Das Wikipedia Lexikon

Das Wikipedia-Lexikon präsentiert die am häufigsten gesuchten Stichwörter der Online-Wikipedia. Bestellen Sie die gedruckte Ausgabe für nur 19,95 !

Die Texte des Wikipedia-Lexikons unterliegen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation und wurden von diesen Autoren geschrieben.


Hindi-Film
Der H. wird in Mumbai (früher Bombay) produziert. Neben dem Tamilischen Film u. dem Telugu-Film entstehen in dieser Sprache die meisten Filme in der indischen Filmindustrie. Als Synonym für die Hindi-Filmindustrie ist der umgangssprachl. Begriff Bollywood weit verbreitet, eine Wortkreuzung aus Bombay u. Hollywood. Bekannte Studios sind Filmalaya u. Film City im N der Stadt. Jährlich werden derzeit etwa 200 bis 250 Hindi-Filme produziert.
Hinduismus
Der H. ist mit etwa 900 Millionen Anhängern die (nach Christentum u. Islam) drittgrößte Religion der Erde u. hat seinen Ursprung in Indien. Seine Angehörigen werden Hindus genannt. Gläubige Hindus verstehen ihre Religion oft auch als Lebensart. Die ältesten hl. Schriften des H. sind die Veden. Der H. ist eine Religion, die aus verschiedenen Richtungen mit recht unterschiedl. Schulen u. Ansichten besteht. Es gibt kein gemeinsames für alle gleichermaßen gültiges Glaubensbekenntnis. Nur einzelne Richtungen gehen auf einen bestimmten Begründer zurück. Die Lehren über spirituelle Belange u. sogar die Gottesvorstellungen sind in den einzelnen Strömungen sehr verschieden, selbst die Ansichten über Leben, Tod u. Erlösung (Moksha) stimmen nicht überein. Die meisten Gläubigen jedoch gehen davon aus, dass Leben u. Tod ein sich ständig wiederholender Kreislauf (Samsara) sind, sie glauben an die Reinkarnation. Für den persönl. Glauben haben religiöse Lehrer (Gurus) oft einen großen Stellenwert.
Hindukusch
Der H. ist ein Gebirge in Zentralasien. Es liegt größtenteils in Afghanistan, der östl. Teil mit den höchsten Gipfeln liegt in Pakistan. Der höchste Gipfel Tirich Mir ist 7699 m hoch.
Hingis, Martina
Martina Hingis, eigentl. Martina Hingisová Molitor (* 30. September 1980 in Košice, Tschechoslowakei, heute Slowakei) ist eine ehem. Profi-Tennisspielerin aus der Schweiz. Sie war Weltranglisten-Erste u. gewann fünf Grand-Slam-Turniere im Einzel sowie neun Titel im Doppel.
Hinrichtung
Eine H. ist die Tötung eines in der Gewalt der Hinrichtenden befindlichen, gefangenen Menschen, meist als Vollzug einer von den Justizbehörden eines Landes ausgesprochenen Todesstrafe.
Hintergrundbild
Ein H. ist eine mehr oder weniger gestaltete Fläche hinter der Hauptebene der Aufmerksamkeit des Betrachters. Findet Anwendung u. a. in Theater, Film u. Fernsehen.
Hinterkaifeck
H. ist der Tatort eines der rätselhaftesten Verbrechen in der dt. Kriminalgeschichte. Auf dem Einödhof 500 Meter von Gröbern entfernt, der im Gemeindegebiet von Wangen (heute: Gemeindegebiet Waidhofen) in Oberbayern lag wurden in der Nacht vom 31. März auf den 1. April 1922 sechs Menschen ermordet. Das Verbrechen wurde nie aufgeklärt.
Hinterseer, Hansi
Hansi Hinterseer (* 2. Februar 1954 in Kitzbühel, Österreich) war in den 1970er-Jahren ein erfolgreicher österr. Skirennläufer u. ist heute bekannt als Schlagersänger, Moderator u. Schauspieler. Er ist bes. erfolgreich im Bereich der Volksmusik.
Hinze, Matthias
Matthias Hinze (* 7. Februar 1969 in Berlin; † 13. April 2007 ebenda) war ein dt. Schauspieler u. Synchronsprecher. Er wirkte u. a. in den Fernsehserien “Die Schwarzwaldklinik” u. “Gute Zeiten, schlechte Zeiten” mit.
Hip-Hop
Hip-Hop-Musik hat ihre Wurzeln in der schwarzen Funk- u. Soul-Musik. Der Rap (Sprechgesang), der aus der jamaikan. Tradition des Toasting entstand, das Samplen u. das Scratchen sind weitere Merkmale dieser Musik.
Hip-Hop (Subkultur)
H. ist eine kulturelle Bewegung, die ihre Ursprünge in den afroamerikan. Ghettos New York Citys der 1970er-Jahre hat u. sich mittlerweile zu einer weltweiten Subkultur der urbanen Jugend (Jugendkultur) entwickelt hat. Aufgrund ihrer Ursprünge versteht sich H. als Street-Culture, als Kultur, die zum erhebl. Maße auf der Straße gelebt wird. Die ursprünglichen, integralen Bestandteile (die sogenannten vier Elemente) der Hip-Hop-Kultur sind Rap (MCing), DJing, Breakdance u. Graffiti.
Hip-Hop-Jargon
Ein Merkmal der dt. Hip-Hop-Kultur ist ein eigener Jargon. Für Menschen, die keinen Bezug zu Hip-Hop haben, ist er oft schwierig zu verstehen. Viele Begriffe sind Lehnwörter aus dem Englischen, was daher rührt, dass die Wurzeln des Hip-Hops in den USA liegen. Als Hip-Hop Anfang der Achtziger Jahre Deutschland erreichte, wurden viele Begriffe einfach übernommen.
Hippie
Als Hippies (abgeleitet von engl. hip = “angesagt”) bezeichnet man Mitglieder einer gegenkulturellen Jugendbewegung, die in den 1960er Jahren entstand u. sich an den Lebensstil der Hipster der 1950er Jahre anlehnte. Die von San Francisco ausgehende Hippiebewegung stellte die ihrer Meinung nach sinnentleerten Wohlstandsideale der Mittelschicht in Frage u. propagierte eine von Zwängen u. bürgerlichen Tabus befreite Lebensvorstellung.
Hippocampus
Der H. ist ein Bestandteil des Gehirns u. zählt zu den evolutionär ältesten Strukturen des Gehirns. Er befindet sich im Temporallappen u. ist eine zentrale Schaltstation des limb. Systems. Es gibt einen H. pro Hemisphäre.
Hippokrates
Hippokrates von Kos (* um 460 v. Chr. auf der griech. Ägäisinsel Kos; † um 370 v. Chr. in Larisa, Thessalien) gilt als der berühmteste Arzt des Altertums. Er gilt als Begründer der Medizin als Wissenschaft. Hippokrates erklärte Krankheiten als ein Ungleichgewicht der vier Körpersäfte (Blut, Schleim, gelbe u. schwarze Galle).
Hiragana
Die H. (jap.) sind eine japan. Silbenschrift, neben Kanji, Romaji u. Katakana eine der vier Schriften der japan. Sprache. Jedes H. steht entweder für einen Vokal oder einen Konsonanten mit folgendem Vokal, mit der Ausnahme eines später hinzugefügten Zeichens, das einen Nasallaut repräsentiert.
Hirnblutung
Umgangssprachlich ist H. als Überbegriff für Blutungen im Inneren des Hirnschädels (intrakraniell) im Bereich des Gehirns (intrazerebral) oder der Hirnhäute (extrazerebral) zu verstehen. Als H. i. e. S. bezeichnet man nur die intrazerebrale Blutung im Gehirn selbst. Diese entsteht meist plötzlich, insbes. bei Menschen mit Bluthochdruck, u. äußert sich als Schlaganfall. Im weitesten Sinne zählen zu Hirnblutungen auch die Subarachnoidalblutung, Epiduralblutung u. Subduralblutung, die beim Schädel-Hirn-Trauma oder bei Gefäßanomalien auftreten. Hirnblutungen können lebensbedrohlich sein. Viele Patienten mit einer H. müssen neurochirurgisch behandelt werden.
Hirnhaut
Als die H. (fachsprachlich die Meninx Encephali, Plural Meningen, von griechisch méninx – Hirnhaut) bezeichnet man die Bindegewebsschichten, die das Gehirn umgeben u. in die Rückenmarkshaut übergehen, welche den Rest des Zentralen Nervensystems (ZNS) umgibt.
Hirnnerv
Als Hirnnerven werden die Nerven bezeichnet, die direkt aus spezialisierten Nervenzellansammlungen (Hirnnervenkerne) im Gehirn entspringen, die meisten davon im Hirnstamm. Die anderen Nerven des Körpers entspringen dem Rückenmark. Eine Ausnahme bildet der Nervus accessorius. Er gilt als H., obwohl er zum Teil dem Rückenmark entspringt. Die ersten beiden Hirnnerven (Riechnerv u. Sehnerv) sind keine peripheren Nerven, sondern Teile des Gehirns, sie werden aufgrund der traditionellen Sicht dennoch weiterhin als Hirnnerven bezeichnet.
Hirnstamm
Als H. (lat. Truncus Cerebri) werden die unterhalb des Diencephalons (Zwischenhirn) lokalisierten Bereiche des Gehirns ohne Berücksichtigung des Cerebellums (Kleinhirn) bezeichnet.
Hirntod
Der H. ist wie der Herztod ein Todeskriterium. Mit Feststellung des Hirntodes ist naturwissenschaftlich-medizinisch der Tod des Menschen festgestellt. Der H. bezeichnet das irreversible Erloschensein der Funktion des Großhirns, des Kleinhirns u. des Hirnstamms.
Hirntumor
Ein H. ist eine Gewebswucherung des Gehirns. Tumoren der Hirnhäute, Meningeome, gehören zwar zu den intracraniellen Tumoren, also solchen innerhalb des knöchernen Schädels, zählen aber nicht zu den Hirntumoren i. e. S. Da sie jedoch ab einer gewissen Größe immer auch Hirnstrukturen kompromittieren, werden sie (nicht ganz korrekt) bei Aufzählungen mit den Hirntumoren abgehandelt. Hirntumore können mehr oder weniger bösartig sein, setzen jedoch im allgemeinen keine Metastasen. Meistens entstehen sie aus dem Nervenstützgewebe (Gliome/Astrozytome) oder der Hypophyse oder es handelt sich um Tochtergeschwulste aus Tumoren anderer Organe (Hirnmetastasen).
Hirohito
H. (* 29. April 1901; † 7. Januar 1989) war entspr. der traditionellen Thronfolge der 124. Tennō Japans u. der dritte der modernen Periode. Seit 1926 Tennō; verlor mit Einführung des parlamentar. Systems 1947 seinen polit. Einfluss. Seit seinem Tod ist er in Japan offiziell als Shōwa-tennō (Seine Regierung stand unter der Devise des Weges des Friedens) bekannt, außerhalb Japans wird er weiter oft als Kaiser H. bezeichnet.
Hiroshima
H. ist eine Hafenstadt im SW der japan. Hauptinsel Honshū u. der Verwaltungssitz der gleichn. Präfektur H. Sie gliedert sich in acht Bezirke: Naka, Higashi, Minami, Nishi, Asaminami, Asakita, Aki u. Saeki. Die Gesamtfläche der Stadt beträgt 741,74 km², die Einwohnerzahl 1.159.391. H. war Ziel des ersten krieger. Kernwaffeneinsatzes am 6. August 1945. Dabei wurden ca. 80 % der Stadt zerstört u. etwa 90.000 Menschen sofort getötet (→ Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki).
Hirsch, Emile Davenport
Emile Davenport Hirsch (* 13. März 1985 in Topanga, Kalifornien) ist ein US-amerikan. Filmschauspieler.
Hirsche
Die H. (Cervidae) oder Geweihträger sind eine Säugetierfamilie aus der Ordnung der Paarhufer (Artiodactyla). Die Familie umfasst rd. 45 Arten, von denen unter anderem der Rothirsch, der Damhirsch, das Reh, das Ren u. der Elch auch in Europa verbreitet sind. Auffälligstes Kennzeichen der H. ist das Geweih, das viele verschiedene Formen aufweisen kann u. in der Regel nur von Männchen getragen wird.
Hirschhornsalz
H. ist ein Backtriebmittel (Lebensmittelzusatzstoff E 503) u. besteht hauptsächlich aus Ammoniumhydrogencarbonat (E 503ii) NH4HCO3 (2 Teile) neben Ammoniumcarbonat (E 503i) (NH4)2CO3 (1 Teil) u. etwas Ammoniumcarbamat NH4CO2NH2.
Hirse
H., umgangssprachlich auch Brein, ist eine Sammelbez. für eine Reihe von kleinfrüchtige Körner liefernden Getreidearten, die alle zur Familie der Süßgräser (Poaceae) gehören. In China wurde Rispenhirse ab 2500 v. Chr. landwirtschaftlich genutzt, sie zählte zu den fünf hl. Pflanzen. Die Rispenhirse wurde früher auch in Europa als Nahrungsmittel angebaut.
Hirsuties papillaris penis
H. p. p., exakter Hirsuties papillaris coronae glandis, auch Hornzipfel sind eine Reihe weißlicher, hautfarbener oder rötl. Papeln, die am Eichelrand bis hin zum Vorhautbändchen des Penis vorkommen.
Hirsutismus
Von H. wird gesprochen, wenn bei einer Frau anlage- oder krankheitsbedingt ein männl. Verteilungsmuster der Terminalhaare (Langhaare) vorliegt. Dies betrifft etwa die Gesichts-, Brust- u. Schambehaarung. Die Grenze zum Normalzustand ist dabei fließend.
Hisbollah
Die H. (Partei Gottes, oft auch Hizbullah, Hizb-Allah oder Hezbollah geschrieben) ist eine islamistische libanes. Organisation proiran. Ausrichtung, deren Führer Hassan Nasrallah ist. Sie entstand ab 1982 durch den Zusammenschluss verschiedener schiit. Gruppen zum Widerstand gegen die israel. Invasion. Finanziell u. ideologisch wird sie vom Iran u. von Syrien unterstützt. Der Name der Organisation ist koran. Ursprungs. In Libanon ist sie einerseits eine polit. Partei, die seit 1992 auch im Parlament vertreten ist. Zurzeit stellt sie 14 von 128 Parlamentsabgeordneten u. den Energieminister in der aktuellen libanes. Regierung. Andererseits verfügt sie aber nach wie vor über paramilitär. Einheiten, die insbes. im S des Landes unabhängig von der libanes. Staatsgewalt agieren. Die H. verfolgt im Innern sozialpolit. Ziele, etwa im Bereich Bildung u. Gesundheitswesen. Nach außen vertritt sie die radikale Weigerung, die Existenz des Staates Israel anzuerkennen.
His Dark Materials
H. D. M. ist eine Roman-Trilogie des Autors Philip Pullman, bestehend aus Northern Lights (1995) (dt. Der goldene Kompass, The Golden Compass in den USA), The Subtle Knife (1997) (dt. Das magische Messer) u. The Amber Spyglass (2000) (dt. Das Bernstein-Teleskop). Eine dt. Übersetzung des Trilogietitels existiert nicht. Die auch viele Erwachsene ansprechende Jugendromanreihe beschreibt die Abenteuer des Mädchens Lyra, das aus einer Parallelwelt stammt, u. des Jungen Will, der in unserer Welt geboren wurde. Thema der Trilogie ist das Erwachsenwerden, Erkenntnis u. Verantwortung.
Histamin
H. (2-(4-Imidazolyl)-ethylamin) ist ein Naturstoff, der im menschlichen oder tier. Organismus als Gewebshormon u. Neurotransmitter wirkt u. auch im Pflanzenreich u. in Bakterien weit verbreitet ist. Beim Menschen u. anderen Säugetieren spielt H. eine zentrale Rolle bei allerg. Reaktionen u. ist am Immunsystem, d. h. an der Abwehr körperfremder Stoffe beteiligt. Auch im Magen-Darm-Trakt, bei der Regulation der Magensäureproduktion u. der Motilität sowie im Zentralnervensystem bei der Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus u. der Appetitkontrolle wirkt H. als wichtiger Regulator.
Histamin-Intoleranz
Unter H. / Histaminose versteht man die Unverträglichkeit von mit der Nahrung aufgenommenem Histamin, deren Ursache ein Mangel des Histamin abbauenden Enzyms Diaminoxidase (DAO) oder ein Missverhältnis zwischen Histamin u. der DAO ist. Die H. ist vermutlich nicht angeboren, sondern ein erworbenes Krankheitsbild, von dem knapp 1% der europ. Bevölkerung betroffen ist. 80% der erkrankten Patienten sind weibl. Geschlechts mittleren Alters.
Histidin
H. (Abk. His oder H) ist in seiner natürl. L-Form eine semi-essentielle proteinogene Aminosäure.
Histogramm
Ein H. (von griechisch histos = Gewebe, Netz, Webstuhl u. gramm = Darstellung, Aufzeichnung) ist die graph. Darstellung der Häufigkeitsverteilung von Messwerten. Anwendung finden Histogramme in der beschreibenden Statistik u. in der Bildverarbeitung. Man verwendet Histogramme dann, * wenn man vermutet, dass mehrere Faktoren einen Prozess beeinflussen, u. man diese nachweisen will, * wenn man sinnvolle Spezifikationsgrenzen für einen Prozess definieren möchte, * wenn man den tatsächlichen Verlauf der Häufigkeitsverteilung sehen möchte u. nicht nur Einzeldaten, wie den Mittelwert u. die Standardabweichung.
Histologie
Die H. (von gr. Histos = Gewebe) ist die Wissenschaft von den biolog. Geweben u. somit Teilgebiet der Medizin u. Biologie, genauer der Anatomie u. der Pathologie. Der Histologe/Pathologe untersucht Gewebeproben. Dazu werden mikrometerdünne, gefärbte Gewebsschnitte hergestellt u. am Mikroskop beurteilt. Man spricht von morpholog. Diagnostik, da anhand des Erscheinungsbildes u. färber. Verhaltens der Gewebestrukturen der Befund erstellt wird. Zum Probengut im histolog. Institut gehören Operationspräparate (z. B. Magen, Darm, Niere), Probeexcisionen (z. B. Muttermal, Sehnen, Zystchen) u. Biopsien (z. B. Magen-, Darm-, Brustgewebe-Biopsien). Zu den Aufgaben der H. gehört die Frühdiagnose von Tumoren (z. B. Magenbiopsie), Klassifizierung von Tumoren (gut-/bösartig), Nachweis von Stoffwechselerkrankungen, parasitären, bakteriellen, entzündl. Erkrankungen, Hilfestellung zur Therapiewahl u. vieles mehr.
Historisches Lexikon der Schweiz
Das Historische Lexikon der Schweiz (HLS) ist ein seit 1988 laufendes Projekt, das den Stand des Wissens über die Geschichte der Schweiz in Form einer Enzyklopädie darstellen will.
Historismus
Der Ausdruck H. bezeichnet in der Kunstgeschichte ein Phänomen des 19. Jh., bei der man auf ältere Stilrichtungen zurückgriff u. diese nachahmte. Im Gegensatz zu vorhergehenden kunsthistor. Epochen ist für den H. ein zeitgleicher Stilpluralismus charakteristisch, der sich aber schon im Nebeneinander von Klassizismus u. Romantik um die Jahrhundertwende zum 19. Jh. ankündigt.
Histrionische Persönlichkeitsstörung
Die H. P. (HPS) (von englisch histrionic “schauspielerisch; theatralisch, affektiert” zu lateinisch histrio “Schauspieler”) ist gekennzeichnet durch egozentrisches u. theatral. Verhalten. Als Bez. für eine Persönlichkeitsstörung hat HPS den veralteten Begriff Hysterie abgelöst.
Hitchcock, Alfred
Sir Alfred Joseph Hitchcock KBE (* 13. August 1899 in Leytonstone; † 29. April 1980 in Los Angeles) war ein Filmregisseur u. Filmproduzent brit. Herkunft. 1939 siedelte er in die USA über, am 20. April 1955 nahm er zusätzlich die US-amerikan. Staatsbürgerschaft an. Hitchcock gilt als einer der stilistisch einflussreichsten Spielfilmregisseure u. etablierte die Begriffe Suspense u. MacGuffin in der Filmwelt. Sein angestammtes Genre war der Thriller, charakteristisch seine Verbindung von Spannung mit Humor. Sein Gesamtwerk umfasst 53 Spielfilme u. gehört im Hinblick auf Publikumserfolg sowie Rezeption durch Kritik u. Wissenschaft zu den bedeutendsten der Filmgeschichte. Zu seinen berühmtesten Filmen zählen Der Mann, der zuviel wusste (1934, Remake 1956), Bei Anruf Mord (1954), Psycho (1960), Die Vögel (1963) u. Frenzy (1972).
Hitch – Der Date Doktor
H. – D. D. D. ist eine US-amerikan. Filmkomödie von 2005 vom Regisseur Andy Tennant.
Hitler, Adolf
Adolf Hitler (* 20. April 1889 in Braunau am Inn, Österreich-Ungarn; † 30. April 1945 in Berlin) war ab 1921 Parteichef der NSDAP, ab 1933 Reichskanzler u. von 1934 bis zu seinem Tod durch Suizid unter der Bez. Führer u. Reichskanzler zugleich Regierungschef u. Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches. Unter Hitlers Führung errichteten die Nationalsozialisten in Deutschland die Diktatur des sogenannten Dritten Reiches. Alle Oppositionsparteien wurden verboten, polit. Gegner verfolgt u. ermordet. Hitler u. seine Anhänger betrieben die systemat. Entrechtung u. Ermordung der europ. Juden sowie anderer religiöser, ethnischer u. gesellschaftl. Gruppen. Außenpolitisch erstrebte Hitler “neuen Lebensraum für das dt. Volk” im Osten. Der damit verbundene Angriff auf Polen entfesselten den Zweiten Weltkrieg. Infolge dieser Politik kamen allein in Europa etwa 39 Millionen Menschen ums Leben, darunter etwa sechs Millionen Juden. Deutschland u. Europa wurden in weiten Teilen zerstört. Hitler entging mehreren Versuchen von Mitgliedern der Widerstandsbewegung, ihn zu töten. Der Verantwortung für den Ruin des Dt. Reichs entzog sich Hitler am 30. April 1945 durch Selbstmord.
Hitler, Alois
Alois Hitler (* 7. Juni 1837 als Alois Schicklgruber in Strones, Gemeinde Döllersheim, Bezirk Zwettl, Niederösterreich; † 3. Januar 1903 in Leonding bei Linz) war ein österr. Zollbeamter u. der Vater von Adolf Hitler.
Hitler, Paula
Paula Hitler (* 21. Januar 1896 in Hafeld; † 1. Juni 1960 in Berchtesgaden; auch Paula Hiedler, später Paula Wolf oder Wolff nach einem Spitznamen ihres Bruders Adolf) war eine Schwester Adolf Hitlers.
Hitlergruß
Der H., auch als “Deutscher Gruß” bezeichnet, war zur Zeit des Nationalsozialismus die verpflichtende Grußform. Er war Ausdruck des nat.-soz. Personenkults um Adolf Hitler. Es handelte sich zunächst um den Gruß der NSDAP-Mitglieder u. wurde nach der “Machtergreifung” 1933 zum offiziellen Gruß aller “Volksgenossen”. Der H. wurde 1945 in Deutschland u. Österreich verboten.
Hitlerjugend
Die H. oder Hitler-Jugend (abgekürzt HJ) war die Jugend- u. Nachwuchsorganisation der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). Sie wurde in der Zeit des Nationalsozialismus 1926 unter diesem Namen gegründet u. ab 1933 zum einzigen staatl. Jugendverband mit bis zu 8,7 Millionen Mitgliedern (98 Prozent aller dt. Jugendlichen) ausgebaut. Ziel war die Erfassung u. Gleichschaltung aller Jugendlichen zwischen 10 u. 18 Jahren. Es gab vier Teilorganisationen: Für die 10–14-Jährigen das Dt. Jungvolk (nur Jungen) u. der JungmÂdelbund. Für die 14–18-Jährigen die H. (i. e. S., nur Jungen) u. der Bund Dt. Mädel (BDM). Der 1939 auch gesetzlich geregelte Pflichtdienst aller HJ-Angehörigen war nach dem “Führerprinzip” organisiert u. umfasste rassistische u. sozialdarwinist. Indoktrination, gemeinsame Wanderungen bzw. Märsche u. körperl. Übungen im Freien. Diese sollten schon die zehnjährigen männl. Jugendlichen abhärten. Das Einüben von Befehl u. Gehorsam, Kameradschaft, Disziplin u. Selbstaufopferung für die “Volksgemeinschaft” gehörten zu den vorrangigen Erziehungszielen. Im Zweiten Weltkrieg versahen HJ-Einheiten spezifische soziale, polizeiliche u. militär. Hilfsdienste u. stellten in der Endphase des Krieges einen hohen Anteil der Kriegsopfer. Am 10. Oktober 1945 wurde die HJ zusammen mit allen übrigen der NSDAP angeschlossenen Organisationen durch das Kontrollratsgesetz Nr. 2 verboten u. aufgelöst, ihr Vermögen beschlagnahmt. Sie gehört in der BR Deutschland mit allen ihren Untergliederungen zu den verfassungswidrigen Organisationen im Sinne von § 86 StGB. Ihre Symbole u. Kennzeichen unterliegen dem Verbreitungsverbot nach § 86a StGB.
Hitler-Ludendorff-Putsch
Mit dem H. oder Hitlerputsch versuchten Adolf Hitler, Erich Ludendorff u. weitere Nationalsozialisten am 8. u. 9. November 1923 die Regierungsmacht an sich zu reißen.
Hitler-Tagebücher
Die H. sind eine berühmte Fälschung. Ihre Veröffentlichung im Nachrichtenmagazin Stern im Jahr 1983 gilt als einer der größten Skandale in der Geschichte der dt. Presse.
Hitman (Computerspiel)
H. ist eine Computerspiel-Serie u. handelt von einem im Genlabor erschaffenen Auftragskiller. Aufgrund der extremen Gewaltdarstellungen wurde der erste Teil der Hitman-Reihe in Deutschland indiziert u. darf nicht mehr im freien Handel vertrieben werden, die Teile 2, 3 u. 4 erhielten keine Jugendfreigabe. Erschaffen wurde die Reihe vom dänischen Entwicklerteam IO Interactive, das seit 2004 zum Spielekonzern Eidos Interactive gehört.
Hitman – Jeder stirbt alleine
H. – J. s. a. ist die Verfilmung des gleichn. Computerspiels aus dem Jahre 2007. Der dt. Kinostart war am 13. Dezember 2007.
Hitzfeld, Ottmar
Ottmar Hitzfeld (* 12. Januar 1949 in Lörrach) ist ein dt. Fußballtrainer u. ehem. Fußballspieler. 1998–2004 u. 2007/2008 war er beim FC Bayern München als Trainer engagiert. Ab 1. Juli 2008 Trainer der Schweizer Fußballnationalmannschaft. Außerdem ist er im Beirat des FC Luzern.
HIV/Aids in Afrika
Aids in Afrika weist zweierlei Besonderheiten auf: Hinsichtlich des Anteils der Infizierten an der Gesamtbevölkerung unterscheidet sich Nordafrika (0,2%) deutlich vom südl. Afrika (7,2%), u. bezüglich der globalen Verbreitung stellt die Pandemie südlich der Sahara mit 25,8 Millionen Infizierten rd. über 60% aller AIDS-Infizierten weltweit. Im Jahr 2005 starben im südl. Afrika 2,4 Millionen Menschen an AIDS, 3,2 Millionen wurden neu infiziert. Eine kürzlich veröffentlichte Studie zu den gemeldeten Todesfällen zeigt, dass die Zahl der Todesfälle in der Altersgruppe über 15 Jahre im Zeitraum 1997–2002 um 62% angestiegen ist, die Todesfälle in der Altersgruppe 25–44 Jahre haben sich mehr als verdoppelt. Dies hat dramatische demografische Folgen: In einigen Ländern ist durch die Immunschwäche die Lebenserwartung um mehr als zehn Jahre gesunken.
HIV-Test
Ein HIV-Test ist ein Verfahren, mit dessen Hilfe festgestellt werden kann, ob eine Person mit dem Humanen Immundefizienzvirus (HIV) infiziert ist. Mit Hilfe von HIV-Tests können HI-Viren in Serum, Plasma, Speichel oder Urin festgestellt werden. Sie detektieren Antikörper, Antigene oder RNA von HIV.
HK G3
Das G3 (Gewehr 3) ist ein Schnellfeuergewehr (umgangssprachlich auch Sturmgewehr genannt) des Waffenfabrikanten Heckler & Koch (HK). Es wurde 1959 als Standardgewehr in der Bundeswehr eingeführt u. fand zudem Verwendung in vielen anderen Armeen. Produziert bis 1997; danach abgelöst vom HK G 36.
HK G36
Das Sturmgewehr G36 ist die Standardinfanteriewaffe der Bundeswehr. Es ist Nachfolger des Gewehres G3.
HK MG4
Das MG4 ist ein leichtes Maschinengewehr u. ergänzt das MG3 auf der Ebene der Infanteriegruppe der Bundeswehr. Es wurde im IdZ-Programm (Infanterist der Zukunft) von Heckler & Koch entwickelt.
HK MP5
Die MP5 (“Maschinenpistole 5”) ist eine Maschinenpistole des Waffenherstellers Heckler & Koch.
HKS-Farbfächer
Der HKS-Farbfächer beinhaltet 120 so genannte Volltonfarben, insges. 3250 Farbtöne für Kunstdruck- u. Naturpapiere, deren Sinn die vorhersagbare Wiederholbarkeit u. Kommunikation bestimmter Farbnuancen in der graf. Industrie ist. HKS ist dabei die Abk. für u. ein Warenzeichen bzw. eine Marke der Druck- bzw. Künstlerfarbenhersteller Hostmann-Steinberg Druckfarben, Kast + Ehinger Druckfarben u. H. Schmincke & Co.
HMS Hood (51)
HMS Hood war ein Schlachtkreuzer der brit. Kriegsmarine. Sie war eines von vier Schiffen der Admiral-Klasse, deren Bau noch während des Ersten Weltkrieges ab Mitte 1916 begann. Die Hood war allerdings das einzige Schiff dieser Klasse, das fertiggestellt wurde. Die Arbeiten an den anderen wurden eingestellt, da die dt. Großkampfschiffe, gegen die die Klasse vorgesehen war, nach Ende des Krieges offensichtlich nicht mehr gebaut werden würden. Das Schiff war benannt nach Admiral Samuel Hood, dem 1. Viscount Hood (1724–1816).
HMS Victory
HMS V. war der Name mehrerer brit. Kriegsschiffe. Die heute noch bestehende Victory ist bereits das fünfte Schiff der Royal Navy, das diesen Namen trägt. Erbaut wurde es von 1759 bis 1760.
Hoax
Als H. (engl. für Jux, Scherz, Schabernack; auch Schwindel) wird heute meist eine Falschmeldung bezeichnet, die per E-Mail, Instant Messenger oder auf anderen Wegen (z. B. SMS u. MMS) verbreitet wird, von vielen für wahr gehalten u. daher an viele Freunde weitergeleitet wird. Das Wort H. ist zum ersten Mal 1796 belegt.
Hobbes, Thomas
Thomas Hobbes (* 5. April 1588 in Westport, Wiltshire; † 4. Dezember 1679 in Hardwick Hall, Derbyshire) war ein engl. Mathematiker, Staatstheoretiker u. Philosoph der frühen Neuzeit, der durch sein Hptw. Leviathan bekannt geworden ist, in dem er die Idee eines Staatsabsolutismus entwickelt. Hobbes war außerdem Vertreter einer mechanist. Naturauffassung.
Hobbit
Hobbits oder Halblinge sind fiktive, menschenähnl. Wesen in der von J. R. R. Tolkien geschaffenen Fantasy-Welt Mittelerde. Sie spielen in den Romanen Der kleine Hobbit u. Der Herr der Ringe eine tragende Rolle. In den übrigen Veröffentlichungen Tolkiens werden sie kaum erwähnt.
Hobby
Ein H. (dt. Steckenpferd, Plural: Hobbys) ist eine Lieblingsbeschäftigung. Ein H. ist somit im Gegensatz zu Arbeit eine Tätigkeit, der man sich nicht aus Notwendigkeit, sondern freiwillig u. aus Interesse, Faszination oder sogar Leidenschaft unterzieht.
Hochbau
Der H. ist das Teilgebiet des Bauwesens, das sich mit der Planung u. Errichtung von Bauwerken befasst, die an u. über der Oberfläche liegen. (z. B.: Gebäude wie Wohnhäuser oder Türme).
Hochbegabung
H. bezeichnet im Allg. eine umfassende, weit über dem Durchschnitt liegende intellektuelle Begabung eines Menschen. Sie wird durch verschiedene Modelle unterschiedlich definiert. Die Ansätze reichen von sehr engen Fassungen, die H. ausschließlich durch hohe Intelligenz definieren, zu weiter gefassten Definitionen, die zum Beispiel emotionale, künstlerische u. sprachl. Anteile mit einbeziehen.
Hochchinesisch
H. (auch Mandarin genannt) ist die offizielle Sprache in der Volksrepublik China, Republik China (Taiwan) u. Singapur, u. wird von über 880 Millionen Menschen auf dem Festland u. auf Taiwan gesprochen. Es ist damit die weltweit meistgesprochene Muttersprache. Neben dem Hochchinesischen gibt es noch weitere chines. Sprachen, die oft auch als Dialekte des Chinesischen bezeichnet werden. Linguistisch unterscheidet man mindestens sechs Sprachen bzw. Dialektgruppen des Chinesischen, die ihrerseits wiederum keineswegs einheitlich sind.
Hochdruckgebiet
Als H., auch Antizyklone (Plural) oder Hoch genannt, bezeichnet man Gebiete, welche horizontal durch einen höheren Luftdruck, im Gegensatz zur Umgebung, gekennzeichnet sind.
Hochgebirge
Unter einem H. werden im wissenschaftlichen oder techn. Sprachgebrauch eine Berggruppe oder mehrere Gebirgszüge verstanden, die über die Baum- u. Schneegrenze aufragen (ab 1500 m).
Hochhaus
Der Begriff H. bezeichnet im deutschsprachigen Raum ursprünglich alle Gebäude, die eine in der jeweiligen Landesbauordnung festgelegte Gebäudehöhe überschreiten - auch wenn sie nicht die typische Gestalt (u. die übergroße Höhe) eines Wolkenkratzers haben. Umgangssprachlich sind die Begriffe manchmal bedeutungsgleich.
Ho Chi Minh
Ho Chi Minh (* 19. Mai 1890; † 2. September 1969) war ein vietnames. Revolutionär u. Staatsmann, Premier-Min. (1945-1955) u. Präsident (1955-1969) der Demokratischen Republik Vietnam. Er gründete die Viet-Minh u. führte bis zu seinem Tod fast ununterbrochen den Befreiungskampf des vietnamesischen Volkes an, erst gegen Frankreich u. Japan, später im Vietnamkrieg gegen die Vereinigten Staaten; rief 1945 die Republik Vietnam aus u. wurde deren Staats-Präs.
Ho-Chi-Minh-Stadt
H. ist die größte Stadt Vietnams. In der eigentl. Stadt – dem geograf. Stadtgebiet – leben 5.140.412 Menschen. Das gesamte Verwaltungsgebiet hat 6.117.251 Ew. (Volkszählung 2004). Die Stadt liegt etwas nördlich des Mekong-Deltas auf dem Westufer des Saigon-Flusses. Unter ihrem alten Namen Sàigòn war sie bis zum April 1975 Hptst. der Republik Vietnam. Sie ist Industriestadt, Verkehrsknoten u. Kulturzentrum mit Universitäten, Theater, Kinos, Museen u. Baudenkmälern.
Hochkultur (Geschichtswissenschaft)
Als H. wird in der Geschichtswissenschaft eine frühe Gesellschaftsordnung bezeichnet, die fortschrittlicher als andere Kulturen ist u. sich von ihren Vorgängern u./oder Nachbarn unter anderem durch die folgenden Merkmale auszeichnet: * geplante Landwirtschaft (Bewässerung, Vorratshaltung, Handel) * die Existenz von Städten, die Mittelpunkte von Handel u. Herrschaft bilden (fruchtbare Lage, Handelsknoten, militärische Sicherheit, Organisationseinheit) * die Gesellschaft organisiert sich in einem Staat mit einem institutionalisierten Verwaltungssystem (Planung, Hierarchie, organisierten Regierungs-, Rechts- u. Verwaltungssystem u./oder einem schlagkräftigen Militärwesen) * Arbeitsteilung, Gesellschaftsklassen mit Spezialisierung, Berufssoldaten * Schrift (Handel, Planung) * anspruchsvollen künstlerischen Leistungen (Schrifttum, Musik, bildende Kunst) * die Entwicklung von Wissenschaften * ausgebaute Religion (z.B. mit einem funktional differenzierten Götterpantheon oder einem Monotheismus) * durch Sprache, Kultur u. Religion bildet sich ein gemeinsames Denken u. Fühlen
Hochmittelalter
Als H. wird in der Mediävistik die von der Mitte des 11. Jh. bis zur Mitte des 13. Jh. dauernde Epoche bezeichnet. Wichtig dabei ist, dass sich dieser Begriff im wissenschaftl. Sinne ausschließlich auf West- u. Mitteleuropa bezieht. Auf den benachbarten byzantinischen oder den islam. Bereich u. die außereurop. Geschichte trifft er nicht oder nur sehr begrenzt zu.
Hochmut
Der H. (altgr. Hybris; lat. arrogantia, superbia; Anmaßung, Überheblichkeit, Arroganz; veraltet: Dünkel oder Hoffart) ist eine Haltung der Welt gegenüber, in der Wert, Rang u. Fähigkeit der eigenen Person vorab aller Erfahrung u. Bewährung hoch geschätzt werden. Der Gegensatz zu ihm ist die Demut.
Hochofen
Ein H. ist eine zumeist großtechn. Anlage in Schachtofenbauweise, in der Eisen durch Reduktion von Eisenoxid gewonnen wird. Neben oxid. Eisenerzen werden hierzu Koks u. Zuschlagstoffe wie Quarzsand u. gebrannter Kalk zur Reaktion gebracht (Redoxreaktion). Sulfidische Erze müssen hingegen zunächst durch Rösten in Oxide überführt werden.
Hochpass
Als H. bezeichnet man Filter, die nur Frequenzen oberhalb ihrer Grenzfrequenz ungeschwächt passieren lassen u. tiefere Frequenzen dämpfen. Gebräuchlich sind solche Filter in der Elektronik, entspr. Filterfunktionen können aber auch in anderen Bereichen, wie zum Beispiel Mechanik, Akustik oder Hydraulik vorkommen, sie werden dort meist jedoch nicht so genannt. Hochpass-Filter werden auch anwendungsbezogen als Tiefensperre, Bassfilter, Low-Cut-Filter, Bass-Cut-Filter, Trittschallfilter oder Rumpelfilter bezeichnet. Diese Begriffe sind in der Tontechnik gebräuchlich.
Hochschule
H. ist ein Oberbegriff für verschiedene Einrichtungen des tertiären Bildungsbereichs des dt. Bildungssystems zur Pflege der Wissenschaften u. der Künste durch Forschung u. Lehre. Hierzu gehören * Fachhochschulen, * Gesamthochschulen, * Handelshochschulen, * Kirchliche Hochschulen, * Kunst- u. Musikhochschulen.Eine besondere Form der Hochschulausbildung kennzeichnet eine Fernuniversität bzw. Fernfachhochschule.
Hochschulreife
Die H. ist der Sammelbegriff für alle Bildungsabschlüsse, die zur Aufnahme eines Studiums an einer Hochschule berechtigen; sie gilt gegenüber der Hochschule als Nachweis der Studierfähigkeit eines Studienbewerbers.
Hochspannung
Eine elektr. Spannung über 1.000 Volt (1 kV) wird im allg. als H. bezeichnet.
Hochspannungsleitung
Hochspannungsleitungen sind Stromleitungen u. dienen zur Übertragung von elektr. Energie über große Distanz. Dazu werden Spannungen über 10.000 V verwendet, um die Leitungsverluste trotz kleiner Leiterquerschnitte möglichst gering zu halten u. mit der Hochspannungstechnik die Übertragungskosten zu optimieren.
Hochsprung
H. ist eine Disziplin in der Leichtathletik, bei der ein Athlet oder eine Athletin versucht, beim Sprung über eine Latte die größtmögl. Höhe zu erzielen. Die Latte ist vier Meter lang u. so auf zwei Ständern gelagert, dass sie bei leichter Berührung herunterfällt.
Hochwasser
H. wird der Zustand bei Gewässern genannt, bei dem der Wasserstand deutlich über dem normalen Pegelstand liegt. Dabei ist jedoch zwischen Meeren u. Fließgewässern zu unterscheiden. In Meeren u. Gewässern mit merkl. Gezeiten (Tiden) bezeichnet H. den period. Eintritt des höchsten Wasserstands nach Eintreten der Flut u. vor dem Übergang zur Ebbe. Hoch- u. Niedrigwasser wechseln sich durchschnittlich alle 6–6½ Stunden ab, verursacht durch die Gravitation von Mond u. Sonne. In Flüssen u. kleineren Fließgewässern spricht man von H., wenn der Wasserstand für längere Zeit (mehrere Tage) das Normalmaß deutlich übersteigt. Sie haben meist - je nach Art des Einzugsgebietes - eine jahreszeitl. Häufung, etwa bei der Schneeschmelze oder nach sommerl. Starkregen.
Hochzeit
Der Begriff H. meint die Heirat, als der mit den Ritualen der Trauung verbundene formelle Beginn der Ehe oder der eingetragenen Lebenspartnerschaft.
Hochzeitsbrauch
Hochzeitsbräuche sind Traditionen anlässlich der Heirat insbes. im Rahmen der Hochzeitsfeier zu Beginn der Ehe (z.B. Kränzen, Polterabend).
Hochzeitstag
Hochzeitstage sind die Jahrestage der Hochzeit. Sie werden gemeinsam mit der Dauer der Ehe im dt. Sprachraum mit verschiedenen Bez. belegt u. mit entspr. Bräuchen gefeiert.
Hockey
H. (altfranzös. hoquet, “Schäferstock”) ist ein mit Hockeyschlägern auszuführendes Torspiel. Ausgehend vom traditionellen H. haben sich weitere Sportarten gebildet, von denen Feldhockey u. Eishockey die bekanntesten u. eigenständigsten sind. Im Deutschen ist mit H. meistens Feldhockey gemeint. Im Gegensatz hierzu bezeichnet das Wort H. in Kanada u. den USA meistens das dort populärere Eishockey.
Hoden
Der H. (althochdt.: hodo, v. idg.: *skeu(t)- “bedecken, verhüllen”) oder Testikel (v. lat.: testis, Plural: testes) – (altgriech.: όρχις orchis) ist ein paarig angelegtes männl. Geschlechtsorgan vieler sich geschlechtlich fortpflanzender Gewebetiere. Er gehört, wie der Eierstock der weibl. Individuen, zu den sogenannten Keimdrüsen (Gonaden) u. produziert die Samenfäden (Spermien). Zudem werden im H. männl. Geschlechtshormone (Androgene), vor allem das Testosteron, gebildet. Die H. entstehen bei Wirbeltieren embryonal in der Bauchhöhle, wandern aber bei den meisten Säugetieren in den Hodensack.
Hodenkrebs
Als H./Hodenkarzinom wird ein bösartiger Hodentumor bezeichnet, der vor allem junge Männer in der Altersgruppe von 20 bis 40 Jahren betrifft. H. ist in dieser Altersgruppe die häufigste Krebserkrankung. Sie wird meist durch Selbstabtastung entdeckt.
Hodensack
Der H. oder das Skrotum zählt zu den männl. Geschlechtsorganen u. ist ein Haut- u. Muskelsack bei männl. Säugetieren, welcher die Hoden, Nebenhoden, den Anfang des Samenleiters u. das Ende des Samenstrangs enthält. Er befindet sich zwischen den Beinen, dem Penis u. dem Damm. Beim Menschen ist ab der Pubertät das Skrotum im natürl. Zustand mit Schamhaar bewachsen.
Hodgson, Roger
Roger Hodgson (* 21. März 1950 in Portsmouth, England) ist ein brit. Musiker u. Songschreiber. Hodgson spielt hauptsächl. Gitarre u. Keyboard u. wurde neben Rick Davies bekannt als Sänger u. Komponist der Band Supertramp.
Hoëcker, Bernhard
Bernhard Hoëcker (* 20. März 1970 in Neustadt an der Weinstraße) ist ein dt. Schauspieler, Komiker u. Moderator. Bekannt wurde Hoëcker vor allem durch die Parodiesendung Switch (ProSieben) sowie als ständiges Mitglied des Rateteams bei “Genial daneben” (Sat.1).
Hoeneß, Uli
Uli Hoeneß (* 5. Januar 1952 in Ulm; eigentl. Ulrich Hoeneß) ist ein ehem. dt. Fußballspieler u. stellvertr. Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG.
Hof (Saale)
H. ist eine kreisfreie Stadt mit knapp 50.000 Ew. im NO des bayer. Reg.-Bez. Oberfranken. Zur Unterscheidung von anderen Orten mit gleichem Namen wird die Stadt mit Hof an der Saale oder Hof in Bayern bezeichnet. H. ist Oberzentrum u. gehört zum Netz der Metropolregion Nürnberg sowie zum grenzüberschreitenden Netzwerk der Zusammenarbeit Euregio Egrensis zwischen Bayern, Böhmen, Sachsen u. Thüringen.
Hofburg
Die H. zu Wien ist die ehem. kaiserl. Residenz. Von 1438 bis 1583 u. von 1612 bis 1806 war sie die Residenz der Könige u. Kaiser des Hl. Römischen Reiches, anschließend die Residenz der Kaiser von Österreich bis 1918. Heute ist sie der Amtssitz des österr. Bundes-Präs.
Hofer, Andreas
Andreas Hofer (* 22. November 1767 am Sandhof bei St. Leonhard in Passeier, damals Österreich; † 20. Februar 1810 in Mantua, Italien) war Wirt im Gasthaus “Am Sand”, Viehhändler u. der in Tirol als Freiheitskämpfer verehrte Anführer der Tiroler Aufstandsbewegung 1809. 1810 in Mantua standrechtl. erschossen.
Hoffenheim
H. ist ein Dorf im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg, das seit 1. Juli 1972 nach Sinsheim eingemeindet ist. – 3272 Ew.
Hoffman, Dustin Lee
Dustin Lee Hoffman (* 8. August 1937 in Los Angeles, Kalifornien) ist ein US-amerikan. Schauspieler. Der zweifache Oscarpreisträger zählt zu den profiliertesten amerikan. Charakterdarstellern. Er ist für seine akrib. Rollenvorbereitung bekannt. Filme u. a.: “Die Reifeprüfung” u. “Mr. Magoriums Wunderladen”.
Hoffman, Philip Seymour
Philip Seymour Hoffman (* 23. Juli 1967 in Fairport, New York, USA) ist ein US-amerikan. Theater- u. Film-Schauspieler. Hoffman hatte sich jahrelang vor allem in Nebenrollen von Filmen profiliert. Als Hauptdarsteller des biograph. Films Capote erhielt er 2006 einen Oscar.