Krötenstein

[522] Krötenstein (Bufonites, Bufonius lapis), ein Stein von der Größe eines Nagels am Finger, halbkuglicht hohl, von Farbe schwärzlichtroth oder grauröthlich, auf der erhabnen Seite sehr glatt mit dunkeln Flecken, undurchsichtig. Man trifft ihn im Wirtembergischen und bei Querfurt in Sachsen unter der Erde, vorzüglich in Steingruben an, eigentlich die Versteinerung eines Backenzahns vom Meerwolf, Anarrichas Lupus, L. [Bloch, Fische 3. Tab. 74.] einer Art flossenloser Fische von graulichtschwarzer Farbe und weißlichten Seiten, Bauche, After- und Schwanzflosse[522] im nördlichen Ocean, welcher funfzehn Fuß lang, von schlangenähnlicher Bewegung, vorzüglich von Schalenthieren lebt und den norwegischen und Grönlands Fischern zur Speise dient.

Daß dieser unauflösliche Stein alle die von den Alten gerühmten Arzneikräfte nicht habe, vielmehr unnütz und schädlich in unsern Eingeweiden seyn müsse, sieht man jetzt mit leichter Mühe ein.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 1. Abt., 2. Teil, Leipzig 1795, S. 522-523.
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