Cadewacholder

[170] Cadewacholder, Juniperus phoenicea L. dessen undeutlich sich in einander verlierende, übereinander liegende Blätter zu drei beisammen stehen, und stumpf sind, ist ein im Orient und dem südlichen Europa einheimischer hoher, auch bei uns dauernder Baum.

Von dem mit einer röthlichen Rinde bekleideten, braunen Holze (lign. oxycedri), zu Dekokt bereitet, hat man in ältern Zeiten schweißtreibende Wirkungen erwartet.

Das schwärzlichte, durch Destillation daraus bereitete, schwarze, stinkende, bränzlichte Oel (ol. cadinum) hat man gegen Taubheit in die Ohren getröpfelt, äusserlich gegen Hautausschläge (auch gegen die Raute der Schafe) eingerieben, und zu etlichen Tropfen in der Hysterie gegeben.

Die fleischigen wohlschmeckenden und wohlriechenden Beeren (cedrides) sollen die Verdauung befördern und den Magen stärken.

Von diesem Baume soll, wie man glaubt, auch hie und da Weihrauch gesammelt werden.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 1. Teil, Leipzig 1793, S. 170.
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