Langpfeffer

[8] Langpfeffer, Piper longum, L. [Zorn, pl. med. tab. 569.] mit herzförmigen, und theils gestielten, theils stiellosen Blättern, ein windender Strauch, in Ostindien, auf Amboina, Java, Bengalen, (auch in Amerika?) einheimisch.

Die unreif zu uns geschickten, etwa anderthalb Zoll langen, Fruchtzapfen (Piper longum) sind in gewundenen Reihen dicht mit kleinen aschgrauen Körnern besetzt, und besitzen im unverdorbenen Zustande einen gewürzhaften Geruch und einen bitterlichen und weit beißendern Geschmack, als der Schwarzpfeffer. Man hat ihm auch reizendere und stärkendere Kräfte für zur Säure geneigte schlaffe Magen in ältern Zeiten zugeschrieben und als Niesemittel den Scheintoden verordnet. Leicht aber wird er von Insekten durchfressen und in diesem kraftlosen Zustande, wie häufig, ist er ganz nutzlos.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 1. Teil, Leipzig 1798, S. 8.
Lizenz: