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Indiana
I. [indiˈænə] ist der Name eines Bundesstaates der Vereinigten Staaten, die Hptst. ist Indianapolis. Die postal. Abk. des Staates ist IN. Die Bewohner Indianas werden Hoosier genannt, daher auch der Beiname "The Hoosier State". Indiana bedeutet "das Land der Indianer".
Indiana Jones
Dr. Henry “Indiana” Walton Jones, Jr. Ph.D., oder Indiana “Indy” Jones ist der Name einer fiktiven Figur aus der gleichn. Abenteuerfilmreihe von George Lucas (Produzent) u. Steven Spielberg (Regie). Darsteller des I. J. ist Harrison Ford. Allerdings wurde die Figur auch von anderen Schauspielern verkörpert, die I. J. in verschiedenen Altersstufen darstellten. I. J. (* 1. Juli 1899 in New Jersey) verkörpert einen Archäologen der 1930er Jahre, der keineswegs nur wie ein seriöser Wissenschaftler in aller Stille seinen Forschungen nachgeht, sondern mit Fedora auf dem Kopf u. peitscheschwingend in die unglaublichsten Abenteuer verwickelt wird.
Indiana Pi Bill
I. P. B. ist die inoffizielle Bez. eines Gesetzentwurfs, der im Jahr 1897 dem Parlament des amerikan. Bundesstaates Indiana zur Beschlussfassung vorgelegt wurde. Mit seiner Verabschiedung sollten fachlich unhaltbare Ausführungen des Arztes Edward J. Goodwin zur Kreisberechnung u. zur Quadratur des Kreises Gesetzeskraft erlangen, im Gegenzug wollte Goodwin dem Staat Indiana die unentgeltl. Nutzung seiner Erkenntnisse gestatten. Die Vorlage wurde vom Repräsentantenhaus ohne Gegenstimme angenommen, nach Intervention durch den Mathematikprofessor Clarence A. Waldo vertagte der Senat die endgültige Verabschiedung auf unbestimmte Zeit.
Indianer
I. ist die im Deutschen verbreitete Sammelbez. für die Ureinwohner Amerikas, also die Menschen, die den Kontinent Amerika (Nord-, Mittel- u. Südamerika) bereits vor der Kolonisierung durch Europäer besiedelt haben (mit Ausnahme der Inuit u. anderer später eingewanderter Völker der arkt. Gebiete Amerikas sowie der Bewohner der amerikan. Pazifikinseln). Die Vorfahren der I. sind in vorgeschichtl. Zeit allmählich durch Völkerwanderungen auf verschiedenen Wegen von Asien u. möglicherweise auch von weiteren Kontinenten nach Amerika gelangt u. haben sich dort vielfältig weiterentwickelt.
Indianer Nordamerikas
Zu den Indianern Nordamerikas zählt man üblicherweise sämtl. Indianer nördlich von Mexiko, d. h. Indianer, die auf dem Staatsgebiet von Kanada, wo sie First Nations genannt werden, oder auf dem der USA leben, wo sie als Native Americans bezeichnet werden. Heute sind in den USA 562 Stämme anerkannt (davon allein 225 in Alaska), in Kanada 615, wobei das Department of Indian Affairs and Northern Development insges. 632 aufführt. Ausgenommen sind dabei die Ureinwohner Hawaiis, die Inuit, Unangan u. Dorset, die sich genetisch u. kulturell stark von den nordamerikan. Indianern unterscheiden. Ebenfalls nicht zu den Indianern gezählt werden Mischvölker wie die Métis.
Indien
I. ist ein Staat in Südasien, der den größten Teil des indischen Subkontinents umfasst. Der Himalaya bildet die natürl. Nordgrenze Indiens, im S umschließt der Indische Ozean das Staatsgebiet. I. grenzt an Pakistan, die chinesische autonome Region Tibet, Nepal, Bhutan, Myanmar (Birma) u. Bangladesch. Weitere Nachbarstaaten im Indischen Ozean sind Sri Lanka u. die Malediven. Die vielfältige u. auf teilweise jahrtausendealte Traditionen zurückblickende Kultur Indiens ist das Ergebnis seiner Stellung als Treffpunkt u. Ursprungsort verschiedener Kulturen, Völker, Religionen u. Ideen, die sich in vielen Bereichen gegenseitig beeinflusst haben, ihre Eigenständigkeit aber bewahren konnten. I. ist ein Vielvölkerstaat u. mit 1.129.866.000 Ew. (2007) das zweitbevölkerungsreichste Land u. der bevölkerungsreichste demokrat. Staat der Erde.
Indie-Rock
Der Begriff I. bezeichnete ursprüngl. Rockmusik im weitesten Sinne des Wortes, die ausschließlich von Independent Labels vertrieben wurde. Mittlerweile ist der I. (auch oft schlicht Indie genannt) ein vielfältiges Subgenre des Alternative Rock. Namensgebend für den Indie-Rock ist die Unabhängigkeit (engl. independence) von den großen Plattenfirmen (Major Labels).
Indigene Völker
I. V. ist eine relativ junge Lehnübersetzung wahrscheinlich vom span. Pueblos indígenas u. bezeichnet Gemeinschaften von Ureinwohnern einer Region oder eines Landes. Der Ausdruck “Indigene Völker” hat in Lateinamerika als Sammelbez. für alle Nachkommen der vorkolumbian. Bevölkerung die auf Kolumbus' Verwechslung mit Indien beruhenden Begriffe Indios/Indianer ersetzt. In internationalen polit. Kontexten ist Indigene Völker/Indigenous Peoples/Pueblos Indígenas die übliche Sammelbez. für Ureinwohnervölker aller Kontinente, während im nationalen Rahmen oft andere Sammelbegriffe verwendet werden (z. B. Aborigines, Native Americans, First Nations, Adivasi).
Indigene Völker Südamerikas
Bei den indigenen Völkern Südamerikas – auch: Indios Südamerikas – unterscheidet man Andenvölker von den Völkern des Tieflandes. Die bekanntesten indigenen Völker sind die nach ihrem ehem. Herrschertitel auch “Inka” genannten Quechua, sowie die Aymara, Tupi u. Mapuche. Die Bez. “Indio” wird entgegen der häufigen Benutzung von den indigenen Völkern als abwertend u. rassistisch konnotiert angesehen.
Indigo
I. (von span., lat., griech.: indikón das Indische, nach der Heimat Ostindien) ist ein tiefblauer Farbstoff u. namensgebend für seinen Farbton I. Am ehesten lässt er sich als der letzte erkennbare Blauton, bevor es in ein bläul. Violett übergeht, umschreiben.
Indigo-Kinder
Als I. bezeichnen Anhänger eines bestimmten esoter. Konzepts vorgeblich seit den 1970er Jahren zunehmend zu beobachtende Kinder, welche sich angeblich durch ganz bes. psychische u. spirituelle Merkmale u. Fähigkeiten auszeichnen sollen. Das Konzept der I. führte in esoter. Kreisen zu internationaler Bekanntheit u. zahlreichen Adaptionen in einschlägiger Literatur u. im World Wide Web. Die Resonanz außerhalb der New Age Bewegung ist dagegen verhalten u. kritisch.
Indikation
Der medizin. Begriff I. (Syn. Heilanzeige) leitet sich vom latein. Wort "indicare" (anzeigen) ab. Er steht grundsätzlich dafür, ob bei einem bestimmten Krankheitsbild der Einsatz einer bestimmten medizin. Maßnahme angebracht ist. (Bei Krankheitsbild "X" ist das Heilverfahren "Y" indiziert, also angebracht.) Der Begriff findet sich häufig in Zusammenhang mit Operationen, man spricht dann von der Operationsindikation.
Indikativ (Modus)
Der I. ist einer der drei Modi des Verbs im Deutschen (die anderen zwei sind der Imperativ u. der Konjunktiv). Der I. wird für die Darstellung der Wirklichkeit benutzt. Er existiert im Gegensatz zu den beiden anderen Modi in allen menschl. Sprachen.
Indikator
Der I. (lat. indicare “anzeigen”) ist ein Hilfsmittel, das die Verfolgung intransparenter Abläufe ermöglicht, indem es das Erreichen oder Verlassen bestimmter Zustände anzeigt u. folgend Information über einen bestimmten Sachverhalt oder ein bestimmtes Phänomen preisgibt. Ein Indikator ist ein Operator, der einen Indiz erzeugt.
Indikator (Chemie)
Indikatoren (lateinisch indicare “anzeigen”) sind allg. Hilfsmittel, die gewisse Informationen anzeigen sollen. Sie gestatten die Verfolgung von Abläufen, indem sie das Erreichen oder Verlassen bestimmter Zustände anzeigen. In der Chemie versteht man unter einem Indikator einen Stoff oder auch ein Gerät, das zur Überwachung einer chem. Reaktion bzw. eines Zustandes dient. Häufig wird die Änderung durch eine Farbveränderung angezeigt. Am häufigsten werden Indikatoren bei Titrationen verwendet.
Indirekte Rede
Die I. R. ist ein Mittel zur distanzierten, berichtenden Wiedergabe von Äußerungen. Die Wiedergabe der Äußerung kann wortgenau oder verkürzt sein oder einzelne Teile in anderer Reihenfolge als im Original wiedergeben. Die I. R. wird nicht in Anführungszeichen gesetzt, sondern durch den Konjunktiv u. häufig durch einen einleitenden Subjunktor gekennzeichnet. Die I. R. kann auch mit Subjunktor u. Indikativ benutzt werden, wenn der Verbindlichkeitsanspruch der Originaläußerung übernommen wird. Neben der indirekten Rede gibt es die direkte Rede u. die erlebte Rede.
Indischer Ozean
Der bis zu 8.047 m tiefe Indische Ozean (kurz: Indik, auf indones. Karten auch Indonesischer Ozean genannt) ist mit 74,9 Millionen km² Fläche (ca. 14,7% der Erdoberfläche) der drittgrößte Ozean der Erde. Er grenzt an die Antarktis, den afrikanischen, asiatischen u. den australischen Kontinent. Er fasst ein Volumen von ca. 291,9 Mio km³.
Indium
I. ist ein chem. Element mit dem Symbol In u. der Ordnungszahl 49. Im Periodensystem der Elemente steht es in der 5. Periode u. ist das vierte Element der 3. Hauptgruppe (nach neuer Zählung Gruppe 13) oder Borgruppe. I. ist ein seltenes, silberweißes u. weiches Schwermetall. Es gilt als eines der ersten Elemente, dessen Verwendung schon jetzt zu einer zunehmenden Verknappung führt u. dessen natürl. Vorkommen bald vollständig erschöpft sein wird. I. ist für den menschl. Körper nicht essentiell, genauso wenig sind toxische Effekte bekannt. Das Metall wird zum größten Teil zu Indiumzinnoxid verarbeitet, das für Flachbildschirme u. Touchscreens eingesetzt wird.
Individuum
Unter einem I. (lat.: unteilbar, aber auch nicht zu Teilendes) versteht man etwas Einzelnes in seiner Gesamtheit mit allen Eigenheiten u. Eigenarten, die in ihrem Gesamtgefüge wiederum bestimmend sind für seine Individualität. Es bezeichnet also das räumlich u. qualitativ einmalige Einzelwesen (seltener auch Einzelding). Der Begriff I. wird auf tierl. Lebewesen u. auf den Menschen angewendet. Bei Menschen wird statt von “Individuen” auch von “Personen” geredet, deren individuelle Eigenschaften u. Interessen dann den Besonderheiten, die in einer Bevölkerungsgruppe (Gemeinschaft, Gesellschaft, Kollektiv) vorherrschen, gegenübergestellt werden können. Diesen Sachverhalt bezeichnet man als Subjektivität.
Indizierung
I. bezeichnet im Allg. die Aufnahme in einen Index. Speziell wird darunter vor allem die Aufnahme in ein Verzeichnis verbotener Werke verstanden. Der Begriff Index für ein Verzeichnis verbotener Werke geht auf den Index Librorum Prohibitorum zurück, das Verzeichnis der für Katholiken verbotenen Bücher.
Indochinakrieg
Der I. (1946 bis 1954) (auch als Erster I. oder Französischer I. bezeichnet) war ein Kolonialkrieg in der Kolonie Französisch-Indochina zwischen Frankreich u. der Liga für die Unabhängigkeit Vietnams (auch Vit Minh genannt), die unter der Führung der vietnames. Kommunisten stand. Er ist ein Teil einer Kette von militär. Auseinandersetzungen, die die Länder Indochinas von 1941 bis 1979 zu überstehen hatten.
Indogermanen
I. (oder seltener auch Indoeuropäer) sind dem linguist. Verständnis gemäß alle muttersprachl. Sprecher einer indogerm. Sprache. Die Verbindung der ur-indogerman. Sprache mit prähistor. Kulturgruppen wird dadurch motiviert, dass nur durch eine Urgesellschaft u. nicht schon durch einen Sprachbund die enge lexikalische u. grammat. Verwandtschaft vieler europ., indischer u. iran. Sprachen erklärbar ist. Ethnologische Aussagen lassen sich daraus nicht ableiten. Im Gegenteil wird überwiegend davon ausgegangen, dass die heutigen Sprecher die Sprache von möglicherweise einwandernden Gruppen übernommen haben. Viele Wissenschaftler nehmen für das Ur-Indogermanische etwa den Zeitraum zwischen 4000 u. 3000 v.Chr. an. Eine Begründung ergibt sich aus den durch Vergleich gewonnenen Techniken, beispielsweise des Wagenbaues.
Indogermanische Sprachen
Die Indoeuropäischen bzw. (in Deutschland bislang noch häufiger) Indogermanischen Sprachen bilden die heute meistverbreitete Sprachfamilie der Welt mit mehr als 2,5 Mrd. Muttersprachlern. Ihre große Verbreitung ist vor allem Ergebnis der Kolonisationspolitik seit dem 16. Jh. Die dazugehörigen Sprachen zeigen weitreichende Übereinstimmungen beim Wortschatz, in der Flexion, in grammat. Kategorien wie Numerus u. Genus u. im Ablaut.
Indonesien
Der Staat I. (indones. Indonesia) ist der größte Inselstaat der Welt. Er wurde am 17. August 1945 proklamiert u. am 27. Dezember 1949 von den Niederlanden unabhängig. Die Hptst. Jakarta hat etwa 18 Mio. Ew. u. liegt auf der Insel Java, auf der mehr als die Hälfte der Ew. des Landes leben. Der Name I. setzt sich aus dem latein. Wort indus für Indien u. dem griech. Wort nesos für Insel zusammen.
Indossament
Ein I. (von Italienisch in dosso, “auf dem Rücken”) ist ein sich meist auf der Rückseite befindender, schriftl. Übertragungsvermerk auf einem Orderpapier. Dadurch werden das Eigentum u. das Recht aus dem Papier vom bisherigen Inhaber auf einen neuen Eigentümer übertragen. Indossant wird dabei der das Recht Übertragende, Indossatar der das Recht erhaltende (d. h. der neue Berechtigte) genannt.
In dubio pro reo
Der Grundsatz “In dubio pro reo” (lateinisch für: “Im Zweifel für den Angeklagten”), kurz Zweifelssatz, ist ein schlagwortartiger Ausdruck dafür, dass im Strafprozess ein Angeklagter nicht verurteilt werden darf, wenn dem Gericht Zweifel an seiner Schuld verbleiben. Der Grundsatz ist im dt. Recht gesetzlich nicht normiert, wird aber abgeleitet aus Art. 103 II GG, Art. 6 II EMRK sowie aus § 261 StPO. Der Grundsatz hat Verfassungsrang.
Induktion (Denken)
Der Ausdruck I. (von lateinisch inducere, “herbeiführen, veranlassen, einführen”) wird klassischerweise meist als Gegenbegriff zu Deduktion verwendet. Während eine Deduktion, so die klassische Auffassung, aus gegebenen Voraussetzungen schließt, üblicherweise aus allgemeineren Voraussetzungen auf einen spezielleren Fall, meint I. einen umgekehrten Weg. I. schließt also vom Besonderen auf das Allgemeine.
Induktionskochfeld
Ein I. ist ein Kochfeld, bei dem das metall. Kochgeschirr durch induktiv erzeugte Wirbelströme erwärmt wird. Energie in Form eines magnetischen Wechselfeldes wird in den Boden des Kochgeschirrs übertragen u. dort in Wärme umgewandelt.
Induktiver Effekt
Der Induktive-Hahn Effekt, Hahn-Effekt oder HI-Effekt ist in der organ. Chemie ein ladungsverändernder Effekt, der sowohl als +I-Effekt (“elektronenschiebend”) als auch als −I-Effekt ("elektronenziehend") auftritt. Er wird durch funktionelle Gruppen oder auch durch einzelne Atome ausgelöst. Er wird in der Chemie beobachtet, wenn Elektronegativitätsunterschiede zwischen Atomen oder funktionellen Gruppen eines Moleküls Atombindungen polarisieren. Der Begriff dient in der Chemie zur Charakterisierung von Elektronenpaarbindungen. Er wurde vom US-amerikanischen Chemiker Linus Carl Pauling eingeführt.
Induktivität
Die I. (auch Eigeninduktivität oder Selbstinduktion) ist eine elektr. Eigenschaft eines stromdurchflossenen elektr. Leiters aufgrund des ihn umgebenden durch den Stromfluss hervorgerufenen Magnetfeldes. Sie gibt das Verhältnis zwischen dem mit dem Leiter verketteten magnet. Fluss u. dem durch den Leiter fließenden Strom an. Die Wirkung der Eigeninduktivität ist z.B. eine Selbstinduktionsspannung entlang der Leiterschleife bei einer zeitl. Stromänderung in der Leiterschleife. Des Weiteren wird zwischen innerer u. äußerer I. unterschieden.
Induratio penis plastica
Die I. p. p. (auch Peyronie-Krankheit) ist eine Erkrankung des Penis. Leitsymptom der I. p. p. (IPP) ist eine neu aufgetretene Verhärtung im Penis, die im erigierten Zustand eine neu aufgetretene Deformität des Penis bewirken kann.
Industrial
I. ist eine Kunst- u. Musikrichtung, die sich ab der Mitte der 1970er-Jahre weltweit aus Elementen der experimentellen u. Avantgardemusik sowie der Konzept- u. Aktionskunst entwickelte. Der Begriff “Industrial” entstammt ursprünglich dem engl. Label Industrial Records, das kollektiv von den Mitgliedern der Band Throbbing Gristle gegr. u. geführt wurde, die eine zentrale Position im frühen I. innehatten.
Industrialisierung
I. bezeichnet * bezogen auf die Wirtschaftsstruktur die Erhöhung des Anteils der Industrie in einer Volkswirtschaft * allgemein die Einführung u. Verbreitung industrieller Formen der Produktion u. Distribution von Waren u. Dienstleistungen Die I. begann zunächst in England während der zweiten Hälfte des 18. Jh. Später verbreitete sie sich schrittweise in andere Länder Europas u. Nordamerikas, seit Mitte des 20. Jh. zunehmend auch in Asien u. Lateinamerika. Folgt man der Sektoreneinteilung von Jean Fourastié (siehe Drei-Sektoren-Hypothese, Wirtschaftssektor) – "Primärer Sektor" der Rohstoffgewinnung (Ackerbau, Viehzucht, Förderung von Bodenschätzen), "Sekundärer Sektor" der Verarbeitung, "Tertiärer Sektor" der Dienstleistungen, auch schon: "Quartärer Sektor" der Freizeitwirtschaft, "Quintärer Sektor" der Abfallwirtschaft –, so sind in allen Sektoren Industrialisierungsprozesse aufgetreten, historisch ausgehend vom Sekundären Sektor.
Industrie
Die I. (lat. industria: Betriebsamkeit, Fleiß) bezeichnet den Teil der Wirtschaft, der gekennzeichnet ist durch die Produktion u. Weiterverarbeitung von materiellen Gütern oder Waren in Fabriken u. Anlagen, verbunden mit einem hohen Grad an Mechanisierung u. Automatisierung – im Gegensatz zur handwerklichen Produktionsform. Den Prozess der Entwicklung u. Durchsetzung industrieller Produktionsformen bezeichnet man als Industrialisierung. Im Deutschen werden, vermutlich aufgrund häufiger Fehlübersetzungen des englischen falschen Freundes “industry” (zu dt.: “Wirtschaftszweig”, “Branche”) immer häufiger auch nicht zur I. gehörende Branchen als “Industrie” bezeichnet, etwa die zum Dienstleistungsgewerbe gehörige “Tourismusindustrie”, “Musikindustrie” oder “Kulturindustrie”.
Industriekaufmann
I. ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG). Der Monoberuf wird ohne Spezialisierung nach Fachrichtungen oder Schwerpunkten in Industriebetrieben u. Dienstleistungsunternehmen angeboten.
Industrielle Revolution
Als I. R. wird die schnelle u. nachhaltige Umgestaltung der wirtschaftlichen u. sozialen Verhältnisse, Arbeitsbedingungen u. Lebensumstände bezeichnet, die vom späten 18. Jh. an u. verstärkt im 19. Jh. zunächst in Europa u. den USA zum Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft geführt hat. Das Zeitalter der Industriellen Revolution war bzw. ist neben einer enormen Entwicklung von Technologie, Produktivität u. Wissenschaften vielfach auch von sozialen Missständen gekennzeichnet, die in Pauperismus, Ausbeutung u. Massenelend zum Ausdruck kamen bzw. kommen. Daraus ergab sich als ein gesellschaftspolit. Kernproblem die Soziale Frage. In den Industrieländern ist es jedoch langfristig zu einer erhebl. Verbesserung der materiellen Verhältnisse breiter Bevölkerungsschichten gekommen. In weltgeschichtl. Perspektive wird die Bedeutung der Industriellen Revolution dem Übergang vom Nomadentum zur Sesshaftigkeit in der Neolithischen Revolution an die Seite gestellt, die einen vergleichbar tiefgreifenden Wandel mit sich brachte.
Industrielle Revolution in Deutschland
Die industrielle Revolution ist die Phase des eigentl. Durchbruchs der industriellen Entwicklung in Deutschland. Vorausgegangen waren die Zeiträume der Vor- u. Frühindustrialisierung. Bei allen Problemen der chronolog. Abgrenzung eines dynam. Prozesses gelten die Jahrzehnte etwa zwischen den 1850er Jahren u. 1873 als Phase des industriellen “take off” (Walt Rostow). Gefolgt wurde die industrielle Revolution von der Phase der Hochindustrialisierung während des Kaiserreichs. Die (nachholende) industrielle Revolution in Deutschland unterschied sich von der des Pionierlandes Großbritannien dadurch, dass nicht die Textilindustrie, sondern die Montanindustrie u. der Eisenbahnbau der eigentl. Motor der Entwicklung waren.
Industriemechaniker
Der Beruf des Industriemechanikers ist ein zum 1. August 1987 eingeführter, anerkannter Ausbildungsberuf. Die 3 1/2-jährige betriebl. Ausbildung wird durch eine theoretische u. eine prakt. Prüfung vor der Industrie- u. Handelskammer abgeschlossen.
Industrieschnee
Als I. bezeichnet man Schnee, der durch Emissionen (vor allem von Wasserdampf) oder Abwärme von Industrieanlagen, insbes. Kraftwerken, hervorgerufen wird.
Industriestaat
Als Industriestaaten, oder auch Industrieländer oder Staaten der Ersten Welt, seltener auch Industrienationen bezeichnet man allgemein technisch hoch entwickelte Staaten mit einer bedeutenden eigenen industriellen Produktion von Gütern.
Inerte Substanz
Als chemisch inert (lat. für untätig, unbeteiligt, träge) bezeichnet man Substanzen, die unter den jeweilig gegebenen Bedingungen mit potentiellen Reaktionspartnern (Luft, Wasser, Edukte u. Produkte einer Reaktion) nicht oder nur in verschwindend geringem Maße reagieren. Chemisch inerte Substanzen können aus verschiedenen, unterschiedlichsten Chemikalienklassen kommen: chem. Elemente, chem. Verbindungen, Lösungsmittel, Gase u. v. a.
In Extremo
I. E. ist eine 1995 gegr. siebenköpfige Band, die sich auf so genannten Mittelalter-Rock spezialisiert hat.
Infanterie
Als I. oder Fußtruppe bezeichnet man zu Fuß kämpfende, mit Handwaffen bewaffnete Soldaten der Bodenstreitkräfte. Obwohl der Begriff I. sich erst in der frühen Neuzeit einbürgerte, wird er auch für die entspr. Streitkräfte früherer Epochen verwendet. I. ist also einerseits abzugrenzen gegen unorganisierte Kämpfer zu Fuß, etwa Stammeskrieger, andererseits gegen Soldaten, die nicht zu Fuß (z. B. Reiterei, Marine) oder mit schweren Waffen (Artillerie) kämpfen. Die Bedeutung u. das Ansehen der I. wechselten stark im Lauf der Geschichte. Sie bildet heute bei den meisten Armeen die Basis der Streitkräfte.
Infanterist der Zukunft
Der I. d. Z. (IdZ) ist ein Projekt für Persönliche Schutzausrüstung u. zur Verbesserung von Infanteristen der Bundeswehr. Die Gesamtsystemverantwortung herstellerseitig liegt bei der EADS. Aktueller Systemstand (2006) ist das IdZ-Basissystem, das derzeit an die Bundeswehr ausgeliefert wird.
Infantile Zerebralparese
Unter dem Ausdruck I. Z. oder Cerebralparese − von cerebrum (Gehirn) u. parese (Lähmung) − versteht man Bewegungsstörungen, deren Ursache in einer frühkindl. Hirnschädigung liegt. Die dadurch hervorgerufene Behinderung ist charakterisiert durch Störungen des Nerven- u. Muskelsystems im Bereich der willkürl. Bewegungskoordination. Am häufigsten sind spast. Mischformen u. eine Erhöhung der Muskelspannung (Muskelhypertonie).
Infektion
Unter einer I., umgangssprachlich “Ansteckung”, versteht man das aktive oder passive Eindringen, Anhaften u. Vermehren von Krankheitserregern in einen Wirt (Makro-Organismus). Symptome im Zusammenhang einer I. bezeichnet man als Infektionskrankheit. Wenn eine Infektion keine Symptome hervorruft, spricht man von einer inapparenten Infektion. Derartige Infektionen können dennoch eine Immunität gegen weitere Infektionen mit dem gleichen Erreger hinterlassen (Stille Feiung).
Infektionskrankheit
Eine I., umgangssprachlich “ansteckende Krankheit”, ist eine durch Erreger hervorgerufene Erkrankung. Eine I. wird umgangssprachlich auch Infekt genannt. Sie ist aber nicht einer Infektion gleich zu setzen, da nicht jede Infektion notwendigerweise zu einer Erkrankung führt. Infektionskrankheiten zeigen ein breites Spektrum von zeitl. Verläufen u. Symptomen. Diese sind für den Erreger oftmals spezifisch. Sie können hochakut in wenigen Tagen entstehen oder sich über Wochen, Monate, manchmal Jahre hinweg langsam entwickeln. Es gibt lokalisierte, also auf konkrete Körpergebiete beschränkte u. generalisierte Infektionskrankheiten. Einige laufen bei einer nicht immungeschwächten Person nahezu unbemerkt (inapparent) ab oder äußern sich nur in leichten, unspezif. Störungen des Allgemeinbefindens. Andere Krankheiten entwickeln ein hochdramat. Krankheitsbild. Auf diese meist schwer verlaufenden, sept. Infektionskrankheiten reagiert der Körper mit einem als systemisches inflammator. Response-Syndrom bezeichneten Reaktionsmuster, zu dem Fieber, beschleunigter Puls, erhöhte Atemfrequenz, auch Durst u. Ruhebedürfnis gehören. Ausschlaggebend für den Verlauf u. die Prognose einer I. ist die Fähigkeit des Immunsystems, den Erreger zu eliminieren. Die Medizin hält für viele erregerbedingte Krankheiten spezif. Gegenmittel bereit (Antibiotika gegen Bakterien, Antimykotika gegen Pilze u. Virostatika gegen Viren). Gegen einige Erreger gibt es die Möglichkeit der vorbeugenden Impfung. Auch heute können manche Infektionskrankheiten nicht definitiv geheilt werden.
Infektionsschutzgesetz
Das dt. I. (IfSG, seltener: InfSchG) regelt seit dem 1. Januar 2001 die Verhütung u. Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen. Es wurde vom Deutschen Bundestag mit Zustimmung des Bundesrats am 20. Juli 2000 beschlossen, im Bundesgesetzblatt am 25. Juli 2000 veröffentlicht u. trat am 1. Januar 2001 in Kraft. Damit traten folgende bestehende Gesetze u. Verordnungen außer Kraft: * Bundesseuchengesetz * Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten * Laborberichtsverordnung * Verordnung über die Ausdehnung der Meldepflicht auf die humanen spongiformen Enzephalopathien * Erste Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten * Zweite Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten
Infineon
Die I. Technologies AG ist ein im Jahr 1999 durch die Ausgliederung bzw. durch Spin-off des Halbleitergeschäfts der Siemens AG über einen Börsengang (IPO)(2000) entstandenes Hochtechnologieunternehmen mit Hauptsitz Neubiberg bei München. I. Technologies bietet Halbleiter- u. Systemlösungen für Automobil-, Industrieelektronik & Multimarket, für Anwendungen in der Kommunikation sowie Speicherprodukte über ihr Tochterunternehmen Qimonda. I. ist weltweit tätig u. steuert seine Aktivitäten über Landesgesellschaften, in den USA aus Milpitas (Kalifornien), im asiatisch-pazif. Raum aus Singapur, in Japan aus Tokio u. in Österreich aus Villach. Mit weltweit rd. 42.530 Mitarbeitern erzielte I. im Geschäftsjahr 2007 (Ende September) einen Umsatz von 7,682 Milliarden Euro. Das DAX-Unternehmen ist an der Frankfurter Wertpapierbörse u. New York Stock Exchange (NYSE) unter dem Symbol IFX notiert.
Infinitesimalrechnung
Die I. ist eine von Leibniz u. Newton unabhängig voneinander entwickelte Technik, um Differential- u. Integralrechnung zu betreiben. Sie liefert eine Methode, eine Funktion auf beliebig kleinen (d. h. infinitesimalen) Abschnitten widerspruchsfrei zu beschreiben. Frühe Versuche, unendlich kleine Intervalle quantitativ zu fassen, waren an Widersprüchen u. Teilungsparadoxien gescheitert.
Infinitiv
I. (lat. infinitum, “das Unvollendete”) ist der Name für eine Verbform, in der Numerus u. (normalerweise) Person nicht ausgedrückt werden. Infinitivformen gibt es gleichwohl in verschiedenen Tempora (“gesehen haben”) u. unterschiedl. Diathese (“gesehen worden sein”). Zusammen mit den Partizipien gehört der I. zu den infiniten Verbformen.
In Flames
I. F. ist eine Melodic-Death-Metal Band aus Schweden. Die im Jahre 1990 gegr. Band zählt neben Dark Tranquillity, At The Gates u. Soilwork zu den stilprägenden Bands der Göteborger Schule des Genres. In den vergangen Jahren distanzierte sich die Band jedoch von den musikal. Wurzeln u. frischte ihren Sound durch Elemente des modernen Metal auf. Kommerziell gehören I. F. zu den erfolgreichsten schwed. Bands. Bislang veröffentlichte die Band neun Studioalben u. eine DVD. Das neunte Studioalbum “A Sense of Purpose” wurde am 4. April 2008 veröffentlicht.
Inflation
I. (von lat.: “das Sich-Aufblasen; das Aufschwellen”) bezeichnet in der Volkswirtschaftslehre einen andauernden, “signifikanten” Anstieg des Preisniveaus. Es verändert sich also das Austauschverhältnis von Geld zu allen anderen Gütern zu Lasten des Geldes. Daher kann man unter I. auch eine Geldentwertung verstehen. Letztlich ist eine I. ohne eine überschießende Geldmenge (Geldpolitik) nicht denkbar. Um “alle anderen Güter” fassbar zu machen, werden Indizes oder Warenkörbe definiert.
Influenza
Die I., auch “echte” Grippe genannt, ist eine durch Viren aus den Gattungen Influenzavirus A oder B ausgelöste Infektionskrankheit bei Menschen, anderen Säugetieren u. Vögeln. Die Influenzaviren gehören zur Gruppe der Orthomyxoviridae. Im Volksmund wird die Bez. Grippe häufig für grippale Infekte verwendet, bei denen es sich aber um verschiedene, in der Regel deutlich harmloser verlaufende Viruserkrankungen handelt. Die saisonale (interpandemische) Influenza gehört zu den Infektionskrankheiten mit den höchsten bevölkerungsbezogenen Sterblichkeiten.
Informatik
I. ist die Wissenschaft von der systemat. Verarbeitung von Informationen, insbes. der automat. Verarbeitung mit Hilfe von Rechenanlagen. Historisch hat sich die I. als Wissenschaft aus der Mathematik entwickelt, während die Entwicklung der ersten Rechenanlagen ihre Ursprünge in der Elektrotechnik u. Nachrichtentechnik hat. Dennoch stellen Computer nur ein Werkzeug u. Medium der I. dar, um die theoret. Konzepte praktisch umzusetzen. Der niederländ. Informatiker Edsger Wybe Dijkstra formulierte “In der Informatik geht es genauso wenig um Computer wie in der Astronomie um Teleskope.”
Informatiker
I. arbeiten im Bereich der Informatik. Sie forschen u. entwickeln oder wenden die Informatik an, dies vor allem in der Informationstechnik. Die Pioniere der Informatik prägten u. prägen die Informatik, die die Grundlage der Informationstechnik (IT) ist. Manche I. untersuchen ausschließl. Probleme theoret. Natur wissenschaftlich in der Informatik, deren Lösungen jedoch oft von anderen Informatikern in der Informationstechnik umgesetzt werden, oft in Form von Software.
Informatikkaufmann
Der Ausbildungsberuf Informatikkaufmann/frau zählt zu den vier IT-orientierten Ausbildungsgängen, die 1997 im Berufsbildungsgesetz geregelt wurden u. staatlich anerkannt werden. Zu den anderen IT-Berufen zählen Fachinformatiker(in), IT-Systemkaufmann(-frau) u. IT-Systemelektroniker(in). Informatikkaufleute arbeiten in Projekten zur Planung, Anpassung u. Einführung von Systemen der Informations- u. Telekommunikationstechnik (IT). Schwerpunkt der Projekte sind kaufmänn. Gesichtspunkte, wie z.B. eine Kosten-Nutzen-Analyse neuer Computer oder Netzwerkerweiterungen. Sie beraten u. unterstützen die Mitarbeiter beim Einsatz der Systeme für die Abwicklung betriebl. Fachaufgaben u. sind für die Systemverwaltung (Netzwerkadministration, Datenbankverwaltung) zuständig. Informatikkaufleute arbeiten im wesentlichen bei den Kunden von Softwareanbietern in Industrie, Handel, Banken, Versicherungen oder Krankenhäusern. Dabei sind sie Mittler u. Verbindungsglied zwischen den Anforderungen der Fachabteilungen u. der Realisierung von IT-Systemen.
Information
I. (lat. informare “bilden”, “eine Form geben”) ist ein in vielen Lebensbereichen verwendeter Begriff. Dazu gehören die Naturwissenschaften, die Technik u. der Bereich des menschl. Handelns. In jedem Bereich erhält der Informationsbegriff eine spezif. Bedeutung. Als Gegenstand der Naturwissenschaften wird unter Information ein potenziell oder tatsächlich vorhandenes nutzbares Muster von Materie u. Energieformen verstanden, das für einen Betrachter innerhalb eines bestimmten Kontextes relevant ist. Information ist das, was sich aus dem Zustand eines Systems für die Zustände anderer Systeme ableiten lässt. Als Terminus in der mathemat. Informationstheorie bezieht sich Information auf die Auftretenswahrscheinlichkeiten von bestimmten Folgen von Elementen (beispielsweise einer Folge von Buchstaben) aus einer festgelegten Menge (beispielsweise dem Alphabet). Durch diese Festlegung wird Information zu einem berechenbaren Maß für die Wahrscheinlichkeit zukünftiger Ereignisse in einem techn. System. Claude Elwood Shannon (1948) konzipierte die mathemat. Theorie der I. ursprünglich nicht für den Bereich menschl. Handelns u. menschl. Kommunikation, sondern für die techn. Optimierung von Übertragungskapazitäten. Im Bereich des menschl. Handelns wird unter Information ein Wissen (genauer: das Ergebnis eines Erfahrungsprozesses) verstanden, dem in der jeweiligen aktuellen Situation Bedeutung u. Geltung beigemessen wird. In diesem Zusammenhang wird die Rede von “Information” oder “sich informieren” mit einer Beseitigung oder Verkleinerung von Ungewissheit verbunden, die durch Auskunft, Aufklärung, Mitteilung, Benachrichtigung oder durch Kenntnis über Gegenstände u. Phänomene geschieht. Bestandteil des Informationsbegriffs ist dabei häufig Wiedererkennbarkeit sowie ein Neuigkeitsgehalt. Das Wesentliche an I. ist die Eigenschaft, Veränderungen im empfangenden System hervorzurufen.
Informationelle Selbstbestimmung
Das Recht auf I. S. bezeichnet im dt. Recht das Recht des Einzelnen, grundsätzlich selbst über die Preisgabe u. Verwendung seiner personenbezogenen Daten zu bestimmen. Es handelt sich dabei nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts um ein Datenschutz-Grundrecht, welches im Grundgesetz nicht ausdrücklich erwähnt wird. Der Vorschlag, ein Datenschutz-Grundrecht in das Grundgesetz einzufügen, fand bisher nicht die erforderl. Mehrheit.
Informationsmanagement
I. wird in der Fachliteratur unterschiedlich definiert. Strategisches I. im militär. Kontext wird von Carsten Bockstette als Planen, Gestalten, Führen, Koordinieren, Einsetzen sowie Kontrollieren von Informationen als Mittel zur erfolgreichen Auftragserfüllung definiert. Strategisches I. im betriebswirtschaftl. Kontext wird von verschiedenen Autoren als Planen, Gestalten, Überwachen u. Steuern von Informationen u. Kommunikation im Unternehmen zur Erreichung der strateg. Unternehmensziele bezeichnet. Mit I. wird die Schnittmenge aus Führungsaufgaben u. der als Informationsfunktion bezeichneten betriebl. Funktion bezeichnet. Das Sachziel (Aufgabe) ist die Schaffung einer aufgabenorientierten Informationsverarbeitung u. Kommunikation sowie die Gewährleistung der Informations- u. Kommunikationsfähigkeit der Unternehmung durch Entwicklung, Aufrechterhaltung u. Betrieb der Informationsinfrastruktur. Der eigentlichen (Kern-)Informationsfunktion obliegt hierbei die Beantwortung der Frage, "Wer" etwas zur Erreichung des Sachziels tun soll (Organisation, Outsourcing etc.). Im Rahmen der Informationsinfrastruktur wird auf der Managementebene die Frage des "Was" beantwortet auf den Ebenen der Informationsressourcen, Informationssysteme u. Informationstechnik.
Informationssicherheit
Als I. bezeichnet man Eigenschaften von informationsverarbeitenden u. -lagernden Systemen, die mit dem Ziel geschaffen wurden, die Verarbeitung, Speicherung u. Kommunikation so zu gestalten, dass die Vertraulichkeit, Verfügbarkeit u. Integrität in ausreichendem Maß sichergestellt wird. Zur Zielerreichung müssen verschiedene Teilaspekte beachtet werden. I. dient dem Schutz vor Gefahren bzw. Bedrohungen, der Vermeidung von Schäden u. der Minimierung von Risiken.
Informationstechnik
I. (IT) ist ein Oberbegriff für die Informations- u. Datenverarbeitung sowie für die dafür benötigte Hard- u. Software. Häufig wird die englisch ausgesprochene Abk. IT [ai tiː] verwendet. Die teils synonym benutzte Benennung “Informationstechnologie” kommt aus dem Englischen u. ist eine (häufig falsche) Übersetzung der engl. Benennung information technology, bezeichnet also die mit diesem Gebiet verbundene Technik oder Technologie.
Infrarotstrahlung
Als I. (kurz IR-Strahlung, auch Ultrarotstrahlung) bezeichnet man in der Physik elektromagnet. Wellen im Spektralbereich zwischen sichtbarem Licht u. der langwelligeren eher unbekannten Terahertzstrahlung. Dies entspricht einem Wellenlängenbereich von etwa 780 nm bis 1 mm. I. ist ein Teil der Wärmestrahlung.
Infraschall
Unter I. versteht man Schall, dessen Frequenz unterhalb von ca. 16-20 Hz, jedoch oberhalb der von wetterbedingten Luftdruckschwankungen liegt. Das menschl. Ohr ist für I. nahezu unempfindlich. Tiere, wie z.B. Elefanten, Giraffen und Blauwale können Schall in einem Teil dieses Frequenzspektrums wahrnehmen u. nutzen diese Laute wahrscheinlich auch zur Kommunikation. Besonders Infraschallwellen sehr tiefer Frequenz breiten sich gut über große Entfernungen aus. Auch unter Wasser haben Infraschallwellen eine besonders hohe Reichweite.
Infrastruktur
Der Sammelbegriff I. ist von dem lateinischen infra (unten, unterhalb) abgeleitet. Die I. (somit Unterbau) bezeichnet alle langlebigen Grundeinrichtungen personeller, materieller oder institutioneller Art, welche das Funktionieren einer arbeitsteiligen Volkswirtschaft garantieren. Es lassen sich unterscheiden die vorgegebene I. (Klima, räuml. Lage, Menschen), die von Privaten geschaffene I. u. die vom Staat gestaltete I. (Wirtschaftsordnung, staatl. Unternehmertätigkeit u. staatl. Infrastrukturinvestitionen).
Infusion
Eine I. (lateinisch: infusio “Aufguss”, bzw. infundere “aufgießen”) ist eine Verabreichung von Flüssigkeiten in den Körper über verschiedene Wege (z. B. intravenös, intraarteriell, subkutan oder intraossär). Im umgangssprachlichen Gebrauch bezeichnet Infusion auf Deutsch die intravenöse Infusion per Venenverweilkanüle - in der medizinischen Fachsprache korrekterweise auch als Perfusion bezeichnet (ebenfalls in der englischen u. französischen Sprache). Die Dosierung der Tropfgeschwindigkeit erfolgt über eine einfache Rollklemme (Schwerkraft-infusion) oder drehbare Tropfenzähler in Verbindung mit modernen Infusionspumpen.
Ingenieur
Der Begriff I. (Abk.: Ing., ital. -> franz. von mittellatein. ingenium (Kriegsgerät) u. ingeniarius (Zeugmeister, später Festungsbaumeister)) umfasst im herkömmlichen dt. Sprachgebrauch i. w. S. ein Berufsbild, welches durch die systemat. Aneignung, Beherrschung u. Anwendung von wissenschaftlich-theoretisch fundierten u. empirisch gesicherten techn. Erkenntnissen u. Methoden gekennzeichnet ist. I. e. S. u. modernen dt. Sprachgebrauch beschreibt er als Oberbegriff die Summe verschiedener an Technischen Hochschulen u. techn. Fakultäten der Fachhochschulen u. Universitäten sowie an ehem. Technischen Fachschulen u. Ingenieurschulen erworbener Berufsabschlüsse unter Erlangung des akadem. Grades eines Diplomingenieurs bzw. Bachelor of Engineering, Master of Engineering oder Master of Science.
Ingenieurwissenschaft
Als Ingenieurwissenschaften werden diejenigen Wissenschaften bezeichnet, die sich in ihrem Bereich mit Forschung u. der techn. Entwicklung oder auch Konstruktion sowie der Produktionstechnik beschäftigen u. dabei naturwissenschaftl. Erkenntnisse meist anwendungsorientiert erforschen u. praktisch anwenden. Die klass. Ingenieurwissenschaften sind das Bauingenieurwesen (einschl. Vermessungswesen), der Maschinenbau u. die Elektrotechnik. Historisch bedeutsam sind außerdem der Bergbau, das Hüttenwesen (Metallurgie) u. das Markscheidewesen. Die Architektur vereint Elemente der Ingenieurwissenschaften mit jenen der bildenden Kunst.
Ingolstadt
I. ist eine kreisfreie Stadt an der Donau im Freistaat Bayern. Mit einer Einwohnerzahl von 123.232 (zum 31. Dezember 2007) ist I. nach München die zweitgrößte Stadt Oberbayerns sowie nach München, Nürnberg, Augsburg, Würzburg u. Regensburg die sechstgrößte Stadt Bayerns. Die Grenze von 100.000 Ew. überschritt I. 1989 u. ist seither Deutschlands jüngste Großstadt. In I. wurde im Jahr 1516 das bayer. Reinheitsgebot, das älteste heute noch gültige Lebensmittelgesetz der Welt erlassen. Die im Jahr 806 erstmals erwähnte Stadt feierte 2006 das 1200-jährige Stadtjubiläum u. hat eine weitgehend erhaltene historische Altstadt. I. hat zwei Hochschulen u. bildet eines der 23 Oberzentren in Bayern. Die Stadt ist überwiegend vom verarbeitenden Gewerbe, wie etwa dem Automobil- u. Maschinenbau geprägt. Die Arbeitslosigkeit war im September 2007 mit einer Quote von 4,8% die niedrigste in einer dt. Großstadt.
In guten wie in schweren Tagen
I. g. w. i. s. T. (Kabhi Khushi Kabhie Gham – Hindi: kabhī khuśī kabhī ġam, englisch: Sometimes Happy Sometimes Sad) ist einer der erfolgreichsten Bollywood-Filme. Er ist der indische Film mit den, nach “Bis dass das Glück uns scheidet”, bislang zweithöchsten Einspielergebnissen im Ausland u. lag in den brit. Kinocharts für einige Wochen lang auf dem dritten Platz u. war auch in den amerikan. Kinocharts vertreten. Er war der erste Bollywood-Film, der in die dt. Kinos kam. Insges. wurden Untertitel-Versionen in neun Sprachen produziert.
Ingwer
I. (über griechisch-lateinisch zingiber von altindisch “schringaverâm”: 'hornförmig'), auch Ingber, Imber, Immerwurzel, Ingwerwurzel genannt, ist ein Ingwergewächs (Zingiberaceae) u. gehört zu den Einkeimblättrigen (Liliopsida). Die botan. Bez. lautet Zingiber officinale, die medizinische/pharmazeut. Bez. für die Droge ist Rhizoma zingiberis. Verwendung findet in erster Linie die Ingwer-Wurzel, (genauer: der Hauptspross, das sogenannte Ingwer-Rhizom) als Küchengewürz oder Arznei. In der engl. Sprache weist der Begriff Ginger auf die Verwendung von I. in verbreiteten Nahrungsmitteln hin, etwa im Getränk Ginger Ale oder in Gingerbread (Pfefferkuchen).
Inhaltsangabe
Eine I. oder Zusammenfassung ist eine Übersicht über den wesentl. Inhalt eines Textes, Filmes oder Ereignisses. Gebräuchliche Formen von Inhaltsangaben sind das Inhaltsverzeichnis, das Abstract u. andere Formen dokumentar. Referate. Auch die engl. Bez. Summary ist in wissenschaftl. Arbeiten üblich.
Inhaltsverzeichnis
Ein I. ist eine stichwortartige Übersicht - ein Verzeichnis - zum Inhalt eines Mediums, etwa eines Buches, einer Zeitschrift, einer Website oder einer Musik- bzw. Daten-CD-ROM etc., ggf. mit Seitenangaben zum schnellen Auffinden von Textstellen. Fehlt einem Werk das I., ist die Orientierung u. das Auffinden bestimmter Inhalte meist schwierig.
Inhärenz
I. (von lat. inhaerere - in etwas hängen, an etwas haften) bezeichnet allg. das Innewohnen oder die Anhaftung.
Initiation
I. bezeichnet die Einführung eines Außenstehenden (eines Anwärters) in eine Gemeinschaft oder seinen Aufstieg in einen anderen persönl. Seinszustand, z. B. vom Kind zum Mann, vom Novizen zum Priester oder vom Laien zum Schamanen. Der Hauptfall der I. ist die Pubertäts- u. Stammesinitiation der Stammesgesellschaft u. die daraus hervorgegangene I. der antiken Mysterienkulte. Sie gehört also im Wesentlichen zu einer archa. Vergangenheit. Die I. folgt einem traditionellen Initiationsritus. Das Ritual zur Aufnahme in einen geistlichen Orden wird auch Ordination genannt.
Initiativbewerbung
Die I. ist eine bes. Form der Bewerbung für einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz. Die I. ist eine spontane Bewerbung u. erfolgt ohne vorherige Angebote oder Aufforderungen durch Stellenangebote. Sie kann entweder als Kurzbewerbung oder als ausführl. Bewerbung gestaltet werden. Allg. wird die I. auch als Blindbewerbung bezeichnet. Jedoch wird in letzter Zeit oft zwischen der Initiativ- u. Blindbewerbung unterschieden, da letztere meistens nicht auf das angeschriebene Unternehmen angepasst wird u. als Massenbewerbung mit dem gleichen Text an viele Unternehmen verschickt wird.
Initiative
Als I. (von lat. initium, Anfang) bezeichnet man den Anstoß zu einer Handlung oder den ersten Schritt zu eben dieser Handlung. Man kann in diesem Sinne die Initiative ergreifen oder aber die Initiative jemand anderem überlassen. Weiter gefasst wird der Begriff I. auch benutzt, um die Fähigkeit einer Person, aus eigenem Antrieb zu handeln, Entscheidungen zu fällen oder Unternehmungsgeist an den Tag zu legen, zu bezeichnen.
Injakulation
Von I. spricht man, wenn beim männl. Orgasmus durch einen (Finger-)Druck (“Sächsischer Griff”) auf einen Genital-Punkt (Millionen-Dollar-Punkt, Saxonus, auch Jen-Mo-Punkt) zwischen Hodensack u. After die Ejakulation verhindert wird.
Injektivität
I. (injektiv, linkseindeutig) ist eine Eigenschaft einer mathemat. Funktion. Sie bedeutet, dass jedes Element der Zielmenge höchstens einmal als Funktionswert angenommen wird. Es werden also keine zwei verschiedenen Elemente der Definitionsmenge auf ein u. dasselbe Element der Zielmenge abgebildet. Eine injektive Funktion ist daher (als Relation gesehen) linkseindeutig. Im Unterschied zu einer bijektiven Abbildung entspricht dabei nicht unbedingt jedem Element der Zielmenge ein Element der Definitionsmenge. Die Bildmenge kann also kleiner als die Zielmenge sein. Eine injektive Funktion wird auch als Injektion bezeichnet.
Inka
Die I. waren eine indigene urbane Kultur in Südamerika. Sie herrschte zwischen dem 13. u. 16. Jh. über ein weit umspannendes Reich von über 200 ethn. Gruppen, das einen hohen Organisationsgrad aufwies. Zur Zeit der größten Ausdehnung erstreckte sich sein Einfluss vom heutigen Ecuador bis nach Chile u. Argentinien, ein Gebiet, dessen Ausdehnung größer ist als die Entfernung zwischen dem Nordkap u. Sizilien. Entwicklungsgeschichtlich sind die I. mit den bronzezeitl. Kulturen Eurasiens vergleichbar. Das rituelle, administrative u. kulturelle Zentrum war die Hptst. Qusqu (Cusco) im Hochgebirge des heutigen Peru.
Inkasso
I. ist ein Begriff aus der Betriebswirtschaftslehre, speziell dem Bereich Finanzierung. Mit I. ist der Einzug von Forderungen gemeint. Der geschäftsmäßige Einzug fremder Forderungen ist nach Art. 1 § 1 Abs. 1 Satz 2 Nr. 5 Rechtsberatungsgesetz (RBerG) erlaubnispflichtig.
Inkscape
I. (aus engl. ink, “Tinte” u. -scape (aus landscape etc.), ähnlich “-schaft”) ist ein freier Vektorgrafik-Editor. I. eignet sich zum Erstellen von Logos, Vektorkunst, techn. Diagrammen, Landkarten, Stadtplänen, CD-Covern, Postern u. Comics.
Inkubationszeit
Die I. (lat. incubare = ausbrüten) bzw. Diagnostisches Fenster sind Begriffe aus der Medizin u. beschreiben die Zeit, die zwischen der Infektion mit einem Krankheitserreger u. dem Auftreten der ersten Symptome (Ausbruch der Krankheit) vergeht. Die I. kann – abhängig von der Krankheit – zwischen wenigen Stunden u. einigen Jahrzehnten liegen. HIV, das nach der I. zu Aids wird, hat bspw. eine I. von bis zu circa 10 Jahren. Die Infektion selbst kann je nach Art des Testverfahrens in der Regel sehr viel früher bis zeitnah zur Ansteckung nachweisbar sein.
Inland Empire
I. E. ist ein US-amerikan. Film von Regisseur David Lynch aus dem Jahr 2006. Der Film ist eine Produktion von Studio Canal im Verleih von Canal+. In den USA verleiht Lynch den Film über seine eigene Firma Absurda an ausgewählte Kinos, in Deutschland wird Concorde Film den Verleih des Films übernehmen. Die Weltpremiere fand am 6. September 2006 bei den Filmfestspielen von Venedig statt. In den USA feierte der Film beim New York Film Festival seine Premiere am 29. September 2006 u. kam im Dezember 2006 in die US-amerikan. Kinos. In Deutschland startete Inland Empire am 26. April 2007.
Inlay (Zahnmedizin)
Ein I. (engl. = Einlagefüllung) ist eine im zahntechn. Labor hergestellte Zahnfüllung, die in der Zahnmedizin eingesetzt wird, i. d. R. um Kariesfolgen zu behandeln.
Inn
Der I. (lat. Aenus, rätoroman. En), ist ein rechter, 517 km langer Nebenfluss der Donau in der Schweiz, in Österreich u. Deutschland. Der mittlere Abfluss beträgt 730 m³/s an der Mündung bei Passau. Zeitweilig führt er hier mehr Wasser als die ihn aufnehmende Donau, was mit seinem Charakter als Gebirgsfluss zusammenhängt.
Innenarchitektur
Unter I. versteht man die Symbiose aus Planung u. Gestaltung von Innenräumen mit dem Ziel, das körperliche, geistige u. soziale Wohlbefinden der Menschen in den Räumen zu gewährleisten. Innenarchitektur umfasst technisch-konstruktive Aspekte ebenso wie ästhetisch-künstlerische Belange. I. wird geplant von Architekten oder Innenarchitekten; beide Berufsbezeichnungen sind gesetzlich geschützt u. im deutschen Architektengesetz verankert.
Innenminister
Der I. ist der Leiter eines Ministeriums (Innenministerium), das sich um innere Angelegenheiten (die Verwaltung eines Landes/Kantons wie z. B. Innere Sicherheit, Sport) auf nationaler oder bundesstaatl. Ebene kümmert.
Innenohr
Das I. (Auris interna) ist ein Teil des Ohres bei Wirbeltieren. Es besteht aus der Hörschnecke (lat.: Cochlea) u. dem Gleichgewichtsorgan.
Innerdeutsche Grenze
Als I. G., im allg. Sprachgebrauch oft auch deutsch-deutsche Grenze genannt, wurde die 1.378 km lange Grenze zwischen der Deutschen Demokratischen Republik u. der BR Deutschland bezeichnet. Der Grenzverlauf zwischen den westl. Besatzungszonen u. der Sowjetischen Besatzungszone wurde von den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges festgesetzt u. bestand mit der Gründung der beiden dt. Staaten nach 1949 fort. Die DDR bezeichnete die deutsch-deutsche Grenze im offiziellen Sprachgebrauch als Staatsgrenze der DDR zur Bundesrepublik Deutschland. In der BR Deutschland war häufig auch der Begriff “Zonengrenze” gebräuchlich, vor allem in früheren Jahren, als die DDR in der BR Deutschland oft als Zone bezeichnet wurde. In der Realität wirkte diese Grenze nicht lediglich als eine landesinterne Grenze u. auch nicht lediglich als eine Staatsgrenze, sondern war Teil der Grenze zwischen zwei unterschiedl. Gesellschaftssystemen sowie zwischen gegensätzl. Militärblöcken (NATO – Warschauer Pakt) u. gegensätzl. Wirtschaftsblöcken (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft – Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe). Sie war insofern Teil des Eisernen Vorhanges, der sich nach S in den Grenzbefestigungen der ČSSR zur BR Deutschland fortsetzte.
Innere Energie
Als I. E. bezeichnet man den in einem Medium gebundenen Energiebetrag. Die innere Energie ist der Energiegehalt einer Materiemenge, der über ihre geordnete kinet. Energie u. potentielle Energie des Schwerpunktes hinausgeht. Sie ergibt sich aus den inneren Eigenschaften eines Systems, teilweise auch unter dipolartiger Wechselwirkung mit äußeren Feldern.
Innere Medizin
Die I. M. befasst sich mit der Vorbeugung, Diagnostik, konservativer u. interventioneller Behandlung sowie Rehabilitation u. Nachsorge von Gesundheitsstörungen u. Krankheiten der Atmungsorgane (Pneumologie), des Herzens u. Kreislaufs (Kardiologie), der Verdauungsorgane (Gastroenterologie), der Nieren u. ableitenden Harnwege (Nephrologie), des Blutes u. der blutbildenden Organe (Hämatologie), des Gefäßsystems (Angiologie), des Stoffwechsels u. der inneren Sekretion (Endokrinologie), des Immunsystems (Immunologie), des Stütz- u. Bindegewebes (Rheumatologie), der Infektionskrankheiten (Infektiologie) u. Vergiftungen (Toxikologie) sowie der soliden Tumore u. hämatolog. Neoplasien (Onkologie).
Innerer Aufbau der Erde
Die Erde ist annähernd eine Kugel (tatsächl. Erdradius 6.357 bis 6.378 km), deren Inneres aus mehreren Schalen aufgebaut ist: Im Zentrum befindet sich ein 1.250 km mächtiger fester Erdkern, welcher hauptsächlich aus Eisen u. Nickel besteht. Daran schließt sich mit einem Radius von ca. 3.500 km der flüssige Teil des Erdkerns (hauptsächl. Eisen) an, darüber die 2.900 km dicke Schicht des sogenannten Mantels aus zähplast. Gestein (Silikate u. Oxide) u. zuoberst eine relativ dünne, harte Kruste. Diese besteht ebenfalls aus Silikaten u. Oxiden, ist aber mit Elementen angereichert, die nicht im Mantelgestein vorkommen. Mit ihrem schalenartigen Aufbau ist die Erde gleichzeitig der Prototyp der vier terrestr. Planeten im inneren Teil unseres Sonnensystems.
Innerer Monolog
Der Innere Monolog ist eine Form des Erzählens u. wird oft zur Vermittlung von Gedankenvorgängen gebraucht. Er besteht aus direkter Rede, die aber entweder nicht ausgesprochen oder von Außenstehenden nicht bemerkt wird. (Beispiel: “Weiß nicht, ob ich ihn ansprechen soll. – Hallo, Sie!” Hier kann der erste Satz innerer Monolog sein.) Im Unterschied zur Erzähltechnik des Bewusstseinsstroms spricht sich eine literar. Figur im inneren Monolog direkt an, fragt sich, macht sich Vorwürfe etc. Er besteht also eher aus einem aktiven Mitteilen als aus einem passiven Erleben (Beispiel: “Kalt. Schmerz. Immer weiter. – Warum sieht man nichts?” Hier kann der letzte Satz innerer Monolog sein, die anfängl. Fragmente sind eher “Bewusstseinsstrom”.) Häufige Gedankenstriche sind ein textl. Merkmal.
Inneres Organ
Als innere Organe werden i. w. S. alle Organe mit Ausnahme des Grenzorgans Haut bezeichnet. Im engeren u. allgemein gebräuchlichen Sinn versteht man darunter die in der Brust- u. Bauchhöhle liegenden Organe.
Innertropische Konvergenzzone
Die Innertropische oder Intertropische Konvergenzzone (ITC für Inter Tropic Convergence oder ITCZ für Inter-Tropical Convergence Zone), auch Doldrums oder Kalmenzone genannt, ist eine wenige hundert Kilometer breite Tiefdruckrinne in Äquatornähe im Bereich der von N u. S aufeinander treffenden Passatwinde. Sie ist durch Konvektionserscheinungen u. eine in der Regel starke Quellbewölkung gekennzeichnet.
Innovation
I. heißt wörtlich “Neuerung” oder “Erneuerung”. Das Wort ist von den latein. Begriffen novus “neu” bzw. innovatio “etwas neu Geschaffenes” abgeleitet. Im Deutschen wird der Begriff heute im Sinne von neuen Ideen u. Erfindungen sowie für deren wirtschaftl. Umsetzung verwendet.
Innozenz III.
I. III. (* Ende 1160/Anfang 1161 auf Kastell Gavignano; † 16. Juli 1216 in Perugia) gilt als der bedeutendste Papst des MA. Der Name Innozenz bedeutet “der Unschuldige” (latein.).
Innsbruck
I. ist die Hptst. des österr. Bundeslandes Tirol im Inntal an der Alpen-Transit-Strecke Brenner (Auto- u. Eisenbahn) nach Südtirol (Italien). Der Name leitet sich von Inn u. Brücke ab (Brücke über den Inn). Innsbruck ist mit ca. 120.000 Einwohnern nach Wien, Graz, Linz u. Salzburg die fünftgrößte Stadt Österreichs, im Ballungsraum Innsbruck leben ca. 190.000 Menschen, dazu kommen ca. 30.000 Studierende u. andere Nebenwohnsitzinhaber u. täglich rund 3.000 Nächtigungen von Städtetouristen. – 117.916 Ew.
Innsbrucker Mittelgebirgsbahn
Die I. M., umgangssprachlich auch Igler genannt u. heutige Linie 6 der Innsbrucker Straßenbahn, ist eine meterspurige Überlandstraßenbahn, die das Mittelgebirge südöstlich von Innsbruck – den Paschberg – erschließt. Sie wurde 1900 eröffnet u. verband die Dörfer Wilten, Aldrans, Lans, Sistrans u. Igls miteinander. Früher ein wichtiges Verkehrsmittel, ist sie heute eine Ausflugsbahn in das Erholungsgebiet nahe der Stadt.