Pferdsilgensmyrne

[202] Pferdsilgensmyrne, Smyrnium Olusatrum, L. [Blackwell, herb. tab. 408.] mit gestielten, sägeartig gezahnten, dreifachen Stengelblättern, ein etwa drei Fuß hohes, in Schottland, Wallis, Belgien, Frankreich und Spanien, an schattigen, sumpfigen Orten, vorzüglich am Gestade des Meeres an Felsen, einheimisches, zweijähriges, den Winter über grünes Kraut in unsern Gärten, welches früh im Jahre weiße Dolden trägt.

Man bediente sich in ältern Zeiten der weißen, dicken Wurzel (Rad. Smyrnii, Olusatri) welche einen scharfen, bittern Saft, an Geruch und Geschmack der Myrrhe ähnelnd, enthält, theils zu sogenannten blutreinigenden Frühlingstränken, theils, wenn die im Herbste ausgenommene Wurzel den Winter über in Sand vergraben und so gemildert worden war, wie des Seleris zu Sallaten, und des großen, halbmondförmigen, gestreiften, schwarzgrünen, bitterlich schmeckenden und wie Myrrhe riechenden Samens (Sem. Smyrnii, Olusatri) als eines Karminativs gegen Kolik und Engbrüstigkeit von Blähungen statt der macedonischen Petersilie (Samen des Steineppichgalbans).


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 1. Teil, Leipzig 1798, S. 202.
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