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Gilgamesch-Epos
Das G. ist eine der ältesten überlieferten literar. Dichtungen der Menschheit u. das berühmteste literar. Werk Babyloniens. Der Text wurde erst nach der Übersetzung der Keilschrift im 19. Jh. wiederentdeckt u. musste aus einzelnen Fragmenten zusammengesetzt werden, wobei größere Textlücken bestehen blieben. Das Epos hat seinen Ursprung in den sumerischen Städten in Mesopotamien u. gilt als die erste Dichtung, welche die Loslösung von den Göttern, zugleich aber auch die Angst vor der Vergänglichkeit des Lebens thematisiert. Gilgamesch gilt daher als das erste existentialistische Werk der Menschheit.
Gilliam, Terry
Terry Vance Gilliam (* 22. November 1940 in Medicine Lake, Minnesota, USA) ist ein Filmregisseur, Drehbuchautor u. Schauspieler. Gilliam gründete u. a. die Gruppe Monty Python u. war hier als Autor u. Regisseur, später auch als Schauspieler tätig. Außerdem war er für die skurrilen Trickfilme der Komikertruppe verantwortlich.
Gilmore Girls
G. G. ist eine US-amerikan. Fernsehserie von Amy Sherman-Palladino u. ihrem Mann Daniel Palladino, die von 2000 bis 2006 sehr erfolgreich auf dem US-amerikan. Fernsehsender The WB lief u. von 2006 bis 2007 auf dem neuen Sender The CW zu sehen war. Die preisgekrönte Drama- u. Comedyserie schildert das Leben der allein erziehenden Mutter Lorelai u. ihrer jugendl. Tochter Rory, in der fiktiven Kleinstadt Stars Hollow in Connecticut.
Gilmour, David Jon
David Jon Gilmour (* 6. März 1946 in Grantchester Meadows, Cambridgeshire, Großbritannien) ist Gitarrist, Sänger, Komponist u. Songwriter der brit. Rockgruppe Pink Floyd.
Gimmick
G. ist ein lustiges oder sonst attraktives Werbegeschenk (auch: Give-away) von geringem materiellen Wert – oft auch einem Produkt, wie zum Beispiel Cornflakes, als Kaufanreiz beigepackt. Das soll vor allem Kinder ansprechen. Sogar die Spielzeuge in einem Überraschungsei lassen sich als Gimmicks einstufen (jedoch werden die Eier von Sammlern vornehmlich der Figuren wegen, nicht aufgrund der Schokoladenhülle gekauft).
GIMP
GIMP (GNU Image Manipulation Program, ursprünglich: General Image Manipulation Program) ist ein kostenloses u. freies Bildbearbeitungsprogramm. Es steht unter der GNU General Public License (GPL). Der Schwerpunkt der Software ist die intensive Bearbeitung einzelner Bilder, wofür vielfältige Effekte zur Verfügung stehen. GIMP ist neben Linux, OpenOffice.org u. Mozilla Firefox eines der bekanntesten freien Software-Projekte. Neben der Version für GNU/Linux u. Unix existieren auch Portierungen auf Microsoft Windows u. Mac OS X.
Gimpel (Art)
Der G. (Pyrrhula pyrrhula), auch Dompfaff oder Blutfink genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Finken (Fringillidae). Er besiedelt Europa, Vorderasien, Ostasien einschl. Kamtschatka u. Japan sowie Sibirien. Seine Nahrung setzt sich aus halbreifen u. reifen Samen von Wildkräutern u. Knospen zusammen. Die Art gilt derzeit als nicht gefährdet. Früher stellte der G. ein Symbol für Tölpelhaftigkeit, Ungeschicklichkeit u. Dummheit dar.
Gin
G. ist eine meist farblose Spirituose mit Wacholder u. Hauptbestandteil vieler Cocktails, bes. des Martinis.
Gina Wild – Jetzt wird es schmutzig
G. W. – J. w. e. s. ist ein dt. Pornofilm aus dem Jahr 1999. Er ist der erste Film einer Reihe, die den endgültigen nationalen Durchbruch der Hauptdarstellerin Michaela Schaffrath alias Gina Wild bedeutete.
Gini-Koeffizient
Der G., oder auch Gini-Index ist ein statistisches Maß, das vom italienischen Statistiker Corrado Gini zur Darstellung von Ungleichverteilungen entwickelt wurde. Der G. kann beispielsweise als Kennzahl für die Ungleichverteilung von Einkommen oder Vermögen eingesetzt werden. Er wird besonders in der Wohlfahrtsökonomie verwendet. Der Wert kann beliebige Größen zwischen 0 u. 1 (bzw. 0 u. 100 Prozent) annehmen. Je näher der G. an 1 ist, desto größer ist die Ungleichheit (zum Beispiel einer Einkommensverteilung).
Ginkgo
Der G. oder Ginko (Ginkgo biloba; dt. auch Silberpflaume, Fächerblattbaum oder Fächerbaum) ist eine als “lebendes Fossil” bekannte Baumart. Es ist der einzige noch existierende (rezente) Vertreter der Ginkgophyta, einer vom G. abgesehen ausgestorbenen Abteilung der Samenpflanzen (Spermatophyta). Obwohl der G. Laubbäumen aus der Gruppe der Bedecktsamer ähnlich sieht, gehört er wie die heutigen Nadelbäume zu den Nacktsamern (Gymnospermae). Der Name G. leitet sich von jap. Ginkyō (heutige Schreibweise ichō; aus Yín Xìng, Silberne Aprikose) ab. Der Baum stammt aus Ostasien, wo er auch wegen seiner Samen oder als Tempelbaum kultiviert wird; er wurde von holländ. Seefahrern aus Japan nach Europa gebracht u. wird hier seit 1730 n.Chr. als Zierbaum gepflanzt.
Ginseng
Als G. (rénshēn; auch Gilgen, Samwurzel, Kraftwurz; wissenschaftl. Name Panax ginseng C. A. Meyer) wird die rübenartige Wurzel des Panax bezeichnet, einem Araliengewächs, das hauptsächlich in Gebirgs- u. Waldregionen in Korea, im nordöstl. China u. im östl. Sibirien vorkommt. Als Medizin verwendet werden die Wurzeln der 4–7 Jahre alten Pflanzen. Je nach Verarbeitung unterscheidet man zwei Sorten: der weiße G. u. der rote G. Pharmakologisch betrachtet besteht kein qualitativer Unterschied zwischen den beiden. Die Bezeichnung der Droge ist G. Radix.
Giordano, Ralph
Ralph Giordano (* 20. März 1923 in Hamburg) ist ein dt. Journalist, Schriftsteller u. Regisseur. Für sein journalistisches Werk, aber auch für sein politisches Engagement wurde Ralph Giordano vielfach mit Preisen ausgezeichnet, u. a. erhielt er 1990 das Bundesverdienstkreuz.
Giovani Dos Santos Ramírez
Giovani Dos Santos Ramírez (* 11. Mai 1989 in Monterrey), auch bekannt als Giovani, ist ein mexikanischer Fußballspieler. Er spielt aktuell für den FC Barcelona u. ab der Saison 2008/2009 für die Tottenham Hotspurs.
Giovanni, Aria
Aria Giovanni (* 3. November 1977 in Los Angeles, Kalifornien, eigentl. Cindy Renee Volk) ist eine US-amerikan. Pornodarstellerin u. Model.
Gips
G. (chemische Bezeichnung Calciumsulfat) ist ein sehr häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der wasserhaltigen Sulfate ohne fremde Anionen. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ca[SO4] • 2 H2O u. entwickelt meist tafelige, prismatische bis nadelige Kristalle, aber auch körnige bis massige Aggregate. Im Allgemeinen ist G. farblos oder weiß, kann aber durch Aufnahme von Fremdionen oder Beimengungen unterschiedlicher Art (Sand, Bitumen) eine gelbliche, rötliche, graue oder braune Farbe annehmen. Seine Strichfarbe ist jedoch weiß. Die Bez. G. wird synonym auch für das monomineral. Gestein gebraucht.
Giraffe
Die G. (Giraffa camelopardalis) ist ein Säugetier aus der Ordnung der Paarhufer. Sie ist das höchste landlebende Tier der Welt. Zur Unterscheidung vom verwandten Okapi (der »Waldgiraffe«) wird sie auch als Steppengiraffe bezeichnet.
Girls United
G. U. ist ein US-amerikan. Film von Peyton Reed. Die Hauptrollen spielen Kirsten Dunst, Gabrielle Union u. Eliza Dushku.
Girokonto
Das G. (von ital. giro 'diro oder girare 'dirare: Kreislauf oder kreisen lassen) ist ein Bankkonto zur Abwicklung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Es wird von einem Kreditinstitut geführt. Zahlungen werden zu Gunsten u. zu Lasten des Girokontos gebucht.
Girondisten
Die G. (französisch girondins) waren eine Gruppierung in der Französischen Revolution. Obwohl es in dieser Zeit noch keine Parteien gab, waren sie doch relativ fest organisiert. Sie waren wie die Jakobiner Demokraten, gerieten aber mit diesen in Konflikt. Im Jahr 1793 wurden die meisten G. nach einem Schauprozess hingerichtet. Ihr Name rührt daher, dass viele von ihnen aus dem Dép. Gironde (rd. um Bordeaux) kamen. Bei den Zeitgenossen waren sie aber unter dem Namen Brissotins (nach einem ihrer Wortführer) bekannt.
Gisela Louise Marie, Erzherzogin von Österreich
Gisela Louise Marie Erzherzogin von Österreich, Prinzessin von Bayern, (* 12. Juli 1856 in Laxenburg, Österreich, † 27. Juli 1932 in München), war eine Tochter von Kaiser Franz Joseph I. u. Kaiserin Elisabeth.
Gitarre
Die G. (griechisch κιθάρα, ursprünglich die Kithara, ein leierartiges Instrument) ist ein Musikinstrument aus der Familie der Kastenhalslauten, hinsichtlich der Tonerzeugung ein Saiteninstrument, von der Spieltechnik her ein Zupfinstrument. Hinsichtlich der Tonerzeugung wird zwischen akustischen u. elektr. Gitarren unterschieden.
Gitarrenakkord
Mit Gitarrenakkorden, oder auch sinnbildlich mit Gitarrengriffen, können Lieder auf der Gitarre begleitet u. Melodien gespielt werden. Mit den Fingern der Schlaghand werden die Saiten gezupft oder angeschlagen. Das Griffbrett der Gitarre ist, durchschnittlich mit 18 bei der Klassikgitarre u. 22 u. mehr bei der E-Gitarre, in sogenannte Bundstäbchen (Bundklammern), Bünde genannt, unterteilt. Zwei benachbarte Bünde unterscheiden sich jeweils durch einen Halbtonschritt. Da so, im Gegensatz zum Klavier, Töne an verschiedenen Stellen des Griffbrettes mehrmals vorkommen, können Akkorde auch an verschiedenen Stellen des Griffbrettes durch unterschiedliche Fingerkombinationen gespielt werden.
Gitarrenverstärker
Ein G. ist ein elektron. Gerät zur Verstärkung des Klanges einer Gitarre bzw. einer elektr. Gitarre. Der G. soll im Fall der elektr. Gitarre wesentlich zur Klangbildung beitragen u. nicht klangneutral verstärken. Der Musiker betrachtet den G. häufig als Teil seines Musikinstruments u. setzt ihn ein, um seinem Spiel Ausdruck zu verleihen. Das Signal des Gitarrentonabnehmers wird dabei über ein Kabel oder auch über eine Funkapparatur an den Verstärker übertragen.
Giuliani, Rudolph William Louis
Rudolph William Louis "Rudy" Giuliani III (* 28. Mai 1944 in Brooklyn, New York) ist ein US-amerikan. Politiker der Republikaner. Er war vom 1. Januar 1994 bis 31. Dezember 2001 der 107. Bürgermeister von New York. In seine Amtszeit fielen die Terroranschläge vom 11. September 2001 auf das World Trade Center, deren Folgen er zu bewältigen hatte. Giuliani war einer der Bewerber der Republikanischen Partei für die Kandidatur als US-Präsident 2008.
Gizeh
G. (dt. Schreibung Giseh, al-Dschīza, ägypt. Arabisch eg-Gīza) ist eine Stadt in Ägypten u. grenzt unmittelbar an Kairo. Sie gehört zur Verwaltungseinheit (Gouvernorat) al-Dschīza (el-Gīza), deren Hptst. sie ist. G. hat 2.443.490 Ew. (Stand 1. Januar 2005).
Gladbecker Geiseldrama
Das G. G. bezeichnet ein aufsehenerregendes Verbrechen im August 1988, in dessen Verlauf drei Menschen starben. Am Morgen des 16. August 1988 nahmen die vorbestraften Bankräuber Dieter Degowski u. Hans-Jürgen Rösner im Anschluss an ihren Überfall auf die Filiale der Deutschen Bank im nordrhein-westfäl. Gladbeck mehrfach Geiseln u. flüchteten mit ihnen zwei Tage lang durch Deutschland u. die Niederlande. Das Drama sorgte insbes. durch die fragwürdige Rolle der beteiligten Journalisten, die den Verbrechern auf deren Wunsch unter anderem Liveinterviews in Radio u. Fernsehen gewährten, für großes Aufsehen u. für eine bis heute anhaltende Diskussion über die Verantwortung u. Ethik in der Berichterstattung der Medien. Das Drama endete am 18. August 1988 in einer ebenfalls äußerst kontrovers diskutierten Polizeiaktion auf der Autobahn 3 zwischen der Anschlussstelle Siebengebirge u. der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz.
Gladiator
Gladiatoren (vom lateinischen gladius, einem “Stoßschwert”) waren im antiken Rom Berufskämpfer, die in öffentl. Schaustellungen auf Leben u. Tod gegeneinander kämpften. Der Kampf der Gladiatoren gegeneinander wird als Gladiatur bezeichnet. Gladiatorenkämpfe waren Bestandteil des römischen Lebens von 264 v. Chr. bis Anfang des 5. Jh. nach Chr.
Gladiator (Film)
G. ist ein mit fünf Oscars prämierter Film aus dem Jahr 2000. Er wurde von Ridley Scott gedreht u. spielte weltweit ca. 450 Millionen US-Dollar ein. Allein in Deutschland haben ihn bis Anfang 2001 rd. 3,4 Millionen Menschen im Kino gesehen.
Gladio
G. (ital. vom Lateinischen gladius für Schwert) oder auch Stay-Behind-Organisation war der Name einer Geheimorganisation von NATO, CIA u. des brit. MI6 während des Kalten Kriegs. Sie existierte von etwa 1950 bis mindestens 1990 u. erstreckte sich über das damalige Westeuropa, Griechenland u. die Türkei. Im Zuge der Aufdeckung von G. wurde 1990 bekannt, dass Teile der Organisation unter Mitwirkung von staatl. Organen systematisch u. zielgerichtet an gravierenden Terrorakten in mehreren europ. Ländern beteiligt waren.
Glam Rock
G. R. ist eine Richtung der Rockmusik, die vor allem in den Jahren von 1970 bis 1973 im brit. Raum populär war.
Glandula vestibularis major
Die G. v. m. (pl. Glandulae vestibulares majores) Bartholin-Drüse, “große Scheidenvorhofdrüse”) ist eine paarige akzessor. Geschlechtsdrüse der Frau. Sie mündet in den Scheidenvorhof zwischen die kleinen Schamlippen. Die Bez. Bartholin-Drüse geht auf den dänischen Anatomen Caspar Bartholin (1655-1738) zurück.
Glans penis
Als G. p. (lateinisch, glans “Eichel”) wird die Eichel des Penis bei Säugetieren bezeichnet. Diese ist eine Verdickung am vorderen Ende des Penis. Im unerigierten Zustand wird die Eichel von der Vorhaut verdeckt. Bei der Erektion zieht sich die Vorhaut normalerweise von der Eichel zurück, so dass die Eichel freiliegt.
Glas
G. (von germanisch glasa “das Glänzende, Schimmernde”, auch für “Bernstein”) ist ein amorpher, nichtkristalliner Feststoff. Materialien, die man im Alltagsleben als G. bezeichnet (zum Beispiel Trink- u. Fenstergläser, Fernsehscheiben u. Glühlampen) sind nur ein Ausschnitt aus der Vielfalt der Gläser.
Glas, Uschi
Uschi Glas (* 2. März 1944 in Landau an der Isar, eigentl. Helga Ursula Glas) ist eine dt. Schauspielerin. Sie spielte in mehreren Kinofilmen die weibl. Hauptrolle, oft an der Seite von Roy Black. Im Fernsehen versuchte Glas sich zunächst als Schlagersängerin, danach trat sie zunehmend in Fernsehserien auf. 1998 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Gläserrücken
Unter G., auch Gläseln genannt, versteht man eine Methode, um mittels eines umgedrehten Trinkglases u. einem Buchstabenkreis Kontakt zu den Seelen Verstorbener aufzunehmen.
Glasfaser
Glasfasern sind lange, dünne Fasern, die aus Glas bestehen. Zur Herstellung von Glasfasern zieht man geschmolzenes Glas zu dünnen Fäden. Glasfasern werden in Glasfaserkabeln zur Datenübertragung, oder als Roving oder textiles Gewebe zur Wärme- u. Schalldämmung u. für glasfaserverstärkte Kunststoffe eingesetzt. Diese zählen heute zu den wichtigsten Konstruktionswerkstoffen, sie sind alterungs- u. witterungsbeständig, chemisch resistent u. nicht brennbar, sie besitzen einen hohen Elastizitätsmodul, der die mechan. Eigenschaften von Kunststoffen verbessert.
Glasfaserverstärkter Kunststoff
G. K., kurz GFK, ist ein Faser-Kunststoff-Verbund aus einem Kunststoff (z. B. Polyesterharz, Epoxidharz oder Polyamid) u. Glasfasern. Er ist der am häufigsten eingesetzte langfaserverstärkte Kunststoff. Erstmals wurden 1935 in den USA Endlos-Glasfasern als Verstärkungsfasern industriell hergestellt, das erste Flugzeug aus GFK war der Phoenix der Akaflieg Stuttgart aus dem Jahr 1957. GFK ist umgangssprachlich auch als Fiberglas bekannt. Das Wort Fiberglas ist ein Anglizismus, der sich aus fiberglass (AE) bzw. fibreglass (BE), dem engl. Wort für Glasfaser, gebildet hat.
Glasgow
G. [ˈglaːzgəu], [ˈglæzgəu] (Scots: Glesga, Schottisch-Gälisch: Glaschu) ist mit (2005) 599.503 Ew. Schottlands größte Stadt, drittgrößte im Vereinigten Königreich u. kommt mit den Vororten sogar auf über eine Million. Sie liegt im SW des Landes am Fluss Clyde, an der Westküste Schottlands. G. ist Standort von Schiffbauindustrie u. gilt im Gegensatz zu London oder der Hptst. Schottlands Edinburgh als “Arbeiterstadt”.
Glasnost
G. (гласность “Offenheit, Transparenz, Informationsfreiheit”) bezeichnet als Schlagwort die mit seinem Amtsantritt im März 1985 von Michail Gorbatschow in der Sowjetunion eingeführte Politik einer größeren Transparenz u. Offenheit der Staatsführung gegenüber der Bevölkerung.
Glass, Philip
Philip Glass (* 31. Januar 1937 in Baltimore, Maryland) ist ein US-amerikan. Musiker u. Komponist. Er gilt zusammen mit Steve Reich, Terry Riley u. La Monte Young als Popularisator der Minimal Music u. mit John Adams als bedeutender lebender amerikan. Komponist.
Glatte Muskulatur
Die G. M. ist das kontraktile Gewebe vieler Hohlorgane (Ausnahme: Herz), Blut- u. Lymphgefäße sowie anderer Strukturen im menschl. Körper. Im Gegensatz zur quergestreiften Muskulatur ist sie nicht der willkürl. Kontrolle unterworfen. G. M. kann aufgrund ihrer Struktur u. der beschriebenen Vorgänge bei der Kontraktion einen langanhaltenden Tonus (tonische Dauerkontraktion) aufrechterhalten. Sowohl die Peristaltik in Magen, Darm u. Harnwegen als auch die Blutdruckregulation in den Innenwänden der Arterien beruhen auf der Wirkung glatter Muskulatur. Während der Geburt ermöglicht sie die rhythmische Kontraktion (phasisch-rhythmische Kontraktion) der Gebärmutter (Wehen).
Glatze
Als G. (auch Kahlkopf) bezeichnet man die Oberseite des menschl. Kopfes, wenn auf ihm keine Haare vorhanden sind.
Glaube
bezieht sich auf den Begriff G. im religiösen Kontext. G. (auch Glauben) umfasst eine Grundhaltung des Vertrauens u. der vorbehaltlosen Bejahung gegenüber Wesen, Werten u. Zielen. Dies schließt normalerweise die Bejahung bestimmter religiöser oder auch ideolog. Aussagen ein, erschöpft sich aber nicht darin. In den Offenbarungsreligionen wird G. oft mit Religion gleichgesetzt. Genauer bezeichnet es die innere Haltung eines religiösen Menschen.
Glaubensbekenntnis
Ein G. ist in einer Religion ein öffentl. Ausdruck des persönlichen u. kollektiven Glaubens, zu dem der oder die Sprecher sich bekennen. Ein G. hat verschiedene Funktionen: * Es ist Anerkennung u. Ausdruck der Gemeinschaft, die durch diesen Glauben gegeben ist (z. B. beim gemeinsamen Rezitieren im Rahmen eines Gottesdienstes). * Es fasst die wesentlichen Punkte ihrer Glaubenslehre zusammen. * Es enthält eine Selbstverpflichtung, nach diesem Glauben zu leben (z. B. bei der Ordination eines kirchlichen Amtsträgers). * Es markiert die zentralen Glaubensinhalte, die eine Religion oder Überzeugung gegen andere Religionen oder Konfessionen abgrenzen. * Es gibt die Richtung an, in der diese Glaubensinhalte, oft in Heiligen Schriften dargelegt, verstanden werden (sollen). * Es kann in bestimmten Kampfsituationen zum Ausdruck der ultimativen Entscheidung für den eigenen, gegen den Glauben anderer werden.Das Wort G. ist eine Übersetzung von Philipp von Zesen aus dem Wort Konfession.
Gläubiger
Der Begriff des Gläubigers ist eine Lehnübersetzung des italien. Creditore, das auf credere (glauben) zurückgeht. Ein G. glaubt demnach seinem Schuldner, dass dieser die Schuld (geschuldete Leistung) erbringen wird.
Glaukom
Das G., auch Grüner Star genannt, ist eine der häufigsten Erkrankungen des Sehnervs. Charakteristisch ist ein kontinuierlicher Verlust von Nervenfasern, was am Sehnervenkopf (Papille) bei fortgeschrittenem Krankheitsverlauf als zunehmende Aushöhlung (Exkavation) sichtbar wird. Als Folge entstehen charakteristische Gesichtsfeldausfälle (Skotome) u. im Extremfall eine Erblindung des Auges. Als wichtigster Risikofaktor wird ein zu hoher Augeninnendruck angesehen.
Glaziale Serie
Die G. S. (von lateinisch glacies = Eis) bezeichnet in Mitteleuropa die in einer bestimmten Reihenfolge ausgebildeten Landschaftsformen, die während der pleistozänen Vergletscherungen durch jeden Gletschervorstoß unter den Gletschern, an deren Randlagen u. deren Vorland entstanden sind.
Gleichberechtigung
G. bezeichnet die rechtl. Gleichheit verschiedener Rechtssubjekte in einem bestimmten Rechtssystem. Die G. ist in den Ideen von Humanismus u. Aufklärung verwurzelt u. Wesenskern der Menschenwürde. Sie war als G. der sozialen Stände im Staat (égalité) neben Freiheit (liberté) u. Brüderlichkeit (fraternité) eine Forderung der französ. Revolution. Erst im zwanzigsten Jahrhundert folgte in Europa die G. der Frau im Staat, die sich an der Einführung des Frauenwahlrechts (Deutschland u. Österreich 1918, Schweiz 1971) nachzeichnen lässt.
Gleichgewichtsorgan
Ein G. dient Lebewesen zur Wahrnehmung von Beschleunigungen u. zur Bestimmung der Richtung der Erdanziehungskraft. Der Reiz wird meist über Sinneszellen aufgenommen, die an einen speziell aufgehängten oder aufliegenden Festkörper gekoppelt sind, einen so genannten Statolithen. Im Falle von Drehbewegungen dient häufig eine Flüssigkeit in einem Röhrensystem als träge Masse. Bei allen Wirbeltieren einschl. des Menschen ist der Vestibularapparat das wichtigste G.
Gleichgewichtssinn
Der G., auch Vestibuläre Wahrnehmung genannt (vestibulär: den G. betr.), dient zur Feststellung der Körperhaltung u. Orientierung im Raum. Der G. hat sein Zentrum im Gleichgewichtsorgan in Innenohr u. Kleinhirn; er ist aber auch eng mit den Augen u. anderen Sinnen sowie mit Reflexen verbunden.
Gleichnis
Ein G. ist eine bildhafte rhetor. Figur zur Veranschaulichung eines Sachverhalts mittels eines Vergleichs.
Gleichrichter
G. werden in der Elektrotechnik u. Elektronik zur Umwandlung von Wechselspannung in Gleichspannung verwendet. Sie sind eine Untergruppe der Stromrichter zu der noch die Wechselrichter u. die Umrichter gehören.
Gleichschaltung
Unter G. wird die Einschränkung oder der Verlust der individuellen Persönlichkeit bzw. der Unabhängigkeit, Mündigkeit u. Freiheit eines Menschen durch Regeln u. Gesetze sowie sonstige Maßnahmen der Gleichsetzung u. Vereinheitlichung der Massen verstanden. Im Besonderen handelt es sich um ein Wort aus der nat.-soz. Terminologie, der den Prozess der Vereinheitlichung des gesamten gesellschaftlichen u. polit. Lebens – also das öffentliche u. das private Leben – in Deutschland zwischen 1933 u. 1934 bezeichnet. Als Datum der erstmaligen offiziellen Verwendung kann der 31. März 1933 gesehen werden. An diesem Tag trat das Erste Gleichschaltungsgesetz in Kraft, mit dem die deutschen Länder ihre polit. Souveränität verloren. Mit diesem Gesetz wurde der Begriff zu einem Synonym für die Maßnahmen der nationalsozialistischen Führung gegen Opposition, andere Parteien, Vereine usw. G. bezeichnet damit nicht nur die administrativen Maßnahmen, sondern steht auch für den damit verbundenen Terror.
Gleichstrom
Als G. wird ein elektr. Strom bezeichnet, dessen Stärke u. Richtung sich nicht ändert. In der theoret. Elektrotechnik wird nur zeitlich unveränderl. Stromfluss als G. bezeichnet. In der Praxis wird jedoch auch Mischstrom mit überwiegendem Gleichanteil als G. bezeichnet. Dies insbes. dann, wenn die Schwankungen (als Welligkeit bezeichnet) des Stroms für den an die Stromquelle angeschlossenen Verbraucher nicht störend sind. Unmittelbare Gleichstromquellen sind z. B. Akkus, Batterien, Solarzellen u. neuerdings Brennstoffzellen mit Wasserstoffbetrieb für Strom- u. Wärmeerzeugung.
Gleichstrommaschine
Unter einer G. versteht man einen Elektromotor, der mit Gleichstrom betrieben wird, oder einen Generator, der umgekehrt mechan. Energie in Gleichstrom wandelt. In einigen Anwendungsfällen kann ein Gerät auch beide Funktionen erfüllen. Sie besteht aus einem unbewegl. Teil, dem Stator, u. einem drehbar gelagerten Teil, dem Rotor (Anker). Die meisten Gleichstrommotoren sind als Innenläufer ausgeführt: der Rotor ist der innere Teil, der Stator der äußere. Beim Außenläufer ist es umgekehrt. Bei konventionellen Gleichstrommaschinen besteht der Stator aus einem Elektromagneten oder bei kleineren Maschinen einem Permanentmagneten. Der Rotor wird bei konventionellen Maschinen Anker genannt. Zu den Vorteilen der Gleichstrommaschinen gehören gutes Anlaufverhalten u. gute Regelbarkeit.
Gleitkommazahl
Eine G. (auch Gleitpunktzahl oder Fließkommazahl als falsche Übersetzung aus engl. floating point number) ist eine approximative Darstellung einer reellen Zahl. Die Menge der Gleitkommazahlen ist eine endliche Teilmenge der rationalen Zahlen. Zusammen mit den auf ihnen definierten Operationen bilden die Gleitkommazahlen eine endl. Arithmetik, die vor allem im Hinblick auf numer. Berechnungen mit Computern entwickelt wurde.
Gleitmittel
Mit G., Gleitgel oder Gleitcreme bezeichnet man zähe Flüssigkeiten, die als Schmierstoff der Reibungsminderung dienen. Sie werden in der Medizin, in der Technik, im Handwerk oder auch für sexuelle Praktiken angewandt.
Glen Jacobs
Glen Jacobs (* 26. April 1967 in Madrid, Spanien), bekannt unter seinem Ringnamen Kane, ist ein US-amerik. Wrestler u. Schauspieler, der seit 1995 in der amerik. Wrestling-Organisation World Wrestling Entertainment aktiv ist. Er ist zurzeit der ECW-Champion.
Gletscher
Ein G. ist eine vorwiegend aus Schnee hervorgegangene Eismasse, welche sich aufgrund von Hangneigung, Struktur des Eises, Temperatur u. der aus der Masse des Eises u. den anderen Faktoren hervorgehenden Schubspannung eigenständig bewegt. G. sind die größten Süßwasserspeicher der Welt u. nach den Ozeanen die größten Wasserspeicher der Erde u. bedecken in den Polargebieten große Teile der Landflächen. Daher sind G. auch bedeutend als Wasserzulieferer für viele Flusssysteme u. haben entscheidenden Einfluss auf das Weltklima.
Gliederfüßer
Die G. ((Eu-)Arthropoda) sind ein Stamm des Tierreichs. Zu ihnen gehören so unterschiedl. Tiere wie Insekten, Tausendfüßer, Krebse, Entenmuscheln, Spinnen, Skorpione, Milben u. die ausgestorbenen Trilobiten. G. sind ein sehr erfolgreicher Stamm. Rund 80 Prozent aller bekannten rezenten Tierarten sind G., die meisten davon Insekten. Sie entstanden vermutlich während der kambr. Explosion, als zu Beginn des Kambriums vor etwa 540 Millionen Jahren die mehrzelligen Tierstämme plötzlich in der Fossilüberlieferung auftraten. Im 530 Millionen Jahre alten Burgess-Schiefer sind alle drei bis heute existierenden Unterstämme der G., die Trilobiten u. andere heute nicht mehr existente Gruppen bereits vertreten.
Glioblastom
Das G. (medizinisch korrekt: Glioblastoma multiforme) ist der häufigste bösartige hirneigene Tumor. Er weist histolog. Ähnlichkeiten mit den Stützzellen (Glia) des Gehirns auf. Aufgrund der sehr schlechten Prognose wird das G. nach der Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation als Grad IV eingeteilt.
Globale Erwärmung
Als G. E. bezeichnet man den während der vergangenen Jahrzehnte beobachteten allmähl. Anstieg der Durchschnittstemperatur der erdnahen Atmosphäre u. der Meere sowie die erwartete weitere Erwärmung in der Zukunft. Ihre hauptsächl. Ursache liegt nach dem gegenwärtigen wissenschaftl. Verständnis “sehr wahrscheinlich” in der Verstärkung des Treibhauseffektes durch den Menschen. Dieser entsteht durch Änderung der Atmosphärenzusammensetzung. Durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe u. durch die weltumfassende Entwaldung wird Kohlendioxid (CO2) in der Luft angereichert. Landnutzungsveränderungen wie Land- u. Viehwirtschaft sind eine zusätzl. Ursache, bes. durch den auf sie zurückgehenden Ausstoß weiterer bedeutender Treibhausgase wie Methan.
Globalisierung
Unter G. versteht man den Prozess der zunehmenden internationalen Verflechtung in allen Bereichen (Wirtschaft, Politik, Kultur, Umwelt, Kommunikation etc.). Diese Intensivierung der globalen Beziehungen geschieht auf der Ebene von Individuen, Gesellschaften, Institutionen u. Staaten. Als wesentl. Ursachen der G. gelten der techn. Fortschritt, insbes. in den Kommunikations- u. Transporttechniken sowie die polit. Entscheidungen zur Liberalisierung des Welthandels. Ab welchem Zeitpunkt man von G. sprechen kann, ist umstritten.
Global Positioning System
Ein G. P. S., (eutsch: Globales Positionsbestimmungssystem) (GPS) ist jedes weltweite, satellitengestützte Navigationssystem. Der Begriff GPS wird aber im allg. Sprachgebrauch speziell für das NAVSTAR-GPS des US-Verteidigungsministeriums verwendet, das Ende der 1980er-Jahre zur weltweiten Positionsbestimmung u. Zeitmessung entwickelt wurde.
Global System for Mobile Communications
Das G. S. f. M. C. (früher Groupe Spécial Mobile, GSM) ist ein Standard für volldigitale Mobilfunknetze, der hauptsächlich für Telefonie, aber auch für leitungsvermittelte u. paketvermittelte Datenübertragung sowie Kurzmitteilungen (Short Messages) genutzt wird. In Deutschland ist GSM die techn. Grundlage der D- u. E-Netze. Hier wurde GSM 1992 eingeführt, was zur raschen Verbreitung von Mobiltelefonen in den 1990er-Jahren führte.
Globe Theatre
G. T. ist der Name eines elisabethanischen Theatergebäudes am Südufer der Themse in London, das vor allem durch Aufführungen von Werken William Shakespeares einen bedeutenden Platz in der Theatergeschichte einnimmt. Es wurde 1599 erbaut. Auch mehrere moderne Nachbauten dieses Theaters in London u. an anderen Orten tragen den Namen Globe.
Globuli
Als G. (lat. die Kügelchen) oder Streukügelchen wird eine kugelförmige Arzneimitteldarreichungsform bezeichnet, die in der Alternativmedizin Verwendung findet, beispielsweise in der Homöopathie oder der Bach-Blütentherapie.
Glocke
Mit G. bezeichnet man meist ein selbsttönendes Musikinstrument (genauer Aufschlagidiophon) mit charakterist. Hauben- oder Kelchform (nach unten offene Halbkugel, die sich zunächst konkav u. dann konvex gewölbt nach unten erweitert). Eine G. ist meist ein Rotationskörper, das heißt, sie besitzt Rotationssymmetrie um ihre Mittelachse. Die G. wirkt somit als der Schwingungsträger der Läuteanlage, zu der noch die Läutemaschine u. der Glockenstuhl gehören. Die gesamte Läuteanlage befindet sich in der Glockenstube.
Glock-Pistole
Die Glock-Pistolen sind eine Entwicklung von Gaston Glock. Es sind Selbstladepistolen mit polygonalem Lauf u. mit einem Safe-Action-Abzugssystem. Der teilvorgespannte Spannabzug ist ohne äußere Sicherungseinrichtungen aufgebaut. Insges. sind die Glock-Pistolen sehr einfach aufgebaut, so dass sie schnell in ihre Bauteile zerlegt werden können.
Glomerulonephritis
Eine G. (griech. Nephros, Niere; -itis, Entzündung; Plural: Glomerulonephritiden) ist eine, meist autoimmune, Entzündung der Nierenfilterchen (Glomeruli). Sie stellt eine Hauptursache des chronischen, dialysepflichtigen Nierenversagens dar.
Gloria
Das Wort G. ist (als gloria, “Ruhm”) ein häufiges Wort in der lateinischen Bibel u. in der Liturgie der katholischen Kirche, kommt aber auch in der Liturgie des evangelischen Gottesdienstes vor (meist als Übersetzung für hebr. kabod u. gr. doxa, ru. slawa). Die Glorie ist dort eines der Attribute Gottes (i.S. von “Herrlichkeit”), der sie besitzt, von dem sie ausgeht u. dem sie gebührt. Menschen gebührt sie in diesem Sinne nicht (soli deo gloria – “Gott alleine die Herrlichkeit!”). Das Wort wird auch als Kurzform für den Hymnus “Gloria in excelsis deo” (Ehre sei Gott in der Höhe) gebraucht. Das G. ist als Lobpreis Bestandteil der Liturgie in der röm.-kath. Kirche. Es ist außerhalb der Fastenzeit mit dem Kyrie Eleison verbunden. In der Advent- u. Fastenzeit entfällt das G.
Glorious Revolution
In der G. R. – der Glorreichen Revolution – von 1688 bis 1689 entschieden die Gegner des königl. Absolutismus in England den seit Beginn des 17. Jh. geführten Machtkampf mit dem Stuartkönigtum endgültig zu ihren Gunsten. Sie schufen mit der Durchsetzung der Bill of Rights die Grundlage für das heutige parlamentar. Regierungssystem Großbritanniens. Seit der Revolution ist das Parlament, nicht mehr der König, Träger der Staatssouveränität. Mit der Revolution endete aber auch die Politik religiöser Toleranz, die König Jakob II. von England gegenüber Katholiken u. prot. Dissenters betrieben hatte. Nach dem Sturz des kath. Monarchen bestiegen seine prot. Tochter Maria II. u. ihr Ehemann Wilhelm III. von Oranien gemeinsam den engl. Thron. Bereits die Zeitgenossen verwendeten die Bez. Glorreiche Revolution in bewusstem Gegensatz zu den Wirren des Englischen Bürgerkriegs, der mit der Hinrichtung König Karls I. u. der Errichtung einer Republik unter Oliver Cromwell geendet hatte. Man war der Auffassung, dass der vergleichsweise unblutige Umsturz von 1688/89 auch deshalb von Erfolg gekrönt war, weil ihn die “Gloriole” eines neuen Königtums umstrahlt habe.
Glory Hole
G. H. (auch: “gloryhole”, englisch für: “ruhmreiches, glorreiches Loch”) − umgangssprachlich auch Klappenloch − ist ein Loch in einer Wand zum Zwecke meist anonymer Sexualkontakte. Der Begriff wurde durch homosexuelle amerikan. Literatur u. Pornographie im dt. Sprachraum bekannt.
Glossar
Ein G. (Sg. das Glossar, Pl. die Glossare, von latein. glossarium, griech. γλωσσάριο aus γλόσσα, glóssa – “Zunge, Sprache, fremdartiges Wort”) ist eine Liste von Wörtern mit Erklärungen. Als lexikographisches Genre bilden die ein- u. zweisprachigen Glossare eine Vorstufe für die auf vollständige Erfassung eines Wortschatzes angelegten Wörterbücher.
Glosse
Eine G. (von griechisch γλώσσα, glóssa, “Zunge, Sprache”, über lateinisch glossa) ist im heutigen Sprachgebrauch * eine Erklärung eines schwierigen Wortes oder einer Textstelle, * eine Mehrzahl solcher Einzelglossen, * ein kurzer u. pointierter, oft satirischer oder polemischer journalistischer Meinungsbeitrag in einer Zeitung oder Zeitschrift.
Glover, Danny Lebern
Danny Lebern Glover (* 22. Juli 1946 in San Francisco, Kalifornien) ist ein US-amerikan. Schauspieler u. UN-Botschafter. Bekannt wurde Glover vor allem durch seine Rolle des Sergeant Roger Murtaugh als Partner von Mel Gibson in den Lethal-Weapon-Filmen.
Glück
Als Erfüllung menschl. Wünschens u. Strebens ist G. ein sehr vielschichtiger Begriff, der Empfindungen vom momentanen Glücksgefühl bis zu anhaltender Glückseligkeit einschließt, aber auch als ein äußeres Geschehen begegnen kann, z. B. als glückl. Zufall oder als eine zu Lebensglück verhelfende Schicksalswende. Das Streben nach G. hat als originäres individuelles Freiheitsrecht (Pursuit of Happyness) Eingang gefunden in das Gründungsdokument der ersten neuzeitl. Demokratie, in die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten. Die Förderung individuellen menschl. Glücksstrebens ist heute Gegenstand von Forschung u. Beratung unter neurobiologischen, medizinischen, soziologischen, philosophischen u. psychotherapeut. Gesichtspunkten.
Glücksspiel
Glücksspiele, manchmal auch als Hazardspiele (von französisch hasard, dt. Zufall, abgeleitet von arabisch az-zahr, der Mehrzahl von Spielwürfel) bezeichnet, sind Spiele, bei denen Gewinn u. Verlust ausschließlich oder vorwiegend vom Zufall abhängen – u. nicht vom Geschick oder den Entscheidungen der Spieler. Insbesondere im Zusammenhang mit Einsätzen wird auch vom Zocken gesprochen. Der Einfluss des Zufalls spielt bei den einzelnen Glücksspielen eine sehr unterschiedl. Rolle. Während bei den sogenannten reinen Glücksspielen wie z. B. Roulette, Craps oder Sic Bo, das Ergebnis ausschließlich vom Zufall abhängt u. in keiner Weise vom Geschick des Spielers – diese Spiele sind sehr leicht zu klassifizieren – so hängt bei den Spielen, die dem Spieler Entscheidungsmöglichkeiten bieten, der Erfolg des Spielers um so mehr von dessen Geschick ab, je mehr Entscheidungen zu treffen sind bzw. je größer die Auswahl an mögl. Entscheidungen ist. Ob einem bestimmten Spiel die Eigenschaft, ein G. zu sein, zukommt, ist oft auch eine rechtlich bedeutsame Streitfrage.
Glückssymbol
Als Glückssymbole gelten je nach Kulturkreis u. Traditionen verschiedene Dinge, die meistens nicht alltäglich sind. Die geringe Wahrscheinlichkeit, dass man solche Dinge ohne eine aufwendige Suche mehrmals vorfindet, ist eine Eigenschaft mancher dieser Symbole. Schriftzeichen (z. B. Runen) oder bildl. Darstellungen werden in vielen Kulturen als Glückssymbole gesehen.
Gluconeogenese
Die G. (latinisierte Schreibung der Glukoneogenese, eines Kompositums aus altgriech. γλυκύς, “süß”, νέος, “neu” u. γέννησις, “Erzeugung”) ist eine Neusynthese von Glucose aus organ. Nicht-Kohlenhydrat-Vorstufen wie Pyruvat, Oxalacetat u. Dihydroxyacetonphosphat. Dieser Stoffwechselweg ist ubiquitär verbreitet, jedoch existiert in Pflanzen u. Bakterien eine weitere Möglichkeit aus organ. Vorstufen (in dem Fall Acetyl-CoA) Glucose herzustellen, der Glyoxylatzyklus.
Glucosamin
G. ist der allg. anerkannte Trivialname für 2-Amino-2-desoxy-α/β-D-glucopyranose. Es ist also ein Derivat der Glucose, von der es sich nur durch die Substitution der Hydroxygruppe am zweiten Kohlenstoff durch eine Aminogruppe unterscheidet.
Glühlampe
Die G., Glühfadenlampe (früher Glühlicht, umgangssprachlich auch Glühbirne genannt) ist eine künstl. Lichtquelle, in der ein elektr. Leiter durch elektr. Strom aufgeheizt u. dadurch zum Leuchten angeregt wird. Die weit verbreitete Bauform der G. mit Schraubsockel wird fachsprachlich als Allgebrauchslampe bezeichnet (abgekürzt A-Lampe oder AGL).
Glühwein
G. ist ein alkoholhaltiges Heißgetränk, das in Mitteleuropa traditionell in der Adventszeit, häufig auf Weihnachtsmärkten, getrunken wird. Zur Herstellung von G. wird roter oder weißer Wein mit verschiedenen Gewürzen (üblicherweise Zimt, Gewürznelken, Zitronenschale, Sternanis) erhitzt u. nach Geschmack gesüßt.
Glutamin
G. ist in seiner L-Form eine proteinogene Aminosäure u. stellt das Mono-Amid der Glutaminsäure dar. Im Stoffwechsel ist G. ein universeller NH2-Donor.
Glutaminsäure
G. (auch α-Aminoglutarsäure, 2-Aminoglutarsäure) zählt zu den Aminosäuren u. kann in Form von zwei Spiegelbildisomeren (Enantiomere) vorliegen. In der Natur liegt im wesentlichen nur die L-(+)-Glutaminsäure vor. Im Dreibuchstabencode wird sie als Glu u. im Einbuchstabencode als E bezeichnet. Sie ist ein wichtiger Baustein der Proteine. Ihre Salze u. Ester werden Glutamate genannt. In Biologie u. Medizin wird die G. meist Glutamat genannt, da die Verbindung im Körper dissoziiert vorliegt. Als Lebensmittelzusatzstoff (E 620) wird G. meist in Form ihrer Salze als Geschmacksverstärker eingesetzt.
Glutathion
G. (GSH), auch γ-L-Glutamyl-L-cysteinylglycin, ist ein Tripeptid, das aus den Aminosäuren Glutaminsäure, Cystein u. Glycin gebildet wird. Dabei liegt eine ungewöhnl. Peptidbindung zwischen der γ-Carboxylgruppe des Glutaminsäurerestes mit der Aminogruppe des Cysteinrestes vor. Es ist in fast allen Zellen in hoher Konzentration enthalten u. gehört zu den wichtigsten als Antioxidans wirkenden Stoffen im Körper.
Gluten
G. (ursprüngl. Lat. , heute Deutsch meist [gluˈteːn], lateinisch gluten = “Leim”; Synonyme: Kleber, Klebereiweiß) ist die Bez. für ein Gemisch aus 90% Proteinen, 8% Lipiden u. 2% Kohlenhydraten, welches durch Wasserzugabe zum Mehl beim Anteigen eine gummiartige, elast. Masse bildet. Es kann durch Auswaschen der Stärke aus Teig gewonnen werden. Es hat für die Backeigenschaften von Mehl eine zentrale Bedeutung. Die Prolaminfraktion der Kleberproteine bestimmter einzelner oder aller Getreide kann bei genetisch-prädisponierten Menschen zu Zöliakie führen, einer entzündl. Erkrankung der Darmschleimhaut mit weitreichenden gesundheitl. Folgen.
Glycerin
G. (oder Glycerol, auch Glyzerin) ist der Trivialname u. die gebräuchl. Bez. von Propantriol bzw. Propan-1,2,3-triol u. stellt einen dreiwertigen Alkohol dar. Der Name “Glycerol” wurde eingeführt, da er die korrekte Endung -ol für einen Alkohol hat (die Endung -in ist für Alkine reserviert).
Glycerintrinitrat
G. oder Glyceroltrinitrat, auch Trisalpetersäureglyzerinester ist ein bekannter Sprengstoff u. hat die Summenformel C3H5(ONO2)3. Die geläufige Bez. Nitroglyzerin ist gemäß IUPAC-Nomenklatur irreführend, da das Präfix Nitro- auf eine kohlenstoffgebundene NO2-Gruppe hinweist. Im G. jedoch ist der Alkylrest über ein verbrückendes Sauerstoff-Atom an den Stickstoff gebunden, weswegen es sich um einen Tri-Ester der Salpetersäure handelt.
Glycin
G. (chem. Aminoessigsäure genannt) ist die kleinste u. einfachste proteinogene Aminosäure. Es gehört zur Gruppe der hydrophilen Aminosäuren u. ist als einzige proteinogene Aminosäure nicht chiral u. damit nicht optisch aktiv. G. ist nicht essentiell, kann also vom menschl. Organismus selbst hergestellt werden u. ist wichtiger Bestandteil nahezu aller Proteine u. ein wichtiger Knotenpunkt im Stoffwechsel. Der Name leitet sich vom süßen Geschmack reinen Glycins her (gr. glycis: süß).
Glykämischer Index
Der Glykämische Index ist ein Maß zur Bestimmung der Wirkung eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel. Teilweise wird dafür auch die Bez. Glyx verwendet oder die Abk. GI. Je höher der Wert ist, desto schneller steigt der Blutzuckerspiegel an. Mittlerweile gibt es mehrere Diäten, die dem GI Bedeutung beimessen, zum Beispiel die Montignac-Methode, die Glyx-Diät u. die Logi-Methode.
Glykogen
Das G. (auch Glycogen, tier. Stärke oder Leberstärke) ist ein verzweigtes Polysaccharid (Vielfachzucker), das aus Glucose-Einheiten aufgebaut ist. G. dient der kurz- bis mittelfristigen Speicherung u. Bereitstellung des Energieträgers Glucose im menschlichen u. tierischen Organismus. In Leber- u. Muskelzellen wird bei einem Überangebot von Kohlenhydraten G. aufgebaut. Bei vermehrtem Energiebedarf des Körpers wird das in der Leber gespeicherte G. wieder zu Glucose aufgespalten u. dem Gesamtorganismus zur Verfügung gestellt. Die Muskelzellen nutzen G. ausschließlich zur Deckung ihres eigenen Energiebedarfs. Dieser Vorgang wird als Glykogenolyse bezeichnet.
Glykolyse
G. (aus dem Griechischen glykys = süß u. lysis = auflösen) ist der erste Teil des Glukose-Abbaus (Katabolismus) in den Zellen der meisten Lebewesen. In diesem biochem. Abbauweg wird ein Molekül Glukose in zehn enzymatisch katalysierten Reaktionen in zwei Pyruvat-Moleküle umgewandelt. Die sehr gut bekannte u. untersuchte Form der G. ist der Embden-Meyerhof-Weg (nach Gustav Embden u. Otto Meyerhof). Ein alternativer Weg ist der Entner-Doudoroff-Weg. Die Bez. G. kann verwendet werden, um alle alternativen Abbauwege mit einzuschließen. G. wird jedoch hier als Synonym für den Embden-Meyerhof-Weg verwendet.
Glyx-Diät
Bei der G. sollen überwiegend Lebensmittel mit einem niedrigen glykäm. Index verzehrt werden. Die Fett-, Eiweiß-, Kohlenhydrat- u. Kalorienmenge der Nahrung ist hingegen nachrangig. Der Name Glyx-Diät stammt von der Ökotrophologin Marion Grillparzer, die den Begriff Glyx 1999 als Kurzform für "glykäm. Index" einführte. Die so genannte G. ist mit der Montignac-Methode u. der Logi-Methode verwandt. Sie wird von ihren Vertretern als Diät zur Gewichtsreduktion empfohlen, aber auch als Dauerernährung.
Gmail
G. (in Deutschland, Österreich u. Großbritannien: Google Mail) ist ein kostenloser E-Mail-Dienst des Suchmaschinenbetreibers Google, der sich derzeit (Stand: März 2008) in einer öffentl. Betaphase befindet. Von August 2005 an war für die Anmeldung bei G. eine Aktivierung des Accounts über einen Freischaltcode oder eine Einladung durch einen schon registrierten Nutzer erforderlich. Seit Februar 2007 ist der Dienst allg. verfügbar, befindet sich aber weiterhin in der Betaphase.
GmbH & Co. KG
Die GmbH & Co. KG ist im dt. Recht eine Sonderform der Kommanditgesellschaft (KG) u. somit eine Personengesellschaft. Anders als bei einer typischen Kommanditgesellschaft ist der persönlich haftende Gesellschafter (Komplementär) keine natürl. Person, sondern eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Ziel dieser gesellschaftsrechtl. Konstruktion ist es, Haftungsrisiken für die hinter der Gesellschaft stehenden Personen auszuschließen oder zu begrenzen.
GmbH-Geschäftsführer-Haftung
Unter Geschäftsführer-Haftung ist die Haftung des GmbH-Geschäftsführers für seine Pflichtverletzungen zu verstehen. Während der Gesellschafter sich aus den Geschäften der GmbH weitestgehend heraushalten kann, ist der Geschäftsführer das Organ der Gesellschaft, dem eben die Führung der Geschäfte obliegt. Bei der Erfüllung dieser Pflicht hat der Geschäftsführer die "Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmannes anzuwenden", § 43 Abs. 1 GmbHG. Das GmbHG enthält an mehreren Stellen Konkretisierungen dieser Pflicht, die aber nicht abschließend sind. Allerdings haftet der Geschäftsführer für Verletzungen dieser Pflichten grundsätzlich nur der Gesellschaft gegenüber, § 43 Abs. 2 GmbHG. Er kann also insoweit nicht von Gläubigern der Gesellschaft in Anspruch genommen werden. Diese haben sich vielmehr an die Gesellschaft zu halten. Wichtige Ausnahmen von diesem Grundsatz finden sich in §§ 266a, 14 StGB, §§ 69, 34 Abgabenordnung (AO) sowie in § 64 Abs. 1 GmbHG.
Gnom
Gnome ist eine Bez. für eine Reihe von Fabelwesen. Nach Paracelsus ist der G. eines der Elementarwesen u. wird als Erd- oder Berggeist dem Bereich der Erde zugeordnet. Die Gnome sind somit in Wald, Berg u. Fluss anzutreffen. Nach anderer Auffassung können sich die Gnomen in Gewässern allerdings nur vorübergehend aufhalten, weil ihre “feinstoffliche Form” sich bei längerem Aufenthalt auflösen würde.
GNOME
GNOME [gəˈnoum, selten: nəum] (eine Abk. für GNU Network Object Model Environment) ist eine Desktop-Umgebung für Unix- u. unix-ähnl. Systeme, die unter den freien Lizenzen GPL u. LGPL veröffentlicht wird. GNOME ist Teil des GNU-Projekts.