Jakobskreutzkraut

[435] Jakobskreutzkraut, Senecio Iacobaea, L. [Knorr del. hort. I. Tab. 1.] mit gefiedert leierförmigen Blättern, deren Blättchen zerschlissen sind, und mit aufrechtem Stengel, ein perennirendes Kraut auf Wiesen an waldichten Gegenden und Wegen von fast drei Schuh Höhe, welches den ganzen Sommer über gelb blüht.

Das sehr widrig bitterlich scharf schmeckende Kraut (hb. Iacob.) ist seinen Wirkungen nach noch nicht gehörig geprüft. Ehedem rühmte man das frische Kraut vorzüglich äußerlich als ein zertheilendes, reinigendes Mittel in Fisteln, in Geschwüren, als Gurgelwasser in Halsgeschwülsten, so auch als dienlich auf rothlaufartige Entzündungen[435] gelegt, und bei Koliken umgeschlagen. Als Absud gab man es innerlich, und als Klystier in der Ruhr, wie man glaubte, mit großem Nutzen; eine Anwendung, die jedoch nur Hausmittel geblieben zu seyn scheint.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 435-436.
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