Pfau

[199] Pfau, Pavo cristatus, L. [Frisch, Vögel tab. 118.] mit zusammengedrücktem Federbusche auf dem Kopfe, und einem einzigen Sporne bei den Männchen; ein prächtiger, in Ostindien und Afrika einheimischer Hausvogel unsrer Höfe, welcher auf hohen Stellen übernachtet, von Getreidesamen, in der Jugend auch von weichflügelichten Insekten lebt, fünf bis sechs, höchstens zwölf weißgrauliche Eier, in abgelegenen Winkeln, binnen dreisig Tagen ausbrütet, noch jung eßbar ist, und ein Alter von 25 Jahren erreicht.

Die Alten hielten den Pfauenkoth (stercus pavonis) in Pulver zu einem Quentchen alle Morgen, vorzüglich drei Tage vor dem Neumonde eingenommen, für ein preiswürdiges Spezifikum in der[199] Fallsucht und im Schwindel; mit welchem Rechte?


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 1. Teil, Leipzig 1798, S. 199-200.
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