Blutstorchschnabel

[140] Blutstorchschnabel, Geranium sanguineum L. [Bulliard herb. franc. T. 12.] mit einblüthigen Blumenstielen und scheibenförmigen, in fünf dreispaltige Lappen getheilten Blättern, ein in trocknen Wiesen an Gebüschen und Dornhecken perennirendes Gewächs, welches im Brach- und Heumonate blüht.

Das Kraut oder die Blätter (herb. fol. geranii sanguinei), welche im Juni zu sammeln sind, besitzen einen trocknenden, adstringirenden Geschmack, und sind ehedem gegen Blutflüsse gebraucht worden, jetzt aber wenig bei unserm reichen Vorrathe an adstringirenden, kräftigern Gewächsen.

Die dicke fleischige, mit vielen dicken Fasern behangene Wurzel (rad. geran. sanguin.) ist roth und von stark zusammenziehendem Geschmacke, und ehedem der Versicherung nach mit Nutzen in Darmbrüchen, Durchfällen und Blutflüssen gebraucht worden.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 1. Teil, Leipzig 1793, S. 140.
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