oder absteigendem Standardelektrodenpotential geordnet. Jede Redox-Reaktion kann man so durch zwei Paare beschreiben u. aus der elektrochem. Spannungsreihe die Richtung von Reaktionen voraussagen.
Elektrodynamik
Die klass. E. (KED) oder E. ist ein Teilgebiet der Physik, das sich mit elektrischen u. magnet. Feldern u. Potentialen sowie der Dynamik elektrisch geladener Objekte u. den von ihnen hervorgerufenen elektromagnet. Wellen beschäftigt. Die klass. E. wurde von J. C. Maxwell Ende des 19. Jh. formuliert.
Elektroenzephalografie
Die E. (EEG, von griechisch encephalon “Gehirn”, gráphein “schreiben”) ist eine Methode der medizin. Diagnostik zur Messung der summierten elektr. Aktivität des Gehirns durch Aufzeichnung der Spannungsschwankungen an der Kopfoberfläche. Das Elektroenzephalogramm (ebenfalls EEG abgekürzt) ist die graph. Darstellung dieser Schwankungen.
Elektroinstallation
E. ist das Errichten von elektr. Anlagen für Niederspannung. Dazu gehört die Leitungsverlegung u. die Montage von Verteilern, Überstromschutzeinrichtungen, Fehlerstromschutzschaltern, Leitungsschutzschaltern, Leuchten, Elektrogeräten, elektr. Maschinen, Sensoren wie Bewegungsmeldern u. Dämmerungsschaltern, Schaltern, Tastern u. Steckdosen sowie die abschließende Messung der Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen.
Elektrokardiogramm
Das E. (EKG) ist die Registrierung der Summe der elektr. Aktivitäten aller Herzmuskelfasern. E. heißt auf Deutsch Herzspannungskurve. Das EKG ist ein schmerzloses, nicht eingreifendes (nicht-invasives), jederzeit wiederholbares u. fast überall durchführbares Untersuchungsverfahren. Aus dem EKG können Herzfrequenz u. Herzrhythmus u. der Lagetyp (elektrische Herzachse) bestimmt u. die elektr. Aktivität von Herzvorhäfen u. Herzkammern abgelesen werden. Für die Diagnostik von Herzrhythmusstörungen ist das EKG ebenso unverzichtbar wie zur Erkennung eines Herzinfarktes.
Elektrokrampftherapie
Die E. (EKT), auch Elektrokonvulsionstherapie, früher auch Elektroschocktherapie, ist eine medizinische Methode zur Behandlung von psychischen Störungen. An den Kopf des Patienten werden heute vorzugsweise eine (unilateral), früher zwei Elektroden angelegt, die einen kurzzeitigen elektr. Wechselstrom oder einzelne Stromimpulse durch das Gehirn leiten. Dies führt zu einem Krampfanfall wie bei Epilepsie. Ursprünglich ohne Narkose u. mit Anschnallen des Patienten durchgeführt, wird heute der Patient in eine ca. fünfminütige Kurznarkose versetzt u. mit Muskelrelaxantien alle Muskelbewegungen unterdrückt, die normalerweise bei einem Krampfanfall Verletzungen verursachen können. Die E. war in den 1970er u. 1980er Jahren verpönt, kommt aber heute wieder bei einer streng eingegrenzten Krankheitsgruppe, insbes. schweren, medikamentös nicht behandelbaren Depressionen u. katatoner Schizophrenie, zur Anwendung.
Elektrolyse
Unter E. (griech. “mittels Elektrizität trennen”) versteht man die Aufspaltung einer chem. Verbindung unter Einwirkung des elektr. Stroms. Auch die elektrolyt. Auflösung von Metallen in oder die Abscheidung aus einem wässrigen Medium zur Reinigung oder Schichterzeugung wird oft als E. bezeichnet. Hierunter fallen die katalyt. Metallabscheidung, die elektrolyt. Raffination z. B. von Kupfer u. im Prinzip auch das Laden eines Akkumulators. Die E. ist die Umkehrung der Vorgänge in einer Batterie, der Entladung eines Akkumulators oder des Betriebs einer Brennstoffzelle. Bei der E. wird somit elektrische in chem. Energie umgewandelt. Bes. im Falle der Wasserzerlegung in Wasserstoff u. Sauerstoff ist das auch das Ziel der E.
Elektrolyt
Ein E. (von agr. ηλεκτρόν elektron, “Bernstein”, i.ü.S “elektrisch”, u. agr. λυτικός lytikós, “auflösbar”) ist ein (üblicherweise flüssiger) Stoff, der beim Anlegen einer Spannung unter dem Einfluss des dabei entstehenden elektr. Feldes elektr. Strom leitet (Leiter 2. Klasse), wobei seine elektr. Leitfähigkeit u. der Ladungstransport durch die gerichtete Bewegung von Ionen bewirkt wird.
Elektrolytkondensator
Ein E. (Abk. Elko) ist ein gepolter Kondensator, dessen Anoden-Elektrode aus einem Metall (Ventilmetall) besteht, auf dem durch Elektrolyse (anod. Oxidation, Formierung) eine nichtleitende Isolierschicht erzeugt wird, die das Dielektrikum des Kondensators bildet. Der Elektrolyt ist die Kathode des Elektrolytkondensators. Hauptvorteil von Elektrolytkondensatoren ist die, bezogen auf das Bauvolumen, relativ hohe Kapazität im Vergleich zu den beiden anderen wichtigen Kondensatorfamilien, den Keramik- u. den Kunststoff-Folienkondensatoren.
Elektromagnet
Ein E. besteht aus einer Spule, in der sich bei Stromdurchfluss ein magnet. Feld bildet. In der Spule befindet sich meist ein offener Eisenkern, der das Magnetfeld führt u. verstärkt. Die Erfindung des Elektromagneten gelang dem Engländer William Sturgeon im Jahre 1826.
Elektromagnetische Induktion
Unter elektromagnet. Induktion (kurz: Induktion) versteht man das Entstehen einer elektr. Spannung entlang einer Leiterschleife durch die Änderung des magnet. Flusses. Die elektromagnet. Induktion wurde 1831 von Michael Faraday entdeckt bei dem Bemühen, die Funktionsweise eines Elektromagneten (“Strom erzeugt Magnetfeld”) umzukehren (“Magnetfeld erzeugt Strom”). Der Zusammenhang wird in seiner integrierten Form auch als das Faraday'sche Gesetz bezeichnet u. ist Teil der Maxwell'schen Gleichungen. Die Induktionswirkung wird technisch vor allem bei elektr. Maschinen wie Generatoren, Elektromotoren u. Transformatoren genutzt.
Elektromagnetischer Puls
Ein E. P., abgekürzt EMP, (engl. electromagnetic pulse) bezeichnet einen einmaligen kurzzeitigen, hochenergetischen, breitbandigen elektromagnet. Ausgleichsvorgang. Es handelt sich dabei nicht um ein periodisches (pulsierendes) Ereignis, sondern um einen transienten Vorgang mit der wesentl. Eigenschaft, in sehr kurzer Zeit auf einen bestimmten Maximalwert anzusteigen u. dann vergleichsweise langsam auf den stationären Ruhewert abzufallen.
Elektromagnetisches Spektrum
Das elektromagnet. Spektrum beschreibt die verschiedenen Arten elektromagnet. Wellen, wobei in diesem speziellen Zusammenhang auch vom elektromagnet. Wellenspektrum gesprochen wird.
Elektromagnetische Verträglichkeit
Die E. V. (EMV) kennzeichnet den üblicherweise erwünschten Zustand, dass techn. Geräte einander nicht wechselseitig mittels ungewollter elektrischer oder elektromagnet. Effekte störend beeinflussen. Sie behandelt technische u. rechtl. Fragen der ungewollten wechselseitigen Beeinflussung in der Elektrotechnik.
Elektromagnetische Welle
Als E. W. bezeichnet man eine Welle aus gekoppelten elektrischen u. magnet. Feldern. Zu ihnen gehören unter anderem Radiowellen, Mikrowellen, Infrarotstrahlung, sichtbares Licht, UV-Strahlung sowie Röntgen- u. Gammastrahlung – kurz, das gesamte elektromagnet. Wellenspektrum. Der einzige Unterschied zwischen diesen Wellentypen liegt in ihrer Frequenz u. somit ihrer Energie. Elektromagnetische Wellen benötigen kein Medium, um sich auszubreiten. Sie pflanzen sich im Vakuum unabhängig von ihrer Frequenz mit Lichtgeschwindigkeit fort. Sie sind Transversalwellen, d. h. die elektromagnet. Felder schwingen senkrecht zur Ausbreitungsrichtung.
Elektromotor
Der Begriff E. bezeichnet einen elektromechan. Wandler, der elektr. Energie in mechan. Energie wandelt. In Elektromotoren wird die Kraft, die von einem Magnetfeld auf die Leiter einer Spule ausgeübt wird, in Bewegung umgesetzt. Damit ist der E. das Gegenstück zum Generator. Elektromotoren werden zum Antrieb verschiedener Arbeitsmaschinen u. Fahrzeuge (vor allem Schienenfahrzeuge) eingesetzt.
Elektron
Das E. (von altgriech. élektron “Bernstein”, an dem Elektrizität erstmals beobachtet wurde; 1891 von George Johnstone Stoney geprägt) ist ein negativ geladenes Elementarteilchen. Sein Symbol ist e-. Die alternative Bez. Negatron wird kaum verwendet u. ist vor allem bei β-Spektroskopikern gebräuchlich.
Elektronenkonfiguration
Die E. gibt die Verteilung der Elektronen in der Elektronenhülle eines Atoms auf verschiedene Energiezustände bzw. Aufenthaltsräume (Orbitale) an.
Elektronenmikroskop
Ein E. ist ein Mikroskop, das das Innere oder die Oberfläche einer Probe mit Elektronen abbilden kann. Da schnelle Elektronen eine sehr viel kleinere Wellenlänge als sichtbares Licht haben u. die Auflösung eines Mikroskops durch die Wellenlänge begrenzt ist, kann mit einem E. eine deutlich höhere Auflösung (derzeit etwa 0,1 nm) erreicht werden als mit einem Lichtmikroskop (etwa 200 nm).
Elektronenröhre
Eine E. ist ein elektron. Bauelement, das aus einem evakuierten oder gasgefüllten Gefäß besteht, in das verschiedene Elektroden, mindestens aber eine Kathode u. eine Anode, eingelassen sind. Verschiedene Typen von Elektronenröhren dienen beispielsweise zur Gleichrichtung, Erzeugung, Verstärkung oder auch zur Modulation von elektr. Signalen. Die meisten (kleinen) Röhren verwenden einen Glaskolben als Gefäß. Charakteristisch für dieses Bauteil ist, dass die Stromleitung im Inneren der Röhre zwischen Kathode u. Anode nicht in einem elektr. Leiter erfolgt, sondern durch freie Elektronen.
Elektronenvolt
Das E. oder Elektronvolt (Einheitenzeichen: eV) ist eine Einheit der Energie, die in der Atom-, Kern- und Teilchenphysik häufig benutzt wird. Gesetzlich richtig und normgerecht ist in Deutschland nur die Bezeichnung Elektronvolt. Ein E. ist die Energie, die ein Teilchen mit der Ladung 1 e (Elementarladung) erhält, wenn es die Spannung von 1 V im Vakuum durchläuft u. es dadurch beschleunigt wird u. somit kinetische Energie gewinnt: 1 eV = 1,602176462(63) · 10-19 J.
Elektronik
Unter E. (Lehre von der Steuerung von Elektronen) versteht man zweierlei: * diejenige Disziplin der Physik, die sich mit dem Verhalten elektrischer Ströme in Gasen, Halbleitern und im Vakuum befasst; * den hierauf aufbauenden Teilbereich der Elektrotechnik.Letztere befasst sich insbes. mit der Entwicklung, Modellierung u. Anwendung von elektron. Bauelementen. Diese Gruppe von Bauelementen umfasst beispielsweise neben den Elektronenröhren u. der damit verknüpften Vakuumtechnik auch Bauelemente wie die heute sehr bedeutsamen Transistoren welche aus verschiedenen Halbleitermaterialien u. Metallen bestehen. Die halbleiterbasierende E. wird auch als Festkörperelektronik bezeichnet. Wichtige Teilbereiche der E. sind die Analogtechnik, die sich mit kontinulierl. Signalverläufen u. deren elektron. Verarbeitung beschäftigt, die Digitaltechnik, die diskrete Zustände verarbeitet, die Mikroelektronik, die sich mit der Zusammenfassung einzelner elektron. Bauelemente zu komplexen integrierten Schaltkreisen (IC) beschäftigt, die Leistungselektronik, die sich mit der Energieumwandlung u. -verteilung beschäftigt, u. die Hochfrequenztechnik, die vor allem im Bereich der drahtlosen Übertragung eingesetzt wird.
Elektronische Archivierung
E. A. steht für die unveränderbare, langzeitige Aufbewahrung elektron. Information. Für die E. A. werden in der Regel spezielle Archivsysteme eingesetzt.
Elektronische Musik
E. M. bezeichnet Musik, die durch elektron. Klangerzeuger hergestellt u. mit Hilfe von Lautsprechern wiedergegeben wird. Im dt. Sprachgebrauch war es bis zum Ende der 40er Jahre üblich, alle Instrumente, an deren Klangentstehung bzw. -übertragung in irgendeiner Weise elektr. Strom beteiligt war, als elektrische Instrumente zu bezeichnen. Konsequenterweise sprach man daher auch von elektrischer Musik. Bis heute besteht eine Kontroverse über die Terminologie, da einerseits ein wissenschaftl. Begriff der Akustik u. andererseits eine Gattung der Neuen Musik gemeint ist.
Elektronischer Datenaustausch
E. D., engl.: Electronic Data Interchange (EDI), bezeichnet als Sammelbegriff alle elektron. Verfahren zum asynchronen u. vollautomat. Versand von strukturierten Nachrichten zwischen Anwendungssystemen unterschiedl. Institutionen.
Elektronischer Handel
E. H. (auch Internetverkauf, Elektronischer Marktplatz, Virtueller Marktplatz) ist der virtuelle Einkaufsvorgang via Datenfernübertragung innerhalb der Distributionspolitik des Marketing. Hierbei wird über das Internet eine unmittelbare Handels- oder Dienstleistungsbeziehung zwischen Anbieter u. Abnehmer abgewickelt. I. w. S. umfasst er jede Art von geschäftl. Transaktion, bei der die Transaktionspartner im Rahmen von Leistungsanbahnung, -vereinbarung oder -erbringung elektron. Kommunikationstechniken einsetzen. Erfunden wurde E-Commerce im Jahre 1956 von Prof. Dr. Reiter an der Universität Osnabrück zum Zwecke der Mittelgewinnung für seine Kandidatur für den niedersächs. Landtag. Den in der Literatur häufigen Begriff des Electronic Business popularisierte eine IBM-Werbekampagne Ende der 1990er Jahre. Der elektron. Handel ist ein Teil der Internet-Wirtschaft (E-Commerce, E-Business).
Elektronische Signatur
Unter einer elektron. Signatur versteht man Daten, mit denen man den Unterzeichner bzw. Signaturersteller identifizieren kann u. sich die Integrität der signierten, elektron. Daten prüfen lässt. Die E. S. erfüllt somit technisch gesehen den gleichen Zweck wie eine eigenhändige Unterschrift auf Papierdokumenten. Für bestimmte Bereiche stellen die nationalen Gesetzgeber zusätzl. Anforderungen an elektron. Signaturen. So erfüllen in Deutschland nur qualifizierte elektron. Signaturen gemäß § 2 Nr.3 Signaturgesetz (SigG) die Anforderungen an die elektron. Form gemäß § 126a BGB, die die gesetzlich vorgeschriebene Schriftform ersetzen kann.
Elektronisches Stabilitätsprogramm
ESP ist die Abk. für E. S., einer Technik in Kraftfahrzeugen, die mittels elektron. Sensoren u. Computer dem Schleudern in Kurven durch gezieltes Abbremsen einzelner Räder gegensteuert. Englisch liest sich das Kürzel Electronic Stability Program u. es wurde 1995 von Bosch erstmals für die Mercedes S-Klasse in Serie gefertigt. Die Abk. ESP ist ein eingetragenes Markenzeichen der Daimler AG u. daher gibt es bei anderen Fahrzeugherstellern zum Teil andere Bez. wie CST (bei Ferrari) oder DSC (bei BMW u. Mazda). ESP beinhaltet stets ein Antiblockiersystem (ABS), teils auch eine Antriebsschlupfregelung (ASR). Da ESP® ein eingetragenes Markenzeichen ist, wird in Fachkreisen für ein solches System der Begriff ESC (Electronic Stability Control) verwendet.
Elektrophorese
E. bezeichnet die Wanderung elektrisch geladener Teilchen durch einen als Trägermaterial dienenden Stoff in einem elektr. Feld. Durch die unterschiedl. Ionenladung u. den unterschiedl. Teilchenradius bewegen sich die einzelnen Stoffe (Moleküle) unterschiedl. schnell durch das Trägermaterial u. erreichen eine Auftrennung entsprechend ihrer elektrophoretischen Mobilität. Angewandt wird die E. vor allem als Analyseverfahren in der Biologie u. Medizin. Eine der wichtigsten Anwendungen ist der DNA-Test. Die E. dient hier dazu, DNA-Fragmente unterschiedl. Länge voneinander zu trennen.
Elektroschockpistole
Eine E. ist eine pistolenähnl. Waffe, die zwei oder vier mit Widerhaken versehene Projektile gegen den Körper der Zielperson schießt u. danach, je nach Bauart, nur während der Betätigung des Abzugshebels (Stinger) oder etwa fünf Sekunden lang (Air Taser) kurze Elektroschocks von etwa 17.500 bis 50.000 Volt (Leerlaufspannung) durch die mit den Projektilen verbundenen Drähte schickt. Die bekanntesten Modelle sind zurzeit die Modelle Taser der Firmen Taserton u. Taser International u. Stinger. In Deutschland ist seit dem 1. April 2008 jeglicher Umgang (Erwerb, Besitz, Führen) mit einem solchen Distanz-Elektroimpulsgerät bei Strafe verboten.
Elektrosmog
E. oder E-Smog ist ein umgangssprachl. Dysphemismus für verschiedene technisch verursachte elektrische, magnetische u. elektromagnet. Felder, die u. a. durch Hochspannungsleitungen, Elektrogeräte, Computer u. Mobiltelefone entstehen. Der Begriff soll die von seinen Anhängern befürchteten, bisher aber nicht nachgewiesenen schädl. Auswirkungen dieser Felder verdeutlichen u. unterscheidet sich somit von dem Fachbegriff der elektromagnetischen Umweltverträglichkeit (EMVU). In Deutschland gilt seit 1997 die Elektrosmogverordnung, die Grenzwerte für Emissionen festlegt.
Elektrostatik
Die E. befasst sich mit ruhenden elektr. Ladungen, Ladungsverteilungen u. den elektr. Feldern geladener Körper. Die Phänomene der E. rühren von den Kräften her, die elektr. Ladungen aufeinander ausüben. Diese Kräfte werden vom Coulomb'schen Gesetz beschrieben. Die elektr. Kraft ist z. B. im Vergleich zur Gravitationskraft außerordentlich stark. So ist die elektr. Kraft zwischen einem Elektron u. einem Proton (beide bilden zusammen ein Wasserstoffatom) um ungefähr 40 Größenordnungen größer als ihre gegenseitige Anziehung aufgrund der Gravitationskraft. Die E. ist ein Teilgebiet der Elektrodynamik, die diese um die Wechselwirkungen auch bewegter Ladungen (elektr. Strom) u. magnet. Felder sowie deren dynamischer (zeitlicher) Entwicklung erweitert.
Elektrostatische Entladung
E. E. (engl. electrostatic discharge, kurz ESD) ist ein durch große Potenzialdifferenz in einem elektrisch isolierenden Material entstehender Funke oder Durchschlag, der einen sehr kurzen, hohen elektr. Stromimpuls verursacht. Ursache der Potenzialdifferenz ist meist eine Aufladung durch Reibungselektrizität. Produktionsmaschinen für elektrisch isolierende Endloserzeugnisse sowie der Umgang mit isolierenden Schüttgütern erfordert bes. Sicherheitsmaßnahmen gegen elektrostat. Aufladung. Reibungselektrizität tritt z.B. auch beim Laufen über einen Teppichboden auf, wobei ein Mensch auf ca. 30.000V aufgeladen werden kann. Auch Bewegen auf einem Stuhl kann Aufladungen erzeugen, Kunststoffgriffe von Werkzeugen können elektrostat. Potenzialunterschiede verursachen, die empfindl. Bauteile gefährden.
Elektrotechnik
E. bezeichnet denjenigen Bereich der Physik, der sich ingenieurwissenschaftlich mit der Forschung u. der techn. Entwicklung sowie der Produktionstechnik von Geräten oder Verfahren befasst, die zumindest teilweise auf elektr. Energie beruhen. Hierzu gehört der Bereich der Wandler, elektr. Maschinen, Bauelemente sowie Schaltungen für die Steuer-, Mess-, Regelungs-, Nachrichten- u. Computertechnik bis hin zur techn. Informatik.
Elementarladung
Die E. ist die kleinste frei existierende elektr. Ladung. Der Wert dieser physikal. Naturkonstanten wird meistens mit e bezeichnet u. beträgt gemäß der aktuellen vom NIST (National Institute of Standards and Technology) publizierten CODATA-2006-Empfehlung e = 1,602176487 (40) · 10-19 C, wobei C für die Maßeinheit Coulomb steht.
Elementarteilchen
E. sind die kleinsten bekannten Bausteine der Materie. Die meisten Autoren bezeichnen die Teilchen des Standardmodells der Teilchenphysik – also die Quarks, die Leptonen, die Eichbosonen (Austauschteilchen) u. das Higgs-Boson – als E. Andere Autoren bezeichnen diese als Fundamentalteilchen u. nennen auch aus Quarks zusammengesetzte Teilchen elementar, da auch diese Teilchen im erweiterten Sinn unteilbar sind, da sie nicht in einzelne Quarks zerteilt werden können.
Elephantiasis
Als eine Elefantenkrankheit, E. oder Elefantiasis (griechisch ελεϕαντίασις, in etwa “die Elefantenartigkeit”, wird eine abnorme Vergrößerung eines Körperteils durch Schwellungen der Lymphknoten u. -bahnen im Bindegewebe bezeichnet. Meist sind die Beine oder die äußeren Geschlechtsteile betroffen. Man unterscheidet erworbene (z. B. durch Infektion mit Fadenwürmern) von angeborenen Formen.
Elfchen
Ein E. ist ein kurzes Gedicht, das vor allem im Grundschulunterricht, aber auch an weiterführenden Schulen Verwendung findet. Das E. besteht aus elf Wörtern, die in festgelegter Folge auf fünf Zeilen verteilt werden. Für jede Zeile wird eine Anforderung, je nach didakt. Vorgabe variiert, formuliert, z. B. erste Zeile: 1 Wort (ein Gedanke, ein Gegenstand, eine Farbe, ein Geruch o. Ä.), zweite Zeile: 2 Wörter (was macht das Wort aus Zeile 1?) usw. Pädagogisches Ziel ist, die Schüler über das eigene Dichten sowohl zu Kreativität als auch zu Mitteilsamkeit anzuregen. Nebenbei wird in spieler. Weise auch das Einhalten von Regeln vermittelt.
Elfen
E. (auch Alben, Elben) ist eine Bez. für eine sehr heterogene Gruppe von Fabelwesen in Mythologie u. Literatur. E. sind Lichtgestalten oder Naturgeister, die ursprünglich aus der nord. Mythologie stammen. Zum einen verbirgt sich dahinter die Vorstellung von zwergenartigen, teils wohlwollenden, teils bösen Geisterwesen mit übernatürl. Kräften, zum anderen werden E. aber auch als gutgesinnte, zarte Lichtwesen gesehen.
Elfenbein
E. ist das Material bestimmter Tierzähne u. wird auch als Weißes Gold bezeichnet. Hauptsächlich wird E. aus den Stoßzähnen von Elefanten gewonnen, teilweise auch von fossilen Überresten ausgestorbener Elefanten wie den Mammuts. Daneben gibt es auch noch solches aus den Zähnen von Nilpferden, Wildschweinen, Walrossen, Pottwalen u. Narwalen. Da Elefanten wegen ihrer Stoßzähne von Wilderern massenhaft getötet wurden u. am Rande des Aussterbens standen, wurde 1989 der Handel mit E. weltweit eingeschränkt (in manchen Ländern ist der Handel unter sehr strikten Auflagen erlaubt). Das wertvollste E. stammt vom Narwal. u. wurde früher mit Gold aufgewogen. Ebenfalls wertvoll ist das Walross-Elfenbein, weswegen die Walrossbestände stark dezimiert wurden.
Elfenbeinküste
Die E. (offizieller Name République de Côte d’Ivoire) ist ein Staat in Westafrika. Sie grenzt an Liberia, Guinea, Mali, Burkina Faso u. Ghana u. im S an den Atlantik. Seit 1983 ist Yamoussoukro die offizielle Hptst., die frühere Hptst. Abidjan stellt aber weiterhin das wirtschaftl. Zentrum der Côte d’Ivoire dar. Nationalfeiertag ist der Unabhängigkeitstag am 7. August, an dem die Unabhängigkeit von der ehem. Kolonialmacht Frankreich im Jahre 1960 gefeiert wird. Seit 2002 befindet sich das Land in einem bürgerkriegsähnl. Zustand u. ist in einen nördlichen u. einen südl. Teil gespalten.
Elfen Lied
E. L. (jap. Erufen Rīto) ist ein Manga von Lynn Okamoto, von dem es ebenfalls eine Anime-Umsetzung gibt. E. L. erzählt – mit drastischen Wechseln zwischen niedlichen, humorvollen Inhalten u. Brutalität – die Geschichte der unter einer Persönlichkeitsspaltung leidenden “gewalttätigen” Lucy bzw. “harmlosen” Nyo, die einer durch Mutation neu entstandenen humanoiden Spezies mit außergewöhnl. Fähigkeiten angehört u. nach der Flucht aus einem Forschungslabor erbittert verfolgt wird. Bei den erstmals durchgeführten American Anime Awards 2007 wurde E. L. für die beste Kurzserie nominiert.
Elfman, Jenna
Jenna Elfman (* 30. September 1971 in Los Angeles, Kalifornien; gebürtige Jennifer Mary Butala) ist eine US-amerikan. Schauspielerin.
El Hierro
E. H. (vormals Ferro, auch Isla del Meridiano) ist die westlichste u. kleinste der sieben großen Kanarischen Inseln im Atlantischen Ozean. Ihr Flächenanteil an der gesamten Landfläche aller Kanaren beträgt 3,59 Prozent. E. H. ist 1.458 Kilometer vom spanischen Festland (Cádiz) entfernt, hat eine Fläche von 268,71 Quadratkilometern u. 10.558 Einwohner (1. Januar 2007), was einer Bevölkerungsdichte von 39,29  Einwohnern pro Quadratkilometer entspricht. E. H. wurde im Jahr 2000 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt.
Eligmann, Barbara
Barbara Eligmann (* 6. November 1963 in Ludwigshafen am Rhein) ist eine dt. Fernsehmoderatorin. Bekannt wurde sie durch das Live-Magazin Explosiv, das sie 1992–2000 bei RTL moderierte.
Elija
E. (auch Elia; Ilia; Elias; Elijah; hebr. Elijahu) war ein bibl. Prophet, der in der Zeit der Könige Ahab u. Ahasja im 2. Viertel des 9. Jh.s v. Chr. im Nordreich Israel wirkte. Sein Name bedeutet “Mein Gott ist der Herr (Jahwe)”.
Elisabeth
E., im englischsprachigen Raum auch Elizabeth, ist ein weibl. Vorname. Die Kurzformen Lisa, Elli, Liesel u. Lissy sind insbes. in deutschsprachigen Ländern weit verbreitet. In seltenen Fällen wird der Name auch als zusätzlicher männl. Vorname verwendet.
Elisabeth (Musical)
E. ist mit über acht Millionen Zuschauern das bisher erfolgreichste deutschsprachige Musical. Es schildert das Leben der österr. Kaiserin Elisabeth u. ihres Gemahls Franz Josephs als Totentanz. Das Musical wurde am 3. September 1992 im Theater an der Wien uraufgeführt u. lief dort jahrelang. Die Wiederaufnahme des Erfolgsstücks in Wien im Herbst 2003 für zwei Jahre feierte die österr. Post mit einer Sondermarke. Im April 2008 wird es in Berlin u. im Oktober 2008 in Zürich wieder aufgenommen. Bis heute erreichte es mehr als 8 Millionen Besucher weltweit. Die Musik komponierte Sylvester Levay, das Libretto stammt von Michael Kunze. Regie führte Harry Kupfer.
Elisabeth I.
Elisabeth I., auch bekannt unter dem Namen “Die jungfräuliche Königin" (The Virgin Queen) oder “Gloriana", (* 7. September 1533 in Greenwich; † 24. März 1603 in Richmond) war das fünfte u. letzte Mitglied der Tudor-Dynastie u. die dritte Königin auf dem englischen Thron. Sie war die Tochter von Heinrich VIII. und dessen zweiter Frau Anne Boleyn und folgte als Regentin ihrer Halbschwester Maria Tudor. Ihre Regierungszeit als Königin von England u. Irland von 1558 bis 1603 ist heute als Elisabethanisches Zeitalter bekannt. In dieser Zeit entstanden die Werke des William Shakespeare, wurde die moderne Wissenschaft mit Francis Bacon begründet u. die Welt von Francis Drake umsegelt. Die erste engl. Kolonie wurde in dieser Zeit gegr. u. zu ihren Ehren Virginia benannt.
Elisabeth in Bayern
Elisabeth Amalie Eugenie, Prinzessin in Bayern, auch Sisi u. Sissi genannt, (* 24. Dezember 1837 in München; † 10. September 1898 in Genf, ermordet) war eine Prinzessin aus der herzogl. Nebenlinie Zweibrücken-Birkenfeld-Gelnhausen des Hauses Wittelsbach u. durch ihre Heirat mit Franz Joseph I. ab 1854 Kaiserin von Österreich u. seit dem Ausgleich von 1867 auch Apostolische Königin von Ungarn. Im deutschsprachigen Raum ist das Bild der Kaiserin Elisabeth geprägt durch die Filme der Sissi-Trilogie mit Romy Schneider in der Hauptrolle (1955–1957).
Elisabeth von Thüringen
Landgräfin E. v. T. (* 7. Juli 1207 auf Burg Sárospatak in Ungarn; † 17. November 1231 in Marburg an der Lahn), auch Elisabeth von Ungarn genannt, ist eine Hl. der Katholischen Kirche. Der Namenstag der Patronin von Thüringen u. Hessen fällt auf den 19. November, den Tag ihrer Beisetzung. Als Sinnbild tätiger Nächstenliebe wird sie auch im Protestantismus verehrt. Frühzeitig fiel E. v. T. , die dem franziskanischen Frömmigkeitsideel nahestand, durch ihre karitative Tätigkeit auf, die über die Konventionen ihrer Zeit hinausging. Nach dem Tod ihres Ehemannes kehrte sie dem Hofleben den Rücken, um als einfache u. materiell arme Spitalschwester in dem von ihr gegründeten Marburger Hospital persönlich für Bedürftige zu sorgen. Sie starb im Alter von 24 Jahren.
Elite
Unter E. (urspr. vom lateinischen electus, “ausgelesen”) versteht man soziolog. Gruppen oder Schichten überdurchschnittlich qualifizierter Personen (Funktionseliten, Leistungseliten) oder die herrschenden bzw. einflussreichen Kreise (Machteliten) einer Gesellschaft. Konkret bezieht sich der Begriff meist auf näher definierte Personenkreise, wie z. B. die Bildungselite.
Eliteuniversität
Unter einer E. versteht man entweder eine Universität zur Ausbildung einer Funktionselite oder eine Universität, zu der nur eine bestimmte Elite einer Gesellschaft Zugang hat, oder aber eine Elite innerhalb der Kategorie der Universitäten.
ELIZA
ELIZA ist ein 1966 von Joseph Weizenbaum entwickeltes Computerprogramm, das die Möglichkeiten der Kommunikation zwischen einem Menschen u. dem Computer über natürl. Sprache aufzeigen sollte. Das Programm kann über sogenannte Skripten verschiedene Gesprächspartner simulieren. Bekannt geworden ist es für die oberflächl. Simulation eines Psychotherapeuten, der die non-direktiven Methoden der Klientenzentrierten Psychotherapie nach Carl Rogers verwendet.
Elizabeth, Shannon
Shannon Elizabeth (* 7. September 1973 in Houston, Texas; eigentl. Shannon Elizabeth Fadal) ist eine US-amerikan. Schauspielerin u. Pokerspielerin. 1999 gelang ihr als Schauspielerin der Durchbruch mit der Rolle der osteurop. Austauschschülerin Nadia in “American Pie”.
Elizabeth (Film)
E. ist ein brit. Filmdrama aus dem Jahr 1998. Die Regie führte Shekhar Kapur, das Drehbuch schrieb Michael Hirst. Die Hauptrolle spielte Cate Blanchett, wie auch im nachfolgenden Film “Elizabeth – Das goldene Königreich” aus dem Jahr 2007. Der Film wurde für sieben Oscars nominiert, von denen er schließl. einen gewann (für das Make-up).
Elliott, Melissa Arnette
Missy Elliott (eigentl. Melissa Arnette Elliott (* 1. Juli 1971 in Portsmouth, Virginia, USA) ist eine US-amerikan. Rapperin, Sängerin u. Musikproduzentin. Missy Elliott wurde einer der ersten weibl. Superstars des Hip-Hop. Sie gilt als eine der erfolgreichsten Songwriterinnen u. Produzentinnen der Hip-Hop- u. R'n'B-Szene. So schrieb sie unter anderem Hits für Aaliyah, Christina Aguilera, Destiny's Child, Monica, P!nk, Janet Jackson, Mýa, Mariah Carey, Tweet u. Whitney Houston.
Ellipse
In der ebenen Geometrie versteht man unter einer E. eine spezielle geschlossene Kurve von ovaler Form, die wie die Parabel u. die Hyperbel zu den Kegelschnitten gehört.
Ellipse (Sprache)
Als eine E. (griechisch έλλειψις, élleipsis – das Fehlen, die Aussparung, Auslassung insbes. inmitten von etwas) bezeichnet man zum einen ein Verfahren der Wortbildung, bei dem ein Baustein eines zusammengesetzten Wortes getilgt wird (z. B. das Weizen > das Weizenbier), zum anderen ein sprachliches Stilmittel (rhetorische Figur), bei dem durch die Auslassung von Wörtern oder Satzteilen grammatikalisch “unvollständige” Sätze gebildet werden.
Ellis Island
E. I. ist eine Insel im Mündungsgebiet des Hudson River bei New York. Die Insel war lange Zeit Sitz der Einreisebehörde für die Stadt New York u. über 30 Jahre die zentrale Sammelstelle für Immigranten in die USA. Sie wird seit dem 11. Mai 1965 zusammen mit der Freiheitsstatue als Teil des Statue of Liberty National Monument als Gedenkstätte vom Typ eines National Monuments durch den National Park Service verwaltet. Seit 1990 ist die Insel als Museum zur Geschichte der Einwanderung in die Vereinigten Staaten für die Öffentlichkeit zugänglich.
El Niño
E. N. (spanisch für “Christkind” oder auch “das Kind”) nennt man das Auftreten ungewöhnlicher, nicht zyklischer, veränderter Strömungen im ozeanographisch-meteorolog. System des äquatorialen Pazifiks. Der Name ist vom Zeitpunkt des Auftretens abgeleitet, nämlich zur Weihnachtszeit.
Eloxal-Verfahren
Das E. (von Eloxal, Abk. für elektrolyt. Oxidation von Aluminium) ist eine Methode der Oberflächentechnik zur Erzeugung einer oxid. Schutzschicht auf Aluminium durch anod. Oxidation. Es entsteht eine 5 bis 25 Mikrometer dünne Schicht, die vor Korrosion schützt.
Elo-Zahl
Das Elo-System ist ein objektives Wertungssystem, das es erlaubt, die Spielstärke von Go- u. Schachspielern durch eine Wertungszahl (kurz: E.) zu beschreiben. So gibt es beim Schach neun Klassen, die sich jeweils um 200 Wertungspunkte unterscheiden. Ein Unterschied von einer Klasse bedeutet, dass der bessere Spieler als Ergebnis einer Partie 0,75 Punkte erwarten darf. Das System wurde von Arpad Elo in den 1960er Jahren entwickelt u. auf dem FIDE-Kongress in Siegen 1970 eingeführt.
El Salvador
E. S. (spanisch: der Erlöser) ist ein Staat in Zentralamerika u. grenzt an Guatemala, Honduras sowie an den Pazifik. E. S., das in einem Erdbebengebiet liegt, ist das kleinste Land Mittelamerikas mit der gleichzeitig höchsten Bevölkerungsdichte (318 Ew./km²).
Elsass
Das E. (frz. Alsace [alˈzas]) ist eine der polit. Regionen Frankreichs u. wurde als solche 1973 eingerichtet. Sie umfasst die Dép. Bas-Rhin u. Haut-Rhin. Sitz des Regionalrates u. bevölkerungsreichste Gemeinde ist Straßburg.
Elser, Georg
Johann Georg Elser (* 4. Januar 1903 in Hermaringen, Württemberg; † 9. April 1945 im KZ Dachau) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Er verübte am 8. November 1939 im Münchener Bürgerbräukeller ein Bombenattentat auf Adolf Hitler und weitere Mitglieder der NS-Führung, für das er kurz vor Kriegsende auf Hitlers Befehl hin ermordet wurde.
Elsholtz, Arne
Arne Elsholtz (* 1944) ist ein dt. Schauspieler, Dreh- u. Dialogbuchautor, Synchronsprecher u. Synchronregisseur. Er ist u. a. die dt. Standardstimme von Tom Hanks u. Bill Murray.
Elsner, Hannelore
Hannelore Elsner (eigentl. Hannelore Elstner) (* 26. Juli 1942 in Burghausen) ist eine dt. Schauspielerin. Ihre größten Erfolge feierte Hannelore Elsner mit der Rückkehr auf die Kinoleinwand nach einer fünfzehnjährigen Pause. Die Rolle der Schriftstellerin Hanna Flanders in Oskar Roehlers Film “Die Unberührbare” brachte ihr 2000 u. a. den Deutschen Filmpreis. 1997 wurde Hannelore Elsner der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen, 2006 erhielt sie den Bayerischen Fernsehpreis für ihr Lebenswerk.
Elster
Die E. (Pica pica) ist eine Vogelart aus der Familie der Rabenvögel. Sie besiedelt weite Teile Eurasiens, Nordafrikas u. Nordamerikas. In Europa ist sie vor allem im Siedlungsraum häufig aufzufinden. Aufgrund ihres charakteristischen schwarz-weißen Gefieders u. des auffallend langen Schwanzes ist sie auch für den Laien unverwechselbar.
Elterliche Sorge
E. S. (bis 1980: Elterliche Gewalt) ist der Rechtsbegriff für das Sorgerecht im dt. Familienrecht. Die E. S. umfasst die Sorge für die Person des Kindes (Personensorge) u. das Vermögen des Kindes (Vermögenssorge) (s. § 1626 Abs. 1 Satz 2 BGB).
Elterngeld
Das E. ist eine Transferzahlung für Familien mit kleinen Kindern zur Unterstützung bei der Sicherung ihrer Lebensgrundlage, die in erster Linie als Entgeltersatzleistung ausgestaltet ist. Die Elterngeldzahlung geht über die Zeit des Mutterschutzes hinaus u. wird je nach Land maximal 14 Monate lang gezahlt.