Sorgoroßgras

[236] Sorgoroßgras, Holcus Sorghum, L. [Mieg. Acta helvet. VIII tab. 4. fig. 3] mit zylindrischer Aehre, dreifachen, gestielten Aehrchen, und sehr langen, borstenförmigen Hüllen, ein auf sechs Schuh hohes[236] Sommergetreide, welches, in Ostindien einheimisch, in Italien und Spanien gebauet wird, zur Erzielung des linsenförmigen, etwas länglichten, verschiedenfarbigen Samens, welcher mehr zur Nahrung für das Vieh als für Menschen bestimmt zu seyn scheint.

Als sehr gerühmtes Hausmittel für die Kröpfe nimmt man in jenen Gegenden das Mark mehrerer Halmschoße, verbrennt es mit neuem Badeschwamm, und setzt schwarzen Pfeffer hinzu; ein Pulver, welches man mit Weizenmehl und Eiern zu einem Kuchen gebacken im abnehmenden Monde gebrauchen läßt. Ein empirisches Mittel, welches nichts kräftiges ausser dem gebrannten Schwamme und dem Pfeffer enthält.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 236-237.
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