Das Wikipedia Lexikon

Das Wikipedia-Lexikon präsentiert die am häufigsten gesuchten Stichwörter der Online-Wikipedia. Bestellen Sie die gedruckte Ausgabe für nur 19,95 !

Die Texte des Wikipedia-Lexikons unterliegen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation und wurden von diesen Autoren geschrieben.


Luftmassenmesser
Ein L. oder kurz LMM (auch mass air flow meter (MAF), Luftmassensensor bzw. LMS) ist ein in der Regelungs- u. Messtechnik eingesetzter Durchflusssensor, der die Masse der pro Zeiteinheit durchströmenden Luft (den Massenstrom) bestimmt.
Luftröhre
Die L. oder fachsprachlich die Trachea (griechisch τραχεία, trachía, ursprünglich “der raue Schlauch”, “die grobe Arterie” – im Gegensatz zu den feineren blutführenden Gefäßen) ist bei Wirbeltieren die Verbindung zwischen den äußeren Atmungsorganen (Nasenraum, Rachenraum, Blasloch bei Walen) u. dem Bronchialsystem der Lunge.
Luftschlacht um England
Die L. u. E. (Großbritannien) bedeutete grundsätzlich den Versuch der dt. Luftwaffe, mit Bombeneinsätzen gegen das brit. Militär u. Angriffen gegen brit. Städte die Kapitulation Großbritanniens zu erzwingen oder wenigstens die Invasion der Insel vorzubereiten. International bekannt als Battle of Britain war es eine Serie von Luftgefechten in engl. Luftraum, die von der dt. Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg von Mitte 1940 bis Anfang 1941 gegen die Royal Air Force (RAF) geführt wurde. Britische Historiker legen den Zeitraum der Schlacht vom 10. Juli bis zum 31. Oktober 1940 fest, da ab diesem Tag die Tagangriffe in größerem Ausmaß ausblieben. Manche Quellen u. Statistiken beziehen sich auf einen Zeitraum bis zum Mai 1941, als die Kampfgruppen der Bombergeschwader der Luftwaffe für die Operation Barbarossa abgezogen wurden.
Luftstreitkräfte
L. sind eine Teilstreitkraft moderner Armeen, in der weitestgehend die Kräfte u. Mittel einer Armee organisatorisch zusammengefasst sind, die den Luftraum (zunehmend auch den Weltraum) nutzen, in diesen hinein oder aus diesem heraus wirken.
Luftverschmutzung
Die L. (Luftverunreini- gung) ist der auf die Luft bezogene Teilaspekt der Umweltverschmutzung. Gemäß dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG), ist L. (dort als Luftverunreinigung bezeichnet) eine Veränderung der natürl. Zusammensetzung der Luft, insbes. durch Rauch, Ruß, Staub, Gase, Aerosole, Dämpfe oder Geruchsstoffe. Diese Stoffe werden auch als luftfremde Stoffe bezeichnet.
Luftwaffe (Bundeswehr)
Luftwaffe ist die Bez. der Luftstreitkräfte der Bundeswehr. Neben Heer u. Marine ist sie mit einem Personalumfang von rd. 44.000 Soldaten die zweitgrößte Teilstreitkraft.
Luftwaffe (Wehrmacht)
Die Luftstreitkräfte der dt. Wehrmacht hießen Luftwaffe.
Lugano
L. (lombard. Lügann) ist eine Stadt u. polit. Gemeinde im Bezirk L. des Kantons Tessin in der Schweiz. Die im Sottoceneri gelegene Stadt ist die größte des Kantons. L. hat sich in den letzten 20 Jahren rasant entwickelt u. ist heute nach Zürich u. Genf der drittgrösste Finanzplatz der Schweiz. Die Universitäts-, Kongress- u. Kulturstadt zieht (vor allem zwischen Frühjahr u. Herbst) zahlreiche Besucher von jenseits der Alpen an. – 52.993 Ew.
Lüge
Eine L. ist eine Aussage, von der der Sender (der Lügner oder die Lügnerin) weiß oder vermutet, dass sie unwahr ist, u. die mit der Absicht geäußert wird, dass der oder die Hörer sie trotzdem glauben. Dies geschieht meist, um einen Vorteil zu erlangen oder um einen Fehler oder eine verbotene Handlung zu verdecken u. so Kritik oder Strafe zu entgehen. Gelogen wird aber auch aus Höflichkeit, aus Scham, aus Angst, zum Schutz anderer Personen oder um die Pläne des Gegenübers zu vereiteln.
Lugner, Richard Siegfried
Richard Siegfried Lugner (* 11. Oktober 1932 in Wien; Spitzname Mörtel) ist ein österr. Bauunternehmer.
Lugosi, Bela
Bela Lugosi (* 20. Oktober 1882 in Lugos, Banat, damals zu Österreich-Ungarn, heute zu Rumänien (rum.: Lugoj; dt.: Lugosch) gehörend; † 16. August 1956 in Los Angeles, USA; eigentl. Béla Ferenc Dezső Blaskó) war ein ungar. Schauspieler, der bes. Rollen in Horrorfilmen spielte. Lugosi wurde vor allem durch seine Darstellung des Dracula in der Verfilmung von 1931 bekannt.
Luhmann, Niklas
Niklas Luhmann (* 8. Dezember 1927 in Lüneburg; † 6. November 1998 in Oerlinghausen bei Bielefeld) war ein dt. Jurist, Soziologe u. Philosoph der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine zahlreichen Publikationen thematisieren philosophische, linguistische, literatur- u. medienwissenschaftliche, juristische, ökonomische, biologische, theologische u. pädagog. Probleme.
Lukas
L. ist ein männl. Vorname.
Lukaseder, Anja
Anja Lukaseder (* 3. Mai 1967 in Würzburg) ist eine dt. Künstler- u. Musikmanagerin.
Lumbalpunktion
Eine L. (lat. Lumbus – Lende) ist eine Punktion des Duralsacks im Bereich der Lendenwirbel. Dabei wird eine Hohlnadel in den Lumbalkanal auf Höhe der Lende eingeführt u. Nervenwasser (Liquor cerebrospinalis) entnommen. Die L. ist die häufigste Form der Liquorentnahme. Der Einstichort liegt zwischen den Dornfortsätzen des zweiten bis fünften Lendenwirbels, also deutlich tiefer als das untere Ende des Rückenmarkes.
Lumen (Einheit)
L. (lat.: Licht, Leuchte) ist die photometrische Einheit des Lichtstroms. Der Lichtstrom ist ein Maß für die gesamte von einer Strahlungsquelle ausgesandte sichtbare Strahlung.
Lund
L. [lund] ist eine Stadt in der südschwed. Provinz Skåne län u. der histor. Provinz Schonen. Die sogenannte “Studentenstadt” (mehr als ein Drittel der Ew. sind Studenten) ist die elftgrößte Stadt Schwedens u., nach Malmö u. Helsingborg, die drittgrößte Stadt Schonens. Sie ist geprägt von zahlreichen Cafés, Parks u. alten Backstein-Fassaden. Die Universitätsstadt gilt als kulturelles Zentrum des Südens u. ist Hauptort der gleichn. Gemeinde. – 76.188 Ew.
Lundgren, Dolph
Dolph Lundgren (* 3. November 1957 in Stockholm als Hans Lundgren) ist ein schwed. Schauspieler. Er wurde durch Rollen in Actionfilmen bekannt.
Lüneburg
Die Hansestadt L. (plattdeutsch Lümborg) ist mit etwa 72.000 Ew. (Agglomeration ca. 103.000 Ew.) die drittgrößte Mittelstadt im Land Niedersachsen, etwa 50 km südöstlich von Hamburg u. gehört zur Metropolregion Hamburg. Sie liegt am Rande der nach ihr benannten Lüneburger Heide am Flüsschen Ilmenau. Sie hat den Status einer großen selbständigen Stadt, ist Kreisstadt des gleichn. Ldkrs. u. nordostniedersächs. Oberzentrum.
Lüneburger Heide
Die L. H. ist eine große Heide-, Geest- u. Waldlandschaft im NO Niedersachsens im Einzugsgebiet der Städte Hamburg, Bremen u. Hannover. Sie ist benannt nach der Stadt Lüneburg. In der L. H. gibt es noch weiträumige Heideflächen, die bis etwa zum Jahr 1800 weite Teile Norddeutschlands bedeckten, aber inzwischen in anderen Landesteilen fast vollständig verschwunden sind. Die Heiden sind seit dem Neolithikum durch Überweidung der ehem. weit verbreiteten Wälder auf den unfruchtbaren Sandböden der Geest entstanden. Die L. H. ist also eine histor. Kulturlandschaft. Die noch vorhandenen Heideflächen werden vor allem durch die Beweidung mit Heidschnucken offengehalten; bedeutender Tourismusschwerpunkt in Norddeutschland.
Lünen
L. ist die größte Stadt des Kreises Unna im westl. Westfalen. Die ehem. kreisfreie Stadt ist heute ein Mittelzentrum, das durch seine Lage am nordöstl. Rand des Ruhrgebiets sowohl von industriellem als auch von ländl. Einfluss geprägt ist. – 89.131 Ew.
Lunge
Die L. (lat. Pulmo, -onis m.) ist ein paariges Körperorgan, das der Atmung dient. Echte Lungen kommen bei fast allen luftatmenden Wirbeltieren einschl. des Menschen vor. Sie entstehen embryonal als Ausstülpung des Vorderdarms. Die Amphibien (Amphibia) besitzen die einfachsten Lungen. Sie sind bei ihnen sackförmig u. glattwandig oder nur schwach gekammert. Viel stärker gekammert ist sie bei den Kriechtieren (Reptilien). Bei Vögeln sind sie relativ klein, aber wegen der zusätzlich vorhandenen Luftsäcke auch viel komplizierter gebaut. Die Lungen der Säugetiere ähneln denen der Kriechtiere. Beim Menschen bestehen sie aus zwei Lungenflügeln, die links in zwei u. rechts in drei Lungenlappen unterteilt sind. Die Lunge besitzt keine Muskulatur. Die Luft wird stattdessen mit Hilfe der Rippen- u. Zwerchfellmuskulatur eingesogen. Der Brustkorb dehnt sich, dadurch wird das Volumen größer u. es entsteht ein Unterdruck, der durch die einströmende Luft ausgeglichen wird.
Lungenembolie
Eine L., auch Lungenthrombembolie oder Lungeninfarkt genannt, in fast allen Fällen eine Lungenarterienembolie, entsteht durch die Verstopfung eines Blutgefäßes in der Lunge mit einem Blutpfropfen (Blutgerinnsel) dem so genannten Thrombus, oder durch Gasbläschen, beispielsweise bei einem Tauchunfall.
Lungenemphysem
Als L. bezeichnet man die irreversible Überblähung der belüfteten Räume distal der terminalen Bronchiolen (anatomisch genaue Bez. für die zwei kleinsten luftgefüllten Strukturen der Lunge). Diese krankhafte Aufblähung des Lungengewebes wird als der Endpunkt vielfältiger Lungenerkrankungen bezeichnet, die zur Zerstörung der kleinsten Lungenbläschen führen.
Lungenentzündung
Bei der L. oder Pneumonie handelt es sich um eine akute oder chron. Entzündung des Lungengewebes. Sie wird meist durch eine Infektion mit Bakterien, Viren oder Pilzen verursacht, selten auch toxisch durch Inhalation giftiger Stoffe oder immunologisch. Die Entzündung nach einer Röntgenbestrahlung wird meist als Strahlenpneumonitis bezeichnet. Nach der Statistik der Weltgesundheitsorganisation ist die L. die weltweit häufigste zum Tode führende Infektionskrankheit.
Lungenfibrose
L. ist eine Entzündungsreaktion des Lungengewebes mit einhergehender Bildung von Bindegewebe zwischen den Lungenbläschen (Alveolen) u. den sie umgebenden Blutgefäßen. Die Lunge versteift u. es wird mehr Kraft benötigt, um die Lungenflügel ausreichend zu belüften. Die Entzündung der Lungenbläschen ist ein fortschreitender Prozess, der unbehandelt zum Tod führen kann.
Lungenfunktion
Als L. wird die physiologische oder patholog. Funktion der Lunge als Organ für den Gasaustausch bei der äußeren Atmung von lungenatmenden Schnecken, Amphibien, Reptilien, Vögeln u. Säugetieren einschl. des Menschen bezeichnet. Im medizin. Alltag hat sich der Begriff L. (Abk. Lufu) auch als Sammel- u. Oberbegriff für die verschiedenen Untersuchungsverfahren der Lungenvolumina u. anderer Kennzahlen der L. eingebürgert, beispielsweise der Spirometrie (“kleine L.”) u. der Bodyplethysmografie (“große L.”).
Lungenödem
L. ist eine unspezif. Bez. des Austretens von Blutflüssigkeit aus den Kapillargefäßen in das Interstitium u. die Alveolen der Lunge. Dadurch kann die betroffene Person nicht mehr ausreichend Sauerstoff in den Blutkreislauf aufnehmen. Als Symptome treten Atemnot, brodelnde Atemgeräusche u./oder ein schaumiger Auswurf auf. Lungenödeme unterscheidet man je nach Ursache in Permeabilitätsödeme (ARDS, toxisches L.) u. hydrostat. Lungenödeme (kardiales Ödem oder Höhenödem). Formal wird die Permeabiltät (der Wasserfluss durch die Gefäßwand hindurch) durch die Starling-Gleichung beschrieben
Lupe
Eine L., auch Vergrößerungsglas genannt, ist eine Konvexlinse kleiner Brennweite, bei der sich der abzubildende Gegenstand innerhalb der Brennweite f befindet. Sie erzeugt ein aufrechtes virtuelles Bild. Ihre Erfindung wird dem arab. Gelehrten Abu Ali al-Hasan Ibn Al-Haitham (latinisiert Alhazen) zugeschrieben.
Lupus erythematodes
Der L. e. (lat. lupus: Wolf, griech. ερυθήμα: Röte) ist eine system. Autoimmunerkrankung aus der Gruppe der Kollagenosen. Der Name “Lupus” – “Wolf” leitet sich von der Möglichkeit von Verstümmelungen im Gesichtsbereich durch CDLE-Läsionen her, Ärzte früherer Generationen verglichen diese Läsionen mit Wolfsbissen. Heutzutage kommt es dazu dank moderner Behandlungsmöglichkeiten nur noch selten. “Erythematodes” (engl. erythematosus) – “errötend” leitet sich von den bei dieser Krankheit häufig vorkommenden Rötungen her. Besonders charakteristisch für cdLE (chronisch diskoider Lupus erythematodes) ist das sogenannte Schmetterlingserythem (umschriebene, leicht erhabene Rötung der Wangen, die über dem Nasenrücken zusammenläuft). Neun von zehn Betroffenen sind weiblich.
Lust
L. ist eine intensiv angenehme Weise des Erlebens, die sich auf unterschiedlichen Ebenen der Wahrnehmung zeigen kann, zum Beispiel beim Speisen, Wandern oder bei schöpferischer Tätigkeit, vor allem aber als Bestandteil des sexuellen Erlebens.
Lustig, Peter
Peter Fritz Willi Lustig (* 27. Oktober 1937 in Breslau) ist ein dt. Fernsehmoderator u. Kinderbuchautor. Bekannt geworden ist er als Hauptdarsteller der Kinderserie Löwenzahn (1979–1980: Pusteblume) u. mittendrin.
Lusttropfen
Der L. (Präejakulat) tritt bei sexueller Erregung aus dem männl. Glied schon vor der Ejakulation aus.
Luther, Martin
Martin Luther (ursprüngl. Nachname Luder; * 10. November 1483 in Eisleben; † ebenda 18. Februar 1546) war der theolog. Urheber u. Lehrer der Reformation. Als zu den Augustinermönchen gehörender Theologieprofessor wollte er Fehlentwicklungen in der katholischen Kirche durch ausschließl. Orientierung an Jesus Christus als dem fleischgewordenen Wort Gottes beseitigen. Seine Entdeckung der Gnade Gottes, seine Predigten u. Schriften – bes. seine Lutherbibel – entfalteten breite Wirkung. Sie wurden von den Fürstentümern des 16. Jh. dazu genutzt, die Zentralmächte von Papst u. Kaiser zurückzudrängen, u. veränderten die mittelalterl. Gesellschaft nachhaltig. Unter ihrem Einfluss kam es entgegen Luthers Absichten zu einer Kirchenspaltung, Bildung der Evangelisch-Lutherischen Kirche u. weiterer Konfessionen des Protestantismus. Wesentl. war Luthers Erkenntnis, dass Gottes Gnade dem Menschen als Geschenk nur durch den Glauben, nicht aber durch Eigenleistung gegeben werde. Er wandte sich damit gegen den Ablasshandel, den er in seinen 95 Thesen (ausgehängt am 31.10.1517) scharf angriff. Der darauf folgende große öffentl. Widerhall löste die Reformation aus. Luther stellte den Führungsanspruch des Papstes sowie die Unfehlbarkeit der Konzilien in Frage. Luther wurde 1521 exkommuniziert u. unter Reichsacht gestellt. Er floh auf die Wartburg, wo er zehn Monate blieb u. das NT ins Deutsche übersetzte. 1534 folgte das AT, beide zusammen bilden die “Lutherbibel”.
Lutherbibel
Die L. ist eine Übersetzung des Alten u. NT der Bibel aus der althebräischen, der aramäischen bzw. der altgriech. Sprache in die dt. Sprache. Die Übersetzung wurde von Martin Luther unter Mitarbeit weiterer Theologen angefertigt. Im September 1521 war eine erste Auflage des NT fertig, 1534 eine vollständige Bibel. In der Evangelischen Kirche (EKD), wie auch in der Neuapostolischen Kirche, ist die Lutherübersetzung in der revidierten Fassung von 1984 der zum gottesdienstl. Gebrauch benutzte Bibeltext u. wird auch in den liturg. Büchern verwendet.
Lutherstadt Wittenberg
Die L. W. ist Kreisstadt des Ldkrs. Wittenberg im östl. Teil des dt. Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Sie liegt an der Elbe zwischen Dessau-Roßlau im W, dem Fläming im N, der Dübener Heide im S u. der Elbe-Elster-Region im O knapp 100 Kilometer südwestlich von Berlin u. etwa 70 Kilometer nordöstlich von Leipzig. Herausragende Bedeutung erlangte Wittenberg als eines der wichtigsten dt. Zentren politischer, kulturgeschichtlicher u. künstler. Bestrebungen im 16. Jh. Die weltberühmten Reformationsstätten in der Altstadt, vor allem die Wirkungsstätten Martin Luthers, Philipp Melanchthons u. Lucas Cranachs, u. in verschiedenen Epochen entstandene Gebäude zählen zu den bedeutendsten Stätten der dt. Geschichte. Das Lutherhaus, das Melanchthonhaus, die Stadt- u. die Schlosskirche sind als Luthergedenkstätten seit 1996 Teil des Weltkulturerbes der UNESCO. Wittenberg war Hptst. des sächs. Kurkreises u. einst herzogliche u. kurfürstl. Residenz von Sachsen-Wittenberg. Später wurde sie auch Zentrum der chem. Industrie u. ein wichtiger Eisenbahnbahnknotenpunkt an den Strecken Berlin–Leipzig u. Magdeburg–Dresden. – 46.776 Ew.
Lüttich
L. (französisch amtl. Liège, bis 1949 Liége, wallon. Lîdje, niederländ. Luik) ist das kulturelle Zentrum der Wallonischen Region Belgiens, Hptst. der gleichn. Provinz u. des Bistums L. Als Stadt mit 187.086 Ew. (2006) liegt L. am Zusammenfluss von Ourthe u. Maas nahe den Städten Maastricht in den Niederlanden u. Aachen in Deutschland.
Luv und Lee
Luv ist ein Begriff aus der Seemannssprache u. bedeutet die dem Wind zugekehrte Seite, z. B. in der Schifffahrt. Lee bezeichnet dementsprechend die dem Luv entgegengesetzte, also vom Wind abgewandte Seite. Bei Segelbooten in Fahrt ist Lee die Bootsseite, auf der das Segel (Großsegel) steht.
Lux (Einheit)
L. ist die SI-Einheit der abgeleiteten Größe Beleuchtungsstärke u. der ihr entspr. Emittergröße, der spezif. Lichtausstrahlung. Ihr Einheitenzeichen ist: lx. 1 lx = 1 lm / m² Die Beleuchtungsstärke wird mit dem Luxmeter gemessen.
Luxation
Eine L. (lat. luxare = verrenken, engl: dislocation) ist ein vollständiger oder unvollständiger (Subluxation) Kontaktverlust gelenkbildender Knochenenden. Umgangssprachlich wird das Luxieren eines Gelenkes als Auskugeln oder Ausrenken bezeichnet. Eine L. stellt grundsätzlich eine schwere Schädigung eines Gelenkes dar.
Luxemburg
Das Großherzogtum L. ist eine Monarchie in Westeuropa. Es grenzt an Frankreich (Grenzlänge 73 km) u. an Belgien (Grenzlänge 148 km) sowie an die bundesdeutschen Länder Rheinland-Pfalz u. Saarland (Grenzlänge 138 km). L. ist mit einer Fläche von 2586 km² der zweitkleinste Staat der EU. Staatsoberhaupt ist Großherzog Henry, Regierungschef Prem.-Min. Jean Claude Juncker. L. hat etwa 475.000 Ew. Der Ausländeranteil beträgt 41,6%, v. a. Portugiesen, Franzosen, Italiener, Belgier, Deutsche. L. ist ein bed. Finanzzentrum u. hat das zweitgrößte Pro-Kopf-Einkommen der Welt. Der Staat bildet zusammen mit Belgien u. den Niederlanden die Beneluxstaaten.
Luxemburg, Rosa
Rosa Luxemburg (* 5. März 1871 als Rozalia Luksenburg in Zamość in Polen; † 15. Januar 1919 in Berlin) war eine bedeutende Vertreterin der europ. Arbeiterbewegung u. des proletar. Internationalismus. Sie wirkte vor allem in der polnischen u. dt. Sozialdemokratie als marxist. Theoretikerin u. engagierte Antimilitaristin. Gegen die Kriegsunterstützung der SPD gründete sie 1914 die “Gruppe Internationale” u. leitete dann mit Karl Liebknecht den daraus hervorgehenden Spartakusbund. Als polit. Autorin verfasste sie zahlreiche zeitkrit. Aufsätze u. ökonom. Analysen: vor 1914 u. a. in der “Leipziger Volkszeitung”, bis 1918 auch in der Haft u. danach als Hrsg. der Zeitung “Die Rote Fahne”. Ende 1918 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern der KPD, deren erstes Parteiprogramm sie großenteils verfasste. Im Gefolge des gescheiterten Spartakusaufstands wurde sie unter nicht restlos geklärten Umständen zusammen mit Karl Liebknecht von Freikorps-Soldaten ermordet.
Luxemburg (Stadt)
Die Stadt L. (frz. Luxembourg, lux. Lëtzebuerg) ist Hptst. u. gleichzeitig die größte Stadt des Großherzogtums L. Sie ist Verwaltungssitz des gleichn. Distrikts u. Kantons. L. ist ein bedeutender Finanzplatz u. gilt neben Brüssel u. Straßburg als dritter Regierungssitz der Europäischen Union. L. ist Sitz des Europäischen Gerichtshofs.
Luxemburgische Sprache
Die L. S. oder kurz Luxemburgisch (Eigenbezeichnung Lëtze- buergesch) ist eine westgerman. Sprachvarietät, die zum moselfränk. Dialektkontinuum gehört. Linguistisch ist Luxemburgisch ein hochdt. Kulturdialekt. Die Europäische Union rechnet Luxemburgisch zu den Minderheitssprachen, da sie keine offizielle Amtssprache der Union ist.
Luxor
L. (al-Uqsur, die Stadt der Paläste, vielleicht von al-qusūr, die Burgen, oder al-qasr, die Kaserne, die ins Deutsche übernommene Arabisierung des lateinischen castrum) ist eine oberägyptische Stadt am Nil. L. hat ca. 150.000 Einwohner. In u. um L. befinden sich einige der wichtigsten archäologischen Stätten Ägyptens. L. verfügt über einen internationalen Flughafen u. wird nur von Charterflügen direkt angeflogen. Für die meisten Nilkreuzfahrten ist L. der Ausgangs- oder Endpunkt.
Luxor-Tempel
Der L. ist eine Tempelanlage im heutigen Luxor in Ägypten. Er wurde zur Zeit des Neuen Reichs (1532 v. Chr. bis 1070 v. Chr.) errichtet u. in der Antike Ipet resit (südl. Harem) des Amun (von Karnak) genannt. Er war dem Gott Amun, seiner Gemahlin Mut u. ihrem gemeinsamen Sohn, dem Mondgott Chons, geweiht.
Luzern
L. (frz./engl. Lucerne, it./rät. Lucerna, Dialekt Lozärn) ist eine Stadt in der Schweiz. Sie ist eine polit. Gemeinde u. der Hauptort des gleichn. Kantons sowie des Amtes (Bezirk). Die Stadt L. ist das gesellschaftliche, wirtschaftliche u. kulturelle Zentrum der Zentralschweiz. – 57.890 Ew.
Luzerne
Die L. (Medicago sativa, engl. lucerne, amerik. alfalfa) ist eine Nutzpflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae), Unterfamilie Schmetterlingsblütler (Faboideae).
Luzifer
L., auch Lucifer, ist der latein. Name des Morgensterns (Venus). Wörtlich übersetzt bedeutet er “Lichtbringer” (zu lat. lux = Licht u. ferre = bringen). Im Lauf der Zeit wurde der Begriff zum Namen des Teufels.
Lyme-Borreliose
Die L. oder Lyme-Krankheit ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Borrelia burgdorferi aus der Gruppe der Spirochäten ausgelöst wird. Der Erreger Borrelia burgdorferi ist eng verwandt mit Treponema pallidum, dem Erreger der Syphilis. Die Borrelien ziehen sich schon bald nach der Infektion aus dem Blutkreislauf in das Gewebe zurück. Es kann jedes Organ, das Nervensystem, die Gelenke u. das Gewebe befallen werden. Die Übertragung erfolgt vor allem durch den Holzbock, eine Zeckenart.
Lymphadenitis
Als L. oder auch reaktive Lymphknotenschwellung wird die Lymphadenopathie (krankhafte Schwellung von Lymphknoten) aufgrund von akuten oder chron. Infektionen bezeichnet.
Lymphe
Als L. (von lat. lympha, meist im Plural lymphae “klares Wasser”) wird die in den Lymphgefäßen enthaltene, wässrige, hellgelbe Flüssigkeit bezeichnet, die das Zwischenglied zwischen der Gewebsflüssigkeit (Interzellularflüssigkeit) u. dem Blutplasma bildet. Das Lymphsystem mit den Lymphgefäßen als Leitungsbahnen ist neben dem Blutkreislauf das wichtigste Transportsystem im menschl. Körper. Es ist auf den Transport von Nähr- u. Abfallstoffen spezialisiert u. entsorgt in den Lymphknoten auch Krankheitserreger wie Bakterien u. Fremdkörper.
Lymphknoten
Ein L. ist eine “Filterstation” für die Lymphe (Gewebswasser) u. gehört zum Lymphsystem. Jeder L. ist für die Aufnahme u. Filtration der Lymphe einer Körperregion zuständig. Dieses gefilterte Areal wird tributäres Gebiet genannt, der L. ist der regionäre L. dieses Gebiets. L. gehören zum Abwehrsystem (Immunsystem) eines Organismus.
Lymphom
L. ist ein Sammelbegriff für Lymphknotenvergrößerungen bzw. Lymphknotenschwellungen u. Tumoren des Lymphgewebes, gleichgültig ob gutartig oder bösartig.
Lymphozyt
Lymphozyten sind zelluläre Bestandteile des Blutes. Sie gehören zu den sogenannten “weißen Blutkörperchen” (Leukozyten). Sie gehören zum Immunsystem. Bei Erwachsenen sind etwa 25 bis 40 Prozent der Leukozyten im peripheren Blut Lymphozyten.
Lynch, David
David Keith Lynch (* 20. Januar 1946 in Missoula, Montana, Vereinigte Staaten) ist ein US-amerikan. Regisseur, Maler, Fotograf u. Animationskünstler. Visuell innovative, atmosphärische Filme oft mit scheinbar logisch nicht auflösbaren Handlungselementen. “Twin Peaks”, “Lost Highway”, “Mulholland Drive”.
Lyngstad, Anni-Frid Synni
Anni-Frid Lyngstad Prinzessin von Reuß (* 15. November 1945 in Bjørkåsen bei Narvik, Norwegen als Anni-Frid Synni Lyngstad) ist eine schwed. Sängerin, auch bekannt unter dem Namen Frida. Sie war bis zu deren Auflösung im Jahre 1982 Mitglied der schwed. Popgruppe ABBA (neben Agnetha Fältskog, Björn Ulvaeus u. Benny Andersson).
Lynx (Browser)
L. ist ein textbasierter Webbrowser, der unter Unix entwickelt wurde, aber inzwischen für fast alle Betriebssysteme verfügbar ist. Er eignet sich unter anderem für den Einsatz an reinen Text-Terminals ohne Maus.
Lynyrd Skynyrd
L. S. (anfangs Lynard Skynard - der neue Bandname wird auch so ausgesprochen) sind eine US-amerikan. Rockband. Sie gehören zu den wichtigsten Vertretern des in den 1970er Jahren populären Southern Rock. Ihre wohl populärsten Songs sind “Free Bird" von 1973 (1970 geschrieben) u. “Sweet Home Alabama” von 1974.
Lyon
L. (dt. veraltet: Leyden, lat. Lugdunum) ist die Hptst. der Region Rhône-Alpes u. des Dép. Rhône im O Frankreichs. Die Stadt liegt am Zusammenfluss der Rhône u. der Saône. Mit circa 466.400 Ew. ist sie nach Paris u. Marseille die drittgrößte Stadt des Landes. Die Altstadt Lyons wurde 1998 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. L. ist ein Bistum der röm.-kath. Kirche – Bischofssitz ist die Kathedrale Saint-Jean in der Altstadt. Markanter ist jedoch die Basilika Notre-Dame de Fourvière. 1871 auf der Spitze des gleichn. Hügels errichtet, überragt sie die gesamte Stadt. Nördlich u. südlich der Stadt schließen sich die Weinanbaugebiete Beaujolais bzw. Côtes du Rhône an. Historisch ist die Stadt eng mit den canuts, den Seidenwebern, verknüpft, deren Handwerk während der industriellen Revolution die treibende Wirtschaftskraft war. L. ist Sitz der internationalen Polizeibehörde Interpol u. der Internationalen Agentur für Krebsforschung (International Agency for Research on Cancer, kurz: IARC).
Lyrik
Als L. (griechisch λυρική (ποίησις) – die zum Spiel der Lyra gehörende Dichtung) bezeichnet man die dritte poet. Gattung neben der Epik u. der Dramatik. Lyrische Werke nennt man auch Gedichte. Lyrische Texte unterscheiden sich von der Prosa oft durch ihre äußere Form (Vers, Versmaß, Strophenbau). Im Laufe der Gattungsgeschichte, vor allem im 20. Jh., verlor dieses Kriterium allerdings weitgehend seine Bedeutung. Lyrische Texte unterscheiden sich dennoch sprachlich-formal von epischen u. dramatischen vor allem durch ihre Kürze, ihre strengere Form, ihre Dichte (Ausdruckskraft) u. sprachliche Ökonomie (Prägnanz), ihre Subjektivität u. ihren Bezug auf ein “lyrisches Ich”. Oft werden viele sprachlich u. formale Mittel dabei als Ausdrucksmittel nutzbar gemacht (z. B. Reim, rhetorische Figur, Alliteration, Metapher).
Lyrisches Ich
Der Ausdruck L. I. bezeichnet in einer Traditionslinie der Literaturwissenschaft den fiktiven Sprecher oder die Stimme eines Gedichts (Lyrik) oder Textes (beispielsweise ein Liedtext). Ursprünglich eingeführt zur Unterscheidung des formalen Ichs von einem empir. Ich, ist es bis in die Gegenwart immer wieder gleichgesetzt worden mit der Identität des Autors, mit der Authentizität des Ausgesagten sowie mit dem rezeptiven Nacherleben desselben. Er kann mit dem Autor identisch sein, ist es aber nicht zwangsläufig.
Lysergsäurediethylamid
L. (LSD, auch LSD-25; im Slang “Acid” genannt) ist ein halluzinogenes Ergolin. Pharmazeutisch gehört LSD zur Gruppe der serotoninverwandten psychedel. Substanzen. LSD ist eines der stärksten bekannten Halluzinogene. Es führt bei häufigem Gebrauch zu psych. Abhängigkeit.
Lysin
L. (Abk. Lys oder K) ist in seiner natürl. L-Form eine essentielle proteinogene Aminosäure.
Lysosom
Lysosomen sind Zellorganellen in den eukaryot. Zellen der Tiere. Diese Membranvesikel schnüren sich vom Golgi-Apparat ab u. enthalten hydrolyt. Enzyme u. Phosphatasen. Die Hauptfunktion der Lysosomen besteht darin, körperfremde (z. B. bakterielle u. virale) Proteine u. Substanzen mittels der in ihnen enthaltenen Enzyme zu verdauen. Pflanzen besitzen keine Lysosomen, wie es früher fälschlicherweise angenommen wurde. Deren Zellsaftvakuolen erfüllen in ihnen eine ähnl. Funktion.
LZ 129
Der Zeppelin LZ 129 “Hindenburg”, benannt nach dem dt. Reichspräsidenten Paul von Hindenburg, war zusammen mit dem Schwesterschiff LZ 130 das größte jemals gebaute Luftschiff u. ist seit seiner Jungfernfahrt 1936 bis heute das größte je gebaute Luftfahrzeug.
M
M bzw. m (gesprochen: ) ist der 13. Buchstabe des lateinischen Alphabets u. ein Konsonant. Der Buchstabe M hat in deutschen Texten eine durchschnittliche Häufigkeit von 2,53%. Er ist damit der 14.-häufigste Buchstabe in deutschen Texten. M ist auch die römische Ziffer mit dem Dezimalwert 1000 u. SI-Vorsatzzeichen mit dem Dezimalwert 1.000 000.
M*A*S*H (Fernsehserie)
M*A*S*H ist eine tragikom. US-amerikan. Fernsehserie, die in einem mobilen Feld-Lazarett der US Army (Mobile Army Surgical Hospital) während des Korea-Kriegs angesiedelt ist. Die Serie basiert auf dem Film M*A*S*H von Robert Altman aus dem Jahr 1970.
M113
Der M113, bei der Bundeswehr auch MTW (Mannschaftstransport-Wagen) genannt, ist ein leicht gepanzerter Transportpanzer, welcher in über vierzig verschiedenen Varianten (abgesehen von kleineren Umbauten, deren Zahl schlicht unüberschaubar ist) in mehr als fünfzig Ländern verwendet wird. Er ist lufttransportfähig, amphibisch u. erlaubt sowohl den Einsatz in schwerem Gelände als auch hohe Geschwindigkeiten auf befestigten Straßen. Vereinzelt haben auch amerikan. SWAT-Einheiten den M113 beschafft.
M14 (Gewehr)
Das M14 ist ein amerikan. Sturmgewehr, welches 7,62 mm Munition verschießt.
M16 (Gewehr)
Das M16 ist seit 1967 das Standardsturmgewehr der US-Streitkräfte u. eines der verbreitetsten Sturmgewehre der Welt.
M1 Abrams
Der M1 A. ist seit den 1980er-Jahren der Hauptkampfpanzer (englisch main battle tank, MBT) der United States Army u. des United States Marine Corps. Der M1 ersetzte den veralteten M60. Er ist nach dem früheren Chief of Staff of the Army, General Creighton Abrams, benannt. Es gibt auch eine Minenräum-Ausführung dieses Panzers mit verstärkten Bodenpanzerplatten.
M1 Carbine
Das M1 C. ist ein US-amerikan. Selbstladegewehr aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.
M1 Garand
Der M1 G. ist ein gasdruckgetriebenes Selbstladegewehr u. war von 1936 bis 1957 Standardgewehr der US-Streitkräfte u. ist auch als Rifle, Caliber .30, M1 bekannt.
M21 (Gewehr)
Das M21 ist ein halbautomat. Scharfschützengewehr im Kaliber 7,62 mm NATO.
M24 (Gewehr)
Das M24 SWS ist ein Scharfschützengewehr für Polizei u. Militär. Es basiert auf dem Remington 700 der Waffenschmiede Remington Arms.
M249 SAW
Das M249 SAW (Squad Automatic Weapon) ist ein leichtes Maschinen- gewehr, das seit dem 1. Februar 1982 das Standard-Infanterie-Maschinengewehr der Streitkräfte der Vereinigten Staaten von Amerika ist. Es handelt sich dabei um eine modifizierte u. in den USA produzierte Version der FN Minimi der belg. Firma Fabrique Nationale (FN).
M26 Pershing
Der M26 P. (benannt nach General John J. Pershing) war der schwerste Kampfpanzer, der ab Februar 1945 von der US Army im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde. Er kam später von 1950–1953 im Koreakrieg sehr erfolgreich zum Einsatz. Der M26 Pershing wurde während des Koreakriegs auch an verbündete Staaten wie Belgien, Frankreich u. Italien geliefert. Bei der US Army wurde der M26 in den späten 1950er Jahren über das verbesserte Zwischenmodell auf seiner Basis M46 Patton vom M48 Patton II abgelöst, der eine nunmehr komplette Überarbeitung darstellte, während der unmittelbare Nachfolger M47 Patton vorwiegend an verbündete Staaten geliefert wurde.
M3U
M3U ist ein offenes Playlisten-Dateiformat für Mediendateien (beispielsweise MP3); eine M3U-Datei fasst Mediendateien als Liste zusammen. Das M3U-Format wird von den meisten Medienspielern wie beispielsweise Winamp unterstützt. Ein alternatives Playlist-Format ist PLS.
M4 (Sturmgewehr)
Das M4 (5,56 x 45 mm) mit der Originalbezeichnung Model 4 Carbine ist ein Karabiner bzw. Maschinenkarabiner. Es basiert auf dem System u. der Bauweise des M16 u. ist für den Kampf auf mittlere Entfernungen gedacht.
M40 (Gewehr)
Bei dem M40A1 handelt es sich um ein Scharfschützengewehr, welches aus dem System der Remington 700 entstand. So wurde das System der Remington mit einem Atkinson Stainless Matchlauf u. einem McMillan HTG Schaft bestückt. Dieser Lauf verfügt über einen kürzeren 12" Drall (entgegen den 14" z. B. des M60), um das schwerere 173 gr-Geschoss der Scharfschützenmunition, im Gegensatz zu den 150 gr-Geschossen der NATO-Standard 7,62 mm, verschießen zu können.
M4 Sherman
Der M4 S. war ein mittlerer US-amerikan. Panzer im Zweiten Weltkrieg u. im Koreakrieg, der nach dem US-amerikan. General William T. Sherman (1820–1891) benannt wurde. Er war der meistgebaute US-Panzer zu dieser Zeit.
M60 Maschinengewehr
Das M60 Mehrzweck-Maschinengewehr wurde in den USA entwickelt u. wird in vielen Streitkräften verwendet.
M61 Vulcan
Die M61 GAU-4 20 mm Vulcan ist ein hydraulisch angetriebene, sechsläufige, elektrisch gefeuerte u. mechanisch geladene Gatling mit einer einstellbaren Kadenz von 4.000 oder 6.000 Schuss pro Minute. Bei der vollen Feuerrate von 6.000 Schuss pro Minute werden etwa 25 kW benötigt, um die Kanone anzutreiben. Sie wird als Bordgeschütz auf den meisten amerikan. Kampfjets verwendet u. dient vor allem dem Luftnahkampf auf kurze Distanzen, bei denen wärmegelenkte Luft-Luft-Raketen nicht mehr eingesetzt werden können. Obwohl sie primär ein Luft-Luft-Geschütz ist, kann sie durchaus auch gegen Bodenziele oder als Flak (Flugabwehrkanone) eingesetzt werden.
Maar, Paul
Paul Maar (* 13. Dezember 1937 in Schweinfurt) ist ein dt. Kinderbuchautor, Illustrator, Übersetzer, Drehbuch- u. Theaterautor.
Maas
Die M. (latein. Mosa, französ. Meuse, wallon. Moûze, auf limburg. Maos u. niederländ. Maas) ist ein 925 Kilometer langer Fluss bzw. Strom. Sie durchfließt Frankreich, Belgien u. die Niederlande.
Maastricht
M., bis ins 20. Jh. (u. auf Französisch bis heute) auch Maestricht [maːˈstrixt] (auf Limburgisch u. im Maastrichter Dialekt Mestreech ), ist die Hptst. der niederländ. Provinz Limburg. Mit Nimwegen wetteifert die Stadt um den Titel älteste Stadt der Niederlande. M. liegt im äußersten SO der Niederlande zwischen Belgien u. Deutschland, an beiden Seiten der Maas. Der Name der Stadt ist aus dem latein. Traiectum ad Mosam u. Mosae Traiectum ("Maasübergang") überliefert, welcher auf die Brücke zurückgeht, die unter Augustus von den Römern errichtet wurde. In M. wurde der Vertrag über die Europäische Union geschlossen. – 118.378 Ew.
Maca (Pflanze)
Die Maca-Pflanze (Lepidium peruvianum chacón) gehört zur Gattung der Kressen in der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). M. stammt aus den Höhenlagen der peruan. Anden. Dort wird sie seit ungefähr 2000 Jahren angebaut. Die Pflanze wird etwa 20 cm hoch, hat eine Hauptwurzel sowie sekundäre Knollenwurzeln. Die Wurzelknollen können entweder frisch verzehrt oder durch Trocknung haltbar gemacht u. als Pulver gerieben eingenommen werden. In der Natur ist M. extremen klimat. Bedingungen (starke Temperaturschwankungen, kontinuierliche kräftige Winde u. intensive UV-Strahlung durch die Höhenlage) ausgesetzt. Insges. handelt es sich bei M. um eine robuste Pflanze mit hoher Widerstandskraft.
Macadamia
M. bezeichnet eine Gattung von Pflanzen aus der Familie der Silberbaumgewächse (Proteaceae). Sie ist vor allem durch die “Macadamianüsse” bekannt, die Früchte der etwa fünf bis sechs Meter hohen Bäume.
MAC-Adresse
Die M. (Media Access Control, Ethernet-ID oder bei Apple Airport-ID und Ethernet-ID genannt) ist die Hardware-Adresse jedes einzelnen Netzwerkadapters, die zur eindeutigen Identifikation des Geräts im Netzwerk dient.
Macao
M. (chinesisch: Àomén; portugiesisch: Macau) ist eine in der Nähe von Hongkong gelegene ehem. portugies. Kolonie. Im Jahr 1999 wurde sie als zweite Sonderverwaltungszone in die Volksrepublik China integriert. M. ist reich an Sehenswürdigkeiten aus der Kolonialzeit. Haupterwerbsquellen sind der Tourismus (8 Mio. Besucher im Jahr 2000) u. das Glücksspiel, weshalb M. das Monte Carlo des Ostens genannt wird, zumal mit dem Macao Grand Prix auch ein Rennen auf einem Straßenkurs ausgetragen wird. Da Glücksspiel – anders als im benachbarten Hongkong – in M. legal ist, gibt es von dort einen regen Pendelverkehr. Die Ew. Macaos sprechen hauptsächl. Kantonesisch (87,9%), Hochchinesisch (1,6%) sowie andere chines. Dialekte (7,5%). 3% sprechen andere Sprachen. Wirtschaftlich bedeutend für M. ist die Herstellung von Feuerwerkskörpern u. Textilien. – 508.500 Ew.
Macbeth (Shakespeare)
Die Tragödie M. (engl. The Tragedy of Macbeth) wurde um 1606 von William Shakespeare geschrieben. Sie beschreibt den Aufstieg des königl. Heerführers M. zum König von Schottland, seine Veränderung zum Tyrannen u. seinen Fall. Shakespeare verwob in diesem Drama geschichtl. Fakten über den histor. König M. u. den zeitgenöss. James I. mit Aberglaube, Mythologie u. Fiktion. Das Drama wird von vielen Schauspielern lieber als The Scottish Play bezeichnet. Den wirkl. Namen innerhalb eines Theaters auszusprechen soll die Aufführung des Stückes zum Scheitern verurteilen oder allg. Unglück bringen.
MacDowell, Andie
Andie MacDowell (* 21. April 1958 in Gaffney eigentlich: Rosalie Anderson MacDowell) ist eine US-amerikan. Schauspielerin. Erster Kinoerfolg 1989 in “Sex, Lügen u. Video”; weitere Filme: “Green Card” 1990, “Und täglich grüßt das Murmeltier” 1993, “Vier Hochzeiten u. ein Todesfall” 1994, “Die Muse” 1999, “Muppets aus dem All” 1999, “Stadt, Land, Kuss” 1999 u. a.
MacGregor, Robert Roy
Robert Roy MacGregor (* 7. März 1671 in Glengyle am Loch Katrine; † 28. Dezember 1734 in Inverlochlarig Beg, Balquhidder), auch bekannt unter dem Namen Rob Roy, war ein schott. Volksheld u. Geächteter des frühen 18. Jh.
MacGyver
M. ist eine 1985 gestartete US-amerikan. Fernsehserie. Bis 1991 entstanden in sieben Staffeln 139 Episoden; 1994 folgten zwei Fernsehfilme. Richard Dean Anderson ist der Darsteller des Protagonisten Angus MacGyver, dessen auffälligste Fähigkeit seine prakt. Anwendung der Naturwissenschaften u. die damit verbundene erfinder. Nutzung alltägl. Gegenstände ist. Sein Schweizer Messer u. Klebeband dürfen nie fehlen, die Nutzung von Handfeuerwaffen lehnt er ab. Dies zusammen erlaubt ihm, eine Vielzahl unorthodoxer Lösungen für seine Aufgaben zu finden, zum Beispiel die Flucht aus einer Gefangennahme oder vor einer anderen Bedrohung. Bes. aufgrund dieser Kreativität hat die Serie Kultstatus erreicht u. wird bis heute auf verschiedenen Sendern weltweit wiederholt.
Machete
Die M. (Lehnwort aus dem Spanischen) ist ein starkes, ca. 3 mm dickes Messer. Sie ähnelt in der Form dem byzantin. Säbel Machaira, wobei eine etymolog. Verbindung nur vermutet werden kann. Im Spanischen ist die Aussprache wie "Matschete" richtig.
Machiavelli, Niccolò
Niccolò Machiavelli (* 3. Mai 1469 in San Casciano in Val di Pesa; † 22. Juni 1527 in Florenz) war ein italien. Politiker, Philosoph, Geschichtsschreiber u. Dichter. Sein Name wird heute vor allem mit rücksichtsloser Machtpolitik unter Ausnutzung aller (rechtmäßigen) Mittel verbunden. Der später geprägte Begriff Machiavellismus wird daher oft als Schimpfwort für ein polit. Verhalten gebraucht, das raffiniert, aber ohne jegl. Einfluss von Moral u. Sittlichkeit die eigene Macht u. das eigene Wohl steigern will. Vor allem aufgrund seines Werks Il Principe (“Der Fürst”) gilt er als einer der bedeutendsten Staatsphilosophen der Neuzeit. Er entdeckte im Prinzip der Staatsräson das Grundgesetz der modernen europäischen Staatenwelt.
Macho
Das span. Lehnwort M. (sprich: [ˈmatʃo]) bezeichnet in der dt. Umgangssprache einen Mann, welcher sich stark an den traditionellen Bildern der männl. Geschlechterrolle orientiert. Im Sinne dieses Männlichkeitsverständnisses ist es ein sich übertrieben männlich gebender Mann. Er grenzt sich von sogenannten “Softies” u. “Frauenverstehern” ab.
Macht
M. bezeichnet die Fähigkeit von Individuen u. Gruppen, das Verhalten u. Denken sozialer Gruppen oder Personen – in ihrem Sinn u. Interesse – zu beeinflussen. Die Machtausübung kann, muss aber nicht über Zwang erfolgen. Gewaltexzesse sind im modernen Rechtsstaat verboten. Die Anwendung phys. Gewalt ist in der demokrat. Gesellschaft im Rahmen des Gewaltmonopols an den Staat delegiert, welcher die gesellschaftlich notwendigen Polizeifunktionen ausübt. Anarchisten beispielsweise lehnen jede Art von Machtausübung ab, während Machtlosigkeit andererseits zur Handlungsunfähigkeit führen kann. In demokrat. Systemen wird die M. per Verfassung u. Gesetz eingeschränkt.
Machtergreifung
Mit M. oder Machtübernahme wird seit der Zeit des Nationalsozialismus insbes. im dt. Sprachgebrauch die Übertragung der Regierungsgewalt in Deutschland auf die Nationalsozialisten unter der Führung Adolf Hitlers u. die anschließende Umwandlung der Demokratie in eine Diktatur im Jahr 1933 bezeichnet. Da beide Bez. aus unterschiedl. Gründen als nicht neutral angesehen werden, benutzen einige Historiker auch den Begriff “Machtübergabe” oder “Machtübertragung”.