Hirtentäschel

[423] Hirtentäschel, Thlaspi bursa pastoris, L. [Zorn pl. med. Tab. 158.] mit zusammengedrückten, umgekehrt herzförmig dreieckigen Schötchen, deren Schalen am Rücken nackt und stumpf sind, und mit in Queerstücke zertheilten Wurzelblättern, ein angebauten Orten gemeines Sommergewächs, höchstens zwei Schuh hoch, welches vom Frühling bis in den Herbst blüht.

In dem ziemlich geruchlosen und fade kohlartig schmeckenden Kraute (hb. bursae pastoris) haben die Alten eine (ungegründete) adstringirende Kraft gesucht, und es (allzuleichtgläubig) in Blutflüssen, und ächten Samenflüssen innerlich, so wie äußerlich als ein wundheilendes und (Zahn- und Kopf-) Schmerz stillendes Mittel angewendet.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 423.
Lizenz: