Süß-Fencheldill

[295] Süß-Fencheldill, Anethum Foeniculum, dulce, L. [Körner ökon. Gew. tab. 515] mit doppelt zusammengesetzten Blättern, längern Blättchen und längern Samen, ein in Italien und Sizilien gebauetes Sommergewächs, welches weniger hoch wächst, als der gemeine Fencheldill, und dünnere Stengel und kleinere Blätter hat. Er scheint mehr als Spielart zu seyn.

Der Samen (Sem. Foeniculi dulcis) ist länger, schmäler, nicht so glatt als der gemeine Fenchel, gewöhnlich krumm gebogen, von[295] weißlichter oder blaßgelber Farbe, von ungleich süßerm, anisähnlichem Geschmacke und weit angenehmerm, stärkerm Geschmacke. Er giebt in der wässerigen Destillation 1/48 bis 1/38 seines Gewichts an ätherischem Oele (Ol. dest. foeniculi dulcis) welches weiß und mild, aber von weit angenehmerm, anisähnlichem Geruche und süßerm Geschmacke ist, als das gemeine Fenchelöl, und in der Kälte so weiß gerinnt, daß es einem Thierfette gleicht.

Samen und Oel, lezteres zu 2 bis 12 Tropfen, hat man bei schleimiger Engbrüstigkeit, und in schleimiger Blähungskolik zuweilen gebraucht.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 295-296.
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