Glattstielsammetblume

[365] Glattstielsammetblume, Tagetes erecta, L. [Knorr del. hort. 1. Tab. 5. 6.] mit aufrechtem, einfachem Stengel, und nackten, einblüthigen Blumenstielen, eine bekannte schwefelgelbe Gartenblume, welche zuerst unter Karl dem Fünften aus Afrika gekommen ist.

Die Blumen (flos africanus, flor. tagetes) haben einen widrigen, betäubenden, Schwindel erregenden Geruch, und scheinen allerdings Arzneikräfte zu besitzen, wiewohl nicht ätzende, wie die Alten wähnten. Sie legten dem frisch ausgepreßten Safte der Blätter eröfnende, zertheilende, Schweiß, Harn und Erbrechen erregende, und antipyretische Eigenschaften bei, wenigstens sind sie nicht unkräftig, weil sie Andre für giftartig hielten, aber etwas gewisses von ihrer Wirkung ist nicht bekannt. Die Samen sollen die Mäuse tödten.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 365.
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