Eidernessel

[242] [242] Eidernessel, Urtica urens L. [Flor. dan. T. 739.] mit entgegengesetzten, ovalen Blättern, ein an Gebäuden und Zäunen häufiges Sommergewächs, welches mit feinen steifen Haaren besetzt ist, womit es auf der Haut schmerzhaftes Brennen erregt.

Die Alten peitschten mit dem frischen Kraute gelähmte und empfindungslose Glieder, und erreichten durch diese Verrichtung (urticatio) zuweilen ihre Absicht.

Die dunkelgrünen Blätter und die eirunden, glänzend hellbraunen Samen (fol. sem. urticae minoris) haben weder einen auffallenden Geruch noch Geschmack, und gleichwohl hat man sie in Blutflüssen und als Harn treibende Mittel gar sehr gerühmt, worüber indeß bestätigende Zeugnisse fehlen.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 1. Teil, Leipzig 1793, S. 242-243.
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