Glasgalle

[363] Glasgalle, (Fel vitri), eine beim Schmelzen der Glasmasse[363] in den Glashütten oben auf schwimmende schäumige Materie, welche mit eisernen Kellen abgeschäumt wird. Sie besteht aus erdigen Theilen, einem geringen Antheile Laugensalz und Kochsalz, und einem größern an Vitriolweinstein und Glaubersalze. Ihr Gehalt an diesen Salzen ist sehr ungleich. Man hat diesen gemischten Salzstoff in ältern Zeiten als ein harntreibendes Mittel und unter Zahnpulvern gebraucht, zu welchem Behufe wir reinere und zwekmäßigere Mittel haben. Noch dient sie zu Salzlecken für die Schafe.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 363-364.
Lizenz: