Chinlenwurzel

[186] Chinlenwurzel, (radix Chinlen, Chynlen) diese zylindrische, etwas knotige und gewundene[186] Wurzel, von der man die Pflanze nicht kennt, ist einen Strohhalm dick und etwas dicker, ungefähr einen Zoll lang, runzlicht, etwas schuppig, mit vielen spitzigen Borsten besetzt, gelbroth, leicht zerbrechlich, inwendig goldgelb, und auf dem Schnitte sternicht. Sie ist geruchlos, von sehr starker, anhaltender Bitterkeit, und färbt den Speichel hochgelb.

Ihre Kraft, erleichterndes Erbrechen zu erregen und den Magen zu stärken, welche Bergius geprüft hat, würde ihr Vorzüge in der Heilkunde verschaffen, wenn ihr entferntes Vaterland, China, und ihr sehr hoher Preiß nicht im Wege stünden.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 1. Teil, Leipzig 1793, S. 186-187.
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