Ispenisop

[451] Ispenisop, Hyssopus officinalis, L. [Zorn pl. med. T. 61.] mit einseitigblüthigen Blumenähren und lanzetförmigen Blättern, ein im Orient, Sibirien, Languedok, Dauphine, Provence und Oesterreich auf Mittelgebirgen einheimisches, etwa anderthalb Fuß hohes, perennirendes Kraut unsrer Gärten, welches im August blau, seltner weiß blüht.

Das Kraut (hb. cum flor. hyssopi), welches einen auffallenden, duftenden, nicht unangenehmen Geruch, und einen erwärmenden, aromatisch bitterlichen, dem Kampher etwas ähnelnden Geschmack besitzt, hat man seit langen Zeiten[451] als ein auflösendes, stärkendes, Harn und Monatzeit beförderndes, vorzüglich aber brustlösendes Mittel gerühmt; selbst als Vorbauungs- und Heilungsmittel des Schlags und der Fallsucht. Auch bei schwerem Gehöre und in Zahnschmerzen hat man es gebraucht; in allen Fällen aber ziemlich empirisch. Aeußerlich in Quetschungen. Das destillirte Wasser ist kräftig; man erhält dabei 1/1280 bis 1/64 der Menge des blühenden Krautes an gelblichem sehr durchdringendem Oele.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 451-452.
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