Hindbeerbreme

[417] Hindbeerbreme, Rubus idaeus, L. [Zorn pl. med. Tab. 472.] mit stachlichtem Stengel, gekehlten Blattstielen, und Blättern, welche bald aus fünf, bald aus drei kleinern bestehen, ein auf vier bis sechs Fuß hoher Strauch in sandigen, steinichten Wäldern, welcher im Juny blüht.

Die auf der untern Fläche weißwolligen Blätter (fol. rubi idaei) haben etwas adstringierendes, und sind in ältern Zeiten in Gurgelwassern, und als ein wundheilendes und kühlendes Mittel äußerlich unnützerweise gebraucht worden. Die im July reifenden karminrothen, selten weißen Beeren (baccae rubi idaei) haben einen weinartigen Geschmack und einen auch in den Zubereitungen noch dauerhaften, lieblichen Geruch, und dienen als ein erquickendes Kühlungsmittel, so wie der daraus mit Zucker bereitete Saft, Sulze, und das daraus destillirte wohlriechende Wasser.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 417.
Lizenz: