Haarlein

[391] Haarlein, Linum hirsutum, L. [Jacquin flor. austr. 1. T. 31.] mit Blumendecken, deren Blättchen rauchhaarig, scharfgespitzt, und wechselweise stiellos sind und mit entgegengesetzten Zweigblättern, ein mehrjähriges, zwei Schuh hohes, in Oesterreich, Ungarn u.s.w. auf erhöheten Grasplätzen und an Wegen wohnendes Gewächs, welches seine große, dunkelblaue Blume im Juny und July trägt.

Man hat das (entbehrliche) Kraut mit seinen halbzollbreiten, haarigen, nervichten Blättern (hb. lini sylvestris) als Absud in Verbindung schleimiger, auch fetter Substanzen als ein Geschwülste erweichendes und Entzündung stillendes (?) Mittel in ältern Zeiten äußerlich angewendet.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 391.
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