Salbenrinde

[96] Salbenrinde, (Cortex unguentarius) die mittlere Rinde vermuthlich der Schößlinge einer nordamerikanischen Ulmenart, welche biegsam, wenig zerbrechlich, weißlichtgrau, auf beiden Seiten fein runzlich, und in der Länge in Haarzasern theilbar, ohne Geruch und Geschmack, beim Kauen aber sehr schleimig ist. Die nordamerikanischen Wilden mischen die wohl gepülverte Rinde mit lauer Kuhmilch, die sie damit so lange schlagen, bis es zu einem dicken Schleim wird, womit sie die vorher gereinigten[96] Geschwüre in sehr kurzer Zeit zur Vernarbung bringen sollen.

Mit Wasser gekocht giebt sie einen dicken, rothen Schleim, der fast gar nichts adstringirendes besitzt.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 96-97.
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