Jujubenkreutzdorn

[454] Jujubenkreutzdorn, Rhamnus zizyphus, L. [Regnault bot. Tab. 63.] mit doppelten Stacheln, deren eine rückwärts gebogen, Blüthen mit zwei Staubwegen, und eirundlänglichten Blättern, ein in der Levante, Spanien, Provence und Italien einheimischer, bei uns im Freien ausdauernder, mittelmäßiger Strauch.

Die aus Egypten, Mauritanien, Spanien zu uns gebrachten Früchte (rothe Brustbeeren, Iuiubae, zizyphi) sind in der Größe kleiner, länglichter Pflaumen, und enthalten unter einer dicklichen, rothen Haut ein weißes, schwammiges, lieblichhonigsüßes, schleimiges Fleisch, und innerhalb einen länglichtrunden, runzlichten, an beiden Enden spitzigen, zweifächerigen Stein.

Man hat diese Beeren bei Husten und Harnbrennen von scharfen Feuchtigkeiten in Tränken gebraucht, welche aber nicht allzu konzentrirt seyn dürfen, weil sie sonst Ekel und Blähungen erregen. Die recht trocknen, schönrothen, und großen müssen vorzüglich gewählt, an trocknen Orten aufbewahrt und vor Wurmstich bewahrt werden.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 454.
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