Poleigamander

[226] Poleigamander, Teucrium Polium, L. [Regnault bot. tab. 161.] mit lanzetförmigen, gekerbten, weißlichtfilzigen Blättern, rundlichen, kurzstieligen Blumenköpfen und niderliegendem Stengel, ein kleines in den gebirgichten Gegenden von Oesterreich, Tyrol, dem südlichen Frankreich, (Languedoc, Provence und Dauphine'), Italien, Spanien, und Syrien einheimisches strauchartiges Gewächs unsrer Gärten, welches im July und August goldgelb blüht.

Das durchdringend gewürzhaft riechende, und bitterlich schmeckende, weißwollige, an den Spitzen goldgelb glänzende Kraut (Hb. s. summitates Polii lutei, Polii montani lutei, unbestimmter: Polii, Polii montani) ist von jeher nur hie und da, und überhaupt nur wenig im Gebrauche gewesen, doch fast als ein Spezifikum in der Fallsucht, sonst aber auch im Wahnsinn, der Mondsucht, den zögernden Bärmutterreinigungen, und den katarrhalischen Brustbeschwerden gerühmt worden; Lobsprüche, die ernsthaftere Bestätigung bedürfen.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 1. Teil, Leipzig 1798, S. 226.
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