Immergrünochsenzunge

[441] Immergrünochsenzunge, Anchusa sempervirens, L. [Sabb. h. rom. 2. Tab. 23] mit zweiblätterichten in Köpfe vereinigten Blumenstielen, und eiförmigen zugespitzten Blättern, von denen die an den Blumen wellenförmig und sägenartig gezähnt sind, ein auf der Erde liegendes, perennirendes Gewächs in England und Spanien einheimisch, welches seine blaue Blume das ganze Jahr hindurch zeigt.[441]

Die dicke, mit einer schwarzen Schale umkleidete, innerlich weiße Wurzel (rad. Rugiossi folio borraginis) hat einen zähen, schleimigen, etwas bitterlichen Geschmack, und soll nach der (unwahrscheinlichen) Meinung unsrer Vorfahren adstringiren, kühlen, trocknen, und die Galle abführen. Eben so die noch unkräftigen, rauchen, weißgetüpfelten Blätter.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 441-442.
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