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Ontologie
Die O. (aus dem Griechischen on als Partizip zu einai – “sein” u. aus logos – “Lehre”, “Wort”) ist eine Disziplin der theoret. Philosophie. Sie ist weitgehend synonym mit der Allgemeinen Metaphysik. Es geht ihr um die Grundstrukturen der Realität (des Seienden, dessen, was existiert). In einigen Konzeptionen steht das Sein selbst im Vordergrund (also weniger die Frage danach, was etwas ist, sondern warum es existiert), anders formuliert: um das Seiende als solches (nicht um konkrete Objekte) u. um fundamentale Typen von Entitäten (Gegenstände, Eigenschaften, Prozesse).
Ontologie (Informatik)
Unter O. versteht man in der Informatik eine explizite formale Spezifikation einer Konzeptualisierung (Begriffsbildung) eines formal definierten Systems von Begriffen u. Regeln. Sie ist Teil der Wissensrepräsentation im Teilgebiet Künstliche Intelligenz. Ontologien enthalten Inferenz- u. Integritätsregeln, das sind Regeln der Schlussfolgerung u. zur Gewährleistung ihrer Gültigkeit. Ontologien haben mit der Idee des “Semantic Web” in den letzten Jahren einen Aufschwung erfahren. Ontologien dienen in verschiedenen Bereichen als Mittel der Strukturierung u. zum Datenaustausch, um bereits bestehende Wissensbestände zusammenzufügen – beispielsweise genet. Daten in der Bioinformatik.
Oomph!
O. ist eine dt. Rockband aus Braunschweig, die 1989 in Wolfsburg gegr. wurde.
Opal
Der O. ist ein häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall:Sauerstoff = 1:2. Als amorpher Festkörper besitzt O. (ähnlich wie Glas) keine Kristallstruktur u. tritt meist als massige Adernfüllung oder knollig ausgebildet auf. Opale werden ausschließlich zu Schmucksteinen verarbeitet.
OPEC
Die Organisation Erdöl exportierender Länder, kurz OPEC (von engl. Organization of the Petroleum Exporting Countries) ist eine im Zeitraum vom 10. bis 14. September 1960 in Bagdad gegr. internationale Organisation. Das Ziel der OPEC ist eine gemeinsame Ölpolitik mit Festlegung von Förderquoten zur Regelung der Erdölproduktion u. damit der Erdölpreise. Seit 1965 hat das Kartell seinen Sitz in Wien. Die ursprüngl. Mitglieder waren Irak, Iran, Kuwait, Saudi-Arabien u. Venezuela. Später schlossen sich weitere sieben Staaten an: Katar (1961), Indonesien (1962), Libyen (1962), die Vereinigten Arabischen Emirate (1967), Algerien (1969), Nigeria (1971) u. Angola (2007). Ecuador war von 1973 bis 1992 Mitglied u. Gabun von 1975 bis 1992. Am 17. November 2007 kehrte Ecuador nach 15-jähriger Pause in die Organisation zurück. Die OPEC–Mitgliedstaaten fördern etwa 40% der weltweiten Erdölproduktion u. verfügen über drei Viertel der weltweiten Erdölreserven.
Opel
Die Adam O. GmbH ist ein dt. Automobilhersteller, der nach Umwandlung in eine AG im Jahre 1929 (seit 2005 GmbH) zum US-amerikan. Automobilkonzern General Motors gehört. Der Unternehmenssitz ist Rüsselsheim. An vier deutschen sowie sieben weiteren europÂischen Standorten befinden sich Produktionswerke. O. ist einer der grÂáten dt. Fahrzeughersteller. Der Konzern hat etwa 27.661 BeschÂftigte.
Open Directory Project
Das O. D. P. (ODP), auch bekannt als DMoz (für “Directory Mozilla”), will der umfangreichste von Menschen erstellte Link-Katalog des World Wide Web sein. Die Daten des Projekts sind Open-Content. Es wird bearbeitet u. aktualisiert von einer Gemeinschaft freiwilliger Editoren.
OpenDocument
OASIS Open Document Format for Office Applications (Kurzform: OpenDocument, ODF - engl. “Offenes Dokumentformat für Büroanwendungen”) ist ein offenes Dateiformat für Bürodokumente wie Texte, Tabellendokumente, Präsentationen, Zeichnungen, Bilder u. Diagramme. Es wurde ursprünglich von Sun entwickelt, durch die Organisation OASIS als Standard spezifiziert u. 2006 als internationale Norm ISO/IEC 26300 veröffentlicht.
OpenGL
O. (Open Graphics Library) ist eine Spezifikation für ein plattform- u. programmiersprachenunabhängiges API (Application Programming Interface) zur Entwicklung von 3-D-Computergrafik. Der OpenGL-Standard beschreibt etwa 250 Befehle, die die Darstellung komplexer 3-D-Szenen in Echtzeit erlauben. Zudem können andere Organisationen (zumeist Hersteller von Grafikkarten) proprietäre Erweiterungen definieren.
OpenID
O. ist ein Single-Sign-On-System, welches die übliche Anmeldung mit Benutzername u. Passwort (z. B. bei Blogs oder Webportalen) ersetzt. Zur Anmeldung zu einer OpenID-unterstützenden Seite wird lediglich die OpenID-Identität angegeben. Der eigentl. Anmeldeprozess wird dann beim OpenID-Provider durchgeführt. Wenn diese Anmeldung erfolgreich war, wird auch die Anmeldung auf der Ausgangsseite vom OpenID-Server bestätigt. O. ist ein dezentrales System zur Identifizierung.
Open Source
O. S. (engl.) bzw. quelloffen ist Software, die unter einer von der O. S. Initiative (OSI) anerkannten Lizenz steht. Die OSI stützt sich bei der Bewertung auf die Kriterien der O. S. Definition, die weit über die Verfügbarkeit des Quelltexts hinausgeht u. fast deckungsgleich mit sog. Freier Software ist, d. h., der Quelltext muss auch offen für Bearbeitung u. Weiterverbreitung sein. Der unterschiedl. Name wurde gewählt, um einen zentralen kommerziellen Vorteil in den Vordergrund zu stellen u. durch diese Verpackung Kapitalgeber besser überzeugen zu können.
OpenSUSE
O. , ehem. SUSE Linux u. SuSE Linux Professional, ist eine Linux-Distribution der Firma Novell bzw. von deren Tochterunternehmen Suse Linux GmbH (Software- u. System-Entwicklungsgesellschaft GmbH, Nürnberg).
OpenVPN
O. ist ein Programm zur Herstellung eines Virtuellen Privaten Netzwerkes (VPN) über eine verschlüsselte TLS-Verbindung. Zur Verschlüsselung werden die Bibliotheken des Programmes OpenSSL benutzt. O. verwendet wahlweise UDP oder TCP zum Transport. O. ist freie Software unter der GNU GPL u. unterstützt die Betriebssysteme Linux, Solaris, OpenBSD, FreeBSD, NetBSD, Mac OS X, u. Windows 2000/XP/Vista.
OpenWrt
O. ist eine Linux-Distribution für bestimmte WLAN-Router, die häufig anstelle der vorinstallierten Firmware eingesetzt wird. Im Gegensatz zu einer stat. Firmware setzt O. auf ein voll beschreibbares Dateisystem sowie einen Paketmanager u. ermöglicht es somit, einen WLAN-Router flexibel um ursprünglich nicht vom Hersteller vorgesehene Funktionen zu erweitern.
Oper
Als O. (von ital. opera in musica, “musikalisches Werk”) bezeichnet man seit etwa 1650 eine musikal. Gattung des Theaters, in der eine szenisch-dramat. Handlung durch Musik gestaltet wird. Zur Gesamtwirkung der O. vereinigen sich: * Musik (Ausführende sind hierbei Orchester, Sängerensemble u. Dirigent) * Dichtung (in Gestalt des Librettos) * Darstellende Kunst u. Schauspiel * Ballett u. Tanz * Bühnenbild (Malerei, Plastik, Dekoration u. Architektur) * Beleuchtung u. diverse Effekte * Maske u. KostümeHierbei wird vor allem die Musik zum Träger der Handlung, der Stimmung u. der Gefühle – im Gegensatz zur simultanen Untermalung eines Sprechstücks mit Musik (Melodram) oder der einlagenartigen musikalischen Auflockerung einer Handlung (Singspiel, Bühnenmusik). Allerdings findet sich die Form des Melodrams auch als Bestandteil in der O. wieder: zum Beispiel in Mozarts “Idomeneo”, in Webers “Der Freischütz” (in der Wolfschluchtszene) u. in Humperdincks “Königskinder”. Die Vielfalt der zusammenwirkenden Künste schafft viele Möglichkeiten für eine O., Gestalt anzunehmen, lässt aber auch Widersprüche entstehen. Die Musikgeschichte kennt daher viele unterschiedl. Ausprägungen der O. Als O. bezeichnet man auch das Opernhaus (die Aufführungsstätte) oder die aufführende Kompagnie.
Opera
O. ([ˈo:pəra] oder gesprochen) ist eine für viele Plattformen kostenlos erhältl. Software, welche Webbrowser, E-Mail-Client u. weitere Werkzeuge in sich vereint. Hersteller ist das norweg. Unternehmen O. Software ASA.
Operation (Medizin)
Eine O. (kurz: OP) ist ein chirurgischer Eingriff am oder im Körper eines Patienten zum Zwecke der Therapie, seltener auch der Diagnostik.
Operationalisierung
Die O. (Messbarmachung) ist der Oberbegriff von Messung, Skalierung u. Indexbildung. Sie beschreibt die Art u. Weise, wie ein theoret. Konstrukt (z.B. Patriotismus) gemessen werden soll, eine Anweisung.
Operation Bagration
O. B. war der Deckname einer großen Sommeroffensive der Roten Armee vom 22. Juni bis zum 29. August 1944, die die Eroberung der weißruss. Hptst. Minsk zum Ziel hatte. Diese führte zur größten Niederlage dt. Truppen im Zweiten Weltkrieg u. in einer krieger. Auseinandersetzung überhaupt sowie zur Vernichtung der kompletten Heeresgruppe Mitte. Die O. B. forderte mehrere Tausend Menschenleben.
Operation Castle
Die O. C. war eine Serie von US-amerikan. Kernwaffentests 1954 auf dem Bikini-Atoll im Pazifik. Sie ist bekannt für die stärksten US-amerikan. Kernwaffen, die je getestet wurden. Da es von den großen Castle-Tests viele Bilder gibt, sind insbes. der Bravo- sowie der Romeo-Test zum Inbegriff der Wasserstoffbombe geworden.
Operation Enduring Freedom
Die O. E. F. (OEF, englisch für “Operation dauerhafte Freiheit”) ist die erste u. bisher einzige. militär. Großoperation im Rahmen des von den Vereinigten Staaten ausgerufenen Krieges gegen den Terrorismus. Sie sollte ursprünglich “Operation Infinite Justice” (engl. Operation grenzenlose Gerechtigkeit) heißen, jedoch musste dieser Titel geändert werden, weil aus islam. Sicht Gerechtigkeit allein bei Allah anzusiedeln sei. Die Operation wird in vier Weltregionen durchgeführt: in Afghanistan, am Horn von Afrika, auf den Philippinen u. in Afrika innerhalb u. südlich der Sahara. Die Bundeswehr beteiligt sich militärisch an den Einsätzen in Afghanistan u. im Indischen Ozean. Militärischer Hauptakteur der Operation Enduring Freedom sind die Streitkräfte der Vereinigten Staaten, jedoch nehmen viele Streitkräfte u. militär. Einheiten der Verbündeten der USA an ihr teil.
Operation Market-Garden
O. M. war der Codename für eine Luft-Boden-Operation der Alliierten im Zweiten Weltkrieg. Sie fand zwischen dem 17. u. dem 27. September 1944 in den niederländ. Provinzen Nordbrabant u. Gelderland (u. in äußerst geringem Umfang am Niederrhein (Deutschland) statt u. hatte das Ziel, den dt. Westwall zu umgehen u. den englischen u. amerikan. Truppen einen raschen Vorstoß ins Deutsche Reich zu ermöglichen. Die Operation war, wie Eisenhower später analysierte, “zu 50 Pro- zent ein Erfolg”. Zwar verschoben die Alliierten die Frontlinie von Belgien aus nördlich bis Nimwegen, aber das Ziel, die dt. Verteidigungslinien durch Überschreiten des Niederrheins bei Arnheim zu umgehen, wurde nicht erreicht. Der unerwartet starke dt. Widerstand in Arnheim verhinderte die Einnahme der wichtigen Rheinbrücke. Die Alliierten mussten sich schließlich unter hohen Verlusten an Menschen u. Material zurückziehen.
Operation Neptune
Die O. N. war ein Teil der unter dem Decknamen Operation Overlord durchgeführten Landung der Alliierten in der Normandie im Zweiten Weltkrieg. Neptune war hierbei der Sturmangriff auf die dt. Befestigungen in der Normandie u. die Etablierung eines Brückenkopfes. Die O. N. begann mit den ersten größeren Übungsmanövern im Januar 1944 u. gipfelte in der Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944, dem D-Day. Das Ende der Operation kann auf den 30. Juni 1944 datiert werden. Die übergeordnete Operation Overlord endete erst am 19. August 1944, als die alliierten Streitkräfte den Fluss Seine in Frankreich überquert hatten. Die O. N. war die bislang umfangreichste bekannte Landeoperation der Weltgeschichte.
Operation Overlord
Die O. O. war eine Operation der westl. Alliierten im Zweiten Weltkrieg, die zum Ziel hatte, die Deutschen aus Nordfrankreich zurückzudrängen u. dort eine feste Basis aufzubauen. Dazu gehörten die Invasion in der Normandie unter dem Decknamen Operation Neptune sowie mehrere Folgeoperationen. Die O. O. dauerte vom 6. Juni 1944, dem D-Day, bis zum 25. August 1944, als die Alliierten Frankreichs Hptst. Paris einnahmen. Um der Gefallenen u. der Ereignisse zu gedenken, errichteten ehem. Kriegsteilnehmer in der Nachkriegszeit mehrere Friedhöfe, Gedenkstätten u. Museen auf dem ehem. Operationsgebiet. Die O. O. ist außerdem Gegenstand vieler Bücher, Filme u. Spiele.
Operations Research
O. R. (auch operational research, kurz OR) bzw. Unternehmensforschung (Unternehmen im Sinne von operation) ist ein Teilgebiet der Angewandten Mathematik, das sich mit der Optimierung bestimmter Prozesse oder Verfahren beschäftigt u. für ein gegebenes Entscheidungsproblem eine optimale Lösung der zulässigen Entscheidungsalternativen findet. Der Begriff O. R. stammt ursprünglich aus dem Militärwesen im Zweiten Weltkrieg.
Operationsverstärker
Der O. (Abk. OP, OPV, OV, OpAmp, OA) ist ein elektron. Verstärker, der einen invertierenden u. einen nichtinvertierenden Eingang besitzt, u. einen Ausgang mit sehr hoher Verstärkung aufweist. Als Eingangsschaltung wird immer ein Differenzverstärker verwendet, der auf sehr geringe Spannungsunterschiede reagiert. O. werden von vielen Herstellern als integrierte Schaltung angeboten. Die daraus resultierenden niedrigen Preise u. der geringe Platzbedarf sowie deren vielseitige Einsatzmöglichkeiten ließen sie zu einem der wichtigsten Bauelemente der analogen Elektronik werden. So finden sie sich zur Pegel- u. Bandbreitenanpassung von Sensorsignalen, in der Ton- u. Fernsehtechnik, der Mess- u. Regelungstechnik bis hin zu Leitungstreibern u. Verstärkern für kleinere Aktoren.
Operation Tabarin
Die O. T. war eine kleine britische Expedition des Zweiten Weltkrieges, die 1943 lanciert wurde, um in der Antarktis permanent besetzte Stationen zu errichten.
Operette
Die O. (ital., wörtlich: “kleine Oper”) ist ein musikal. Bühnenwerk singspielartigen Charakters. Die Bez. gibt es seit dem 17. Jh. Bis zum 20. Jh. hat sie einen erhebl. Bedeutungswandel erfahren.
Opeth
O. [ˈəupəθ] ist eine Metal-Band aus Stockholm, Schweden, die sich zwischen Death Metal, Progressive Metal u. Progressive Rock bewegt u. auf ihren späteren Alben vermehrt Einflüsse des Jazz aufnimmt.
Opiat
Als Opiate bezeichnet man bestimmte Alkaloide. Sie sind natürl. Substanzen, die im Opium, der getrockneten Milch des Schlafmohns (Papaver somniferum), vorkommen. Das Opium, das aus Schlafmohn (Papaver somniferum) gewonnen wird, besteht zu etwa 25% aus diesen Alkaloiden. Die wichtigsten Stoffe sind Morphin (10%), Codein (0,5%) u. Thebain (0,2%) aus der Gruppe der Phenantrane sowie Noscapin (6%) u. Papaverin (0,8-1%), die Benzylisochinolone sind u. Narcein (0,3%).
Opioid
O. (von gr. όπιον u. ειδος , “dem Opium ähnlich”) ist ein Sammelbegriff für eine chemisch heterogene (uneinheitliche) Gruppe natürlicher u. synthet. Substanzen, die morphinartige Eigenschaften aufweisen u. an Opioidrezeptoren wirksam sind. Der Begriff Opiat bezeichnet hingegen nur die natürlicherweise im Opium, einer aus der Milch des Schlafmohns gewonnenen Droge, vorkommenden Stoffe mit dieser Wirkung, die chem. Alkaloide darstellen. Man unterscheidet körpereigene (endogene) Opioide, die eine Rolle bei der Schmerzunterdrückung im Rahmen der Stressreaktion spielen, von therapeutisch oder missbräuchlich zugeführten (exogenen) Opioiden. In Deutschland u. der Schweiz unterliegen Opioide dem Betäubungsmittel-, in Österreich dem Suchtmittelgesetz.
Opipramol
O. zählt chemisch zur Klasse der Dibenzazepine u. ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der trizykl. Antidepressiva. Es wird z. B. unter den Handelsnamen Insidon® u. O. neuraxpharm® vertrieben. O. besitzt antidepressive u. tranquilizierende Eigenschaften u. wirkt beruhigend, stimmungshebend sowie angst- u. spannungslösend. Der beruhigende Effekt tritt vor Einsetzen des stimmungshebenden ein
Opitz, Martin
Martin Opitz von Boberfeld (* 23. Dezember 1597 in Bunzlau; † 20. August 1639 in Danzig) war der Begründer der Schlesischen Dichterschule u. ein bedeutender Dichter des Barock. Verfasste die erste deutschsprachige Poetik; “Buch von der Dt. Poeterey”.
Opium
O. ist der durch Anritzen gewonnene getrocknete Milchsaft unreifer, ausgewachsener Samenkapseln des zu den Mohngewächsen (Papaveraceae) gehörenden Schlafmohns (bot. Papaver somniferum L.). Im Verlauf des Trocknungsprozesses entsteht aus dem Milchsaft durch Autooxidation eine braune bis schwarze Masse, das Rohopium. Die wirksamen Hauptbestandteile des Opiums sind die Alkaloide Morphin, Codein u. Thebain. Das synthet. Diacetylmorphin, allg. als Heroin bekannt, ist das weitestverbreitete illegale Morphin-Derivat.
Opium fürs Volk
O. f. V. ist ein Album der Düsseldorfer Punkrockband Die Toten Hosen, welches 1996 erschienen ist. Nach der Erfüllung des Plattenvertrags mit Virgin Records war dies das erste Album, das vom bandeigenen Label JKP (Jochens kleine Plattenfirma) vermarktet wurde.
Opossums
O. (Didelphis) im eigentl. Sinn sind eine Gattung der Beutelratten mit sechs Arten. In einem allgemeineren Sinne (u. im engl. Sprachgebrauch) werden alle Beutelratten u. nicht nur Angehörige dieser Gattung als O. bezeichnet. Der Name “Opossum” stammt aus der nordamerikan. Indianersprache Algonkin u. ist nicht mit der Bez. “Possum” zu verwechseln, die im Englischen für eine Reihe von austral. Beuteltieren verwendet wird.
Oppeln
O. (poln. Opole ; tschech. Opolí), inmitten der Region Oberschlesien an der Oder gelegen, ist die Hptst. der gleichn. Woiwodschaft im SW Polens. Sie liegt zwischen Breslau u. Kattowitz u. ist Zentrum eines Gebiets der dt. Minderheit sowie kath. Bischofssitz. Sie beheimatet eine Universität (mit der ersten kath. Fakultät Polens), eine Technische Universität, eine Kunst- u. Musikhochschule sowie wissenschaftl. Institute. O. ist die historische Hptst. Oberschlesiens. – 128.864 Ew.
Oppenheimer, J. Robert
Julius Robert Oppenheimer (* 22. April 1904 in New York, NY, USA; † 18. Februar 1967 in Princeton, New Jersey) war ein deutschstämmiger US-amerikan. theoret. Physiker, der vor allem während des Zweiten Weltkriegs für seine Rolle als wissenschaftl. Leiter des Manhattan-Projekts bekannt wurde. Dieses im geheim gehaltenen Los Alamos National Laboratory in New Mexico stationierte Projekt hatte zum Ziel, die ersten Nuklearwaffen zu entwickeln. Robert Oppenheimer gilt als “Vater der Atombombe”, verurteilte jedoch ihren weiteren Einsatz, nachdem er die Folgen ihres Einsatzes gegen die japan. Städte Hiroshima u. Nagasaki gesehen hatte.
Oppenheimer, Joseph Ben Issachar Süßkind
Joseph Ben Issachar Süßkind Oppenheimer (kurz Joseph Süß Oppenheimer, auch diffamierend Jud Süß) (* Februar oder März 1698 in Heidelberg; † 4. Februar 1738 bei Stuttgart) war Finanzberater des Herzogs Karl Alexander von Württemberg. Nach dem Tod des Herzogs wurde er aus niederen Beweggründen hingerichtet. Er diente als histor. Vorlage für Wilhelm Hauffs Novelle Jud Süß von 1827 u. Lion Feuchtwangers Roman Jud Süß von 1925; die Nationalsozialisten nutzten die Geschichte 1940 propagandistisch für den gleichn. Film.
Opportunismus
Der O. (lat.: opportunus = günstig, geeignet) bezeichnet die Anlehnung an die zweckmäßige jeweilige Situation bzw. Lage.
Opportunitätskosten
O. (selten auch Alternativkosten, Verzichtskosten oder Schattenpreis) sind entgangene Erlöse, die dadurch entstehen, dass vorhandene Möglichkeiten (Opportunitäten) zur Nutzung von Ressourcen nicht wahrgenommen werden.
Opposition (Politik)
In der Politik versteht man unter O. eine Gruppe, deren Meinung oder Haltung nicht mit der Position der Regierung übereinstimmt bzw. dieser sogar entgegensteht. I. e. S. ist damit die parlamentar. O. gemeint, also die O. der Parteien u. Gruppierungen, die zwar im Parlament vertreten, jedoch nicht an der Regierungsbildung beteiligt sind.
Optik
O. (griech. optike “Lehre vom Sichtbaren”, optiko “zum Sehen gehörig”, zu opsis “das Sehen”) ist ein Bereich der Physik, der sich mit der Ausbreitung von Licht u. dessen Wechselwirkung mit Materie insbes. im Zusammenhang mit optischen Abbildungen beschäftigt. O. wird daher auch als die Lehre vom Licht bezeichnet. Unter Licht versteht man in der Regel den sichtbaren Teil des elektromagnet. Spektrums zwischen ca. 380 nm bis 780 nm. In der Physik wird als optisches Spektrum häufig auch der Frequenzbereich ab einer Frequenz von 1 THz bis 300 THz definiert. Hierunter fällt also auch das unsichtbare Licht, wie z. B. das Infrarotlicht oder das ultraviolette Licht. Viele Gesetzmäßigkeiten u. Methoden der klass. O. gelten allerdings auch außerhalb des Bereichs sichtbaren Lichts. Dies erlaubt eine Übertragung der Erkenntnisse der O. auf andere Spektralbereiche wie Röntgenstrahlung bis hin zu Mikro- u. Funkwellen. Als O. bezeichnet man ebenso die Summe aller optischen Bauteile eines optischen Gerätes.
Optimale Bestellmenge
Die O. B. bezeichnet innerhalb der Beschaffungslogistik jene Menge, bei der die Summe aus den fixen u. variablen Bestell- sowie Lagerhaltungskosten im Planungszeitraum ein Minimum aufweist. Je öfter bestellt wird, desto höher sind die Bestellkosten u. desto niedriger die Lagerhaltungskosten. Bei einer geringeren Bestellhäufigkeit sind die Lagerhaltungskosten höher u. die Bestellkosten niedriger. Die O. B. ist erreicht, wenn die Summe aus Bestell- u. Lagerhaltungskosten am geringsten ist.
Optimismus
O. (von lat.: optimum, “das Beste”) ist ursprünglich Welt- u. Lebensbejahung. Heute versteht man unter diesem Begriff im Allg. eine schwache Form des O., nämlich den Glauben an ein gutes Ende. Im Licht dieser positiven Zukunfts-Erwartung sehen Optimisten jeden gegenwärtigen u. vergangenen Stand der Dinge, erscheine er noch so unheilvoll. Die dem O. entgegengesetzte Weltanschauung ist der Pessimismus.
Option (Wirtschaft)
Eine O. bezeichnet in der Wirtschaft ein abgeleitetes Finanzgeschäft (sogenanntes Derivat). Mit einer O. erhält man das Recht, ein Wertpapier oder ein Produkt zu einem späteren Zeitpunkt – falls bestimmte Bedingungen eingetreten sind – zu einem vorher vereinbarten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Es muss also nicht “unbedingt” ge- oder verkauft werden, sondern man kann die O. auch verfallen lassen. Daher wird eine O. auch als “bedingtes” Termingeschäft bezeichnet. Eine O. darf nicht mit dem meist ähnlich konstruierten Optionsschein verwechselt werden.
Optionsschein
Optionsscheine (engl. Warrants) sind verbriefte (d. h. als Wertpapier gestaltete) Optionen.
Optische Täuschung
Eine O. T. oder auch visuelle Illusion ist eine Wahrnehmungstäuschung des Gesichtssinns. Optische Täuschungen können nahezu alle Aspekte des Sehens betreffen. Es gibt Tiefenillusionen, Farbillusionen, geometr. Illusionen, Bewegungsillusionen u. einige mehr. In all diesen Fällen scheint das Sehsystem falsche Annahmen über die Natur des Sehreizes zu treffen.
Optokoppler
Der O. ist ein opto-elektron. Verbund-Bauelement, welches aus einem meist Infrarotstrahlung emittierenden u. einem die Strahlung empfangenden Bauelement besteht. Beide sind lichtgeschützt in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht. Zweck von Optokopplern ist die Übertragung eines elektr. Signals bei gleichzeitiger galvan. Trennung (elektr. Isolierung) zwischen Ein- u. Ausgangsstromkreis.
Opus Dei
O. D. (lateinisch; dt.: Werk Gottes) oder mit dem vollen Namen Praelatura Sanctae Crucis et Opus Dei (lateinisch; dt.: Prälatur vom hl. Kreuz u. Werk Gottes) ist eine Personalprälatur der röm.-kath. Kirche, die sich zum Ziel gesetzt hat, bei Laien durch religiöse Bildung u. seelsorgerl. Hilfestellung ein gottgefälliges Leben in Beruf u. Familie zu fördern. Das O. D. wurde 1928 durch den Priester Josemaría Escrivá (1902-1975) in Madrid gegr. u. ist seit 1982 eine Personalprälatur (eine vom Zweiten Vatikanum eingeführte Struktur für nicht-territoriale Seelsorge) mit Hauptsitz in Rom.
Oracle
O. Corporation ist der drittgrößte Softwarehersteller weltweit mit Hauptsitz in Redwood Shores (Silicon Valley, Kalifornien). Bekanntestes u. erfolgreichstes Produkt des Unternehmens ist das Datenbankmanagementsystem O. Database, welches üblicherweise mit dem Namen O. in Verbindung gebracht wird. Gegründet wurde das Unternehmen 1977 von Lawrence J. Ellison (Larry Ellison), der bis heute den Vorsitz in der Firma führt.
Oracle (Datenbanksystem)
O. Database ist eine relationale Datenbank der Firma Oracle.
Orakel
Ein O. (lat.) ist eine göttl. Offenbarung, die in Form eines Zeichens (oder per Direkteingabe durch ein Medium) Aufschluss über die Zukunft geben soll. Das O. unterscheidet sich von der Hellseherei dadurch, dass es Offenbarungen eines Gottes übermittelt, während der Hellseher durch seine eigene hellseherische Begabung die Information erlangt. Das O. unterscheidet sich von der Prophetie dadurch, dass das O. Fragen beantwortet, während dem Propheten die göttliche Offenbarung ungefragt zuteilwird. Im erweiterten Sinn wird auch die Orakelstätte, also der Ort (etwa ein Tempel), an dem die O. gegeben wurden, als O. bezeichnet. Bekanntestes Beispiel ist das O. von Delphi.
Orakel von Delphi
Das O. v. D. war eine griech. Pilger- u. Weissagungsstätte des antiken Griechenlands u. befand sich am Hang des Parnass bei der Stadt Delphi in der Landschaft Phokis. Es war die wichtigste Kultstätte der hellenist. Welt. Sie galt lange Zeit sogar als Mittelpunkt der Welt. Der genaue Ort wurde durch den Omphalos angezeigt.
Oralverkehr
O. (von lat. os, oris “Mund”) beschreibt Sexualpraktiken, bei denen ein Sexualpartner die Genitalien des anderen mit dem Mund (den Lippen, der Zunge, den Zähnen) liebkost u. stimuliert.
Orange (Frucht)
Die O. (Aussprache: oder ), nördlich der Mainlinie auch Apfelsine genannt, ist ein immergrüner Baum, im Speziellen wird auch dessen Frucht so genannt. Die wissenschaftl. Bez. ist Citrus × aurantium (Syn. Citrus aurantium L. var. sinensis L. oder Citrus sinensis (L.) Osbeck), die O. gehört zur Gattung der Zitruspflanzen (Citrus) in der Familie der Rautengewächse (Rutaceae). Sie stammt aus China oder Südostasien, wo sie aus einer Kreuzung von Mandarine (Citrus reticulata) u. Pampelmuse (Citrus maxima) entstanden ist. Die O. wurde im 15. Jh. nach Europa eingeführt, wo sie zunächst fast ausschließlich in Portugal angebaut wurde. Heute ist sie die am häufigsten angebaute Zitrusfrucht der Welt.
Orange County (Kalifornien)
O. C. ist ein Bezirk des US-amerikan. Bundesstaates Kalifornien. Mit 3.056.865 Ew. (2005) ist es nach Los Angeles County das zweitgrößte County Kaliforniens u. das fünftgrößte der USA. Die Fläche beträgt 2.455 km². Davon entfallen 411 km² auf Wasserflächen (16,74%) u. 2.044 km² auf Landflächen (83,26%). Im N grenzt Orange County an das Los Angeles County u. wird deshalb auch dem Großraum Los Angeles zugerechnet. Weitere benachbarte Counties sind San Bernardino, Riverside u. San Diego. Der Verwaltungssitz des Countys liegt in Santa Ana.
Orange County Choppers
O. C. C. (kurz OCC) ist eine US-amerikan. Motorradfirma, die sich auf Chopper-Spezialanfertigungen spezialisiert hat.
Orang-Utans
Die O. (Pongo) sind eine Primatengattung aus der Familie der Menschenaffen (Hominidae). Von den anderen Menschenaffen unterscheiden sie sich durch ihr rotbraunes Fell u. durch ihren stärker an eine baumbewohnende Lebensweise angepassten Körperbau. Sie leben auf den südostasiat. Inseln Sumatra u. Borneo; die Bestände beider Inseln werden heute als zwei getrennte Arten – Borneo-Orang-Utan (P. pygmaeus) u. Sumatra-Orang-Utan (P. abelii) – geführt.
Oratorium
O. (kirchenlat. oratorium = Bethaus, von lat. orare = “beten”) nennt man in der musikal. Formenlehre die dramatische, mehrteilige Vertonung einer zumeist geistl. Handlung, verteilt auf mehrere Personen (z. B. Jesus, ein oder mehrere Engel u. den Erzähler), Chor u. Orchester. Das O. wird im Gegensatz zur Oper konzertant (nicht szenisch) aufgeführt, die Handlung findet nur in den Texten u. in der Musik statt. O. u. Oper haben sich immer gegenseitig beeinflusst, z. B. hinsichtlich der Verwendung von Arie u. Rezitativ. Hauptmeister sind u. a. G. F. Händel, J. Haydn u. J. S. Bach.
Orbison, Roy Kelton
Roy Kelton Orbison (* 23. April 1936 in Vernon, Texas; † 6. Dezember 1988 in Hendersonville, Tennessee) war ein US-amerikan. Country- u. Rock-Sänger. Erfolge bes. in den 1960ern; “Only the Lonely”, Pretty Woman”.
Orchester
Ein O. (griechisch όρχήστρα orchestra = Tanzplatz, d. h. ein halbrunder Platz vor der Bühne eines griech. Theaters, auf dem ein Chor tanzte) ist ein Klangkörper als größeres Instrumental-Ensemble. Als Sinfonieorchester oder Barockorchester kommt es für die Aufführung klass. Musik zum Einsatz, kleinere Besetzungen bezeichnet man als Kammerorchester. Andere größere Instrumentalgruppen können ebenfalls O. heißen; diese bestehen häufig nur aus Instrumenten einer bestimmten Art, z. B. Blasorchester, Streichorchester oder Zupforchester. Jazz-Orchester u. ähnl. Formationen der Tanz- u. Unterhaltungsmusik werden meist Bigband genannt. Auch größere Instrumentalgruppen anderer Musikkulturen werden als O. bezeichnet, beispielsweise das Gamelanorchester Indonesiens.
Orchestral Manoeuvres in the Dark
O. M. i. t. D., auch O. M. D. genannt (engl. für Orchestrale Manöver im Dunkeln), sind eine brit. Pop-Band u. wichtige Vertreter des Synthiepop u. des New Wave.
Orchideen
Die O. oder Orchideengewächse (Orchidaceae) sind eine weltweit verbreitete Pflanzenfamilie. Die zwei hodenförmigen Wurzelknollen der Knabenkräuter (v. griech. όρχις “Hoden”) haben der gesamten Pflanzenfamilie ihren Namen gegeben. Nach den Korbblütlern (Asteraceae) stellen die O. die zweitgrößte Familie unter den bedecktsamigen Blütenpflanzen dar. Sie werden als bes. schön angesehen u. vielen gilt die Orchidee als Königin der Blumen. Sie gehören zur Klasse der Einkeimblättrigen Pflanzen. Etwa 1.000 Gattungen mit 15.000 bis 30.000 Arten werden von den Botanikern anerkannt.
Ordensgemeinschaft
Eine O. (auch Orden, von lat. ordo: Ordnung, Stand) ist eine durch eine Ordensregel verfasste Lebensgemeinschaft von Männern oder Frauen, die sich durch Ordensgelübde an ihre Lebensform binden u. ein gemeinschaftliches religiöses Leben außerhalb von Familie u. Gemeinde führen, beispielsweise in einem Kloster. In der röm.-kath. (lateinischen) Kirche wird zwischen Orden im eigentl. Sinn (länger als 700 Jahre bestehende Gemeinschaften, darunter Mönchsorden, Nonnenorden, geistl. Ritterorden, Bettelorden u. Regularkanoniker) u. Ordensgemeinschaften neuzeitlichen oder modernen Ursprungs (etwa seit dem 17. Jh.) unterschieden. Letztere werden meist als Kongregationen bezeichnet. Die aus dem Kirchenrecht stammende Bez. Orden wurde später auch von bestimmten weltl. Gemeinschaften verwendet. So stifteten europ. Monarchien seit dem 14. Jh. eine Reihe von höfischen Ritterorden, aus denen dann meist wichtige Verdienstorden hervorgingen (z. B. Hosenbandorden). Auch verschiedene nichtchristliche oder religiös ungebundene Gemeinschaften (z. B. Freimaurerbünde, Rosenkreuzer, Druidenorden) bezeichneten sich manchmal als Orden. Außer im Christentum gibt es Orden oder ordensähnl. Gemeinschaften auch in anderen Religionen, beispielsweise im Buddhismus, Hinduismus u. Islam. Spiritualität u. Lebensformen sind jedoch in den verschiedenen Religionen sehr unterschiedlich.
Orden vom Goldenen Vlies
Der O. v. G. V. ist ein 1430 gegr. Ritterorden, also eine nach dem Vorbild der Mönchsorden gebildete Gemeinschaft von Rittern. Später wurde eine Angehörigkeit immer mehr zu einem vom Kaiser verliehenen Privileg als Belohnung für Verdienste. Das Ordensabzeichen, ein an einer Kette hängendes goldenes Widderfell, erhielt selbständige Bedeutung u. wurde zum Urbild des modernen Verdienstordens. Insofern stellt der O. v. G. V. das Bindeglied zwischen den beiden heutigen Bedeutungen des Wortes “Orden” dar.
Order of the British Empire
The Most Excellent O. o. t. B. E. ist ein brit. Ritterorden, der 1917 von König Georg V. gestiftet wurde. Das Motto des Ordens lautet For God and the Empire. (Für Gott und das Königreich). Es ist der jüngste der brit. Ritterorden u. der am häufigsten verliehene.
Orderzusatz
Orderzusätze oder Handelsoptionen sind Bez., die eine Wertpapierorder genauer bezeichnen u. bestimmte Bedingungen stellen, unter denen diese Order ausgeführt werden soll. Es gibt generell die Unterscheidung zwischen unlimitierten u. limitierten Aufträgen. Unlimitierte Aufträge werden sofort ausgeführt; limitierte erst, wenn der Kurs die angegebene Ober- oder Untergrenze (Limit) über- oder unterschreitet. Darüber hinaus unterscheidet man Kauf- u. Verkauforders. Mögliche Handelsoptionen sind: * Festlegung eines Limit * Festlegung des Ausführungszeitpunktes * Festlegung, ob die Order gesplittet werden darf oder nicht (Fill Or Kill, Immediate Or Cancel)
Ordinalskala
Die O. ist eines der fünf wichtigsten Skalenniveaus in der Statistik. Bei der Verwendung von ordinal(skalierten) Merkmalen wird jede Merkmalsausprägung der Untersuchungseinheit genau einer Kategorie zugeordnet. Die Kategorien lassen sich in eine Rangfolge bringen u. mit Namen oder Zahlen bezeichnen. Allerdings müssen die Abstände zwischen den einzelnen Kategorien nicht unbedingt gleich sein. Das Gegenteil zu diesem wäre "kardinal", in Zahlen gemessen. Eine zulässige Aussage ist, dass die Rangfolge der Zahlen gleich der Rangfolge der Stärke der Merkmalsausprägungen ist. D.h., jemand mit einem höheren Rang hat auch eine höhere Merkmalsausprägung als jemand mit einem niedrigeren Rang.
Ordinate
Die O. ist in der Mathematik u. in deren Anwendungsgebieten * die vertikale Koordinate (auch y-Koordinate, y-Wert) eines Punktes in einem kartesischen Koordinatensystem * die vertikale Achse (auch y-Achse, Ordinatenachse) in einem kartesischen Koordinatensystem. Sie steht senkrecht zur Abszisse.
Ordnung (Biologie)
Die O. ist eine hierarch. Stufe der biolog. Systematik. Sie steht zwischen Klasse u. Familie.
Ordnungsmittel
O. (Artikel 5 ff. EGStGB, §§177–182 GVG) sind richterl. Anordnungen gegen Prozessbeteiligte oder Zuschauer, die der Aufrechterhaltung der Ordnung im Gerichtsverfahren u. der Sicherung der ordnungsgemäßen Durchführung des Verfahrens dienen. Mit ihnen wird ungebührl. Verhalten geahndet oder ein bestimmtes Verhalten erzwungen.
Ordnungswidrigkeit
Eine O. ist nach dt. Recht eine Gesetzesübertretung (genau: eine rechtswidrige u. vorwerfbare Handlung), für die das Gesetz als Ahndung nur ein Bußgeld vorsieht (§ 1 Absatz 1 des “Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten” OWiG). Bei manchen Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung kann neben dem Bußgeld auch ein Fahrverbot von maximal drei Monaten verhängt werden. Der moderne Gesetzgeber sieht es bei leichten Rechtsverstößen als ausreichend an, nicht mit dem Mittel der Strafe zu reagieren, sondern nur mit Bußgeldern. Das gilt hauptsächlich für leichte Fälle der Gefährdung oder Beeinträchtigung von Rechtsgütern anderer Personen (z. B. Verstöße gegen die Straßenverkehrs-Ordnung), aber auch für Fälle des Ungehorsams gegenüber Verwaltungsvorschriften (z. B. die Verletzung einer Meldepflicht).
Oregon
O. [ˈaːrign] ist ein Bundesstaat im W der Vereinigten Staaten von Amerika am Pazifischen Ozean mit einer Fläche von 254.805 km². Die Hauptstadt von O. ist Salem. – 3.700.758 Ew.
Orff, Carl
Carl Orff (* 10. Juli 1895 in München; † 29. März 1982 ebenda) war ein dt. Komponist u. Musikpädagoge. Sein bekanntestes Werk ist die szen. Kantate Carmina Burana, die zu einem der populärsten Chorwerke des 20. Jh. wurde. Er entwickelte die “Orff-Instrumente” zum musikpädagog. Einsatz (“Orff-Schulwerk”); erstrebte eine einfache musikal. Sprache.
Organ (Biologie)
Als O. (griechisch organon = Werkzeug) wird in der Biologie ein spezialisierter Teil des Körpers bezeichnet, der aus unterschiedl. Zellen u. Geweben besteht. Ein O. stellt abgegrenzte Funktionseinheiten innerhalb eines vielzelligen Lebewesens dar.
Organell
Ein O. (auch eine Organelle, Verkleinerungsform zu Organ, im wörtl. Sinne also “Orgänchen”) ist ein strukturell abgrenzbarer Bereich einer Zelle mit einer bes. Funktion. Bei Einzellern wird O. in diesem Sinn als Bezeichnung für komplexe Strukturen wie Geißel u. Augenfleck verwendet.
Organigramm
Das O. (Organisationsplan, Organisationsschaubild, Stellenplan) ist eine graf. Darstellung der Aufbauorganisation. Organisatorische Einheiten sowie deren Aufgabenverteilung u. Kommunikationsbeziehungen werden ersichtlich.
Organisation
O. (gr. όργανον órganon “Werkzeug”) lässt sich am treffendsten mit “Bewerkstelligung” übersetzen u. bedeutet: Planung u. Durchführung eines Vorhabens. Der Begriff wird zum einen prozessual, auf das Handeln des Organisierens, zum andern strukturell, auf eine Institution bezogen. Diese Doppeldeutigkeit wird etwa in der Soziologie, teils bewusst aufrechterhalten, um die Verschränkung dieser Eigenschaften auszudrücken.
Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa
Die O. f. S. u. Z. i. E. (OSZE) ist eine verstetigte Staatenkonferenz zur Friedenssicherung. Sie entstand mit Wirkung zum 1. Januar 1995 aus der vormaligen Konferenz über Sicherheit u. Zusammenarbeit in Europa (KSZE). Sie hat 56 Teilnehmerstaaten: * alle Staaten Europas, * die Nachfolgestaaten der Sowjetunion, * sowie die USA u. Kanada.Der Sitz des Generalsekretariats u. der wichtigsten Gremien ist Wien.
Organisationsentwicklung
O. (engl. Organization development) ist ein organisationstheoret. Konzept u. bedeutet "geplanter sozialer Wandel in Organisationen". "Die Betroffenen zu Beteiligten machen" ist ein Kernkonzept der OE u. hat auch in vielen anderen Methoden Eingang gefunden. Sie werden eingeladen, die Organisation von innen heraus auf neue Anforderungen vorzubereiten oder zu optimieren. Gemeinsame Lernprozesse werden initiiert u. methodisch begleitet. Dabei werden die Fähigkeiten aller u. der Organisation als Ganzes genutzt zur Entwicklung u. Veränderung der Organisation u. der Abläufe in Organisationen. Ziel ist, deren Effektivität zu steigern u. gleichzeitig die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen. OE wird in großen Firmen, in Verwaltungen, Kirchen, sozialen Einrichtungen u. der Armee eingesetzt.
Organische Chemie
Die O. C. (auch kurz: Organik) ist die Lehre vom Aufbau u. den Eigenschaften von den Verbindungen des Kohlenstoffs sowie von deren Analyse u. insbes. ihrer Herstellung.
Organische Leuchtdiode
Eine O. L., kurz OLED (Kurzform für engl.: “organic light emitting diode”), ist ein dünnfilmiges, leuchtendes Bauelement aus organischen, halbleitenden Materialien, das sich von den anorgan. Leuchtdioden (LED) dadurch unterscheidet, dass Strom- u. Leuchtdichte geringer u. keine einkristallinen Materialen erforderlich sind. Daher lassen sich organ. Leuchtdioden auch kostengünstiger herstellen, ihre Lebensdauer ist derzeit jedoch noch geringer als diejenige von anorgan. Leuchtdioden. Die OLED-Technologie ist vorrangig für die Bildschirmanwendung (z. B. Fernseher, PC-Bildschirme) gedacht. Ein weiteres Einsatzgebiet stellt die großflächige Raumbeleuchtung dar. Aufgrund der nutzbaren Materialien ist die Verwendung der OLEDs als biegsamer Bildschirm u. als elektron. Papier denkbar u. wahrscheinlich. Hauchdünne, transparente Beschichtungen für Fenster u. Wände mit der Möglichkeit, an beliebiger Stelle u. in beliebiger Größe einen “Monitor” erscheinen zu lassen oder auch einfach nur eine Lichtquelle zu platzieren, stellen ebenfalls künftige Anwendungsmöglichkeiten dar.
Organismus
Der Begriff O. wird allg. für Systeme gebraucht, die als ganzheitlich, hierarchisch gegliedert u. zielgerichtet gekennzeichnet werden sollen.
Organon-Modell
Das O. von Karl Bühler ist ein Zeichenmodell zur Veranschaulichung seines Zeichenbegriffs einer natürl. Sprache. Es ist darüber hinaus ein Kommunikationsmodell, da Sprache hinsichtlich ihrer kommunikativen Funktion (Sprachfunktion) dargestellt wird.
Organspende
O. bezeichnet das Zur-Verfügung-Stellen von Organen zur Transplantation. Voraussetzung für eine O. ist die eindeutige Feststellung des Hirntodes. Der Hirntod des Organspenders muss gemäß dem Transplantationsgesetz von zwei dafür qualifizierten Ärzten unabhängig voneinander festgestellt werden. Sie dürfen weder an der Entnahme noch an der Übertragung der Organe des Organspenders beteiligt sein, noch der Weisung eines beteiligten Arztes unterstehen. Unter bestimmten Bedingungen ist auch eine Lebendspende möglich. Der Gesetzgeber hat mit dem Transplantationsgesetz den rechtl. Rahmen für die O. nach dem Tode sowie für die Lebendspende geschaffen.
Orgasmus
Der O. (griechisch orgasmos; zu organ “reifen”, “schwellen”; im Fachwortschatz auch: Klimax von κλίμαξ “Treppe”, “Leiter”, “Steigerung”) ist der Höhepunkt des sexuellen Lusterlebens.
Orgel
Die O. (griechisch όργανον órganon “Werkzeug, Instrument, Organ”) ist ein über Tasten spielbares Musikinstrument. Der Klang wird durch Pfeifen erzeugt, die durch einen Orgelwind genannten Luftstrom angeblasen werden. Zur Abgrenzung gegenüber elektron. Orgeln wird sie daher auch Pfeifenorgel genannt. Sie gehört zu den Aerophonen. Die meisten Orgeln enthalten mehrheitl. Labialpfeifen, bei denen die Luftsäule im Innern durch Anblasen eines Labiums (Schneidentöne) zum Schwingen gebracht u. damit der Ton erzeugt wird. Sie werden durch Lingualpfeifen ergänzt, bei denen die Tonerzeugung durch ein schwingendes Zungenblatt erfolgt. Von einem Spieltisch aus kann der Organist einzelne Pfeifenreihen verschiedener Tonhöhe u. Klangfarben (Register) ein- oder ausschalten, sodass sich verschiedene Klangfarben erzeugen lassen. Die Pfeifen werden über eine oder mehrere Klaviaturen, Manuale u. ggf. das Pedal, angesteuert, denen die Register jeweils fest zugeordnet sind. Dabei wird der Druck auf die Taste über die Traktur mechanisch, pneumatisch oder auch elektrisch zu den Ventilen unter den Pfeifen geleitet. Orgeln sind seit der Antike bekannt u. haben sich bes. im Barock u. zur Zeit der Romantik zu ihrer heutigen Form entwickelt.
Orgie
Als eine O. (griechisch όργιο, órjio) wird bezeichnet, was das Fassungsvermögen der Sinne überfordert, ausschweifend, maßlos, genusssüchtig u. dabei oft auch sexuellen Charakters ist.
Orient
O. (zu lat. oriens = “Osten”), später auch Morgenland genannt, ist dem Okzident (Abendland), der europ. Weltgegend, entgegengelegen. Der Begriff geht zurück auf eine der vier von den Römern definierten Weltgegenden (lat. plagae mundi) u. wurde als plaga orientalis bezeichnet. Im Griechischen nennt man den O. heute Anatole u. im Italienischen Levante. Im Lauf der Geschichte hat das Bedeutungsspektrum dieses Begriffs eine Wandlung erfahren. Während früher die gesamte asiat. Welt, d. h. die arab. Länder, Iran, Indien u. die heutige Volksrepublik China, als O. galt, später dann nur die Länder Vorderasiens mit Ägypten u. die meisten islam. Kulturen dazuzählten, tendiert man heute im Sprachgebrauch dazu, den Begriff auf den Nahen O u. den Mittleren O zu beschränken.
Orient-Express
Den Namen O. trugen mehrere Eisenbahnverbindungen zwischen Westeuropa u. dem Balkan. In der Zeit bis zum Zweiten Weltkrieg handelte es sich um einen Luxuszug der Compagnie Internationale des Wagons-Lits (CIWL), der Paris u. Istanbul verband. Rest dieser Verbindung ist ein Zug dieses Namens, der seit Juni 2007 auf der Strecke Straßburg–Wien verkehrt.
Origami
O. (jap. von oru = falten + kami = Papier) ist die Kunst des Papierfaltens.
Original Equipment Manufacturer
Unter einem O. E. M. (abgekürzt OEM, englisch für Originalausrüstungshersteller) versteht man dem Wortsinn nach einen Hersteller fertiger Komponenten oder Produkte, der diese in seinen eigenen Fabriken produziert, sie aber nicht selbst in den Handel bringt. In etlichen Branchen hat sich jedoch die gegenteilige Bedeutung des Begriffs OEM etabliert. So versteht man z.B. in der Maschinenbau-, Automobil- oder Golfsportartikelindustrie unter einem OEM ein Unternehmen, das fertige Produkte unter eigenem Namen in den Handel bringt.
Original Sin (Film)
O. S. ist ein Erotikthriller aus dem Jahr 2001 nach dem Roman Waltz into Darkness mit Antonio Banderas, Angelina Jolie u. Thomas Jane in den Hauptrollen.
Orion (Raumschiff)
Das Orion-Raumschiff (vormals als Crew Exploration Vehicle (CEV) bezeichnet) ist ein neues bemanntes Raumfahrzeug der NASA. Es soll nach dem Jahr 2010 das Space-Shuttle für Flüge in den niedrigen Erdorbit ablösen u. darüber hinaus für Flüge zu Mond u. Mars genutzt werden. Die O. soll mit einer Ares-I-Trägerrakete gestartet werden.
Orion (Sternbild)
Der O. ist ein Sternbild auf dem Himmelsäquator.
Ork
Das Wort O., manchmal auch Orc geschrieben (englische Schreibweise), leitet sich vermutlich von dem lateinischen Orcus (Unterwelt) her. Im 20. Jh. wurde der Begriff durch J. R. R. Tolkien wiederbelebt. Orks bevölkern seine Fantasywelt Mittelerde u. dienen dort den Mächten des Bösen als willige Vollstrecker.
Orkan
Als O. werden Winde mit Geschwindigkeiten von mindestens 32,7 m/s (117,7 km/h = 64 kn) bezeichnet. Auf der Beaufort-Skala werden Orkane mit der Stärke 12 klassifiziert. Orkane können massive Verwüstungen anrichten u. bilden auf See eine ständige Gefahr für den Schiffsverkehr.
Orkan Kyrill
Kyrill ist der Name des Orkans, der am 18. Januar 2007 das öffentl. Leben in weiten Teilen Europas beeinträchtigte u. in Böen Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 km/h erreichte. Er forderte 47 Todesopfer u. führte zu erhebl. Sachschäden sowie zur vorzeitigen Schließung von Kindergärten, Schulen, Universitäten u. Betrieben. Ferner kam es zu erhebl. Beeinträchtigungen im Energie- u. Verkehrssektor. Über eine Million Menschen waren an diesem Donnerstag zeitweilig ohne Strom, es mussten Flüge gestrichen, Fährverbindungen eingestellt, Straßen gesperrt u. der Bahnverkehr in einigen Teilen Mitteleuropas nahezu vollständig eingestellt werden, so dass zehntausende Reisende betroffen waren. Der gesamte volkswirtschaftliche Schaden wird von der Münchener Rück auf zehn Milliarden US-Dollar geschätzt.
Orkut
O. ist ein virtuelles soziales Netzwerk. Es soll dem Benutzer ermöglichen, neue Bekanntschaften zu schließen bzw. alte zu pflegen. Durch möglichst präzise Angaben zur eigenen Person sollen sich dabei insbesondere Benutzer mit gleichen Interessen finden können. O. wurde von Orkut Büyükkökten, einem Mitarbeiter von Google, in seiner Freizeit entwickelt u. nach ihm benannt. Das Projekt wurde am 22. Januar 2004 in Betrieb genommen u. wird von Google unterhalten.