Elsbeerhagedorn

[253] Elsbeerhagedorn, Crataegus torminalis L. [Flor. dan. Tab. 798.] mit herzförmigen, siebenspaltigen Blättern, wovon die untern Lappen auseinandergesperrt stehen, ein baumartiger Strauch, in schattigen thonichten Wäldern, welcher seine weißen büschelartigen Blumen im Mai zeigt, und seine Beeren im September zur Reife bringt.

Diese länglichtrunden, braunen, weißsprenklichten, mit einem schwarzen Nabel besetzten Beeren (baccae sorbi torminalis) sind, so wie sie hart abgepflückt worden, sehr herbe und ungeniesbar, bekommen aber, wenn sie durch Liegen wie die Mispel teigicht geworden, einen weinsäuerlichen, etwas zusammenziehenden Geschmack. Man verwahrte sie sonst getrocknet. Ihre anhaltenden Kräfte mögen wohl in chronischen Durchfällen nützen; aber ihr Lob beim Nierensteine scheint erdichtet zu seyn.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 1. Teil, Leipzig 1793, S. 253.
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