Sandbeerbärentraube

[122] Sandbeerbärentraube, Arbutus Uvaursi L. [Zorn, pl. med. tab. 62] mit niederliegenden Stengeln und länglicht eiförmigen, ganz glattrandigen, unten netzförmigen Blättern, ein niederliegendes, weit umher ausgebreitetes, immergrünes Sträuchelchen am gemeinsten auf hohen Bergen auf öden, sandigen Waldblößen, wo sie im März und April grasgrüne, rothstreifige Blümchen trägt.

Die dicken Blätter (Foli hb. uvae ursi) haben einige Aehnlichkeit mit denen des Preißelbeerheidels, unterscheiden sich aber von leztern, daß sie schmäler an ihrem Grunde und auf der Unterfläche nicht punktirt sind. Sie schmecken anfangs zusammenziehend, hintennach angenehm bitter, und ziehn Speichel im Munde zusammen. Sie scheinen eine stärkende Kraft auf die Urinwege auszuüben, daher ihr Lob in Abtreibung des Nierengrieses, des Blasenschleims, der Verhütung fernerer Steinerzeugung, in Verschwärungen der Harnwege, und im Blutharnen, zu 15 bis 40 Gran in Pulver gegeben.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 122.
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