Ipekakuanveilchen

[449] Ipekakuanveilchen, Viola Ipecacuanha, L. mit ovalen, am Rande und auf der untern Fläche haarigen Blättern, eine im südlichen Amerika und in Cayenne auf Wiesen perennirende Pflanze, deren Wurzel gewunden, fingerlang, mit häufigen, halbzirkelförmigen Runzeln und Einschnitten besetzt, und inwendig mit einer holzigen, gilblichen Kernfaser durchzogen ist, und nächst einem schwachen ekelhaften Geruche, einen schärflichen, lang anhaltenden, etwas widrigen Geschmack besitzt.

Da aber nach der Beschreibung der Alten die Ipecacuanha alba,[449] oder blanca der Portugiesen eine dünne holzige, nicht gekrümmte Wurzel mit glatter, nicht runzlichter Oberfläche seyn soll, so sieht man, daß es nicht die Wurzel von Ipekakuanveilchen gewesen, und daß wir sie jetzt gar nicht kennen, wie sie denn auch nirgend mehr gebräuchlich, und leicht entbehrlich ist, da ihre Wirkung schwach und unbedeutend gewesen seyn soll.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 449-450.
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