Bitterlinse

[124] [124] Bitterlinse, Ervum ervilia L. [Blackw. T. 208 F. 3.] mit wellenförmig gefaltetem Fruchtknoten, und gefiederten Blättern, welche sich mit einem einzelnen endigen, eine in Frankreich, Italien und der Levante auf dürrem, sandigem Boden einheimische Pflanze, welche vom April bis Juni ihre röthliche Blume zeigt.

Die bitterlich und unangenehm mehlig schmeckenden Samen (sem. orobi), welche braun und von der Gestalt kleiner Erbsen, nur etwas platt gedrückt sind, wurden in alten Zeiten äusserlich als ein zertheilendes, innerlich aber als ein Harn treibendes Mittel (ganz ohne Gründe) gebraucht; eher dienen sie zur Mast des Rindviehs und der Tauben. Ihr Genuß soll den Kopf beschweren, und den Hünern und Pferden schädlich seyn.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 1. Teil, Leipzig 1793, S. 124-125.
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