Bezoar, orientalischer

[114] Bezoar, orientalischer (Bezoar orientale.) Er kömmt aus dem Magen der Antilope Gazella, L. [Buffon XII. T. 33. F. 1. 2.], der Antilope Oryx, L. [Buffon XII. T. 33. Fig. 1.] und der Capra aegagrus L. [Pall spic. zool. XI. Tab. 5. F. 2. 3.] mit scharfgerandeten Hörnern nach vorne zu, welche den Kaukasus und die Gebirgskette am kaspischen Meere bis nach Indien hin bewohnt.

Dieser Bezoar hat eine sehr glatte Oberfläche, und sieht schwärzlich dunkelgrün; er besteht aus lauter[114] dünnen, ebenfalls glänzend glatten Lagen übereinander. Er braust nicht mit Säuren, und hat weder Geschmack noch Geruch. Sein ungeheurer Preiß hat ihn der häufigen Nachkünstelung unterworfen. Der ächte soll auf Papier gerieben einen gelbgrünlichen Fleck hinterlassen, in Wasser gelegt nichts am Gewichte verlieren, und sich mit einer glühenden Nadel ohne Anstoß durchstechen lassen. Man bringt ihn vorzüglich aus Persien.

In der Arznei ist er wie die übrigen unnütz.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 1. Teil, Leipzig 1793, S. 114-115.
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