Schlagkrautgamander

[153] Schlagkrautgamander, Teucrium Chamaepitys, L. [Zorn, pl. med. tab. 120] mit ausgespreitzten Stengeln und dreispaltigen Blättern, welche größer als die in den Blattwinkeln stehenden Blumen sind, ein Spannen hohes Sommergewächs in den wärmern Theilen von Deutschland auf kießsandigen dürren Brachäckern und in Gärten, wo es im Mai und Juny gelbe Blumen mit rothen Punkten trägt.

Das haarige, klebrige Kraut (hb. Chamaepityos, s. Ivae arthriticae) hat einen eindringlichen, harzähnlichen Wohlgeruch, der bei nicht vorsichtigem Trocknen ganz vergeht, und einen bittern, gewürzhaften, dem Rosmarin ähnelnden Geschmack, und ist seit vielen Jahrhunderten gegen gichtartige Krankheiten im Rufe gewesen, wiewohl ihr anhaltender Gebrauch in diesem Falle schleichende Fieber, Engbrüstigkeit und Schlagflüsse soll verursacht haben, wie andre bittre Pflanzen gegen Gicht gebraucht. Es wirkt nicht ohne Erhitzung. Sein Lob in Katarrhen, im Blutharnen, in krampfhafter Engbrüstigkeit, so wie in Schlagflüssen, Lähmungen, Scharbock, Gelbsucht und Fallsucht verdient genauere Bestätigung. Aeusserlich soll es in faulen Geschwüren Dienste leisten.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 153.
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