abstrahieren (lat. abstrahere), abziehen, absehen, heißt der Denkprozeß, durch den wir die Anschauungen von Einzeldingen unter bestimmten Gesichtspunkten durch Vergleichung untereinander vom Individuellen und Zufälligen befreien und die ihnen gemeinsamen wesentlichen (s. d.) Merkmale zu allgemeinen Begriffen ...
Autoritätsglaube ist das blinde Vertrauen auf Autoritäten, d. h. auf angesehene Männer oder Bücher. Dieser Glaube ist, abgesehen von historischen Tatsachen , die man auf Grund von Zeugnissen annehmen muß, ...
... voneinander unterscheiden. Zwischen den Atomen ist der leere Raum. Dieser ist die Voraussetzung für die Mehrheit der Atome ... ... der Dinge und die Willensfreiheit zu erklären. Auch die Seele besteht bei ihm aus materiellen Teilchen, wenn auch aus sehr feinen, ... ... , die sich von ihnen ablösen und durch die Sinne in die Seele eindringen. Die Lehre Epikurs hat ...
... den alten Hebräern, Ägyptern, Indern u a. als Sitz der Seele angesehen; ebenso von den Pythagoreern. Seit Demokritos versetzten die Hellenen dahin den ... ... Sitz der Seele . Da jedoch der Herzschlag durch die Gemütsbewegungen sehr beeinflußt wird, so galt das ...
Spleen (engl.), eigtl. Milzsucht, heißt eine der Hypochondrie verwandte Geisteskrankheit, welche oft zum Selbstmord führt. Diese, gewöhnlich als englische Nationalkrankheit angesehene Störung entspringt zur Zeit der Pubertät dem unbefriedigten Geschlechtstriebe, bei reiferem Alter ...
concret (v. lat. concrescere = zusammenwachsen), eig. das Zusammengewachsene, ... ... Gegenstand für ein von Natur selbständiges, ein zusammenhängendes Ganzes bildendes Ding angesehen wird. Hegel (1770-1831) spricht auch von einem »Konkret- Allgemeinen «, ...
... Philosophie hat aber auch vielfach bestimmte Ideen und Grundsätze für angeboren angesehen. Vertreter der Lehre von den angeborenen Ideen sind z. B. ... ... macht. Bei Kant (1724-1804) erscheint die Lehre von den angeborenen Ideen umgewandelt in die Lehre ... ... h. durch Übereinkunft ihm gegebene, z. B. daß das Kind seinen Vater beerbe u. dgl.
betrachten heißt 1. allgemein , beobachten, forschen, untersuchen; 2. im besonderen , etwas genau ansehen oder auch anhören; was den Menschen interessiert, betrachtet er. Die Betrachtung spielt ihre Rolle nicht nur in der exakten Naturwissenschaft , deren Hauptmittel Beobachtung ...
Neuplatoniker oder Platoniker der alexandrinischen Schule heißen die Anhänger Platons ... ... und 2. Jahrh. n. Chr., welche die griechische Philosophie mit orientalischen Ideen verschmolzen. Ihr Ansehen erklärt sich aus dem Hange jener Zeit zur Mystik , aus ...
Äquilibrismus (nlt. von lat. aequilibrium Gleichgewicht) ist die Lehre, ... ... ein völliges Gleichgewicht aller Bestimmungsgründe des Willens stattfindet. Diese Lehre ist unhaltbar; denn abgesehen davon, daß ein solches Gleichgewicht kaum vorkommt, und wenn es vorkäme, schwer ...
necessitieren (mlat., franz. v. necessitas = ... ... von der Willensäußerung des Menschen da gebraucht wird, wo sie als gänzlich unfrei angesehen wird. Leibniz nimmt eine Mittelstellung ein, indem er meint, daß der ... ... Er zieht zur Parallele den Satz herbei: Astra inclinant, non necessitant ( Theodicee § 43).
Transformation (lat. transformatio = Umwandlung) des Reizes findet nach ... ... (chemische) Veränderungen in den Nervenendapparaten erleiden, die erst als die direkten Sinnesreize angesehen werden müssen. »Diese Apparate sind in den drei genannten Organen ...
Anthropophagie (gr. anthrôpophagia ) heißt Menschenfresserei; sie wurde von den ältesten Menschen allgemein geübt und ist noch bei einzelnen Wilden (in ... ... Sumatra, Kalabar, Australien, am Amazonas) üblich. Sie widerspricht der Menschenwürde. Vgl. Andree , »Die A.« 1887.
Kathenotheismus nennt Max Müller (1823-1900) die Verehrung eines Gottes nach dem andern, wobei der jedesmal angerufene Gott als der höchste angesehen wird. Dies war die Form der alten indischen Religion . Vgl. ...
philosophische Schreibart , der Stil der Philosophen, unterscheidet sich dem Wesen nach, abgesehen von den technischen Ausdrücken , in nichts von der guten Prosa; die philosophische Schreibort soll also korrekt, klar fließend und wohlklingend sein. Aber sie verirrt sich oft in Schwerfälligkeit ...
... auch der Begriff der Einzelseele zum Begriff einer Weltseele erweitert worden. So ist ... ... zu dem Begriff der Weltseele , Die Weltseele ist von Gott durch Mischung ... ... in derselben Beziehung und Zusammengehörigkeit wie Leib und Seele. Die Seele verknüpft die Mannigfaltigkeit der Tätigkeiten und Zustände in der ...
... anheimelnde Vorstellung von der Natur als der Mutter alles Lebendigen, der geheimnisvollen Macht ist ebenso religiös als poetisch. Allmählich aber traten an Stelle jener ... ... festen, unveränderlichen Gesetzen unterworfenen Mechanismus von unverlierbarer Masse und Energie anzusehen gelernt, von dem jeder Zufall , ...
Ehe (coniugium) ist die nach gesetzlichen Vorschriften eingegangene Verbindung ... ... Bewußtsein ihrer gesellschaftlichen und ehelichen Pflichten zu ausschließlicher Lebensgemeinschaft vereinigen. Die Ehe ist die Mutter ... ... , Wohlwollen, Versöhnlichkeit, Tatkraft und Treue . Da, juristisch angesehen, die Ehe ein Vertrag ist, so genügt zu ihrer Gültigkeit die ...
... Leib zu. Unser Leib ist das Korrelat der Seele , ja sie selbst, soweit sie in Erscheinung tritt. Deshalb identifiziert ... ... indem wir entweder Teile desselben für gläsern, hölzern, wächsern u. dgl. ansehen, oder sogar einen förmlichen Wahnleib an seine Stelle setzen. Über das Verhältnis von Leib und Seele s. Dualismus , Monismus , Metaphysik . ...
... aufgezogenen Uhrfeder setzt sich bei Auslösung allmählich in die Bewegungsenergie der sich drehenden Räder um. Umgekehrt geht die Bewegungsenergie eines emporgeworfenen Steines in Energie ... ... . Nach diesem Prinzip von der Erhaltung der Energie gehen sämtliche Energien (Schall, Licht, Wärme, ...
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