Sophienrauke

[236] Sophienrauke, Sisymbrium Sophia, L. [Zorn, pl. med. tab. 333] mit zusammengesetzt gefiederten Blättern, und Blumenblättern, welche kleiner als die Blumendecke sind, ein etwa zwei Fuß hohes Sommergewächs an Wegen bei Mauern und Schutthaufen, welches im Mai und Juny gelb blüht.

Das sehr fein zertheilte, etwas beißend schmeckende Kraut (Hb. Sophiae, Sophiae Chirurgorum) hat man in ältern Zeiten, frisch zerquetscht, zur Reinigung fauler Geschwüre aufgelegt, und den sehr kleinen, eiförmigen, braunrothen, glatten, etwas senfartig schmeckenden Samen (Sem. Sophiae, Sophiae Chirurgorum) gepülvert und mit Wein aufgegossen in Blutflüssen, Bauch- und Schleimflüssen, auch als harntreibendes Mittel, und im Pulver gegen Würmer eingegeben. Diese wahrscheinlich unverdienten Lobsprüche sind durch ernstliche Prüfung nicht bestätigt worden.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 236.
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