Biesamibisch

[121] Biesamibisch, Hibiscus Abelmoschus L. [Merian. Surin. Tab. 42.] mit herzförmigen siebeneckigen, gezähnten, fast schildförmigen Blättern und borstigem Stengel, ein in Indien, vorzüglich in Aegypten perennirendes vier Schuh hohes Gewächs, welches im Heumonat seine schwefelgelben Blumen mit schwarzpurpurrothem Boden zeigt.

Die Samen (Abelmoschkörner, Biesamkörner, grana abelmoschi) sind einer Wicke groß, innerlich von weißer, äußerlich braungraulicher Farbe, mit gleichlaufenden Linien gestreift, nierenförmig, im Ausschnitte mit einer weißlichten Narbe gezeichnet, von bitterlichem Geschmacke und einem zwischen Ambra und Biesam inne stehenden Wohlgeruche. Das arabische Wort Abelmosch bedeutet Biesamkorn.

Die Alten schrieben diesem Samen eine den Geschlechtstrieb befördernde Kraft (ohne Beweis) zu, und wendeten ihn auch zum Wohlgeruche verschiedner Arzneien an. Er kann nervenerhebende Eigenschaften besitzen.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 1. Teil, Leipzig 1793, S. 121.
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