Besenpfrieme

[113] Besenpfrieme, Spartium scoparium L. [Zorn pl. med. Tab. 224.] deren kleine Blättchen wechselsweise an den Zweigen sitzen unten zu dreien beisammen, oben einzeln, mit stachellosen, eckigen Zweigen. Dieses hohe in sandigen Wäldern des temperirten Europa häufige, strauchige Kraut wird 8 bis 10 Jahr alt, und blüht im Brachmonat.

Die großen, gelben, schmetterlingsförmigen Blumen (flor genistae) haben keinen Geruch, aber einen bittern Geschmack, und sind nebst den nierenförmigen, platten, glänzenden, braungelben Samen (sem. genistae), welche einen süßlich bitterlich ekelhalften Geschmack besitzen, zur Ausleerung von oben und unten in Substanz und Aufguß gebraucht, und vorzüglich bei Gichtschmerzen empfohlen worden, wo doch starke Abführungsmittel gefährlich sind.

Auch den Saft des Krautes hat man zu ähnlichen Behufen angewendet.

Das aus der Asche dieses Krautes ausgelaugte und eingedickte Salz (sal genistae) hat man als harntreibend gerühmt, kömmt aber hierin, so wie in andern Stücken, mit der Potasche überein.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 1. Teil, Leipzig 1793, S. 113.
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