Bohnenwicke

[141] [141] Bohnenwicke, Vicia faba L. [Zorn pl. med. Tab. 538.] mit aufrechtem Stengel und Blattstielen ohne Gabeln, ein ursprünglich aus Aegypten und der Gegend um das kaspische Meer herrührendes, bei uns in Gärten und Feldern unter dem Namen Sau- Pferde-Buffbohne häufiges gebautes Sommergewächs, mehrere Schuh hoch.

Die sehr angenehm riechende Blume (flor. fabae) giebt frisch mit Wasser destillirt ein Schönheitswasser für Frauenzimmer. Die Blüthen verlieren durchs Trocknen allen ihren Geruch.

Das Mehl des Samenkorns haben die Alten als ein Eiterung beförderndes Mittel zu Umschlägen gebraucht, und aus dem ganzen verbrannten Kraute ein (gewöhnliches Potasch-) Salz (sal fabarum) durch Auslaugen gezogen, von dem sie harntreibende Eigenschaften wahrnahmen, wie Gewächslaugensalze zu zeigen pflegen.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 1. Teil, Leipzig 1793, S. 141-142.
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