Raspeln

[33] Raspeln (Raspatio) ist die gröbliche Zerkleinung harter vegetabilischer Substanzen mittelst einer Art großzähniger Feile, Raspel (scobina) genannt. Hirschhorn, Elfenbein, Bernstein, so wie die ausländischen harten Wurzeln und Hölzer werden auf diese Art gewöhnlich schon vorher zerkleint, ehe sie in die Apotheke kommen (Scobs. Raspatura Cornu Cervi, eboris. succini, ligni guajaci, u.s.w.)

Dieser Verrichtung sehr ähnlich ist das Reiben (Rasio) auf einem Reibeisen (Radula), das ist auf einem durchlöcherten Eisenbleche, woran die Ränder der Löcher sich in scharfen Zähnen erheben. Es dient ebenfalls zur gröblichen Zerkleinung hornartig harter Körper, besonders kleinerer, Krähenaugen, Ignatzbohnen (Rasura nuc. Vomicae, fab. St. Ignatii).


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 33.
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