Nesselblattglockenblume

[129] Nesselblattglockenblume, Campanula Trachelium, L. [Bulliard, herb. franc. tab. 319.] mit pyramidenförmiger Kapsel, eckigem Stengel, gestielten rauchen Blättern, gefranzten Blumendecken und dreitheiligen Blüthenstielen, ein auf zwei Fuß hohes Kraut mit perennirender Wurzel an den Rändern der Wiesen auf Dämmen, in schattichten Hecken, welches im Heumonat blau, seltner weiß blüht.

Die weiße, milchsaftige; rapunzelartig schmeckende, Wurzel (Rad. Trachelii, Cervicariae majoris) wird im Frühlinge im Sallat gegessen, ward aber auch ehedem, wie die etwas adstringirenden [129] Blätter (Fol. Trachelii, Cervicariae majoris) in Entzündungen und Geschwüren des Halses (statt hülfreicherer Dinge) im Absude empirisch gebraucht.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 1. Teil, Leipzig 1798, S. 129-130.
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