Schmirgel 2

[162] Schmirgel, (Lap. Smiris, Smyris, Smeryllis, Smeryllus) eine feinkernige Steinart von braungrauer Farbe, fein gerieben roth, von 3,00 bis 4,00 Schwere,[162] vom Magnet ziehbar, im Feuer unschmelzlich. Seine ungemeine Härte, die nur dem Diamant weicht, und vermöge deren er alle andre Edelsteine ritzt, zeigt an, daß er nicht, wie man behauptet hat, blos aus Kieselerde (und etwa Fünf im Hundert Eisen) bestehen könne, sondern noch eine andre Erdart (etwa die Zirkonerde?) in seiner Zusammensetzung haben müsse. Er findet sich im Oriente, auf den Inseln des Archipelagus, in Spanien, Peru, so wie auch in Sachsen und Böhmen in Ganggebirgen.

Er wird zum Schleifen der Edelsteine, des Glases und der Metalle gebraucht, in ganzen Stücken aber zum Schneiden des Glases.

Die Alten nahmen ihn unbedachtsamer Weise zu Zahnpulvern.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 162-163.
Lizenz: