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Erfindung
Erfindungen sind bes., nicht auf der Hand liegende, materielle Konstrukte oder Verfahren, die neue u. nützl. Anwendungen ermöglichen. Erfunden werden sie von Erfindern.
Erfolg
E. ist ein als positiv empfundenes Resultat eigenen Handelns. Oder anders: E. bedeutet, dass man im richtigen Augenblick die richtigen Fähigkeiten hat. Ursprünglich bezeichnete es lediglich die allg. Folge, Konsequenz oder Effekt eines Handelns. ("E. ist die Summe richtiger Entscheidungen").
Erfurt
E. ist die Landeshauptstadt des dt. Bundeslandes Thüringen. Es ist zugleich die größte Stadt Thüringens u. neben Gera u. Jena im O eines der drei Oberzentren des Landes. Wichtigste Institutionen neben den Landesbehörden sind das Bundesarbeitsgericht, die Universität E. u. das kath. Bistum E., dessen Kathedrale der Erfurter Dom ist, der wiederum neben der Krämerbrücke eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt darstellt. Darüber hinaus besitzt die Stadt einen knapp drei Quadratkilometer großen mittelalterlich geprägten Altstadtkern mit etwa 25 Pfarrkirchen u. zahlreichen Fachwerk- u. Bürgerhäusern. E. wurde 742 erstmals urkundlich erwähnt u. entwickelte sich bereits kurz nach seiner Gründung zum Zentrum des Thüringer Raumes, wenngleich es bis 1944 politisch nicht Teil des Landes war. Bis 1802 gehörte es zu Kurmainz, danach zu Preußen (mit Ausnahme der Zeit von 1806 bis 1814, als es unter französ. Regierung stand). Die Universität wurde 1392 gegr. Sie ist somit die drittälteste Universität Deutschlands. Martin Luther war ihr bekanntester Student. Die Wirtschaft der Stadt ist von Verwaltung u. Dienstleistung geprägt. E. ist nach Leipzig die Stadt mit der zweitgrößten Messe in den neuen Bundesländern. Des weiteren ist E. wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Zentrum Deutschlands. Der neue Hauptbahnhof befindet sich in Bau. Bekannt ist E. auch für seinen Gartenbau (egapark) u. als Medienzentrum (Sitz des Kinderkanals u. mehrerer Radiostationen, sowie Tageszeitungen). – 202.658 Ew.
Ergebnisprotokoll
Das E. zeichnet Inhalte u. Beschlüsse einer Zusammenkunft auf. Im Unterschied zum Verlaufsprotokoll werden aber nicht die einzelnen Reden u. Diskussionsbeiträge aufgezeichnet, sondern diese werden zu Kerninhalten zusammengefasst. Im Gegensatz zum reinen Beschlussprotokoll, das im Endeffekt einer ToDo-Liste gleicht, ermöglicht das E., dass die Beschlüsse nachvollzogen werden können. Der formale Aufbau ist der gleiche wie bei dem Verlaufsprotokoll.
Ergometer
Ein E. (Art.: das; aus dem Griechischen) ist ein Sportgerät, mit dem sehr einfach die bei körperl. Arbeit erbrachte Leistung gemessen werden kann.
Ergonomie
Die E. ist die Wissenschaft von der Gesetzmäßigkeit menschl. Arbeit. Der Begriff setzt sich aus den griech. Wörtern ergon (Arbeit, Werk) u. nomos (Gesetz, Regel) zusammen. Zentrales Ziel der E. ist die Schaffung geeigneter Ausführungsbedingungen für die Arbeit des Menschen u. die Nutzung techn. Einrichtungen u. Werkzeuge, wobei neben der menschgerechten Gestaltung des Arbeitssystems (genauer des Arbeitsraumes) vor allem die Verbesserung der Mensch-Maschine-Schnittstelle zwischen Benutzer u. Operateur (Mensch) u. Objekt (Maschine) in einem Mensch-Maschine-System eine bes. Bedeutung besitzt.
Ergotherapie
Die E. (von altgriech. érgon, “Werk”, “Arbeit” u. therapeía, “Dienst”, “Behandlung”) ist ein medizinisches Heilmittel u. wird bei gesundheitlich beeinträchtigten Menschen mit motorisch-funktionellen, sensomotorisch-perzeptiven, neuropsychologischen, neurophysiologischen oder psychosozialen Störungen vom Arzt verschrieben. E. unterstützt u. begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind, bei für sie bedeutungsvollen Betätigungen mit dem Ziel, sie in der Durchführung dieser Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität u. Freizeit in ihrer persönl. Umwelt zu stärken. Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe u. eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen."
Erhängen
Unter E. versteht man die Tötung durch Zusammenschnüren des Halses oder Brechen des Genicks in einer – meistens laufenden – Schlinge unter Einfluss des Körpergewichts. Das E. ist eine der häufigsten Methoden des Suizids. Zugleich ist es eine der ältesten Hinrichtungsarten. Strangulation ist der rechtsmedizin. Überbegriff für E., Erdrosseln oder Erwürgen.
Erhard, Ludwig
Ludwig Wilhelm Erhard (* 4. Februar 1897 in Fürth; † 5. Mai 1977 in Bonn) war ein dt. Politiker (CDU). Er war von 1949 bis 1963 Bundes-Min. für Wirtschaft, von 1963 bis 1966 Bundeskanzler der BR Deutschland u. 1966/67 CDU-Bundesvorsitzender. Er war Hochschullehrer an der Ludwig-Maximilians-Universität München u. an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Erhard gilt als "Vater der Sozialen Marktwirtschaft".
Erhardt, Heinz
Heinz Erhardt (* 20. Februar 1909 in Riga; † 5. Juni 1979 in Hamburg) war ein dt. Komiker, Musiker, Entertainer, Schauspieler u. Dichter.
Erikson, Erik Homburger
Erik Homburger Erikson (* 15. Juni 1902 bei Frankfurt a. M.; † 12. Mai 1994 in Harwich, Massachusetts, USA) gilt als Neofreudianer. Er war ein deutsch-amerikan. Psychoanalytiker u. Vertreter der psychoanalyt. Ichpsychologie. Bekannt wurde er insbes. durch das von ihm entwickelte Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung.
Erin Brockovich (Film)
E. B. ist ein Film aus dem Jahr 2000. Unter der Regie von Steven Soderbergh wurde die wahre Geschichte von Erin Brockovich-Ellis verfilmt. Julia Roberts spielte die Hauptrolle, für die sie einen Oscar als Beste Schauspielerin erhielt. Der Film spielte weltweit mehr als 300 Millionen US-Dollar ein.
Eris (Zwergplanet)
(136199) E. ist der größte bekannte Zwergplanet unseres Sonnensystems. Er ist nach der griech. Göttin der Zwietracht u. des Streits E. benannt. Das Objekt des Kuipergürtels (Kuiper Belt Object, KBO), das einen rd. hundert Kilometer größeren Durchmesser hat als Pluto, wurde nach dem Bekanntwerden seiner Entdeckung am 29. Juli 2005 von der NASA u. vielen Medien als “Zehnter Planet” bezeichnet; jedoch wurde dieser Status in einem Entscheid am 24. August 2006 von der IAU nicht anerkannt. Stattdessen erhielt E. wie auch Pluto durch die genannte Neuregelung den Status eines Zwergplaneten u. wurde im September 2006 als Kleinplanet (136199) nummeriert. Das Objekt befindet sich momentan in einer Entfernung von ca. 97 AE (14,6 Milliarden km) u. bewegt sich auf einer stark exzentrischen u. geneigten Bahn um die Sonne. E. zählt aufgrund seiner hohen Exzentrizität zu den gestreuten KBOs (Scattered disk objects, SDO).
Eritrea
E. ([eriˈtreːa]; Tigrinya: Ertra) ist ein Staat im nordöstl. Afrika u. grenzt an Äthiopien, den Sudan u. Dschibuti sowie im Roten Meer an Jemen. Der Name E. leitet sich von griech. erythrá thálassa – "Rotes Meer" ab. Die Eigenbezeichnung Ertra aus Ge'ez bahïrä ertra –“Rotes Meer” – bezieht sich ebenfalls auf diese alte griech. Bez. des Roten Meeres.
Erkältung
Die E. oder auch der grippale Infekt ist eine akute Infektionskrankheit der Nasen-, Hals- u. Bronchialschleimhäute, die in erster Linie von Viren, manchmal zusätzlich auch von Bakterien verursacht wird. Letzteres wird in diesem Zusammenhang auch Superinfektion genannt, wobei es sich i. e. S. um eine Sekundärinfektion handelt. Die Begriffe Erkältung u. grippaler Infekt entstammen der Alltagssprache u. sind wissenschaftlich bzw. medizinisch nicht scharf definiert. Häufig wird der grippale Infekt mit der deutlich schwereren echten Grippe (Influenza) verwechselt, die für immungeschwächte Personen, wie vor allem für Säuglinge u. alte Menschen, tödlich enden kann. Die Erkältungsinfekte sind die häufigste Infektion des Menschen überhaupt, Kleinkinder sind mit bis zu 13 Mal im Jahr am häufigsten betroffen. Erwachsene erkranken durchschnittlich etwa zwei- bis dreimal im Jahr.
Erkenntnis
Es existiert keine einheitl. Definition des Begriffs E. In einer ersten Annäherung kann man E. als den Prozess u. das Ergebnis einer durch Einsicht oder Erfahrung gewonnenen Kenntnis bezeichnen.
Erkenntnistheorie
Die E. oder Epistemologie ist neben u.a. der Ethik, der Logik u. der Ontologie eine der zentralen Disziplinen der Philosophie. Während die Ontologie nach den fundamentalen Strukturen der Realität fragt u. die Ethik, wie wir handeln sollen, fragt die E., wie wir davon wissen können. Dabei können sich Erkenntnistheorien auf die unterschiedlichsten Gegenstandsbereiche beziehen, etwa auf Wissen im Bereich der Naturwissenschaften, der Metaphysik oder der Moral. Dabei befasst sich die E. mit Fragen wie: welche Erkenntnisse können als verlässlich oder wahr bezeichnet werden? Welche Kriterien können dazu herangezogen werden? Wie kommen wahre u. gerechtfertigte Meinungen zustande, wie werden sie als solche erkennbar? Wie sind die zentralen Begriffe der E., wie etwa Wissen oder Gewissheit, zu analysieren? Welche äußeren Bedingungen sorgen dafür, dass bestimmte Überzeugungen als gültig oder wahr in Betracht kommen?
Erklärung
Eine E. ist ein kommunikativer Akt, mit dem man Aufschluss in einer unklaren Lage zu geben versucht. Der Begriff hat zwei verschiedene Bedeutungen: Im ersten Fall bedeutet "Erklärung" die Beschreibung eines Phänomens, die Erläuterung eines Sachverhaltes. Im zweiten Fall bedeutet "Erklärung" die Nennung der Ursachen eines Phänomens.
Erklärung von Jalta
Die E. v. J. wurde 1945 anlässlich der Jalta-Konferenz von den USA, Großbritannien u. dem Gastgeber UdSSR unterzeichnet. Die Konferenz von Jalta regelte die Aufteilung Deutschlands unter den alliierten Siegermächten nach dem bevorstehenden Ende des Zweiten Weltkriegs.
Erl, Elli
Elisabeth Maria Erl (* 25. Mai 1979 in Straubing), besser bekannt als Elli, ist eine dt. Sängerin. Sie stammt aus Hadersbach bei Geiselhöring u. erlangte bundesweit Bekanntheit durch ihren Sieg in der zweiten Staffel der Castingshow “Deutschland sucht den Superstar”, die auf dem Privatsender RTL gezeigt wurde.
Erlangen
E. ist eine kreisfreie Stadt im bayer. Reg.-Bez. Mittelfranken. Die Stadt ist Sitz des Ldkrs. Erlangen-Höchstadt u. mit gegenwärtig über 104.000 Ew. die kleinste der insges. acht Großstädte des Freistaates Bayern. E. bildet zusammen mit den Städten Nürnberg u. Fürth einen Städteverbund, der eines der 23 Oberzentren des Freistaates Bayern darstellt. Gemeinsam mit ihrem Umland bilden sie die Metropolregion Nürnberg, eine von elf Metropolregionen in Deutschland. Die Einwohnerzahl der Stadt überschritt 1974 die Grenze von 100.000, wodurch E. zur Großstadt wurde. Heute wird die Stadt vor allem durch die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg u. zahlreiche Niederlassungen des Elektrokonzerns Siemens AG geprägt. Man ist zudem bestrebt, die Bundeshauptstadt der Medizin zu werden. Ein weiter in die Geschichte zurückreichendes, aber immer noch spürbares Element ist die Ansiedlung von Hugenotten nach der Rücknahme des Edikts von Nantes im Jahre 1685.
Erlen (Botanik)
Die E. (Alnus) bilden eine Gattung von Pflanzen in der Familie der Birkengewächse (Betulaceae). In Mitteleuropa sind drei Arten heimisch: die Grün-, Grau- u. Schwarz-Erle.
Erlkönig (Ballade)
E. ist eine Ballade von Johann Wolfgang von Goethe, die er 1782 schrieb. Sie wurde unter anderem von Franz Schubert u. Carl Loewe vertont. Im Gedicht ist der E. ein dämonischer, todbringender Verführer.
Erlös
E. oder auch Umsatz bezeichnet in der Betriebswirtschaftslehre die Summe aller Zahlungsansprüche, die ein Unternehmen in einem bestimmten Zeitraum durch den Verkauf von Waren u. Dienstleistungen erwirbt. Damit ist der Umsatz eine Flussgröße.
Ermächtigungsgesetz
Mit einem E. konnte der Deutsche Reichstag gemäß der Verfassung von 1919 der Reichsregierung die befristete Befugnis zur Gesetzgebung übertragen. Diese Übertragung war im Spannungsfall von einer Zweidrittelmehrheit im Reichstag abhängig. Die ersten drei Ermächtigungsgesetze gab es in den Krisenjahren 1919 bis 1924. So wurde in der Hälfte der Amtszeit von Reichspräsident Friedrich Ebert mit Ermächtigungsgesetzen regiert. Wenn im Deutschen ohne nähere Kennzeichnung vom E. gesprochen wird, ist normalerweise jenes gemeint, das am 23. März 1933 beschlossen u. am 24. März verkündet wurde: das Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich. Da die unter diesem Vorzeichen von der Regierung beschlossenen Gesetze weder vom Reichsrat beschlossen, noch vom Reichspräsidenten gegengezeichnet werden mussten, wurde mit diesem E. de facto die nat.-soz. Diktatur etabliert. Die Gültigkeit des Gesetzes wurde zwar auf vier Jahre begrenzt, jedoch 1937 u. 1939 durch den Reichstag sowie 1943 per Führererlass verlängert.
Ermordung der Zarenfamilie
Der Mord an der Zarenfamilie durch die Bolschewiki im Verlauf des russ. Bürgerkriegs begann am 12. Juni 1918 u. endete am 29. Januar 1919. Die Bolschewisten versuchten, der Mitglieder der Zarendynastie habhaft zu werden. Mit der Vernichtung der Romanows wollten sie einer monarchist. Konterrevolution entgegenwirken. Michail Alexandrowitsch war das erste Opfer, ehe am 16./17. Juli der ehem. Zar Nikolaus II. samt Familie in Jekaterinburg ermordet wurde. Einen Tag später mussten sechs weitere Mitglieder sterben. Im Januar 1919 wurden die letzten vier Romanows, die in Haft waren, erschossen. Insges. starben 18 Romanows u. viele weitere Personen aus deren Umfeld während u. nach den Morden an der Dynastie.
Ernährung
Die E. beinhaltet die Aufnahme von Nahrungsstoffen, die ein Organismus zum Aufbau seines Körpers, zur Aufrechterhaltung seiner Lebensfunktionen u. zum Hervorbringen bestimmter Leistungen in verschiedenen Lebenslagen benötigt. E. ist eine Voraussetzung für die Lebenserhaltung jedes Lebewesens. Für den Menschen steuert sie in wesentl. Zügen sein körperliches, geistiges, physiologisches u. soziales Wohlbefinden. Der bewusste Umgang mit der Zufuhr von Nahrung u. Flüssigkeit ist eine Dimension der menschl. Kultur u. aller Religionen. Unter menschl. E. versteht man die Versorgung von Menschen mit Nahrung in Form von Nahrungsmitteln u. Genussmitteln. Die Aufnahme der Nahrungsmittel geschieht normalerweise durch perorale Zufuhr dem Leben dienl. Stoffe in Form von Speisen u. Getränken. Der menschl. E. dienen rohe, gekochte oder anders zubereitete, frische oder konservierte Nahrungsmittel (siehe auch Ökotrophologie). Fehlfunktionen bei der Nahrungsaufnahme werden als Ernährungsstörungen bezeichnet.
Ernährungspyramide
Die E. ist eine graf. Darstellung, die aufgrund von Erkenntnissen der Ernährungswissenschaft zeigt, in welchem Mengenverhältnis zueinander verschiedene Nahrungsmittel konsumiert werden sollten, um sich gesund zu ernähren. An der Basis der Pyramide sind die bevorzugten, an der Spitze die in geringerer Menge zu verzehrenden Nahrungsmittel eingetragen, so dass das ungefähre Verhältnis augenfällig dargestellt wird. Die bekannteste E. wurde mehrfach aufgrund neuer Kenntnisse verändert, wie zum Beispiel vom US-Landwirtschaftsministerium 1992. Ihr Aufbau ist nicht unumstritten. Es gibt jedoch mehrere Modelle, zum Beispiel auch eines nach der Logi-Methode, das den glykäm. Index zugrunde legt.
Erneuerbare Energie
E. E., auch regenerative Energie genannt, bezeichnet Energie aus nachhaltigen Quellen, die nach menschl. Maßstäben unerschöpflich sind. Streng genommen kann Energie weder verbraucht noch erneuert werden. Sie kann Systemen zugeführt u. Systemen entnommen werden. Der Begriff “Erneuerbare Energie” wird heute im allg. Sprachgebrauch auf Systeme angewandt, mit denen aus den in der Umwelt laufend stattfindenden Prozessen Energie abgezweigt u. der techn. Verwendung zugeführt wird. Die Systeme setzen sich dabei aus dem ursprüngl. Ökosystem u. dem System zusammen, mit dem zur Entnahme der Energie aus dem Ökosystem in das Ökosystem eingegriffen wird. Die vom Menschen nutzbaren Energieströme entspringen unterschiedl. Energiequellen: * der thermonuklearen Umwandlung in der Sonne, * dem radioaktiven Zerfall im Erdinnern, * der Erdrotation u. den damit verbundenen Effekten (Gezeiten).Auf der Erde können diese Energiequellen in Form von Sonnenlicht u. -wärme, Windenergie, Wasserkraft, Biomasse u. Erdwärme genutzt werden.
Erneuerbare-Energien-Gesetz
Das dt. Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien, in der geläufigen Kurzfassung E. (EEG) genannt, soll den Ausbau von Energieversorgungsanlagen vorantreiben, die aus sich erneuernden (regenerativen) Quellen gespeist werden. Es dient vorrangig dem Klimaschutz u. gehört zu einer ganzen Reihe gesetzl. Maßnahmen, mit denen die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wie beispielsweise Erdöl, Erdgas oder Kohle u. auch von Energieimporten aus dem Raum außerhalb der EU verringert werden soll. Gegenwärtig wurde das dt. EEG von 47 Staaten der Erde in seinen Grundzügen übernommen.
Ernst, Max
Max Ernst (* 2. April 1891 in Brühl; † 1. April 1976 in Paris) war ein dt. Maler u. Bildhauer des Dadaismus u. des Surrealismus.
Ernst-Happel-Stadion
Das E. (bis 1992 Praterstadion, manchmal auch Wiener Stadion genannt) in Wien ist das größte Stadion Österreichs. Es fasst 50.865 Zuschauer u. zählt zur Kategorie der Fünf-Sterne-Stadien. In ihm finden die Heimspiele der österr. Fußballnationalmannschaft u. UEFA-Cup u. Champions-League-Spiele der Wiener Clubs statt. Ferner werden zeitweise das ÖFB-Cup-Finale u. die Wiener Stadt-Derbys im E. ausgetragen. Das Stadion war Austragungsort von sieben Spielen (unter anderem des Finales) im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft 2008. Das E. steht im Besitz der Stadt Wien (Magistratsabteilung 51 - Sportamt der Stadt Wien). Verwaltet wird es von der Wiener Stadthalle Betriebs- u. Veranstaltungsgesellschaft, einem Unternehmen der Wien Holding.
Eröffnung (Schach)
Die E. ist die erste Phase einer Schachpartie. Sie umfasst etwa die ersten 10–15 Züge einer Partie u. endet nach der Entwicklung der Figuren, es schließt das Mittelspiel an. Je nachdem, welche Bauern zuerst gezogen werden, spricht man von einer offenen, halboffenen oder geschlossenen Partie.
Erogene Zone
Eine E. Z. ist ein Körperbereich, dessen geeignete Reizung bei entsprechender Lust eines Menschen dessen sexuelle Erregung hervorrufen oder steigern kann. Die Reizung dieser Bereiche ohne entsprechendes Verlangen oder die ungeeignete Reizung kann negative Gefühle bis hin zum Schmerz hervorrufen.
Erörterung
Die E. ist, neben der Interpretation literar. Texte, die wichtigste Form des Schulaufsatzes. In einer E. soll ein eigener Standpunkt zu einer Fragestellung gefunden u. argumentativ dargelegt werden.
Eros (Mythologie)
E. (griechisch: Érōs) ist in der griech. Mythologie der Gott der Liebe. Ihm entspricht in der römischen Mythologie Amor, oft auch Cupido oder Cupidus genannt.
Erosion (Geologie)
Als E. (v. lat.: erodere = abnagen) bezeichnet man die Zerstörung der Formen der Erdoberfläche durch linienhafte oder flächenhafte Abtragung. Die linienhafte Vertiefung der Erdoberfläche geschieht durch Fließgewässer oder Gletscher. Wind, Meeresbrandung u. auch Niederschläge erzeugen flächenhafte Erosionserscheinungen. Die großflächige Abtragung und Einebnung ganzer Landoberflächen wird als Denudation bezeichnet.
Eroticline Award
Der E. A. (eLine Award) ist ein Preis der Erotikbranche, der seit 2005 in Berlin anlässlich der Venus, einer internationalen Fachmesse für Erotik, verliehen wird. Er ist der Nachfolger des bis 2004 vergebenen Venus Awards. Die Preisträger werden durch eine Jury u. durch Abstimmung unter den Webmastern bzw. registrierten Benutzern mehrerer dt. Erotik-Websites ermittelt.
Erotik
Die E. (griech. eros “Liebe”) bezeichnet ursprünglich die sinnlich-geistige Zuneigung, die ein Mensch einem anderen entgegenbringt. Sie wird von Sexualität u. Liebe insofern unterschieden, als Sex die trieb- u. körpergesteuerte, Liebe die emotional-seelische u. die E. die psychologisch-geistige Anziehung zu einer anderen Person bezeichnet. Diese Unterscheidung wird in der Umgangssprache jedoch nicht vollzogen. Hier ist E. zumeist gleichbedeutend mit Sexualität, wobei die E. noch von der Pornografie abgegrenzt wird. Im Sinne dieser Unterscheidung zielt letztere nicht auf die phantasievolle sexuelle Erregung, sondern auf die pure Befriedigung des Sexualtriebs.
Erotische Elektrostimulation
E. E. (auch bekannt als E-Stim oder Elektrosex) ist eine Sexualpraktik, bei der Gleichstrom oder niederfrequente Wechselströme zur sexuellen Stimulation eingesetzt werden. Sie entwickelte sich aus der medizin. Reizstrom-Technik. Zur Applikation der Ströme werden zumeist speziell entwickelte Geräte (wie z. B. TENS oder Violet Wands) verwendet. E. E. wurde in der Vergangenheit zumeist mit BDSM in Verbindung gebracht. Mittlerweile erscheint es so, als würde sich die Anwendergruppe zunehmend erweitern.
Erotische Fotografie
Als E. F. bezeichnet man ein fotograf. Genre, das stilistisch zwischen Aktfotografie u. Pornografie angesiedelt ist. Zur erot. Fotografie gehört die Darstellung des mehr oder weniger nackten menschl. Körpers in einem sexuellen Bezug. Die Unterscheidung zur Pornografie ist subjektiv; diese steht stets im Spannungsfeld zwischen künstler. Freiheit, Ästhetik, Kitsch, Provokation u. dem Verstoß gegen "die guten Sitten".
Erotische Laktation
E. L. (engl. erotic lactation) ist das Stillen eines erwachsenen Partners bzw. eine Relaktation primär aus erotischen (sinnlichen) Gründen. Je nach Kontext finden auch andere, insbesondere englische Begriffe Verwendung, wie z. B. adult suckling, adult nursing, adult breastfeeding oder Adult Nursing Relationship (ANR). Die wissenschaftlich klingenden Begriffe Milch-Fetischismus oder Laktophilie wie auch Paraphilie (in diesem Kontext) sind nach den Definitionen des ICD-10 und DSM-IV schon deshalb falsch, weil kein Leiden vorliegt.
Erotisches Rollenspiel
Ein erotisches oder sexuelles Rollenspiel ist eine Sexualpraktik. Dabei nehmen zwei oder mehr Sexualpartner teil, wobei jeder eine bestimmte Rolle übernimmt u. sich dieser Rolle entspr. verhält u. ggf. kleidet bzw. verkleidet, um sich u./oder dem Partner Lust zu verschaffen.
Erregungsleitung
Die Übertragung von Erregungen zwischen Nervenzellen über Neurite (Axone), die E., kann entweder durch Ionenflüsse (elektrotonisch) oder durch Fortleitung von Aktionspotenzialen erfolgen. Der häufig verwendete Begriff “Reizleitung” ist falsch, da ein Reiz nicht weitergeleitet werden kann, lediglich die durch ihn verursachte Erregung.
Erscheinung des Herrn
Epiphanias bzw. Epiphanie oder E. d. H. ist der ursprüngliche u. heute noch meist gebrauchte Name des am 6. Januar, dem histor. Weihnachtsdatum, begangenen christl. Festes. Im Volksmund u. in vielen Kalendern ist es auch als Dreikönigsfest, Dreikönigstag oder Theophanie, früher auch als “Groß-Neujahr” oder “Hoch-Neujahr” bekannt. In Österreich heißt dieser Tag auch Weihnachtszwölfer (zwölfter Tag nach dem 1. Weihnachtsfeiertag). Das Fest wird bei uns den so genannten “drei Weisen aus dem Morgenland” zugeordnet, in den Ostkirchen jedoch als Tag der Taufe Christi u. Offenbarung der Allerheiligsten Dreifaltigkeit begangen. Da der 24. Dezember nach julian. Kalender auf den 6. Januar nach gregorian. Kalender fällt, taucht gelegentlich die falsche Behauptung auf, manche Orthodoxen Kirchen würden am 6. Januar Weihnachten bzw. Hl. Abend feiern. Weihnachten ist aber auch dort am 25. Dezember. Der 25. Dezember des julian. Kalenders, nach dem diese orth. Kirchen die Kirchenfeste begehen, fällt jedoch im 20. u. 21. Jh. auf den 7. Januar des gregorian. Kalenders.
Erschießung
Eine E. ist die Hinrichtung eines Gefangenen bzw. Vollstreckung eines Todesurteils durch den Gebrauch von Schusswaffen. Im militär. Bereich spricht man von Füsilieren (von frz. fusil = Gewehr), in älterem Jargon hieß es an die Wand stellen.
Ersguterjunge
E. ist das Plattenlabel der dt. Rapper D-Bo u. Bushido. Es wurde 2004 nach Bushidos Trennung vom Label Aggro Berlin gegr. u. wurde Anfang 2006 als GmbH angemeldet, deren Geschäftsführer Bushido ist.
Erste Allgemeine Verunsicherung
Die E. A. V. (kurz: EAV) ist eine österr. Rockband, die 1977 gegr. wurde. Texter u. Komponist der Band ist Thomas Spitzer. Der Name ist eine Anlehnung an das ehem. österr. Versicherungsunternehmen “Erste Allgemeine Versicherungs-AG”, das sich jedoch mit EA abkürzte.
Erste Hilfe
Unter Erster Hilfe versteht man von jedermann durchzuführende Maßnahmen, um menschl. Leben zu retten, bedrohende Gefahren oder Gesundheitsstörungen bis zum Eintreffen professioneller Hilfe (Arzt, Rettungsdienst) abzuwenden oder zu mildern. Dazu gehört insbes. das Absetzen eines Notrufs, die Absicherung der Unfallstelle u. die Betreuung der Verletzten.
Erster Golfkrieg
Der Begriff E. G. bezeichnet den Grenzkrieg zwischen dem Iran u. dem Irak, der vom 22. September 1980 bis zum 20. August 1988 andauerte (auch Iran-Irak-Krieg oder Irak-Iran-Krieg; im Unterschied zum Irak-Kuwait-Krieg, dem Zweiten Golfkrieg). Er endete ohne einen Sieger durch einen Waffenstillstand u. mit hohen menschlichen u. wirtschaftl. Verlusten auf beiden Seiten.
Erster Kreuzzug
Der Erste Kreuzzug war ein christl. Kriegszug zur Rückeroberung Palästinas von den Moslems, zu dem Papst Urban II. im Jahre 1095 aufrief. Er begann im darauf folgenden Jahr u. endete 1099 mit der Einnahme Jerusalems durch ein Kreuzritterheer.
Erster Mai
Der Erste Mai ist ein gesetzl. Feiertag in Deutschland, Österreich, Teilen der Schweiz u. vielen weiteren Staaten, wie zum Beispiel Mexiko. Er wird auch als Tag der Arbeit, Maifeiertag oder Kampftag der Arbeiterbewegung bezeichnet. Die amtl. Bez. in Deutschland ist durch Gesetze der einzelnen Länder geregelt. In Nordrhein-Westfalen z. B. ist der 1. Mai offiziell Feiertag als “Tag des Bekenntnisses zu Freiheit u. Frieden, sozialer Gerechtigkeit, Völkerversöhnung u. Menschenwürde”. In Österreich wird an diesem Tag außerdem des Inkrafttretens der Verfassung von 1920, in der Form von 1929, am 1. Mai 1945 nach dem Zweiten Weltkrieg gedacht, weshalb auch die Bez. “Staatsfeiertag” gebräuchlich ist.
Erster Opiumkrieg
Der Erste Opiumkrieg war ein militär. Konflikt zwischen Großbritannien u. dem Kaiserreich China der Qing-Dynastie von 1839 bis 1842. Als Ergebnis des Kriegs wurde China zur Öffnung seiner Märkte u. insbes. zur Duldung des Opiumhandels gezwungen.
Erster Weltkrieg
Der Erste Weltkrieg war ein Krieg, der von 1914 bis 1918 in Europa, dem Nahen O, Afrika u. Ostasien geführt wurde u. über neun Millionen Menschenleben forderte. Er wurde zunächst zwischen den Mittelmächten, dem Deutschen Reich u. Österreich-Ungarn auf der einen Seite u. den Entente-Mächten, Frankreich, Großbritannien u. Russland sowie Serbien auf der anderen Seite ausgetragen. Wider Willen kamen Luxemburg u. Belgien als Opfer hinzu, in das die Deutschen ungeachtet deren Neutralität nach dem Konzept des Schlieffenplans einmarschierten. Im Verlauf des Krieges wurden die Mittelmächte durch das Osmanische Reich u. Bulgarien verstärkt, während auf alliierter Seite u. a. Japan, Italien, Portugal, Rumänien u. die USA in den Krieg eintraten. Im Ersten Weltkrieg entluden sich die machtpolit. Gegensätze der europ. Großmächte, die zu einer enormen Aufrüstung geführt hatten. Zum Ende des Krieges befanden sich 25 Staaten u. deren Kolonien, in denen insges. 1,35 Milliarden Menschen lebten, also etwa drei Viertel der damaligen Erdbevölkerung, im Kriegszustand. Aufgrund der Verwerfungen, die der Erste Weltkrieg weltweit auslöste, u. der Folgen, die noch heute spürbar sind, gilt er bei vielen Historikern als die “Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts”. Der Krieg begann am 28. Juli 1914 mit der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien. Am 30. Juli befahl Russland die Generalmobilmachung zur Unterstützung Serbiens. Daraufhin erklärte das Deutsche Reich als Bündnispartner Österreich-Ungarns Russland am 1. August den Krieg. Am Abend desselben Tages überschritten russ. Kavallerie-Abteilungen die ostpreuß. Grenze. Vorausgegangen war das Attentat in Sarajewo am 28. Juni 1914, bei dem der österreichisch-ungar. Thronfolger Franz Ferdinand u. seine Ehefrau ermordet worden waren u. hinter dem die Mitglieder der verschworenen serb. Geheimloge “Schwarze Hand” vermutet wurden. Der Erste Weltkrieg war der erste Krieg, der mit massivem Materialeinsatz (Panzer, Flugzeuge, Luftschiffe) u. mit Massenvernichtungswaffen (Giftgas) geführt wurde. Die Fronten bewegten sich, vor allem im W, dennoch kaum, zum Teil, weil der modernen Technik die alten Militärstrategien gegenüber standen. Im endlosen Stellungskrieg rieben sich die Truppen gegenseitig auf. Insbes. auf den Schlachtfeldern vor Verdun u. in Flandern fielen auf beiden Seiten Hunderttausende von Soldaten, ohne dass sich etwas an der militär. Lage änderte. Auch deswegen stellt sich der Erste Weltkrieg als ein Krieg dar, der an Grauen alles bis dahin Bekannte übertraf.
Erstes Konzil von Nicäa
Das Erste Konzil von Nicäa wurde vom römischen Kaiser Konstantin I. im Jahr 325 in der kleinen Stadt Nicäa (heute İznik, Türkei) bei Konstantinopel einberufen, um den in Alexandria ausgebrochenen Streit über den Arianismus zu schlichten. Das Konzil endete mit dem (vorläufigen) Sieg der Gegner des Arianismus u. der Formulierung des nicän. Glaubensbekenntnisses, das die Gottheit Christi stark hervorhebt.
Erstes Vatikanisches Konzil
Das Erste Vatikanische Konzil (Vaticanum I), das von der kath. Kirche als das 20. Ökumenische Konzil angesehen wird, fand vom 8. Dezember 1869 bis zum 20. Oktober 1870 statt. Es verkündete 1870 ein Lehrdokument über den kath. Glauben, den päpstl. Jurisdiktionsprimat u. erhob die Lehre von der Unfehlbarkeit des Papstes definitiv zum Dogma.
Erststimme
Bei der dt. Bundestagswahl u. bei einigen Landtagswahlen in Deutschland wählt man mit der E. (auch Wahlkreisstimme) einen Direktkandidaten in seinem Wahlkreis.
Ertrag
Allg. wird der E. als das Ergebnis der wirtschaftl. Leistung bezeichnet.
Ertragswertverfahren
Das E. dient der Ermittlung des Wertes von Renditeobjekten durch Berechnung der kapitalisierten Erträge, die mit diesen Objekten voraussichtlich erwirtschaftet werden (Ertragswert = Barwert der zukünftigen Überschüsse aus Einnahmen u. Ausgaben). Es wird insbes. bei der Bewertung eines Unternehmens oder eines vermieteten bzw. verpachteten Grundstückes angewendet.
Eruieren
Das Verb eruieren (v. lat. eruere: ausfindig machen, ausgraben) bezeichnet heute in der gehobenen Umgangssprache als häufig verwendetes Fremdwort vielfältige Formen von Forschungen oder besser Nachforschungen. Es kann sich auf nahezu alle Arten von Feststellungen, Untersuchungen u. Erhebungen in Wissenschaft u. Alltag beziehen. Häufig werden auch Personen oder Sachverhalte im Rahmen kriminalist. Ermittlungen eruiert.
Erysipel
Das E. (wörtl. Bedeutung etwa gerötete Haut ist eine bakterielle Infektion der oberen Hautschichten u. Lymphwege u. zeigt sich als scharf begrenzte starke Rötung. Das E. geht von kleinen Hautverletzungen aus u. tritt meist im Gesicht, an Armen oder Beinen u. seltener am Nabel auf. Andere Bez. für das E. sind Wundrose u. Rotlauf.
Erythema
Erythem (E., von griech. erýthema “Röte”, “Entzündung”) ist ein medizinischer dermatolog. Ausdruck für eine entzündungsbedingte Hautrötung infolge Mehrdurchblutung durch Gefäßerweiterung. Das Erythem ist ein Symptom bei verschiedenen Infektionskrankheiten u. Hauterkrankungen. Bei letzteren zählt es zu den Primäreffloreszenzen.
Erythema nodosum
Ein E. n. (auch Knotenrose, Dermatitis contusiforme oder Erythema contusiforme) ist eine akute Entzündung des Unterhautfettgewebes (Subkutis), Pannikulitis genannt, mit einer Beteiligung der Kapillarwände u. einer Knötchenbildung. Es tritt an beiden Unterschenkelstreckseiten, am Knie u. den Fußgelenken, seltener an den Armen oder dem Gesäß, auf u. ist sehr schmerzhaft.
Erythromycin
E. ist ein Makrolid-Antibiotikum mit einem weiten Spektrum gegen grampositive Keime (Streptokokken, Staphylokokken) u. Anaerobier (P. acnes, Corynebacterien). Bei E. handelt es sich um die Leitsubstanz der Makrolidantibiotika, welche am häufigsten eingesetzt wird. Die Substanz ist gut verträglich u. insbes. bei der Akne papulopustulosa wirksam.
Erythropoetin
E. (von altgriech. erythros “rot” u. poiein, “machen”, Synonyme: EPO, Erythropoietin, Epoetin, historisch auch: Hämatopoetin) ist ein Glykoprotein-Hormon, das als Wachstumsfaktor für die Bildung roter Blutkörperchen (Erythrozyten) während der Blutbildung (Hämatopoese) von Bedeutung ist. E. zählt damit zu den sogenannten ”Erythropoiesis Stimulating Agents” (Kurzform: ESA). Als Therapeutikum wird biotechnologisch hergestelltes E. vorwiegend bei der Behandlung der Blutarmut von Dialysepatienten, bei denen die Blutbildung infolge eines Nierenversagens gestört ist, u. nach aggressiven Chemotherapiezyklen eingesetzt (ATC-Code B03XA). Daneben erwarb sich EPO durch zahlreiche Dopingskandale insbes. im Radsport den zweifelhaften Ruf als “Radfahrerdroge”.
Erythrozyt
Die roten Blutkörperchen (Erythrocyten, Singular der Erythrocyt; aus dem Griechischen erythros für “rot” u. kytos für “hohl” oder “Zelle”) sind die häufigsten Zellen im Blut von Wirbeltieren. Sie werden auch rote Blutzellen genannt. Sie erscheinen unter dem Mikroskop als ungefähr gleich große, blasse, runde Scheiben, die in der Mitte von beiden Seiten leicht eingedellt sind (bikonkav). Sie dienen dem Transport von Sauerstoff von der Lunge oder den Kiemen zu den diversen Körpergeweben.
Erzählperspektive
Die E. eines erzählenden Textes (Epik) ist eine Antwort auf die Fragen: “Wer spricht?” u. “Wo spricht u. sieht dieser?” In der Literaturwissenschaft gibt es zahlreiche Modelle von Erzählperspektiven. Die Untersuchung der E. ist ein Gebiet der Erzähltheorie. Wesentlich für die Bestimmung einer E. ist zunächst einmal die Frage, ob ein Ich-Erzähler in Erscheinung tritt. Diese betonte Subjektivität markiert dann einen Standpunkt. Auch wenn das nicht der Fall ist, gibt es natürlich einen Erzähler, aber es ist schwerer, ihn zu orten. In der Literaturwissenschaft wird zwischen dem Autor u. einem seiner Erzähler streng unterschieden. Auch ein Erzähler, der nicht von sich selbst spricht, ist kaum in jeder Hinsicht der histor. Autor. Mindestens teilweise ist er eine fiktive Gestalt, also eine Vorstellung von sich, die der Autor erfüllen will oder für sich ausgedacht hat. Auch Autobiografien haben meist einen Erzähler, der von ihrem realen Autor unterschieden werden sollte, auch wenn der Autor sie selbst verfasst hat. Zwischen dem realen Autor u. dem Erzähler kann außerdem ein impliziter Autor (nach Wayne C. Booth) stehen, der zwischen beiden vermittelt, aber mit beiden nicht übereinstimmt. Nicht bloß ein Blick in dieselbe Richtung, wie es der Begriff Perspektive nahe legt, macht eine E. aus, sondern auch das Gefühl der Zugehörigkeit, das die Beobachterperspektiven von Figuren, Erzählern u. Publikum trennt oder verbindet. Nur dem glaubwürdigen, also auktorialem Erzähler wird sein Wissen abgenommen; dazu ist es erforderlich, dass auktorialer Erzähler, Figuren u. Leser eine gemeinsame, auf allg. ethischen Grundsätzen ruhende Werteordnung teilen. Dies führt dann auch zu einer unbewussten Identifikation vom Leser mit der Hauptfigur. Liegt diese nicht vor, ist der Erzähler nicht vertrauenswürdig bzw. wird eine Identifikation verhindert, so heißt dieser personaler Erzähler mit personalem Erzählgestus, wobei es natürlich zwischen diesen Polen Mischpositionen in jedem epischen Text gibt.
Erzähltheorie
Die E. oder Erzählforschung ist eine interdisziplinäre Methode der Geisteswissenschaften, Kulturwissenschaften u. Sozialwissenschaften. Die internationale Bez. lautet "narratology" (im Englischen) oder "narratologie" (im Französischen). Deshalb hat sich im Deutschen auch der Begriff Narratologie eingebürgert. Ihr Gegenstand ist jede Art des erzählenden Textes, von der erzählenden Literatur (Epik) über Geschichtsschreibung bis hin zu Interviews, Zeitungsartikeln oder Witzen. Fächer, in denen die E. eine wichtige Rolle spielt, sind Literaturwissenschaft, Medienwissenschaft, Geschichtswissenschaft u. Soziologie. Wichtige Theoretiker der Narratologie sind Gérard Genette, Claude Lévi-Strauss, Roland Barthes, Roman Jakobson, Juri Lotman u. Paul Ricoeur. Teilweise wird die Narratologie durch die Semiotik ergänzt.
Erzählung
Eine E. ist eine Form der Darstellung. Man versteht darunter eine Geschichte in mündlicher oder schriftl. Form, aber auch den Akt des Erzählens, die Narrativität. Mit Erzählungen beschäftigen sich verschiedene Geistes- u. Sozialwissenschaften, darunter die Sprach- u. Literaturwissenschaft u. die Kommunikations- u. Medienwissenschaft. Eine interdisziplinäre Methode stellt dabei die Erzähltheorie (Narrativistik) dar.
Erzbischof
Der Begriff E. (von griechisch αρχή, arché für Anfang, Führung u. επίσκοπος, epískopos für Bischof, wörtl. Aufseher) bezeichnet in den christl. Kirchen einen Bischof mit bes. Aufgaben oder von hervorgehobener Stellung.
Erzengel
Als E. (Einzahl der Erzengel, griech. Einzahl Αρχάγγελος, Archángelos, Mehrzahl die Erzengel, Αρχάγγελοι, Archángel[o]i) werden sowohl in der Bibel (inkl. der deuterokanon. Bücher) als auch im Koran ein oder mehrere Engel bezeichnet, die eine herausragende Rolle spielen.
Erzgebirge
Das E. (tschechisch: Krušné hory) ist ein Mittelgebirge u. bildet die natürl. Grenze zwischen Sachsen u. Böhmen. Knapp nördlich der Kammlinie verläuft die Staatsgrenze zwischen Deutschland u. Tschechien. Die höchsten Erhebungen sind Fichtelberg (1215 m) u. Keilberg (tschech. Klínovec) (1244 m).
Erzieher
E., häufig Erzieherin, ist insbes. die Berufsbezeichnung der Absolventen einer staatlich anerkannten Ausbildung an einer Fachschule für Sozialpädagogik, einer Fachakademie für Sozialpädagogik oder eines pädagog. Berufskolleg. Kindergärtner/in ist eine veraltete Berufsbezeichnung für Erzieher/in, da sie nicht nur in der Arbeit mit Kindern, sondern auch in der Erziehung von Jugendlichen u. der Betreuung älterer, geistig behinderter u. psychisch erkrankter Menschen eingesetzt werden können.
Erziehung
E. u. erziehen (lt. Duden von ahd. irziohan = herausziehen) bedeutet, jemandes Geist u. Charakter zu bilden u. seine Entwicklung zu fördern. Im Allg. versteht man unter E. soziales Handeln, welches bestimmte Lernprozesse bewusst u. absichtlich herbeiführen u. unterstützen will, um relativ dauerhafte Veränderungen des Verhaltens zu erreichen, die bestimmten, vorher festgelegten, Erziehungszielen entsprechen. Allerdings ist dieser Erziehungsbegriff hierarchisch definiert, indem beteiligte Personen Erzieher oder Zögling sind. Deshalb wird der Begriff der E. gern um die selbstorganisierten Lernprozesse erweitert, man versteht E. dann als spezif. Lernprozesse. Des Weiteren heißt E. auch Sozialisationshilfe, Enkulturationshilfe u. dient dem Aufbau der Persönlichkeit u. der Ausbildung eines Individuums. Perspektive der modernen (westlichen) E. ist die eigenständig handelnde u. emanzipierte Person, die ihr Leben gestalten u. planen kann. Sie hat einen eigenen Lebensmittelpunkt, der Einflüsse u. Reize verarbeitet u. für seine eigene Lebensplanung nutzbar macht. Insofern sind die Ziele der E. nach heutigem Verständnis individueller Kompetenzzuwachs, differenziertere Handlungsfähigkeit, letztl. Selbstbestimmtheit u. Emanzipation.
Erziehung im Nationalsozialismus
E. i. N. bezeichnet die Theorie u. Praxis der “tota- len Erziehung” im nationalsozialistischen Deutschland 1933 bis 1945. Sie umfasst die Kleinkindererziehung, die schulische u. außerschul. Erziehung sowie die Hochschulbildung während der Zeit des Nationalsozialismus. Ziel war es, die so genannte “arische” Jugend zu “rassebewussten Volksgenossen” zu formen, “ihre jugendlichen Körper zu stählen” u. sie zu überzeugten Nationalsozialisten zu erziehen.
Erziehungsgeld
Das Bundeserziehungsgeld wurde für Kinder, die seit dem 1. Januar 2007 geboren sind, durch das Elterngeld ersetzt (siehe Elterngeld).
Es (Roman)
E. (Originaltitel: It) ist ein Horror-Roman des amerikan. Schriftstellers Stephen King. Die erste dt. Übersetzung erschien 1986 in der Edition Phantasia. Kurz darauf erschien der Roman dann im Heyne-Verlag u. als Lizenzausgabe bei Bertelsmann, wo er zum Bestseller wurde.
Escape The Fate
E. T. F. sind eine US-amerikan. Post-Hardcore-Band aus Las Vegas, Nevada. Ihr oftmals mit Emocore in Verbindung gebrachter Musikstil wird häufig mit Bands wie From First To Last oder Eighteen Visions verglichen.
Eschatologie
E. (, griechisch εσχατολογία, von altgriech. ta és-chata, “die äußersten/letzten Dinge” u. -logie) ist ein theolog. Begriff, der die Lehre von den Hoffnungen auf Vollendung des Einzelnen (individuelle Eschatologie) u. der gesamten Schöpfung (universale Eschatologie) beschreibt. Früher verstand man unter ihr die Lehre von den “letzten Dingen” u., damit verbunden, die "Lehre vom Anbruch einer neuen Welt". Solche Lehren findet man nicht nur im Christentum, sondern in einer Vielzahl von Religionen u. Mythen – wie z. B. im Judentum, in der ägypt. Religion, im Lamaismus u. auch im Islam.
Escher, Maurits Cornelis
Maurits Cornelis Escher (* 17. Juni 1898 in Leeuwarden; † 27. März 1972 in Hilversum, Nordholland) war ein niederländ. Künstler u. Grafiker u. wurde vor allem durch seine Darstellung unmögl. Figuren bekannt.
Escherichia coli
E. c. (abgekürzt E. coli) ist ein säurebildendes (Laktose-positiv), gramnegatives, stäbchenförmiges, Oxidase-negatives u. peritrich begeißeltes Bakterium, das im menschlichen u. tier. Darm vorkommt. Es gehört zur Familie der Enterobacteriaceae (griech. “enteron”: Darm). Benannt wurde es 1919 nach seinem Entdecker Theodor Escherich. Es gehört zu den am besten untersuchten Organismen der Welt.
Eschweiler
Die Stadt E. (latein. Ascvilare, Dialekt Aischwiile) ist eine mittlere kreisangehörige Stadt im Kreis Aachen. Sie ist voll ausgebautes Mittelzentrum, Sitz mehrerer Behörden u. regional bedeutender Kultureinrichtungen sowie Karnevalshochburg. Aufgrund ihrer zentralen Lage u. Autobahnanbindung bildet sie einen Verkehrsknotenpunkt im Kreis Aachen. Von der Keltenzeit bis ins 20. Jh. prägten Bergbau u. Tagebau die Stadt. Ihre heutige Form erhielt sie 1972 durch Eingliederung von Dürwiß, Laurenzberg, Lohn u. Weisweiler sowie Wiedereingliederung von Kinzweiler in die vorherige Stadt E. – 55758 Ew.
Escitalopram
E. ist ein selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) u. gehört zu einer Gruppe von Arzneistoffen, die als Antidepressiva bezeichnet werden. Es ist das Eutomer des Arzneistoffs Citalopram. In Deutschland, Österreich u. der Schweiz ist E. unter dem Markennamen Cipralex® im Handel u. wird vom Pharmaunternehmen Lundbeck vermarktet bzw. von Kohlpharma reimportiert.
Escobar, Pablo
Pablo Emilio Escobar Gaviria, auch genannt “El Doctor”, “El Patrón” oder “Don Pablo” (* 1. Dezember 1949 in Rionegro bei Medellín, Kolumbien; † 2. Dezember 1993 in Medellín) war ein kolumbianischer Drogenhändler. Durch großangelegten Drogenschmuggel wurde er zu einem der reichsten Männer der Welt. Allg. wird er als einer der mächtigsten, rücksichtslosesten u. brutalsten Drogenhändler angesehen, die es jemals gab.
Es geschah am hellichten Tag
E. g. a. h. T. ist ein schweizerisch-deutsch-span. Spielfilm aus dem Jahr 1958 von Ladislao Vajda nach einem Drehbuch, das Vajda, Hans Jacoby u. Friedrich Dürrenmatt nach dessen Idee geschrieben haben. Dürrenmatts Romanerzählung “Das Versprechen” wurde gleichzeitig mit dem Drehbuch geschrieben, wurde aber erst veröffentlicht, nachdem der Film schon ins Kino gekommen war. Die Handlung des Romans folgt der des Drehbuchs, variiert jedoch am Schluss. Der Film wurde von der schweiz. Praesens-Film AG in Zusammenarbeit mit der CCC-Film aus Berlin u. der Chamartín SA aus Madrid produziert u. an Originalschauplätzen in der Schweiz gedreht.
Esoterik
E. (von altgriechisch esōterikós, “innerlich”) ist in der ursprüngl. Bedeutung des Begriffs eine für einen begrenzten “inneren” Personenkreis bestimmte philosoph. Lehre, im Gegensatz zu Exoterik als öffentl. Wissen. Andere traditionelle Wortbedeutungen beziehen sich auf einen inneren, spirituellen Erkenntnisweg, etwa synonym mit Mystik, oder auf ein “höheres”, “absolutes” Wissen. Im Rahmen der “Esoterikwelle” wird der Begriff seit den späten 1970er Jahren darüber hinaus in sehr freier Weise für ein breites Spektrum verschiedenartiger Lehren u. Praktiken gebraucht.
Esperanto
E. ist die am weitesten verbreitete internationale Plansprache. Ihr Name leitet sich von dem Pseudonym ab, unter dem Ludwik Lejzer Zamenhof (im Deutschen manchmal: Ludwig Lazarus Samenhof) 1887 die Grundlagen der Sprache veröffentlichte. Seine Absicht war es, eine leicht erlernbare, neutrale Sprache für die internationale Verständigung zu entwickeln, die jedoch andere Sprachen nicht ersetzen sollte. Auf Initiative Zamenhofs entstand eine internationale Sprachgemeinschaft, die das E. seither für viele Zwecke anwendet: vor allem für Reisen, Brieffreundschaften, internationale Treffen u. kulturellen Austausch (Literatur, Musik u. a.). Bald fand diese Sprache auch Verwendung in Radiosendungen u. später im Internet.
E-Sport
Der Begriff E. (elektronischer Sport; weitere Schreibweisen im deutschsprachigen Raum sind eSport, e-Sport, E-Sports, eSports u. e-Sports) bezeichnet den Wettkampf im Spielen von Computerspielen im Mehrspielermodus. Die Spielfelder u. Regeln werden durch die Software des Wettkampfspiels sowie externen Wettkampfbestimmungen (z. B. das Reglement der jeweiligen E-Sportliga) vorgegeben.
Espresso
E. (österr. auch Röster) ist eine Zubereitungsart von Kaffee, bei der Wasser mit hohem Druck durch sehr fein gemahlenes Kaffeemehl gepresst wird. Das Verfahren ergibt einen starken Kaffee, auf dem sich eine dichte, haselnussbraune Schaumschicht – die Crema – befindet, die zu seinem Aroma beiträgt. Durch die starke Röstung u. eine typische Portionsgröße von 25 ml ist der Koffeingehalt einer Tasse E. jedoch geringer als der einer Tasse Filterkaffee (typischerweise 125 ml). E. wird in der Regel in kleinen, dickwandigen u. vorgewärmten Tassen mit ca. 40 ml Fassungsvermögen serviert u. gesüßt oder ungesüßt getrunken. Oft wird er mit einem Glas Wasser serviert. E. ist heute die häufigste Zubereitungsart für Kaffee in Südeuropa, insbes. in Italien u. Spanien.
Esprit Holdings
E. H. Limited ist ein Handelsunternehmen für Kleidung, Schuhwaren, Accessoires, Schmuck u. Haushaltsartikeln mit Filialen in über 44 Ländern. Die Gesellschaft ist auf den Bermudas registriert (Incorporated in Bermuda with limited liability), weitere Hauptunternehmenssitze befinden sich in Ratingen, Deutschland u. Kowloon, Hongkong. Zu der Esprit-Gruppe gehört ebenfalls die Red Earth Kosmetikmarke.
Essay
Ein E., seltener: Essai (der, selten: das; über französisch essai von mittellateinisch exagium, “Probe”, “Versuch”), ist eine kurze, geistreiche Abhandlung, in der wissenschaftliche, kulturelle oder gesellschaftl. Phänomene betrachtet werden. Essays zählen damit auch zu den journalist. Darstellungsformen. Ähnliche Textarten, teilweise auch synonym verwendet, sind Causerie, Glosse, Kolumne, Traktat, Aufsatz u. der journalist. Kommentar sowie der Leitartikel.
Essbesteck
E., kurz Besteck, heißen Werkzeuge, die zur Nahrungsaufnahme verwendet werden. Das heute im europ. Kulturkreis gebräuchl. E. besteht aus Messer, Gabel u. Löffel. Weit mehr Menschen verwenden als E. jedoch Essstäbchen (Ostasien). In den meisten Kulturen weltweit wird auch ganz oder teilweise auf E. verzichtet u. mit den Fingern gegessen, meist nach strikten Regeln. Im islam. Kulturbereich u. bei Anhängern des Hinduismus darf nur die rechte Hand zur Nahrungsaufnahme verwendet werden, da mit der linken die Körperreinigung vorgenommen wird u. diese daher als unrein gilt.
Essen
E. ist eine Stadt im Zentrum des Ruhrgebiets in Nordrhein-Westfalen. Die kreisfreie Stadt im Reg.-Bez. Düsseldorf ist eines der Oberzentren des Landes u. zählt mit knapp 583.000 Ew. zu den größten dt. Städten. Die Europäische Kulturhauptstadt des Jahres 2010 ist Mitglied im Landschaftsverband Rheinland u. im Regionalverband Ruhr. Seit dem späten MA Waffenschmiede u. lange Zeit eines der wichtigsten Zentren der Montanindustrie in Deutschland, hat E. heute – nur noch minimal industriell geprägt – einen starken Dienstleistungssektor entwickelt. Die Stadt ist seit 1958 röm.-kath. Bischofssitz u. seit 1972 Universitätsstadt.
Essentielle Aminosäure
Eine E. A. (lebensnotwendige Aminosäure) ist eine Aminosäure, die ein Organismus benötigt, aber nicht aus elementaren Bestandteilen aufbauen kann. Wenn diese Aminosäuren nicht Bestandteil der Nahrung sind, kann der Organismus auf Dauer nicht überleben.
Essig
E. (lat. Acetum) ist ein stark sauer schmeckendes Würz- u. Konservierungsmittel, das durch Fermentation alkoholhaltiger Flüssigkeiten mit Essigsäurebakterien (Essigmutter) hergestellt wird. Die Essigbereitung zählt zu den ältesten Lebensmittelherstellungsverfahren der Menschheit. In Deutschland darf Speiseessig nach der Verordnung über den Verkehr mit Essig und Essigessenz von 1972 zwischen 5% u. 15,5% Essigsäure enthalten.
Essigsäure
E., nach IUPAC-Regelung Ethansäure (standardsprachlich: Äthansäure), ist eine farblose, flüssige, ätzende, typisch nach Essig riechende Carbonsäure. Als Lebensmittelzusatzstoff hat sie die Bez. E260. Wässrige Lösungen der E. werden trivial nur Essig u. konzentrierte E. Eisessig genannt. Der latein. Name für E. ist Acidum aceticum. Die Salze u. Ester der E. werden als Acetate (systemat. Benennung: Ethanoate) bezeichnet. In der Biochemie wird der Begriff Acetat dem der E. vorgezogen, da E. unter physiolog. Bedingungen größtenteils deprotoniert als Acetat-Anion (CH3COO) vorliegt.
Esslingen am Neckar
E. a. N. (schwäb. ) (bis 16. Oktober 1964 amtl. Eßlingen am Neckar) ist eine Stadt etwa 14 Kilometer südöstlich der Stadtmitte Stuttgarts am Fluss Neckar. Esslingen ist eine Große Kreisstadt u. zugleich die größte Mittelstadt Baden-Württembergs. Sie ist Sitz u. größte Stadt des Ldkrs. Esslingen. Für die umliegenden Gemeinden bildet Esslingen ein Mittelzentrum. Esslingen ist Station am baden-württ. Abschnitt der Deutschen Fachwerkstraße. – 91.758 Ew.
Essstörung
Mit E. bezeichnet man eine Verhaltensstörung mit meist ernsthaften u. langfristigen Gesundheitsschäden. Zentral ist die ständige gedankliche und emotionale Beschäftigung mit dem Thema “Essen”. Sie betrifft die Nahrungsaufnahme oder deren Verweigerung u. hängt mit psychosozialen Störungen u. mit der Einstellung zum eigenen Körper zusammen (Psychosomatik). Wenn die Störung zwanghaft ist, spricht man von Sucht oder Abhängigkeit. Die bekanntesten, häufigsten u. anerkannten Essstörungen sind die unspezifische Ess-Sucht, die Magersucht (Anorexia nervosa), die Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa) u. die Fress- attacken (engl. “Binge Eating”).
Estefan, Gloria
Gloria Estefan (* 1. September 1957 in Havanna, Kuba; eigentl. Gloria María Milagrosa Fajardo) ist eine US-amerikanisch-kubanische Sängerin. 1993 gelang ihr mit “Mi Tierra”, einem Album mit rein spanischsprachigen Titeln, der absolute Durchbruch, an den Erfolg konnte sie 1995 noch einmal mit “Abriendo Puertas” anknüpfen.
Ester
E. bilden eine Stoffgruppe organ. Verbindungen, die formal oder tatsächlich durch die Reaktion einer Sauerstoffsäure u. eines Alkohols unter Abspaltung von Wasser (eine Kondensationsreaktion) entstehen. Es gibt E. von organ. Säuren (z. B. Carbonsäuren, Sulfonsäuren) u. solche von anorgan. Säuren (z. B. Phosphorsäure, Borsäure).